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“Schwierige Geschichte” am Eisweiher

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Thomas Eder plant neben seinem Hotel am Eisweiher ein zusätzliches Wohnhaus. Was die Sache kompliziert macht: Der Baugrund liegt in einem hochwassergefährdeten Bereich.

Das Hotel Eder Am Eisweiher in Gmund. Nebenan plant Hotelier Thomas Eder ein Austraghäusl / Foto: hotel-gasthof-eder.de

Die Geschichte vom Gasthof-Hotel Eder am Eisweiher 1 in Gmund reicht bis in das Jahr 1897 zurück. Damals erwarb die Firma Gebrüder Barth & Cie das Anwesen „Klein Lehen“ und gründete darauf die Brauerei Moosrain. 1923 wird die Brauerei stillgelegt und an das Ehepaar Sebastian und Cäcilie Eder verpachtet. Aus der Brauerei wird ein Wirtshaus, das fünfzehn Jahre später ins Eigentum des Ehepaares übergeht.

Im Jahr 2005 übernimmt deren Enkel Thomas Eder das inzwischen zum Hotel erweiterte Gebäude. Dieser plant nun nebenan, am Eisweiher 4, im südlichen Bereich ein zusätzliches Wohngebäude. „Privat“, wie er auf Nachfrage sagt. Wenn eines der Kinder irgendwann das Hotel übernimmt, dann müsse „Platz gemacht werden“. Aus diesem Grund sei ein Austraghäusl geplant, in welchem er und seine Frau ihren „Lebensabend genießen“ wollen. Möglichst nah bei den Kindern, so Eder, damit man diese unterstützen könne.

Aber langfristig gedacht auch umgekehrt: „Es ist sozusagen eine Mehrgenerationen-Geschichte. Irgendwann wird es mal so weit sein, dass wir die Unterstützung unserer Kinder brauchen, ohne in ein Auto steigen zu müssen.“ Den ersten Antrag hatte Eder bereits vor zwei Jahren gestellt. Damals sei davon die Rede gewesen, so Eder, dass das Vorhaben nicht in den nächsten fünf Jahren umgesetzt wird.

Grundsatzfrage ist zu klären

Das bestätigte auch Gmunds Bauamtsleiterin Christine Wild in der jüngsten Ortsplanungsausschuss-Sitzung. Was geklärt werden müsse, sei zunächst einmal die Grundsatzfrage für ein zusätzliches Gebäude. Die dafür benötigte Zufahrt solle vom Süden und Westen her erfolgen, so Wild. Allerdings laufe die Planung zum Hochwasserschutz derzeit noch beim Landratsamt.

Zum Bach sei auf jeden Fall ein Mindestabstand von vier Metern erforderlich. Ihr Vorschlag: Aufgrund der laufenden Prüfung die Bauvoranfrage abzulehnen und stattdessen die Grundsatzfrage zu beantworten: Darf Eder an dieser Stelle grundsätzlich bauen – ja oder nein?

Bürgermeister Alfons Besel nannte die Gründe, die, wie er sagte, „einen a bissl ins Wanken bringen“: a) das sehr kleine Grundstück, b) der auf dem Grundstück liegende Weiher, der verkleinert werden müsste sowie c) die lange, nicht optimale Zufahrt.

Lange Zufahrt problematisch

Laura Wagner (Grüne) sprach sich gegen eine Bebauung am Wasser aus. „Da ist jede Bebauung fehl, die wir an Bächen genehmigen“. Peter Heerklotz (CSU) hingegen war der Meinung, das sollte man „scho` machen“. Franz von Preysing (CSU) stimmte zwar grundsätzlich für ein Baurecht, hielt es allerdings „eine reine Willensbekundung“ für „gefährlich, solange die wasserrechtlichen Dinge nicht geklärt seien.

Bernd Ettenreich (FWG) hielt die Zufahrt für „sehr schwierig“. Die Zufahrt sei nicht so wichtig, widersprach der dritte Bürgermeister Herbert Kozemko. Schließlich gehöre die zu Eders Grundstück. Der hochwassergefährdete Bereich läge zudem außerhalb, sodass er eine Bebauung eher als „unkompliziert“ ansehe. Er stimmte aber von Preysing zu, dass man keine „halbscharigen Willenserklärungen“ abliefern dürfe.

Grundstück “war noch nie überflutet”

Christine Zierer (FWG) beantragte, die Bauvoranfrage abzulehnen und stattdessen eine Bebauungsplanänderung zu beantragen, die eine Klausel mit der Rechtssicherheit vom Hochwasserschutz enthalte. Mit einer Gegenstimme beschloss der Ortsplanungsausschuss, das Verfahren bis zur Hochwasserschutzklärung ruhen zu lassen.

Auf Nachfrage bei Eder, ob das Gebiet, in das er das Austraghäusl bauen will, seiner Meinung nach hochwassergefährdet ist, sagt dieser: “Ich wohne jetzt seit 51 Jahren auf dem Grundstück. In dieser Zeit war das besagte Grundstück noch nie überflutet.“ Ab und zu sei der Bach allerdings „schon mal über die Ufer gegangen“.


Feichtner Hof heißt jetzt Tegernseer Hof

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Während der Eröffnungscountdown für die Gmunder Traditionsgaststätte weiterläuft, hat Eigentümer Kristian Nicol Worbs mal eben den alteingesessenen Namen “Feichtner Hof” geändert.

Der Feichtner Hof heißt jetzt Tegernseer Hof. / Foto: N. Kleim

Der Feichtner Hof heißt ab sofort Tegernseer Hof. Wie Eigentümer Kristian Nicol Worbs auf Nachfrage erklärt, habe man den Namen der ehemaligen Gmunder Traditionsgaststätte geändert, weil man „frisch und neu“ starten wollte. Ihm sei zwar bewusst, dass der alte Name eine gewisse Tradition habe, aber „auch etwas abgenutzt“ sei, nachdem hier die letzten 30 Jahre nichts mehr geändert wurde.

Der Zustand und das Image seien „immer schlechter“ geworden, so Worbs. Außerdem sei der Name „Feichtner“ „nicht besonders ansprechend“ und „insbesondere für Gäste von außerhalb schwer zu merken“ gewesen. Wohingegen sich „Tegernseer Hof“ viel leichter einprägen würde. Noch immer laufen dort die Umbauarbeiten. Ende Juni sollen diese abgeschlossen sein, so Worbs, sodass aller Voraussicht nach Anfang Juli eröffnet werden kann. Die endgültige Entscheidung treffe allerdings der neue Pächter Marco Privitera, sagt er.

Auf telefonische Nachfrage bestätigt Privitera die Wiedereröffnung Anfang Juli. Einen genauen Termin könne er noch nicht nennen, da die Bauarbeiten noch nicht “hundertprozentig abgeschlossen” sind. In den nächsten zwei Wochen sollen noch die restlichen “Verschönerungsarbeiten” erfolgen.

Klappt Eröffnung Anfang Juli?

Wie berichtet wird die Traditionsgaststätte in der Kaltenbrunner Straße derzeit auf den modernsten Stand gebracht. Weil mehr abgerissen werden musste als ursprünglich geplant hatte sich die Eröffnung bereits zweimal verschoben. Erst war von einer Wiedereröffnung Ende März die Rede, dann von Mitte Mai. „Wir haben keinen Druck“, betonte der 24-jährige Privitera immer wieder.

Eine der modernsten Schankanlagen stellt die Augustiner-Brauerei dem Gastronomiebetrieb zur Verfügung. Die Höhe der Investitionssumme: 150.000 Euro. Statt Tegernseer Bier gibt es dafür Augustiner und vereiste Biergläser. Entlang der Straße werden mehrere Holzhütten errichtet, unter anderem als Lärmschutz. Auch die Fassade wurde neu gestrichen und die Lüftlmalerei erneuert. Neue Farbe, neue Beleuchtung sowie eine Bar gab’s für den Innenbereich der Gaststätte.

Ein Jungunternehmer startet durch

Der 24-jährige Privitera, der seit Dezember 2016 das Blecksteinhaus in der Valepp am Spitzingsee leitet, hat seinen Pachtvertrag mit Worbs zunächst auf fünf Jahre abgeschlossen. Vereinbart wurde eine Option auf weitere fünf Jahre. Mit dem gleichen Konzept wie am Spitzingsee will er auch in Gmund überzeugen: Die Küche bayerisch, die Produkte frisch. „Wir bieten keine gehobene, aber auch keine gewöhnliche Küche an“, verspricht er. Der Millionär solle sich genauso aufgehoben fühlen wie der Handwerker.

Feichtner-Hof-Eigentümer Kristian Nicol Worbs (links) mit Gastronom und Pächter Marco Privitera (rechts). / Foto: N. Kleim

Für diesen Anspruch hat er auch schon einen geeigneten Kandidaten gefunden: Der 29-jährige Waakirchner Christoph Gschwandtner wird dieses Konzept als Küchenchef umsetzen. Gschwandtner war unter anderem Sous-Chef im Jägerwirt in Aufhofen. Wie berichtet werden Wirtshaus und Hotel getrennt voneinander betrieben.

Während sich Privitera um die Gastronomie kümmert, übernimmt Worbs den Hotelbetrieb. Im alpenländischen Stil renoviert wurden auch die 18 Zimmer und die drei Ferienwohnungen. Privitera, der sich mit 17 Jahren selbstständig machte, versucht, sein Team möglichst jung zu halten. „Ich bin nicht unerfahren, gehe aber anders an Dinge ran als beispielsweise jemand mit 40 Jahren Erfahrung.“

Eine inoffizielle (nur für geladene Gäste) sowie eine offizielle (für die Öffentlichkeit) Eröffnung sollen laut Privitera erst Ende Juli stattfinden. Freibier gibt es an beiden Tagen.

Weißer Wohlstand unter freiem Himmel

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Zu ihrem ersten eleganten Massenpicknick lädt die Gemeinde Gmund. Einzige Bedingung: Die Kleiderordnung ist weiß. Ach und noch etwas: Tische, Stühle, Geschirr, Tischdecke, ja selbst das Essen und die Dekoration sind mitzubringen.

Ein Picknick ganz in Weiß so wie hier in
Deggendorf plant die Gemeinde Gmund am 7. Juli. / Bildquelle: www.deggendorf.de

Das weiße Dinner kommt eigentlich aus Paris und wurde in den letzten Jahren in Deutschland zum Megatrend. Die Regel ist einfach: Alle ziehen sich weiß an. Warum? Weil Weiß bekanntlich das Gegenteil von Schwarz ist. Und mit Schwarz verbindet man den Tod.

Auf dem Rathausplatz in Gmund soll aber das Leben pulsieren. Vor allem soll gespeist werden wie Gott in Frankreich es täte. Alle freuen sich über das Leben, fühlen sich in ihrer Kleiderordnung miteinander verbunden und schauen lächelnd über den Erdfleck hinweg, den der Kollege am Nachbartisch beim Transport der selbst mitgebrachten Blumendeko abbekommen wird, und die er später mit seiner Serviette zu verbergen versucht.

Die Nachbarin von gegenüber wird bereits in der kommenden Woche damit beginnen, den Kleiderschrank durchzuwühlen und schauen, ob das Hochzeitskleid noch picknicktauglich ist, bevor sie anschließend völlig entspannt daran geht, dem Gatten die weiße Leinenhose aus den 50ern zu bügeln.

Ganz in weiß mit Deko unterm Arm

Am 7. Juli schmeißen sich beide dann in ihre weiße Schale, während Stühle, Tische, Geschirr, Tischdecke, ja selbst das Essen und die Deko am bis dato noch sauberen Gewand kleben. Die beschwingte Musik, die am Rathausplatz im Hintergrund schwingt, stimmt sie in das Massenpicknick ein. Zumindest das Getränkekistenschleppen bleibt der weiblichen und männlichen Gesellschaft erspart. An der von der Gemeinde organisierten Bar wird es nämlich neben einer kleinen Auswahl an alkoholfreien Getränken auch Bier und Wein geben.

Auf dem Rathausplatz in Gmund soll das erste “Weiße Dinner” stattfinden. / Quelle: Gemeinde Gmund.

Die Veranstaltung ist für jeden kostenfrei und dauert etwa drei Stunden, genauer gesagt von 19 bis 22 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Initiatorin Christine Zierer freut sich auf zahlreiche Gäste, die elegant in weißer Abendgarderobe erscheinen und so ein bisschen französisches Flair an den Tegernsee bringen. Eine Horde weißer Wohlstand zwischen Blumenkohlsoufflé und Gänseblümchen. Was könnte es Schöneres geben?

Bei Regen entfällt die Veranstaltung. Nähere Informationen gibt es unter: Tel. 0151-57774349 möglich. Tischbestellungen sind auch möglich. Mitzubringen sind:

• weiße, elegante Abendgarderobe
• Tisch + weiße Tischdecke
• Stühle, Hocker oder Bank
• Essen und Getränke
• weiße Porzellanteller, Besteck & Gläser (kein Einweg)
• Deko wie Blumen, Kerzen oder Wunderkerzen
• evtl. eine Mülltüte

Psst – AbiTURN

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Wie berichtet traten 94 Tegernseer Gymnasiasten zur diesjährigen Abiturprüfung an. Eine Zwischenbilanz.

Mit dem Fach Mathe ist das Abitur in Tegernsee gestartet./ Archivbild

Am vergangenen Freitag haben die Tegernseer Abiturienten ihre Noten aus den mündlichen und schriftlichen Aufgabenstellungen bekommen. Die meisten der insgesamt 94 Schüler hatten sich für Englisch entschieden. Heuer waren es im Vergleich zum Vorjahr 30 Schüler mehr, die zum Abitur antraten. „Der augenblickliche Schnitt liegt bei 2,24“, sagt Rektor Werner Oberholzner auf Nachfrage.

Das würde aber im Grunde noch nichts heißen, so Oberholzner, da „etliche Schüler diese Woche noch in die mündliche Prüfung gehen“. Viele wollen sich verbessern, einige brauchen noch bessere Noten, um das Abitur zu schaffen. Genaue Zahlen möchte Oberholzner deshalb noch nicht nennen. Ergebnisse liegen erst am Freitagnachmittag vor. Zumindest so viel verrät er:

Wir haben wieder mindestens eine Schülerin mit 1,0.

Das sei natürlich sehr erfreulich, merkt der Oberstudiendirektor an. Für kurze Aufregung hatte die bayernweite Panne am 2. Mai gesorgt, als die Mathematik-Prüfung wegen eines Safeeinbruchs in Niedersachsen nicht hergenommen werden konnte. Da unter den geklauten Prüfungsaufgaben auch Aufgaben waren, die für die bayerische Abiturprüfung vorgesehen waren, mussten diese noch am gleichen Morgen ausgetauscht werden.

Für solche Situationen existiert in Bayern eine Notfallmaßnahme, für die Ersatzaufgaben bereitgestellt werden. Diese konnten sich die Lehrer sofort herunterladen. Rund 40.000 bayerische Abiturienten waren betroffen. Nach dem Abitur beginnt für die 94 Schüler dann der Ernst des Lebens mit der Frage: „Wo kriege ich nachmittags noch ein Frühstück?“ So zumindest hat es der Kabarettist Harald Schmidt einmal ausgedrückt.

Doch zunächst ist Abi-Streich angesagt. Dieser findet laut Oberholzner zwischen Montag, 25. Juni, und Mittwoch, 27. Juni, statt. Genaueres entscheiden die Schüler, da der Termin ja auch wetterabhängig sei. Er selbst müsse sich da überraschen lassen.

Überholmanöver mit Folgen

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Am Sonntag auf der Staatstraße 2073: Ein Motorradfahrer kommt aus Thalham und setzt zum Überholen an. Um einen Zusammenstoß zu vermeiden, muss der Gegenverkehr ausweichen. Die Aktion bleibt nicht ohne Folgen.

Am Sonntag um acht Uhr überholte ein Motorradfahrer auf der Staatsstraße 2073 von Thalham kommend in Fahrtrichtung Miesbach mehrere Fahrzeuge. Er setzte direkt nach Ortsende Thalham zu dem Überholmanöver an. Um einen Zusammenstoß mit dem Motorradfahrer zu vermeiden musste der Gegenverkehr nach rechts ausweichen.

Eine 45-jährige Autofahrerin aus dem Landkreis Miesbach streifte dabei die Leitplanke. Es wurden keine Personen verletzt. Der Schaden am Auto: etwa 10.000 Euro. Die Leitplanke wurde nicht beschädigt. Wie die Polizeiinspektion Holzkirchen berichtet, setzte der Motorradfahrer seine Fahrt fort, ohne sich um den entstandenen Schaden zu kümmern.

Wer den Vorfall beobachtet hat, wird gebeten, sich unter der Rufnummer 08024/90740 zu melden. Insbesondere zum Kennzeichen des Motorrads und zur Identität des Motorradfahrers fehlen Angaben.

Kreidl-Verfahren in der Endphase

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Die Staatsanwaltschaft München II hatte Ende März Anklage gegen den ehemaligen Miesbacher Landrat Jakob Kreidl und gegen Ex-Sparkassenchef Georg Bromme erhoben. Seitdem klärt das Gericht, ob die Anklagen zulässig sind und es zu einem Prozess kommt.

Das Disziplinarverfahren gegen Ex-Landrat Jakob Kreidl (CSU) und den aktuellen Landrat Wolfgang Rzehak (Grüne) läuft. /Archivbild

In einem Zwischenverfahren werde dies nun in die Wege geleitet, so ein Pressesprecher der Staatsanwaltschaft München II. Wie berichtet wirft die Staatsanwaltschaft Kreidl, Bromme und weiteren elf Angeschuldigten vielfache Untreue und Vorteilsgewährung beziehungsweise -annahme vor.

Es geht um Reisen, Geschenke, Geburtstagsfeiern, um eine luxuriöse Renovierung des Landratsbüros, Grundstückshandel, die Nutzung des Psallierchors in Tegernsee, Finanzspritzen für Tiroler Jagdfreunde sowie den Kauf der Geitauer Alm. Insgesamt soll der Sparkasse ein Schaden von wenigstens 1,25 Millionen Euro entstanden sein. Unter den Beschuldigten ist auch Polit-Prominenz aus dem Tegernseer Tal.

Den Stein ins Rollen brachte das rauschende Fest zu Kreidls 60stem Geburtstag. Denn der damalige Landrat ließ sich die 118.000 Euro teure Sause fast zur Gänze von der Sparkasse und dem Landkreis bezahlen. Kreidls Nachfolger als Landrat, Wolfgang Rzehak, zählt ebenfalls zu den Angeschuldigten. Er sagte gegenüber dem Merkur, „es ist gut, dass die Anklageschrift vorliegt. Jetzt können sich die Anwälte damit befassen“. Er selbst sei sich aber keiner Schuld bewusst.

Gericht will „Verfahren in die Wege leiten“

Zu den Beschuldigten sollen auch ein prominenter CSU-Bürgermeister einer Gemeinde am Tegernsee, der vormalige Chef der CSU-Fraktion im Kreistag und ein führender Autohändler der Region gehören. Sie sollen aber nicht die ersten Adressaten sein, gegen die sich die Vorwürfe richten.

Als Mitglieder des Sparkassen-Verwaltungsrats hätten sie laut Staatsanwaltschaft dem Treiben von Bromme und Kreidl trotzdem Einhalt gebieten müssen. Wie das Gericht die Anklagen sieht, dürfte sich laut Florian Gliwitzky das Verfahren bald klären. Der Pressesprecher der Anklagebehörde sagte gegenüber der Tegernseer Stimme, dass zwar „gerade einige Aktivitäten laufen, es aber vom Landgericht noch keinen Eröffnungsbeschluss und auch keine Terminierung gebe. Offensichtlich sei man jetzt in den Zwischenverfahren daran, diese “in die Wege zu leiten“. Ende Juli könnte klar sein, wer angeklagt wird und wer nicht.

Muchs Variante zu „massiv“?

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Michael Much hält sich mit der geplanten Erweiterung seines Wohn- und Geschäftshauses gegenüber vom Maximilian an den Bebauungsplan. Barbara von Miller (SPD) stört sich dennoch an der „Massivbebauung“.

So schaut der von der Gemeinde einstimmig genehmigte Bauplan aus. / Quelle: M. Much

Zweimal hatte der Gmunder Unternehmer Michael Much für das ehemalige Frank-Haus in der Tegernseer Straße 10 bereits seine Pläne bei der Gemeinde eingereicht. Im Februar vergangenen Jahres stellte er erstmals einen Antrag, das Haus in Richtung Seeglas erweitern zu dürfen.

Um für seine Kinder Wohnraum zu schaffen, reichte er ein paar Monate später einen Tekturantrag für einen querliegenden Mittelbau im ersten Obergeschoss ein. Weil dieser allerdings vom Bebauungsplan abwich und deshalb nicht genehmigt wurde, habe er seinen geplanten Neubau ein weiteres Mal “bebauungsplankonform” gestalten müssen, wie er auf Nachfrage sagt.

Damit gewinnen wir sogar noch eine zusätzliche Wohnung mit Seeblick im zweiten Obergeschoss, die wir nach Fertigstellung zur Vermietung anbieten können.

Stellplätze reichen aus

Dieser Tekturantrag lag nun am vergangenen Donnerstag auf dem Tisch des Gmunder Ortsplanungausschusses. Stellplätze seien ausreichend vorhanden, erklärte Gmunds Bauamstleiterin Christine Wild. Neun gebe es im Hof, vier an der Tegernseer Straße, vier löse Much ab, zwei weitere befänden sich auf anderen Grundstücken.

Bürgermeister Alfons Besel (FWG) betonte, dass der von Much eingereichte neue Bebauungsplan der „klassischen Architektur“ entspreche und somit „den Vorfahren gerecht“ werde. Im Hinblick darauf, dass die beiden gegenüberliegenden Gebäude – Rewe und Maximilian – ebenfalls „groß“ seien, füge sich das Wohn- und Geschäftshaus nach jetziger Planung optisch „gut in die Gmunder Ortsmitte ein“.

„Ansehnlich“ contra „massiv“

Da außerdem Wohnraum für Familien geschaffen werde, so Besel, spreche nichts gegen das Bauvorhaben. Auch Franz von Preysing (CSU) fand das Modell „ansehnlich und gut“. Einzig die vier Stellplätze vorm Haus stellte er in Frage. „Reichen die aus, um alle Wohneinheiten zu bedienen?“ hakte er nach und machte deutlich, dass es wichtig sei, dass „die Gäste gescheit parken können“, sonst würden sie nämlich nicht kommen.

Einzig Barbara von Miller (SPD) empfand die neu eingereichte Variante als viel zu „massiv“. „Mir hat die Aufteilung vorher besser gefallen“, sagte sie und fügte hinzu: „Gerade, weil wir drum herum eine Massivbebauung haben, sollten wir hier zurückfahren“. Schließlich handele es sich hier um die Ortseinfahrt von Gmund, weshalb man sich Gedanken darüber machen sollte, wie das aufs Ortsbild wirke.

Wo, wenn nicht hier?

Diese Argumentation konnte Christine Zierer (FWG) nicht nachvollziehen: „Wir haben so viel Außenlandschaft, wo man nicht bauen darf. Wir können die Bebauung nur im Innenbereich zulassen. Wo denn sonst?“ Mit Much habe man einen Bauwerber, der sich an den Bebauungsplan hält, so Zierer. Wenn der Bebauungsplan keinen Bestand mehr habe, so Zierer weiter, hätte man diesen vor zehn Jahren ändern müssen.

Zustimmendes Klopfen im Zuschauerraum. Unter der Voraussetzung, dass die zusätzlichen Stellplätze auf der Südseite geprüft werden, segnete der Ortsplanungsausschuss den Tekturantrag einstimmig ab. Baubeginn soll laut Much im Herbst sein. Er rechnet mit einer Fertigstellung bis Ende 2019.

Zwei Tegernseer Höfe sind einer zuviel

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Wie berichtet ist aus dem Feichtner Hof in Gmund der Tegernseer Hof geworden. Weil es in Tegernsee ein Restaurant mit demselben Namen gibt, behält sich die Stadt jetzt rechtliche Schritte vor.

Der Feichtner Hof heißt jetzt Tegernseer Hof. Der zweite am Tegernsee. / Foto: N. Kleim

Weil der Name „Feichtner“ nicht besonders ansprechend und für Gäste von außerhalb schwer zu merken war, hatte Kristian Nicol Worbs seine Traditionsgaststätte in „Tegernseer Hof“ umgetauft (wir berichteten). Wie der Merkur jetzt berichtet rief das die Stadt Tegernsee auf den Plan. Denn auch dort gibt es in der Rosenstraße einen „Tegernseer Hof“.

Hierbei handelt es sich um ein italienisches Restaurant, das unter dem Namen „Ristorante Trastevere“ bekannt ist. So ging Worbs ging laut Merkur davon aus, dass das Haus aktuell unter diesem Namen geführt werde, und dass es nur früher Tegernseer Hof hieß. Er habe vorab prüfen lassen, ob es eine Gaststätte am Tegernsee mit diesem Namen gibt, so der Unternehmer und Geschäftsführer der Familiengesellschaft Aureus Immobilien und Anlagen GmbH gegenüber der Heimatzeitung.

Sache liegt beim Anwalt

Die Stadt Tegernsee hatte die Namensänderung aus der Presse erfahren und im gestrigen Bauausschuss kurz darüber diskutiert, wie Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) auf Nachfrage erklärt. Noch wisse man allerdings nicht, ob man Worbs etwas vorwerfen könne. Die entscheidenden Fragen werde sein: „Kann man was machen? Will man was machen?“

Zumindest werde die Angelegenheit jetzt durch einen Anwalt geprüft, sagt der Rathauschef. Letztendlich entscheide der Stadtrat, ob man die Sache auf sich beruhen lasse oder auf eine Namensänderung dränge. Denn nicht nur das italienische Restaurant hat die Bezeichnung „Tegernseer Hof“, wie Hagn sagt, sondern das komplette Gebäude – samt Ludwig-Thoma-Saal und Gaststätte. Und dieses Gebäude gehöre der Stadt und sei „kein Hotel“ wie der „Tegernseer Hof“ in Gmund.

„Jetzt muss man halt schaun“, so der Rathauschef. Schauen muss auch Kristian Nicol Worbs. Eine erneute Namensänderung wäre mehr als ärgerlich, da das neue Schild gerade erst am Gebäude angebracht worden ist. Wie berichtet wird die Traditionsgaststätte in der Kaltenbrunner Straße derzeit auf den modernsten Stand gebracht. Unter welcher Flagge das Hotel samt Wirtshaus Ende Juli eröffnen wird, steht also aktuell noch unter Tegernseer Sternen.


1000 Halbe Bier für alle Helfer

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Mehrere hunderttausend Euro Schaden richtete der verheerende Wohnhausbrand in Kreuth-Trinis am 16. Dezember vergangenen Jahres an. Am Samstag bedankt sich Hausherr Klaus Wiesner bei allen Helfern mit einer Party.

Im Dezember zerstörte ein Brand das Haus von Klaus Wiesner in Kreuth-Trinis. /Archivbild

Kurz vor Weihnachten zerstörte ein Feuer das komplette Wohnhaus von Klaus Wiesner in Kreuth-Trinis (wir berichteten). Nach Aussagen der Polizei soll Wiesner den Brand selbst verursacht haben. Heiße Asche, die im Carport gelagert war, sei der Grund für die Flammen gewesen, so die Ermittler.

Der Sachschaden in Höhe von mehreren hunderttausend Euro war immens. Dennoch gab Wiesner, der zwischenzeitlich bei Nachbarn untergekommen war, nicht klein bei. Bei der Gemeinde beantragte er – statt eines neuen Wohnhauses – eine Frühstückspension mit fünf Zimmern errichten zu dürfen, was ihm der Gemeinderat einstimmig bewilligte.

Ein Nachbar rief zur Spendenaktion auf. Er sammelte Kleiderspenden und richtete ein Spendenkonto für den Wiederaufbau ein. Von dieser Art Hilfsbereitschaft, die Wiesner entgegenschlug, als er alles verlor, wollte er anderen Notleidenden etwas zurückgeben.
Er gründete kurzerhand eine Hilfsorganisation mit dem Namen: „Mia helfen zamm“.

Eine Feier für die Helfer

Das erst vor zwei Wochen eingerichtete Spendenkonto verwaltet die Gemeinde Rottach-Egern. Eine zusätzliche Vollmacht soll Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider bekommen. Dieses Hilfsprojekt stellt er am 23. Juni auf der Wildbachhütte in Rottach-Egern vor. Wie angekündigt, ist es eine Feier für alle Ersthelfer und Unterstützer.

1000 Halbe Bier warten auf die Helfer, die von den Wirtsleuten Andreas und Sebastian Hiederer spendiert werden. Damit möchte Wiesner allen, die ihm geholfen haben, Danke sagen.
Erwartet werden: Da Oimara Beni Hafner, die Däganseer, die Wongrale Musi, die Zitherhex, das Trio Tegernsee, die FloFu-Danzlmusi und die Tölzer Kontra-Zithermusi.

Zum Essen gibt es Grillspezialitäten und Brotzeiten. Das Fest findet bei jedem Wetter statt. Jeder, der Lust dazu hat, ist also eingeladen, mit Wieser auf der Wildbachhütte zu feiern – bei Musik und mit 500 Liter Freibier. Die Party steigt ab 12 Uhr und dauert etwa bis 22 Uhr.

Tuftenmühlstraße morgen nicht passierbar

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Gestern war die Glaslstraße in Rottach-Egern für den Autoverkehr gesperrt, morgen ist es die Tuftenmühlstraße.

Morgen ab 12 Uhr wird die Tuftenmühlstraße in Rottach-Egern für den Autoverkehr komplett gesperrt sein. Damit ist es die zweite Straße, die sich im Rottacher Gemeindegebiet einer Erneuerung unterziehen muss. Wie berichtet, wurde gestern die Teerdecke in einem Teilbereich der Glaslstraße – zwischen Karl-Theodor-Straße und Georg-Hirth-Straße – erneuert.

Morgen ist die Tuftenmühlstraße an der Reihe. Die Asphaltierungsarbeiten erstrecken sich vom Mündungsbereich Valepper Straße bis zur Tuftenmühlbrücke. Fußgänger und Radfahrer können den betroffenen Bereich passieren. Autofahrer werden über die Einmündung zur Wotanstraße sowie über den Ludwig-Thoma-Weg umgeleitet. Ab Freitag ist die Straße wieder befahrbar. Sofern diese Maßnahme aufgrund der Wetterlage nicht möglich sein kann, wird diese auf den nächsten Werktag verschoben.

In Rottach ist das Geld daheim

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„Der Haushalt für 2017 zeigt, dass die Finanzlage weiterhin stabil ist“. So lautet das Fazit von Kämmerer Martin Butz bei der Vorlage der Jahresrechnung. Grund hierfür seien die nach wie vor hohen Steuereinnahmen. Eine kleine Delle gab es dennoch.

Nach wie vor darf man sich im Rottach Rathaus über hohe Steuereinnahmen freuen.

„Die Gemeinde ist finanziell solide aufgestellt. Wenn die Steuereinnahmen weiterhin so hoch bleiben, können die geplanten Investitionen weitestgehendst durchgeführt werden“, interpretierte Butz seinen Bericht vor dem Gemeinderat. Untrügliches Zeichen dafür ist die Pro-Kopf-Verschuldung, die 2016 noch 493 Euro betrug. Im vergangenen Jahr waren es nur noch 468 Euro.

Damit liegt Rottach-Egern deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 714 Euro. Ein kleiner Wermutstropfen waren die geringeren Steuereinnahmen um knapp 300.000 Euro auf insgesamt 13,2 Millionen Euro. Dies sei laut Butz vor allem der Grunderwerbssteuer geschuldet. „Nach dem sehr guten Jahr Vorjahr hatten wir nun 444.300 Euro weniger“ in der Kasse. Ein Minus mit 420.000 Euro musste der Kämmerer auch bei der Gewerbesteuer verbuchen. Auf Grund der Steuerkraft Rottachs mussten auch 120.000 Euro mehr nach Miesbach zur Kreisumlage überwiesen werden, insgesamt 4,4 Millionen Euro. Doch dieser Anstieg wurde im vergangenen Jahr schon erwartet und einkalkuliert.

Gute Konjunktur freut den Kassenwart

Dennoch sieht sich die Gemeinde gut gerüstet. Der Verwaltungshaushalt kletterte um 250.000 Euro auf nun 22,5 Millionen Euro. Dadurch war eine Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt in Höhe von 4,7 Millionen Euro möglich. Insgesamt umfasst der Haushalt 31,8 Millionen Euro. 1,2 Millionen mehr als im Jahr 2016. Es wurden auch deutlich mehr Rücklagen gebildet. Sie betrugen am Ende 6,7 Millionen Euro.

Auch im vergangenen Jahr waren keine Kreditaufnahmen nötig. „Die Kassenlage war über das ganze Jahr 2017 stabil“, so Butz. Sei Resümee: „Die konstant hoch bleibenden Steuereinnahmen sind auf die allgemein gute konjunkturelle Lage zurückzuführen“. Bis ins Jahr 2021 habe man daher Investitionen von 9 Millionen Euro angesetzt. Einstimmig wurde die Jahresrechnung 2017 an den Rechnungsprüfungsausschuss weitergeleitet.

Köck nutzt gleich die gute Kassenlage

Im Vorgriff auf die gute Kassenlage machte Bürgermeister Christian Köck (CSU) gleich drei Kostenpositionen öffentlich. Für die Ersatzbeschaffung der alten Bühnenelemente im Seeforum wurden 15.000 Euro veranschlagt. Wesentlich teurer kommt der Ersatz für ein altes Tanklöschfahrzeug, das über 30 Jahre auf dem Buckel hat. Die Feuerwehr hoffe zwar, nochmals durch den TÜV zu kommen, doch man habe vorgesorgt und ein Fahrzeug für 370.000 Euro bestellt.

Die Lieferzeit betrage zwei Jahre. Nur die Feuerwehren in Miesbach und Bad Tölz hätten ähnlich leistungsfähige Fahrzeuge. Angesichts der zahlreichen größeren Neubauten, der Seniorenheime und der Hotelbetriebe wolle man künftig auch im Tegernseer Tal ein solches Löschfahrzeug vorhalten. Ab sofort will Rottach auch farbiger daherkommen. Der Bürgerbote ist nicht mehr schwarzweiß. „Dies ist nicht mehr zeitgemäß, wo alles farbig ist“, so Köck. Damit wolle man gegenüber den Geehrten im Bürgerboten „mehr Wertschätzung“ zeigen. „Dies kostet uns im Jahr 6.000 Euro mehr“, so Köck, „das ist es uns wert“.

Wiessees Bürger – ein Gedicht

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Einige Einheimische haben sich einen Spaß erlaubt und ein Gedicht umformuliert, das am ehemaligen Postamt in Wiessee die Hausmauer ziert.

Dieses Gedicht am ehemaligen Wiesseer Postamt haben Einheimische aus Jux umgetextet. / Fotos: N. Häußinger

Seit Langem ziert ein Gedicht das ehemalige Postamt in Bad Wiessee. Den Einheimischen dürfte es nicht unbekannt sein, fährt man doch zwangsläufig an dem Gebäude an der Hauptstraße vorbei. Jetzt haben sich einige Wiesseer dem Gedicht angenommen. Sie sind er Meinung: Der Text ist nicht mehr zeitgemäß und schreit geradezu nach einer Modernisierung.

Hier zunächst der Text, der an der Hauswand zu lesen ist:

Wir leben so dahin
Und nehmen nicht in Acht
Dass jeder Augenblick
Das Leben kürzer macht.
Doch ist das Schönste auf der Welt
Dass Tod und Teufel nimmt kein Geld,
Sonst müsste mancher arme Gsell
Für einen Reichen in die Höll.

Die Wiesseer haben den Text in der zweiten Variante so umformuliert, wie er ihnen für ihre Gemeinde im Moment passender erscheint:

Wir leben so dahin
Und nehmen nicht in Acht
Dass jeder Augenblick
Das Ortsbild schlimmer macht.
Es weiß ein jeder auf der Welt:
Der Ort Bad Wiessee hat kein Geld.
Drum feiert man ein’ jeden Gsell
Der sagt, er baut hier ein Hotel.

Mit ihrem Text spielen die Wiesseer auf die zahlreichen unvollendeten Hotelprojekte im Wiesser Ortskern an. Das Aktivitätshotel am Wiesseer Jodbad und das geplante Projekt auf dem ehemaligen Spielbankgelände sind dabei nur zwei Beispiele.

Zahlt Waakirchen die Rechnung?

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Michael Futschik ist Waakirchner. In Eigeninitiative hat er eine „Bürgerwerkstatt“ ins Leben gerufen, um ein Konzept für Waakirchens Dorfmitte zu entwickeln. Profis nahmen die Organisation der ersten Bürgerversammlung in die Hand. Die Rechnung bekam jetzt die Gemeinde präsentiert.

Etwa 50 Waakirchner erarbeiteten Anfang Mai acht Vorschläge für “ihre” Dorfmitte. Die Gemeinderäte diskutierten gestern über eine komplette Kostenübernahme der Abendveranstaltung. / Foto: N. Kleim

Etwa 50 Waakirchner kamen bei der von Michael Futschik veranstalteten Bürgerversammlung am 7. Mai im Sportheim Kray überein, dass der Charakter von Waakirchens Dorfmitte erhalten bleiben sollte. Niemand der Anwesenden konnte sich mit dem Konzept der Gemeinde anfreunden, auf der freien Fläche zwischen Sparkasse und Bäckervoitl-Anwesen 30 bezahlbare Wohnungen samt Geschäften zu bauen.

Kritisiert hatte man Bürgermeister Sepp Hartl vor allem dafür, dass „ein so großes Projekt“ ohne Bürgerbeteiligung in nichtöffentlichen Sitzungen abgesegnet worden war. Futschik wollte wissen, was die Bürger wirklich wollen und holte sich dafür professionelle Unterstützung. Mit dem Fachbüro Identität & Image erarbeitete eine kleine Gruppe am 7. Mai acht Alternativ-Vorschläge, die man der Gemeinde im Anschluss präsentieren wollte.

Rechnung fällt höher aus als gedacht

Zuvor hatte die Gemeinde Michael Futschik eine Art „Anschubfinanzierung“ in Höhe von 500 Euro genehmigt. 1.500 Euro hatte Futschik beantragt. Nach der Veranstaltung im Sportheim stellte sich jedoch heraus, dass das Fachbüro, dessen Tagessatz bei 750 Euro liegt, etwas länger mit der Ausarbeitung der Vorschläge beschäftigt war und deshalb eine Rechnung über 3.200 Euro stellte.

Es wurde viel diskutiert am 7. Mai im Sportheim Kray. Die Rechnung kam später.

Damit hatte der Waakirchner nicht gerechnet. Ihm seien „erhebliche Kosten“ entstanden, teilt Futschik der Gemeinde in einem Schreiben vom 6. Juni mit, weshalb er nun um deren Erstattung bitte. Die Kosten für Flyer, Plakate und diverse Fahrten trage er selbstverständlich selbst. Außerdem bat er darum, am 30. Juni eine „Bürgerversammlung“ im Rahmen eines öffentlichen Ortsplanungsausschusses einzuberufen, damit die Vorschläge präsentiert werden können.

Verwunderung im Gemeinderat

In seinem Schreiben, das von Bürgermeister Josef Hartl (FWG) vorgetragen wurde, erinnerte Futschik an die Aussagen vom ersten und zweiten Bürgermeister von vor zehn Jahren, in denen von einer „bürgernahen Gemeinde“ die Rede war. Norbert Kerkel (FWG) zeigte sich über die Frage nach einer weiteren finanziellen Unterstützung „sehr verwundert“. Man habe in der letzten Gemeinderatssitzung doch ausführlichst darüber diskutiert, so Kerkel.

Wie kann man jemanden für 3.200 Euro beauftragen, wenn man weiß, man hat nur 500 Euro zur Verfügung?

Kerkel ließ keinen Zweifel daran, dass es ihm zwar „sehr wichtig“ sei, was die Bürger wollen, dass dieser Wille sich aber auch im geplanten Gemeindeprojekt wiederspiegele. Ganz zu schweigen davon, jetzt „auf die Schnelle“ einen Ortsplanungsausschuss einzuberufen, solange die Finanzierung nicht geklärt sei.

Georg Bachhuber (ABV) widersprach: „In der Bürgerversammlung hatte man Michael Futschik doch gesagt, er solle seine Veranstaltung selbst in die Hand nehmen. Gleichzeitig wurde ihm versprochen, dass er jede Unterstützung von der Gemeinde bekommt“. Der Bürgermeister mischte sich ein. Es sei immer von 1.500 Euro die Rede gewesen, nicht von 3.200 Euro. „Ein Zuschuss von 500 Euro war der Gemeinderatsbeschluss“.

Hölscher lässt sich Wohnprojekt „nicht nehmen“

Das sah Gisela Hölscher (FWG) genauso: „Man kann nicht 1.500 Euro veranschlagen und hinterher das Doppelte präsentieren“. 500 Euro seien schon „großzügig“ gewesen, ist sie der Meinung. Außerdem bedeute Unterstützung nicht zwangsläufig, dass es sich hierbei um eine finanzielle handeln muss. Auch eine moralische sowie beispielsweise die Bereitstellung eines Raumes sei damit gemeint.

Sie werde um bezahlbaren Wohnraum kämpfen, betonte Hölscher. In ihren 13 Jahren Tätigkeit als Behindertenbeauftragte sei ihr bewusst geworden, wie wichtig dies sei. Sie wolle den Gemeindebürgern die Möglichkeit für günstigen Wohnraum bieten. „Das werde ich mir von einer kleinen Gruppe nicht nehmen lassen“. Auch den von Futschik vorgegebenen Termin am 30. Juni empfand sie als „arg knapp bemessen“.

Hartl pflichtete ihr bei, indem er Futschiks Terminvorgabe als „anmaßend“ bezeichnete. „Wir haben immer gesagt, dass wir die Bürger mit ins Boot holen, wenn wir eine Lösung haben“, betonte er. Zumal die Wünsche der Bürger in seinen Augen „ziemlich konträr“ seien. Auf der einen Seite wolle man keinen Lärm, wünsche sich aber ein Mehrgenerationenhaus, führte Hartl als Beispiel an. Dann wiederum bestehe man auf einer grünen Wiese, befürworte aber Parkplätze.

Welzmiller:”500 Euro sind ausreichend”

Der dritte Bürgermeister Rudi Reber (ABV) versuchte einzulenken, indem er darauf hinwies, man lebe „in einer Demokratie“. Michael Futschik habe sich deshalb professionelle Unterstützung geholt, weil er „neutrale Leute“ haben wollte, so Reber. Seine Fraktion habe gesammelt und Futschik mit 900 Euro unterstützt. Diese Summe müsse man von den 3.200 Euro abziehen, wenn man von einer weiteren finanziellen Unterstützung spreche. Reber schlug deshalb vor, Futschik eine Summe von 1.500 Euro zu genehmigen. Diesen Vorschlag konnte auch Balthasar Brandhofer (ABV) akzeptieren.

Waakirchens zweiter Bürgermeister Erwin Welzmiller (CSU) wollte seine in Futschiks Schreiben erwähnte Aussage von vor zehn Jahren nicht unkommentiert im Raum stehen lassen. Er freue sich über eine Bürgerwerkstatt, so Welzmiller, gebe aber auch zu bedenken, dass sich der Gemeinderat zwei Tage lang mit seinem Wohnprojekt befasst habe, um den Bürgern einen „untermauerten, finanziell abgesicherten“ Vorschlag unterbreiten zu können.

Und weiter stellte er klar, dass die „Anregung des Gemeinderats nicht in Stein gemeißelt“ sei. Die 500 Euro, die Futschik für seine Bürgerveranstaltung von der Gemeinde bereits bekommen hat, hielt er für „ausreichend“. Dem pflichtete Gwendolin Kalch (SPD) bei:

Jeder normale Mensch kann moderieren, ein Flipchart aufhängen und Punkte verteilen, da braucht’s keine Edelleute, die 750 Euro am Tag kosten.

Profis könne man zu einem späteren Zeitpunkt hinzuziehen. Auch Günter Jeske (FWG) sah das Vorgehen von Futschik als „absolut verfrüht“ an. Erst müsse man abwarten, ob das von der Gemeinde geplante Wohnprojekt von der Regierung gefördert wird oder nicht. Und er fügt hinzu: „Ein Seniorenzentrum war immer unser und der Wunsch der Bürger. Diese Punkte lässt die Bürgerwerkstatt völlig außer Acht“.

Es bleibt bei 500 Euro von der Gemeinde für Bürgerwerkstatt-Initiator Michael Futschik. / Foto: N. Kleim

Ein Raunen ging durch den Gemeinderatssaal, als Rudi Reber den Fehler einräumte, die Bürger bei der Entscheidung außen vor gelassen zu haben. „Wir haben ihnen den Stand der Dinge nicht mitgeteilt, weil wir Angst hatten, sie zerreden uns den Dorfplatz.“ Für ihn sei es regelrecht „befremdlich“ gewesen, so Reber, dass die Bürger bei Futschiks Veranstaltung im Sportheim „null Interesse“ an günstigem Wohnraum hatten und stattdessen eine grüne Wiese priorisiert hatten.

Antrag abgelehnt

Für Hartl unverständlich. Schon vor drei Jahren hätten die Bürger ein Seniorenzentrum befürwortet, sagt er. Immer habe es geheißen, „man brauche was für Senioren“, wolle einen „Ort der Begegnung mit Café oder Eisdiele“. Reber will noch einhaken: „Aber wir hatten auch den Beschluss gefasst, jedes Jahr eine öffentliche Ortsplanungsausschuss zu machen…“, wird aber von Hartl mit dem Satz unterbrochen: „Das letzte Wort habe ich“.

Er gebe ihm insofern Recht, so der Bürgermeister abschließend, dass die letzten beiden Jahre keine stattgefunden habe, dies sei aber der Tatsache geschuldet gewesen, dass in dieser Zeit fast jeden Monat zwei bis drei Sitzungen organisiert werden mussten. Viel Zeit sei also nicht geblieben. Nach diesem letzten Statement wurde einstimmig abgelehnt: sowohl Futschiks vorgeschlagener Termin für eine Bürgerversammlung am 30. Juni, als auch die von ihm beantragte finanzielle Unterstützung in Höhe von 3.200 Euro.

Gmunder Lichterfest ist abgesagt!

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1.000 Kerzen sollten am Freitagabend wieder in kleinen Booten zu Wasser gelassen werden. Doch die leuchtende Romantik an der Gmunder Seepromenade entfällt. Warum, lesen Sie hier.

Romantik ist auch heuer wieder angesagt, wenn 1.000 Kerzen auf dem Tegernsee schippern. / Archivbild

Das Gmunder Lichterfest entfällt! Am Freitag, 22. Juni, hätte es eigentlich stattfinden sollen. Wie die Veranstalter, die Sportfreunde Gmund-Dürnbach, nun aber in einer WhatsApp-Gruppe verkünden, habe man sich “aufgrund der schlechten Wetterprognosen” dazu entschlossen, das diesjährige Lichterfest abzusagen. Bereits in der Vergangenheit hatte das Fest häufig aufgrund des schlechten Wetters ausfallen müssen.

Laut Wetterbericht solle es in der Nacht von Donnerstag auf Freitag regnen, so die Veranstalter. Am Freitag sei tagsüber mit einem bedeckten Himmel und am Abend mit Nord-Westwind zu rechnen. “Das Schlimmste aber”, so heißt es weiter, “ist die vorausgesagte Höchsttemperatur um 17 Uhr von zehn Grad Celsius.”

Bitte habt dafür Verständnis, dass wir es unter diesen Voraussagen nicht verantworten können, die Maschinerie mit den damit verbundenen Kosten zu schmeißen. Wir haben es uns mit dieser Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht und sind genauso traurig wie ihr. Schade.

Einen Ausweichtermin soll es nicht geben. Als Grund geben die Veranstalter das Deutschlandspiel am Samstag an sowie den eine Woche später stattfindenden Triathlon. Organisatorisch sei es deshalb sehr schwierig, sagen sie. Also kein leuchtendes Spektakel an der Gmunder Seepromenade. Auch wir sagen “schade”.

Kein Gewinn, liebe Genossen!

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Am Montagabend gab der Vorstand der Kreuther Naturkäserei TegernseerLand einen Rekordumsatz seines vergangenen Geschäftsjahres bekannt. Doch vom Gewinn bekommen die Genossen nichts ab.

Für Hans Leo, Vorstandsvorsitzender der Naturkäserei, war es “das Jahr des Tegernseer Bergkas”.

Am Montagabend fand im Rottacher Seeforum die Jahresversammlung der Kreuther Naturkäserei TegernseerLand statt. Rund 328 Käserei-Genossen, ihre Begleitpersonen sowie Gäste und Mitarbeiter folgten der Einladung. „Wir haben uns wieder erneuert und teilweise neu erfunden“, leitete Aufsichtsratsvorsitzender Josef Bogner den Geschäftsbericht ein.

Vorstandsvorsitzender Hans Leo zog Bilanz über das vergangene Geschäftsjahr. Im Mittelpunkt stand dabei der Alte Tegernseer Bergkas. Die Investition in den dafür extra eingerichteten Reifekeller im Gebäude der ehemaligen Gsotthaber Stuben in Rottach hätten sich gelohnt: Neben Preisen bei nationalen sowie internationalen Käseprämierungen, habe die Naturkäserei insgesamt zehn Tonnen vom Alten Tegernseer Bergkas verkauft und damit rund 223.000 Euro Umsatz erwirtschaftet.

Naturkäserei beliefert 450 Kunden

Tribut zollte Leo in diesem Zusammenhang vor allem dem Vertriebsteam um Florian Hauder. Durch ihn und seine Mitarbeiter habe der Gesamtumsatz um sieben Prozent gesteigert werden können. Mittlerweile werden auf elf Touren rund 450 Kunden beliefert. Doch auch der ausgezahlte Milchpreis von überdurchschnittlichen 48,7 Cent pro Liter trugen laut Leo zum erfolgreichen Geschäftsjahr der Naturkäserei bei:

Somit konnten wir erstmals einen Gesamtumsatz von über fünf Millionen Euro erwirtschaften.

Doch trotz dieses Erfolges kam es auch in diesem Jahr zu keiner Gewinnausschüttung. Dies hänge auch mit den Investitionen im vergangenen Geschäftsjahr in Höhe von rund 300.000 Euro zusammen, begründet Leo. Insgesamt konnte trotz steigender Kosten zwar ein Jahresüberschuss von knapp 41.000 Euro erreicht werden, doch damit sollen weiterhin die Verluste der vergangenen vier Jahr abgebaut werden. Die Genossen können also erst dann mit einer Ausschüttung rechnen, wenn die roten Zahlen komplett getilgt sind. Aktuell betragen die Verlustvorträge aus dem Geschäftsbetrieb noch rund 173.500 Euro.

Umsatzsteigerung erwartet

Leo sieht allerdings optimistisch auf das kommende Jahr: „Die Ertragslage der Genossenschaft gestaltet sich für die Zukunft sehr gut. Für das neue Geschäftsjahr können wir eine Umsatzsteigerung von fünf Prozent erwarten“. Das hängt auch mit der langen Reifezeit des Alten Bergkas zusammen, da die Gewinne der im Reifekeller liegenden Laibe deshalb noch nicht eingefahren werden.

Geplant sei zudem die Produktion mittelfristig auf Bio umzustellen. Und auch im Leitungsgremium gab es Veränderungen: Johannes Mehringer wurde für drei Jahre in den Vorstand gewählt. Elisabeth Bichler wurde für weitere zwei Jahre wiedergewählt und der Aufsichtsrat wurde um drei Mitglieder erweitert. Ausgeschieden sind Katharina Kandlinger, Jakob Gerg und Johannes Mehringer. Hinzu kamen Maria Bauer, Anni Kreidl, Josef Eck, Josef Schreier, Josef Berghammer, Josef Stadler sowie Gmunds ehemaliger Bürgermeister Georg von Preysing.


Blitzgespräch zwischen Hagn und Worbs

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Noch kein Aufatmen bei Kristian Nicol Worbs. Ob sich der ehemalige Feichtner Hof in Gmund weiterhin Tegernseer Hof nennen darf, bleibt fraglich. Heute um 15 Uhr fand ein Treffen zwischen ihm und dem Tegernseer Bürgermeister Johannes Hagn statt. Ein kurzfristig anberaumtes Gespräch.

Der Feichtner Hof heißt jetzt Tegernseer Hof. Aber auch in Tegernsee gibt es einen “Tegernseer Hof”. Das ist einer zuviel, findet die Stadt Tegernsee. / Foto: N. Kleim

Wie gestern berichtet hatte sich die Stadt Tegernsee rechtliche Schritte gegen den neuen Namen „Tegernseer Hof“ der ehemaligen Gmunder Traditionsgaststätte „Feichtner Hof“ vorbehalten. Weil ein Gebäudekomplex in der Rosenstraße in Tegernsee ebenfalls unter dem Namen „Tegernseer Hof“ bekannt ist, hatte der Rathauschef angekündigt, einen Anwalt einzuschalten.

Die Stadt Tegernsee hatte die Namensänderung aus der Presse erfahren und vorgestern im Bauausschuss darüber diskutiert, wie man mit dieser Angelegenheit am besten verfahren sollte. „Kann man was machen? Will man was machen?“ Das waren die Fragen, mit denen sich die Stadt Tegernsee auseinandersetzen wollte.

Doch soweit kam es gar nicht. Heute um 15 Uhr fand ein Blitzgespräch zwischen Worbs und Hagn statt. Wie der 26-jährige Marco Privitera – Pächter der Gaststätte im Tegernseer Hof – soeben mitteilt, haben sich die beiden Männer auf sein Anraten hin getroffen. „Ich bin in Tegernsee geboren und will mir keine Feinde machen.“

Der Stadtrat entscheidet

Um „die Gemüter zu beruhigen“, wie er sagt, habe er ein Gespräch vorgeschlagen. Dies sei bei Johannes Hagn auch gut angekommen. Wortgefechte habe es keine gegeben. Stattdessen habe man sich in dem eineinhalbstündigen Gespräch „nett ausgetauscht“.

Eine Zusage, ob der Name „Tegernseer Hof“ für die ehemalige Gmunder Traditionsgaststätte bestehen bleiben könne, konnte Hagn allerdings nicht geben. Diese Entscheidung obliege dem Stadtrat, soll der Rathauschef den beiden mit auf den Weg gegeben haben. Die nächste Sitzung ist am 3. Juli.

Eine erneute Namensänderung wäre für Worbs mehr als ärgerlich, da das neue Schild – wie berichtet – gerade erst am Gebäude angebracht wurde. Noch habe die Stadt Tegernsee keinen Anwalt eingeschaltet, sagt Privitera. Sollte die Stadt jedoch auf eine Namensänderung bestehen und juristische Schritte einleiten, so werde das Ganze wohl in einem Rechtsstreit ausarten, glaubt der 26-Jährige. „Generell pochen wir darauf, dass wir den Namen behalten.“

Rottach sponsert BahnCard für Schüler

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Kreuth macht es vor. Nun will auch Rottach-Egern den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) für Schüler und Jugendliche im Alter zwischen sechs und achtzehn Jahren fördern. Und übt deutliche Kritik am ÖPNV.

Bahnfahrten für Schüler und Jugendliche – für die Gemeinde Rottach-Egern unterstützenswert. / Archivbild

Eigentlich ging es nur um die finanzielle Unterstützung junger Bürger bei ihren Schulfahrten, weil „Hol- und Bringfahrten der Eltern für ein entsprechendes Verkehrsaufkommen sorgen“, so Bürgermeister Christian Köck bei seiner Begründung des Topps im Gemeinderat. Doch dann trat der alte Zwist zwischen Miesbach und einigen Talgemeinden wieder zu Tage, der Landkreis tue zu wenig für den öffentlich Nahverkehr, wo doch Rottach allein schon 4,7 Millionen Euro in die Kreisumlage zahle.

Denn der ÖPNV sei „Sache“ des Landkreises, Namentlich wollte Köck niemand in Miesbach an den Pranger stellen. „Dort müsste man etwas mehr in die Gänge kommen und das Budget aufstocken“. Denn Miesbach sei längst vom Landkreis Bad Tölz abgehängt worden. „Dort wurde bereits eine Kooperation mit dem Münchner Verkehrsverbund (MVV) geschlossen“. Im Landkreis höre er des Öfteren „das Totschlagargument: wir sind blank“.

Entscheidend sei das Interesse

Auslöser für die Bezuschussung für Jugendliche seien deren Beauftragte für Gmund und Tegernsee gewesen, die in zwei Bürgermeisterdienstbesprechungen ihr Konzept vorgelegt hätten, wie Gemeinden junge Leute bei ihren Fahrten mit dem ÖPNV unterstützen könnten. Demnach würden Jugendliche bei einer finanziellen Unterstützung vermehrt auf Bahn und Busse umsteigen. Laut Köck sei dies ein „ziemlich komplexes Konglomerat“. Nachdem die Gemeinde Kreuth hier schon aktiv geworden sei, wolle man sich dem anschließen und zunächst einmal die BahnCard 25 fördern.

Beim deren Erwerb über die Dauer von fünf Jahren will Rottach zehn Euro beisteuern. Pro Jahr wäre dies somit ein Zuschuss von zwei Euro. Damit will man auch in Erfahrung bringen, wie groß überhaupt das Interesse an dieser BahnCard ist. Denn die Erfahrungen seien nicht so rosig, wie ein Aufruf in den jeweiligen Bürgerboten gezeigt habe. Bei der Frage nach dem RVO und seinen Schwachpunkten seien bei einer Auflage von 4.600 Bürgerboten in Rottach „nur sieben Rückmeldungen gekommen“, klagte Köck. Das mache ihn schon „stutzig“, weil doch vor jeder Wahl der ÖPNV ein „riesen Thema“ sei. Wenn sich aber jemand damit befassen soll, „ist es plötzlich kein Thema mehr“.

Rottach will „guten Willen“ zeigen

Relevant wäre diese BahnCard für 448 Personen in der Gemeinde. Doch wie viele davon diese Vergünstigung wirklich in Anspruch nehmen wollen, das ist für Köck „spannend“. Angesichts der „überschaubaren Beträge von zehn Euro pro Nase“ will die Gemeinde diese Förderung bereits im kommenden Schuljahr anbieten. Während bei der Schifffahrt die Jugendlichen ohnehin nur 50 Prozent des Fahrpreises zahlen würden, sei es bei der BOB wegen der verschiedenen Eigentumsverhältnisse komplizierter. Für Rottach reklamierte Köck, dass es seinen „guten Willen“ zeigen wolle.

„Damit man die Jungen mehr ins Boot bringe, wäre es gut die Zeiten zu versetzen“, schlug Karl Kölbl (CSU), von Beruf Omnibusfahrer, vor. „Nicht um acht Uhr morgens, sondern bereits vor sieben Uhr müsste es Vergünstigungen und Unterstützungen des Landkreises für die Schulfahrten geben“. Gleicher Meinung war auch Fraktionskollege Martin Strohschneider. „Wenn die Kinder in die Schule fahren, gilt die Karte nicht“. Manche Busfahrer seien dennoch kulant. In die gleiche Kerbe schlug auch Köck mit der BOB.

RVO: „Wir fahren, ihr zahlt“

Das vergünstigte Ticket gelte erst ab neun Uhr. Doch der Zug verlässt Tegernsee bereits um 8:52 Uhr. „Aber für eine Änderung ist die Bereitschaft nicht sehr groß“. Er höre bei Gesprächen mit dem RVO immer nur: „Wir fahren alles, aber ihr müsst es uns zahlen“. Man müsste insgesamt beweglicher werden und sich den Zeichen der Zeit stellen, mahnte Köck. Südtirol mache es mit einem Sorglos-Paket mit einer Mobilcard vor.

Dieses „Optimum“ könne er sich auch im Tal vorstellen. Dies gehöre einfach zu einem „guten Status“, von dem man aber „noch meilenweit entfernt“ sei. Josef Kaiser (CSU) zeigte sich nicht verwundert, „dass die Jugendlichen das Angebot nicht so annehmen“. Zwei Euro Ermäßigung pro Jahr „sind kein Anreiz, da kommt keine Resonanz“. Doch die BahnCard 25 wäre bereits in diesem Haushaltsjahr machbar, entgegnete Köck. Dagegen sei eine BahnCard 50 mit geschätzten 36.000 Euro Kosten erheblich teurer für die Gemeinde.

Fraglich war für Köck, „ob dies die Gemeinde noch finanzieren und mit der Gieskanne solche Beträge ausschütten sollte“. Dazu sei er nicht bereit. Schließlich zahle Rottach 4,7 Millionen Euro in die Kreisumlage. „Irgendwann muss Schluss sein“. Einstimmig genehmigte der Gemeinderat den Zuschuss von zehn Euro zur BahnCard 25.

Baustelle am Osterberg dauert länger

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Autofahrer müssen weiter geduldig sein: die Bauarbeiten am Osterbergweg mitten in Gmund dauern länger als gedacht. Grund sind Lieferengpässe und ein Plan von den Leitungen, der nicht stimmt.

Du Baustelle am Osterberg dauert länger.

Seit dem 22. Mail ist der Osterbergweg nicht befahrbar. Grund hierfür sind Straßen- und Kanalbauarbeiten. Ab der Abzweigung Tegernseer Straße bis Höhe Hochgartenweg ist die Straße komplett gesperrt sein. Autofahrer werden derzeit über die Staatsstraße Schlierseer Straße, den Kreisverkehr, die Tegernseer Straße und den Osterbergweg. umgeleitet.

Eigentlich sollte die Baustelle am 23. Juni beendet sein, doch es kommt anders als geplant. Wie Bürgermeister Alfons Besel in der jüngsten Gemeinderatssitzung erklärt, habe es einen Lieferengpass für Kanalrohre gegeben. Zudem sind die verschiedenen unterirdischen Leitungen anders verlegt als im Plan eingezeichnet. Noch bis Mitte Juli bleibt die Straße daher für Autofahrer gesperrt.

Wohin mit all den Pendlern?

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Die Schaffung von Parkplätzen am Bahnhalt in Moosrain ist ein lange geplantes Projekt, das immer wieder aufgeschoben wurde. Nun will es die Gemeinde Gmund endlich anpacken.

Der Grünstreifen am Bahnhalt in Moosrain soll durch Parkplätze ersetzt werden.

Am Bahnhalt in Moosrain fehlen Parkplätze. Die immer größer werdende Anzahl der Pendler muss meistens entlang der Grundstückszäune parken. Das will die Gemeinde nun endlich ändern. Nach einer ersten Beratung im Mai hat Planer Sepp Schreder, der auch mit der Dauerbaustelle Tölzer Straße beauftragt war, zwei Varianten für einen Parkplatz erarbeitet. Diese stellte er am Dienstagabend dem Gemeinderat vor.

Die favorisierte Lösung ist, den bisherigen Grünstreifen entlang des Bahngleises abzugraben und dort 36 Senkrecht-Parkplätze zu schaffen. Die einzelnen Parkplätze sollen eine Breite von 2,63 Meter haben – damit auch große Autos genügend Platz haben. Dazu soll ein 3,50 Meter breiter Zugangsweg zum Bahnsteig entstehen. Da einige alte Bäume weichen müssen, sollen zur Auflockerung neue gepflanzt werden.

Diesen Planungsvorschlag segnete der Gemeinderat am Ende einstimmig ab. Doch über eine Sache waren die Mitglieder unterschiedlicher Meinung: Was tun mit den Fahrrädern? Auch hierfür hat sich der Planer Schreder etwas einfallen lasen. Zur Diskussion standen drei Varianten: ein überdachtes Areal für 36 Fahrräder direkt angeschlossen an die künftigen Parkplätze, ein neuer Standort hinter dem geplanten Parkstreifen oder überdachte und beleuchtete Ständer auf der aktuellen nördlichen Pkw-Parkfläche.

An die Zukunft denken

Obwohl einige Ratsmitglieder skeptisch gegenüber der großen Anzahl an Fahrradplätzen war, war die Mehrheit überzeugt davon, Radfahrer mehr zu unterstützen. So wünschte sich vor allem Michael Huber (SPD) nicht an Stellplätzen für Räder zu sparen. Gleicher Meinung war auch Franz von Preysing (CSU), der überzeugt ist, dass auch vermehrt Schüler ihre Räder in Moosrain abstellen werden, sobald sie mit dem Zug zur Realschule fahren können.

Am Ende stimmte der Gemeinderat gegen drei Stimmen für die erste Variante des Fahrradplatzes. Außerdem beinhaltet der Beschluss, dass das frei werdende nördliche Park-Eck als Hol- und Bringzone fungieren soll. Weil die Gemeinde mit dem Bau bereits im September beginnen soll, sollen die Arbeiten sofort ausgeschrieben und im Juli vergeben werden.

Zudem werden ein Lärmschutzgutachten und eine Baugenehmigung für den Fahrradplatz eingeholt. Obwohl die Kosten noch offen sind, ist bereits jetzt klar, dass die im Haushalt eingeplanten 150.000 Euro nicht reichen werden. Doch Bürgermeister Alfons Besel ist von dem Bau neuer Parkplätze überzeugt: „Jetzt packen wir zügig an“.

WBW baut Waakirchner Feuerwehrhaus

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Ende 2015 wurde die Wohnbaugesellschaft Waakirchen (WBW) gegründet. Den Vorsitz hatte bisher Andreas Hagleitner inne. Am Dienstag stellte sich Luitpold Grabmeyer als neuer Vorstand im Gemeinderat vor. Seine Ansprache fiel zwar kurz und knapp aus, doch er hat viel vor.

Luitpold Grabmeyer (link) stellte sich am vergangenen Dienstag dem Waakirchner Gemeinderat vor.

Luitpold Grabmeyer ist seit 12 Jahren als Kommunalkundenbetreuer bei der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee beschäftigt. Er ist zudem Geschäftsführer der Sport- und Tourismuscenter GmbH Irschenberg und leitete von 2014 bis 2017 als Vorstand den Gewerbeverband Miesbach.

Bereits im Dezember ist der 37-Jährige einstimmig vom Verwaltungsrat Wohnbaugesellschaft Waakirchen (WBW), einem Kommunalunternehmen der Gemeinde, in dieses Amt berufen worden. Aufgrund einer unfallbedingten Verletzung trat Grabmeyer dieses Amt jedoch erst jetzt im Juni an.

Wie berichtet hatte den bisherigen Vorsitz Gemeinderatsmitglied Andreas Hagleitner (FWG) inne. Seit Ende 2015 führte er dieses Amt ehrenamtlich. Anfangs ohne finanziellen Ausgleich, später mit einer „Entlohnung“ von 35 Euro pro Sitzung und Extrastunde. Hagleitner und andere Gemeinderäte führten die Geschäfte der Wohnbaugesellschaft, für die normalerweise ein bezahlter Vorstand zuständig ist, der wiederum vom Verwaltungsrat überwacht wird. In Waakirchen hatten die Gemeinderäte beide Funktionen inne.

Hagleitner bleibt Vorstand des Verwaltungsrats

Mit Grabmeyer im Vorstand seien jetzt die beiden von der Bayerischen Gemeindeordnung vorgesehenen Organe des Kommunalunternehmens personell vollzählig besetzt, heißt es seitens der Gemeinde. Der 37-Jährige vertrete das Kommunalunternehmen nach außen – mit rechtlicher Vertretungsmacht. Er leite das Kommunalunternehmen in eigener Verantwortung und sei für das operative Geschäft zuständig. Bürgermeister Josef Hartl (FWG) war es am vergangenen Dienstag wichtig, noch einmal darauf hinzuweisen, dass das Kommunalunternehmen “ein eigenständiges Unternehmen ist, das keinesfalls dem Bürgermeister unterstellt ist“.

Zu der Hauptaufgabe des Verwaltungsrats wiederum, der sich aus vom Gemeinderat gewählten Vertretern aller Fraktionen zusammensetze, gehört die Kontrolle der Geschäftsführung des Vorstands. Dessen Vorsitz hat weiterhin Andreas Hagleitner. Grabmeyers Vorstellung am Dienstag im Gemeinderat fiel kurz und knapp aus: „Aktuell gibt es nix zu sagen außer: Es macht mir Spaß.“ Zu welchen Modalitäten der 37-Jährige für die WBW tätig ist, wurde in der öffentlichen Sitzung zwar nicht erläutert, aber im Nachhinein aufgeklärt: Grabmeyer erhält die gleiche Aufwandsentschädigung wie die Verwaltungsräte des Kommunalunternehmens.

Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem folgende Bauprojekte:

• die Errichtung der derzeit an den Freistaat Bayern vermieteten Gebäude am Buchkogel in Schaftlach
• die Renovierung des alten Schaftlacher Bahnhauses mit insgesamt fünf Wohnungen
• die Errichtung des neuen Feuerwehrhauses der Freiwilligen Feuerwehr Waakirchen am Mariensteiner
Kreisel in Hauserdörfl als Ersatz für das bisherige Gebäude neben dem Rathaus

Einzelheiten zur Errichtung des Feuerwehrhauses werden derzeit mit der Regierung von Oberbayern abgestimmt und sollen zeitnah bekanntgegeben werden.

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