Die brennende Fackel an Holzkirchens Bohrturm sorgt nun doch für mehr Zündstoff, als gedacht. Ein Leser befürchtet Probleme bei der Bohrung. Projektleiter Dorsch wiegelt zwar ab, doch er sagt: Es war überraschend, überhaupt Gas zu finden.

Ist die Bohrplatzfackel am Geothermie-Gelände ein Zeichen dafür, dass es Probleme bei der Bohrung gibt?
Die Bohrungen am Geothermie-Platz in Holzkirchen sind in vollem Gange. Aktuell ist eine Tiefe von 4.180 Metern erreicht. Insgesamt sollen 5.000 Meter geschafft werden. Dabei werden Schichten mit gashaltigen Sandsteinlinsen durchbohrt. Dieses Gas wird an der Bohrplatzfackel kontrolliert abgefackelt, die in Holzkirchen schon von weitem zu sehen ist.
Gibt es Probleme bei den Bohrarbeiten?
Doch nun ist eben diese Fackel Ausgang für Befürchtungen. Ein Leser schreibt der HS: „Das Abfackeln von Gas während … noch gebohrt wird, ist immer ein Zeichen dafür, dass bei der Bohrlochkontrolle ein Problem aufgetreten ist.“ Würde die Fackel dazu tage- und nächtelang brennen, sei das Ganze nicht als harmlose Nebensache zu sehen, sorgt sich der Holzkirchner.
Der Leser untermauert seine Befürchtungen mit technischem Sachverstand. So hätte seiner Meinung nach die Bohrspülung, die als erste Sicherheitsbarriere gegen einen Gaszutritt vorgenommen wurde, angeblich ein zu geringes spezifisches Gewicht. Auf diese Weise wäre Gas in das Bohrloch gelangt.
Das habe die Bohrcrew aber, laut dem Leser, rechtzeitig erkannt und den Preventer als zweite Sicherheitsbarriere geschlossen. Auf diese Weise könnte das Gas kontrolliert abgelassen werden.
Dementi der Firma ERDWERK
Dr. Klaus Dorsch, Geologe vom Planungsbüro ERDWERK GmbH und Projektleiter, überraschen die Befürchtungen des Lesers: „Ich finde es etwas seltsam, dass jemand von außen solche projektinterne Aussagen macht“. Die angedeuteten Probleme könne er klar dementieren: „Wir haben das Gewicht für die Bohrspülung dementsprechend eingestellt und die Bohrspülung beschwert“.
Das einzige Unvorhergesehene war, dass während der Bauarbeiten überhaupt Gas gefunden wurde. Aufgrund dessen würde es auch zu Verzögerungen der Bohrarbeiten kommen. „Das Gas gefunden wird, kann aber schon einmal sein. Man muss dann eben dementsprechend darauf reagieren“, beschwichtigt Dorsch.
Außerdem würde die Fackel auch nicht Tag und Nacht brennen, sondern zwischendurch immer wieder abgestellt werden. Der Projektleiter stellt klar: „Bisher sind keine Probleme aufgetreten“.