Eine lange Tradition verbindet Miesbach mit Bad Tölz und Schwaz in Österreich. Auch heute will man weiterhin zusammenarbeiten und sich unterstützen. Das ist Landrat Wolfgang Rzehak wichtig.

Bereits 20 Jahre arbeiten die Grenzregionen Landkreis Miesbach, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen und der Bezirk Schwaz in Österreich schon zusammen. Bei einer gemeinsamen Feier im Arabella Hotel Brauneck in Lenggries blickten die Gäste auf die bisherige Zusammenarbeit zurück und erklärten: Auch in Zukunft wollen wir gemeinsam Probleme anpacken.
Die „Via Bavarica Tyrolensis“ ist das erste und wohl bekannteste Projekt der grenzübergreifenden Kooperation, damals noch genannt „Tegernseer Erklärung“ nach dem Ort der Unterzeichnung: ein Radlweg, der in den 2000er Jahren Touristen zwischen Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen und Schwaz verbinden sollte. Mittlerweile ist dieser Radweg Herzstück der Fahrrad-Route von München nach Venedig und damit Teil einer der beliebtesten Rad-Strecken in Europa.
Probleme wurden gemeinsam gelöst
Doch nicht nur im Tourismus arbeiteten die drei Kreise bisher erfolgreich im „Tegernsee-Isar-Achensee-Forum“ (TIA-Forum) zusammen. Auch in der Landwirtschaft zahlte sich der enge Kontakt zwischen den beiden Landräten und dem Bezirkshauptmann aus: Gegen die Blauzungen-Krankheit mussten seinerzeit die „bayerischen“ Rinder geimpft werden, die „Tiroler“ Rinder allerdings nicht – obwohl beide manchmal auf denselben Almen sommerten. Eine schnelle, unbürokratische Lösung musste her.
Und als die Straße am Sylvensteinsee mehrere Monate gesperrt wurde, suchten die drei Politiker auch hier eine gemeinsame Strategie für den Verkehr. Landrat Wolfgang Rzehak betont:
Wir leben alle nah beieinander und uns verbinden unsere gemeinsamen Traditionen.
Zusammen mit seinen Kollegen Josef Niedermaier aus Bad Tölz-Wolfratshausen und Michael Brandl aus Schwaz bekräftigte er: Auch in Zukunft wollen sie zusammen Probleme lösen. Wie sie sich weiterhin austauschen wollen, besprechen sie auf einer Klausur im Herbst.
Dort werden die drängenden Probleme zusammengetragen und diskutiert, ob die bisherigen, losen Gesprächsrunden beibehalten werden. Möglich sei auch eine formellere Art der Zusammenarbeit, beispielsweise durch einen Verein.