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“Unsere Not: Wir brauchen Wohnungen”

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Holzkirchen will seinen Bürgern mehr bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen. Die größte Frage dabei ist, ob man einem Investor vertrauen oder selbst Geld in die Hand nehmen will. Da die Zeit drängt, will man nun ein Zeichen setzen. Im Sommerfeld sollen in Kürze bis zu 20 Wohnungen entstehen, bezahlt von der Marktgemeinde.

Hier im Sommerfeld sollen demnächst günstige Wohnungen entstehen.

Hier im Sommerfeld sollen demnächst günstige Wohnungen entstehen.

Es ist eines der drängendsten Probleme der Marktgemeinde: Der mangelnde Wohnraum für vorwiegend junge Menschen mit überschaubarem Einkommen. Daher hat der Gemeinderat auch versprochen, hier schnelle Abhilfe zu schaffen. Doch der Weg dahin ist schwer. Im Vorfeld wurden immer wieder verschiedene Varianten durchgesprochen. Im Kern steht die Frage, ob die neuen Wohnungen von einem privatem Investor oder von der Marktgemeinde selbst geschaffen werden sollen.

Acht Euro pro Quadratmeter

Dabei drängt die Zeit. Im Sommerfeld will die Gemeinde daher nun einen ersten Schritt machen. Zwei Wohnblöcke mit insgesamt 15 bis 20 Wohnungen sollen dort entstehen. Sie sollen in einem preisgünstigen Niveau liegen und dennoch qualitativ hohe Standards erfüllen. „Angestrebt wird eine Miete von acht Euro pro Quadratmeter“, so Bürgermeister Olaf von Löwis.

Allerdings ist eine solch niedrige Miete für Investoren nicht besonders attraktiv. Die Suche nach einem geeigneten Kandidaten könnte einige Zeit in Anspruch nehmen. Zudem müssten wohl aufwendige Vertragswerke vereinbart werden, die das Projekt weiter verzögern würden. Daher schlagen Bürgermeister und Gemeinde vor, die neuen Wohnungen in Eigenregie durchzuführen. Die nötigen Mittel seien bereits im Haushalt eingeplant.

Kritik kam dafür von Hubert Müller (FWG). Man sei schon zweimal auf die Nase gefallen mit Projekten, bei denen später alles teurer geworden sei. Daher bevorzugt er einen privaten Investor. Ähnlich sieht es auch Josef Sappl (CSU): „Ich würde mich bei all den Ausgaben in letzte Zeit da lieber raushalten.“ Allerdings sieht er ein, dass es bei den geringen Gewinnaussichten schwierig werden wird, einen Investor zu finden.

Alternative Modelle weiter möglich

Von Löwis betonte, dass es sich bei dem anstehenden Projekt im Sommerfeld um das kleinste der anstehenden Wohnbauten handle. Daher wäre es für die Gemeinde am ehesten möglich, es selber zu verwirklichen. Das heißt aber nicht, dass die Gemeinde künftig alle Neubauten nach diesem Modell bauen müsse. „Ich könnte mir vorstellen, dass jedes der heute genannten Modell Verwendung finden kann“, so der Bürgermeister.

Am Ende einigte man sich mit knapper Mehrheit darauf, dem Marktgemeinderat einen Bau in Eigenregie zu empfehlen. Folgt dieser in der kommenden Sitzung der Empfehlung, wären die Grundlagen für den Bau noch vor den Feiertagen gelegt. Auf diese Weise könnte schon Anfang des kommenden Jahres mit der Planung begonnen werden.


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