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Mehr Trails sollen Biker-Problem lösen

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Die Mountainbiker sind überall. Vor allem in den Bergen führt das immer wieder zu Ärger mit den Wanderern. Doch die Verantwortlichen der Alpenregion Tegernsee-Schliersee wollen Problem nun lösen – mit rund 40 neuen Trails. Doch eines fehlt Ihnen noch.

Die Mountainbiker sind mittlerweile überalls unterwegs – die ATS hat einen Plan

Die Mountainbiker fluten das Tegernseer Tal. Als Wanderer ist man auf den Bergen manchmal fast eine Rarität. Laufen wollen nur noch die Wenigstens. Und die Technik macht`s möglich, dass mittlerweile auch die höchsten Gipfel von den meisten Radlern erklommen werden.

Das Problem dabei zeigt ein Vorfall, wie er sich jüngst im Bereich der Sigriz-Alm abgespielt hat: mehrere Mountainbiker seien verbotenerweise und recht schnell die Almwiese vom Rechelkopf heruntergefahren. Dabei hätten die Biker das Weidevieh so verschreckt, dass die Tiere durch den Zaun geflüchtet sind und erst nach mehreren Tagen wiedergefunden werden konnten.

Solche ungeplanten Aufeinandertreffen zwischen Mensch und Tier kennt auch Harald Gmeiner von der Alpenregion Tegernsee-Schliersee. Und durch die motorisierten und dabei geländegängigen Pedelecs dürften solche Vorfälle weiter zunehmen. Gmeiner:

Durch die E-Bikes können immer mehr Menschen in Bereiche vordringen, die das vorher nicht konnten.

Außerdem sei das Biken gerade voll im Trend. Das aktuelle Mountainbike-Netz im Landkreis sei nicht mehr attraktiv für die Zielgruppe. Er und sein Team haben eine klare Vorstellung davon, wie man künftig mit den Mountainbikern im Landkreis und im Tegernseer Tal umgehen will.

Kampagne soll sensibilisieren

„Seit zweieinhalb Jahren arbeiten wir an einem Konzept“, so Gmeiner. Dabei geht es nicht darum, noch mehr Biker ins Tegernseer Tal zu holen. „Wir werden nie eine Bike-Region“, betont er. Man mache diesbezüglich auch keine gezielte Werbung. Trotzdem seien die Radler natürlich eine interessante Zielgruppe für den Tourismus.

Ihm geht es vor allem darum, die Gruppe sinnvoll zu lenken. In einer „Fair-Bike-Kampagne“ hat die ATS Schilder gestaltet, die den Bikern zeigen sollen, wie sie sich verhalten sollten, um fair mit der Natur, den Wanderern und Tieren umzugehen. „Und eben nicht überall runter schießen“, so Gmeiner.

Es geht um die Kommunikation im Vorfeld, um die Aufklärung durch Schilder und im Internet. Aber auch um die Besucherlenkung. Die ATS hat sich außerdem ein neues Wegenetz für gesonderte Mountainbike-Trails ausgedacht. Insgesamt 40 Trails im gesamten Landkreis sind darin enthalten.

40 Vorschläge – keine einzige Zusage

Um dieses Konzept zu realisieren, braucht es aber das Mitwirken vom Forst, den Gemeinden und Grundstücksbesitzern. „Wir haben geringen Erfolg. Die Bereitschaft und das Bewusstsein sind noch nicht da“, gibt Gmeiner zu. Die meisten denken, wenn man ein solches Streckennetz am Tegernsee baue, kommen noch mehr Biker in die Region. Gmeiner sieht das anders.

Das stimmt so nicht und das ist in anderen Regionen gut zu erkennen. So wie es jetzt ist, entsteht deutlich mehr Schaden, als wenn man eine klare Besucherlenkung hat.

Er ist sicher, dass der Großteil der Mountainbiker dann die Strecken nutzt, die extra für sie gemacht und beschildert sind. Bisher hat er keine einzige Zusage, für die geplanten Trails. Die letzte Hoffnung ist ein Pilotprojekt am Taubenberg in Warngau.

100.000 Euro wurde der ATS von der Regierung zur Verfügung gestellt, um zwei Mountainbike-Trails zu realisieren. „Im Moment fahren die Biker hier auf zehn verschiedenen Strecken runter. Wir wollen das auf zwei reduzieren“, erklärt der ATS-Vorstand die Idee. Außerdem werden Zählanlagen an den Strecken installiert, die die Auslastung dokumentieren sollen.

Eröffnung Mountainbike-Trail Kreuth.
Seit 2012 gibt es einen Mountainbike-Trail in Kreuth – das ist aber bisher der einzige in Landkreis

Dabei ist Gmeiner überzeugt von seinem Konzept der Besucherlenkung. Und auch die Regierung scheint das so zu sehen, sonst wäre das Projekt nicht aus insgesamt 35 Ideen ausgewählt worden. Die Maßnahme am Taubenberg soll später als Vorzeigeprojekt dienen. „Die Argumente werden wir dann für andere Verhandlungen nutzen“, so Gmeiner.

Auch ihm ist bewusst, dass er sein Streckennetz nicht auf einen Schlag umsetzen kann. Nur Stück für Stück. Der Wunsch des ATS-Chefs ist es, dass für den Start in die Wandersaison im kommenden Jahr schon der erste Schritt getan ist. Auch auf eine Fortsetzung des Pilotprojekts, das Mitte nächsten Jahres ausläuft, hofft er.


Wenn Radler die Berge belagern

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Biker-Überschuss im Tegernseer Tal. Wo man hinschaut, sind sie unterwegs. Auf den Straßen, auf den Bergen, in den Wäldern. Unsere Kommentatorin wünscht sich Rücksicht. Und Verantwortliche, die nicht nur zuschauen.

Biker sollten mehr Rücksicht nehmen, findet unsere Kommentatorin.

Ein Kommentar von Nina Häußinger:

Das Tal platzt diesen Sommer aus allen Nähten. Das ist kein Gefühl – nein das ist wirklich so. Auto reiht sich an Auto, Baustelle an Baustelle, Stau an Stau. Was die Leute hier alle wollen? Flüchten. Aus ihren Stadtwohnungen, den Büros und vor der Hitze.

Das ist das Eine. Viel schlimmer aber ist, dass sie mit dem Auto kommen und mit dem Mountainbike weiterfahren. Nämlich rauf auf den Berg. Dabei ist es auch ganz egal, wie hoch der ist. Der Elektro-Motor treibt viele Radler schon an.

Sie rasen …

Wenn man in diesem Sommer als Wanderer in den Bergen unterwegs ist, ist es nicht übertrieben zu sagen: Man muss Angst um sein Leben haben, denn sie sind überall. Auf dem geheimen “Wegal” von Kreuth auf eine Alm, auf dem Sommerweg zur Neureuth, auf den Pfaden Richtung Taubenberg.

Und sie sind ja nicht nur einfach da. Sie rasen. Sie rasen die Pfade – nicht Wege, nicht Forststraßen – Pfade hinab. Vorbei an Schulklassen beim Wanderausflug, vorbei an Kleinkindern, an Hunden und Rentnern mit Stöcken. Ausgang unbekannt.

Das hier ist keine Hasstirade gegen Mountainbiker. Ich setze mich auch gern mal aufs Radl und dreh eine Runde – zugegeben lieber in flachem Terrain, aber das tut nichts zur Sache. Auch die Biker sollen ihren Spaß haben und ihren Sport ausüben dürfen.

Das Problem löst sich nicht von alleine

Da wir aber im Moment – und ich sage im Moment, weil ich hoffe, dass so manch einer Vernunft walten lässt, und sich auf Kooperationen und neue Ideen einlässt – alle gemeinsam die Wege im Tal bevölkern, sollte man doch etwas mehr Rücksicht nehmen. Rücksicht auf den Schwächeren, in diesem Fall den Wanderer, speziell die Kinder, Rentner und ja auch die Hunde.

Zu hoffen bleibt abschließend nur, dass sich die Gemeinden, Politiker, Grundstückseigentümer und wer sonst noch die Macht hat was zu ändern, auf neue Ideen und Möglichkeiten einlassen, anstatt sich das Desaster einfach nur anzuschauen und zu hoffen, dass nix passiert. Weil ich glaube in einer Sache samma uns einig: von alleine löst sich dieses Problem nicht.

Bergradler sind keine Heuschrecken

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Ein Biker-Überschuss im Tegernseer Tal? Bleiben Sie auf dem Unterholzboden, liebe Frau Häußinger, möchte unsere Kommentatorin da in den Wald hineinschreien. Stattdessen schreibt sie lieber auf, was ihr gehörig gegen die Bikerwadl geht.

Biker sind keine Heuschrecken, findet unsere Kommentatorin.

Ein Kommentar von Nicole Kleim:

Es scheint als seien Mountainbiker im Tegernseer Tal die Heuschreckenplage des 21. Jahrhunderts: In Schwärmen kommen sie aus der Stadt, breiten sich in den heimischen Wäldern aus und machen Mensch und Tier das Waldleben zur Hölle. Sie seien „überall“, schreibt TS-Kommentatorin Nina Häußinger über die rasend-radelnde Spezie. Deshalb müsse man als Wanderer „Angst um sein Leben“ haben.

Eine Aussage, bei der jedes Bikerwadl automatisch anspannt, und sich der bayerische Himmel just in diesem Moment unweigerlich am helllichten Tag verdunkelt. Es mag sein, dass der sportliche Appetit und das Tempo der Mountainbiker dem ersten Anschein nach unheimlich wirkt. Aber nur, weil die ein oder andere Staubwolke auf den Waldwegen zu sehen ist, müssen Wanderer noch lange nicht panisch ins Gehölz ausweichen.

Nein, die surrenden Artgenossen sind nicht in Schwärmen organisiert. Es sind auch keine Heuschrecken. Es sind Menschen, deren Körper Bewegung fordern, und die einfach nur die Natur auf Drahteseln genießen wollen. Dafür strampeln sie sich den Berg hinauf und verzichten aufs Auto.

Rücksichtnahme neu definiert

Wer bemängelt, ein Mountainbiker würde abseits der Wege fahren, der hat noch nie einen zerplatzen Reifen mitten im Gestrüpp reparieren müssen. Ein Mountainbiker muss auf von Fußgängern ausgelatschten Pfaden fahren, wenn er nicht einen Platten riskieren oder im Totholz ins Straucheln geraten will.

Doch bleiben wir auf dem Unterholzboden. Die Frage ist, warum es überhaupt Wege im Wald gibt? Keinesfalls hat man bei deren Entstehung an Mountainbiker gedacht. Wohl eher an riesige Forstfahrzeuge. Sie sind es doch, die gewaltige Schneisen und massive Spuren im Wald hinterlassen, nicht der Mountainbiker. Liebe Frau Häußinger, Mountainbiker sind kein Problem, das man lösen muss. Mountainbiker sind auch keine Plage. Zum Glück fressen sie auch keine Bäume. Oder Blätter.

Sie fahren in das vom Bauboom verschonte letzte Tegernseer Grün, um es zu genießen. Und keinesfalls wird es ihr Bestreben sein, Hunde samt Herrchen geschweige denn in die Jahre gekommene Wanderer zu jagen. Die “Cowboys” des 21. Jahrhunderts zahlen genug Schmerzensgeld für die Erkenntnis, dass es – aufgrund der Intoleranz einiger Mitmenschen – selbst auf Nebenstrecken für sie ständig „High Noon“ ist.

Illegale Müllentsorgung in Miesbach

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Direkt hinter dem Friedhof der Mülldeponie in Miesbach wurde über Monate Industrieasphalt illegal entsorgt. Die Polizei sucht nach den Tätern.

Fünf Tonnen Industrieasphalt fand man direkt hinter dem Friedhof der Städtischen Mülldeponie in Miesbach. Die Polizei geht davon aus, dass der Müll in der Zeit von Mitte bis Ende Juli entsorgt wurde.

Zeugen, die sachdienliche Angaben zum unbekannten „Ablader“ machen können, sollen sich bitte unter der Telefonnummer 08025-2990 an die Polizei Miesbach wenden.

Räumungsverkauf soll Lederers Not lindern

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Jahrelang stemmte sich der inzwischen 80-jährige Josef Lederer gegen den Abriss und Auszug aus seiner Bleibe im gleichnamigen ehemaligen Wiesseer Hotel. Nun aber steht der Termin. Bis dahin soll noch ein Räumungsverkauf den ein oder anderen Euro einbringen.

Auch Teile der Bar im ehemaligen Hotel Lederer werden versteigert.

Lederer hat den Kampf verloren. Seine Tage in der Wohnung im ehemaligen besten Haus am Platz sind gezählt. „Er lag gerade schwer erkrankt für mehrere Wochen im Krankenhaus und ist noch immer schwer gehbehindert und kaum ansprechbar“, berichtet ein Familienangehöriger, der anonym bleiben möchte. Nach Informationen der Tegernseer Stimme muss der einstige Hotelier bis Ende September seine Wohnung räumen.

Vor sieben Jahren noch hatte Lederer seinen Komplex einen Tag vor der Zwangsversteigerung an die RDR-Firmengruppe verkauft. Doch von den 6,2 Millionen Euro Erlös ist ihm fürs Alter kaum etwas geblieben.

„Im Herbst Abriss von Gebäudeteilen“

Seit 2015 gehört die Immobilie der Tegernseer Unternehmer-Familie Strüngmann. Sie plant ein Luxushotel mit 120 bis 140 Zimmern, sowie fünf Wohn- und Geschäftshäuser. Der letzte Entwurf wird nochmals überarbeitet, weil er den Investor Thomas Strüngmann noch nicht überzeugt habe. Doch der Countdown für den Abriss des Lederers laufe, versichert Strüngmanns Pressesprecher Andreas Göbel gegenüber der Tegernseer Stimme.

Wir gehen nach wie vor von einem Abriss mindestens einiger Gebäudeteile diesen Herbst aus, einen ganz konkreten Termin kann ich Ihnen heute noch nicht nennen.

Denn wieder einmal müssten die Fledermaus-Populationen berücksichtigt werden. Doch vor dem Abriss des Hotel-Komplexes versucht die Familie von Josef Lederer noch, das umfangreiche Mobiliar zu Geld zu machen, da es noch das Eigentum des 80-Jährigen ist. Bereits seit zwei Wochen würden sich Interessenten einfinden, erklärt das Familienmitglied. Bis 30. September finde der Räumungsverkauf noch statt, jeweils sonntags zwischen 14 und 17 Uhr.

Dann muss Lederer den einstigen  Familienbesitz räumen und mit einem Platz im Pflegeheim eintauschen, wie aus seiner Familie zu hören ist. Dafür fehle aber dem Pflegebedürftigen das Geld.

Verkauf soll Pflegeplatz für Lederer und seine Pferde ermöglichen

„Bis Ende September versuche ich noch Geld fürs Pflegeheim zu sammeln“, so Lederers Angehöriger, der sich um den Räumungsverkauf kümmert. Gefragt seien Lampen, leichte Möbel, Geschirr. Doch wenn dabei an einem Wochenende 500 Euro zusammen kommen, sei man „gut dabei“. Das reiche aber bei dem mittellosen Josef Lederer nicht annähernd für einen Platz im Pflegeheim.

„Ich schaue aber, dass noch ein bisschen fürs Pflegeheim und die Pferde reinkommt“, so der Angehörige. Für die Pferde sei ein Gnadenhof gefunden worden, der gegen eine Spende die Tiere aufnehme. Zu haben sei noch jede Mange bis 30. September, auch Büroschränke, Barhocker und Hotelzimmer-Mobiliar. „Und wenn zehn Tische fehlen, sind immer noch 200 da“.

Heilige Maria – oder Mariä?

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Arbeitnehmer dürfen sich morgen auf einen freien Tag freuen: Es wird „Maria Himmelfahrt“ gefeiert. Doch während die einen ausschlafen können, müssen andere ihrem Job nachgehen. Warum das so ist, und welche Schreibweise nun richtig ist, lesen Sie hier.

Auch Kinder gehen zum Marienfest in Tracht. /Quelle: Nähstube Mahler

Heißt es Maria oder Mariä Himmelfahrt? Nicht nur die Schreibweise spaltet Bayern, sondern auch die gesetzliche Regelung in Bezug auf das bedeutendste Fest der römisch-katholischen Kirche. Zunächst zur Schreibweise: Es ist beides richtig. Das “ä” in “Mariä” steht für den lateinischen Genitiv von Maria. Assumptio Beatae Mariae Virginis – die Aufnahme der seligen Jungfrau Maria.

1704 der 2056 Gemeinden im Freistaat dürfen am morgigen Mittwoch die Arbeit ruhen lassen und der Himmelfahrt von Maria, der Mutter von Jesu, gedenken. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, ist der 15. August in einer Gemeinde dann ein gesetzlicher Feiertag, wenn dort mehr katholische als evangelische Einwohner ihren Hauptwohnsitz haben.

Hoffnung und Verehrung

Aus diesem Grund trifft die gesetzliche Feiertagsregelung hauptsächlich die katholischen Kommunen in Ober- und Niederbayern. Für die meisten Gemeinden in Ober- und Mittelfranken gilt diese Regelung nicht. Die Mutter Jesu hat für Katholiken einen hohen Stellenwert. Der 15. August soll daran erinnern, dass auch sie heilig ist und verehrt wird.

Wer katholisch ist und in einer evangelischen Kommune arbeitet, kann deshalb in Absprache mit dem Arbeitgeber der Arbeit fernbleiben. So legt es das Bayerische Feiertagsgesetz fest. Es gibt allerdings auch Ausnahmen, die ebenfalls in Artikel 4 geregelt sind. Das Gedenken an die Himmelfahrt von Maria soll zudem Hoffnung machen – auf ein Leben im jenseitigen Paradies.

Die Kräuterweihe gehört dazu

Seit dem 6. Jahrhundert wird dieser Tag gefeiert, wobei das Fest in Deutschland erst im Jahr 813 eingeführt wurde. Der Kirchgang in Festtagskleidung gehört morgen genauso zur Verehrung der Mutter Jesu wie die bunten Kräuterbuschen, die gesegnet werden. Die Kräuterweihe gibt es seit dem 10. Jahrhundert: Man erzählte sich, das Grab von Maria habe nach Kräutern gerochen. Die Zahl der Kräuter schwankt je nach Region zwischen 7 und 99.

Während also in den bayerischen Großstädten München, Augsburg, Würzburg, Regensburg und Ingolstadt morgen ausgeschlafen werden kann, wird in den mittelfränkischen Großstädten Nürnberg, Fürth und Erlangen gearbeitet. Das heißt, dort sind auch die Geschäfte geöffnet. Hier eine Übersicht, in welchen bayerischen Kommunen das Fest „Mariä Himmelfahrt“ ein gesetzlicher Feiertag ist.

Im Trinkwasserstreit: Ein Kampf, zwei Fronten

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Wie berichtet hatte das Landratsamt Miesbach die Altrechte für den Quellstollen IV der Reisacher Grundwasserfassung widerrufen. Der Verein „Unser Wasser“ reagierte daraufhin mit einem Offenen Brief an die Behörde. „Alles Behauptungen, die weder inhaltlich zutreffend noch neu sind“, heißt es jetzt seitens des Landratsamtes.

Seit jeher bezieht München das Trinkwasser aus dem Mangfalltal. Der Brunnen der Stadtwerke (rechts) wurde vor über 100 Jahren errichtet. / © BR

Anfang August informierte das Landratsamt die Öffentlichkeit plötzlich, dass ein Teil der seit über 100 Jahren bestehenden Altrechte zur Wassergewinnung im Mangfallgebiet widerrufen werde (wir berichteten).

Dem vorangegangen war eine jahrelange Prüfung, ob die Münchner auch heute noch berechtigt sind, uneingeschränkt Mangfallwasser zu beziehen oder gar damit zu werben. Mit dem Widerruf stellte das Landratsamt in aller Deutlichkeit fest:

Die Stadt München darf mit dem Mangfallwasser kein Geld verdienen. Das Trinkwasser muss dem Allgemeinwohl dienen.

Was für die Münchner in der Konsequenz bedeutet, dass ihre Umlandgemeinden nur in sehr eingeschränktem Maß mitversorgt werden. Nun, da das Landratsamt diese Altrechte gegen den Willen der Stadtwerke München zum Teil widerrufen hat, befürchtet der Verein „Unser Wasser“ eine Klage der Stadtwerke.

Vor Gericht könne man im Falle eines Rechtsstreits möglicherweise unterliegen, warnt der Verein jetzt in einem Offenen Brief an das Landratsamt. Diese Angst kann man im Landratsamt nicht teilen. „Wir haben mit diesem Widerruf eines Altrechts etwas getan, was bisher noch keiner getan hat“, so Thomas Eichacker, Abteilungsleiter im Landratsamt. “Falls die Stadtwerke nun eine gerichtliche Verhandlung suchen: Wir haben keine Angst, hier eine Entscheidung herbeizuführen. Wir scheuen keinen Konflikt.”

Vielmehr wundere man sich darüber, dass der Verein jetzt zurückrudere, wo er doch „seit Jahren mit Vehemenz eine gerichtliche Überprüfung der Altrechte“ fordere. Immer wieder haben man einen Widerruf der Altrechte durch das Landratsamt verlangt, um eine gerichtliche Klärung herbeizuführen. Wörtlich heißt es in der Stellungnahme des Landratsamtes an den Verein:

Wir nehmen mit Verwunderung zur Kenntnis, dass Sie aus Angst vor einem nicht genehmen Urteil von dieser Forderung nun Abstand nehmen und das Gegenteil fordern, nämlich dass die Aberkennung „auf keinen Fall (…) Anlass zur gerichtlichen Klage bieten“ dürfe! Wir können Ihnen hierzu (…) mitteilen, dass wir Bescheide nur erlassen, wenn wir von ihrer Rechtmäßigkeit überzeugt sind, dann aber auch keine Angst vor einer gerichtlichen Auseinandersetzung haben.

Mit diesem Widerruf stelle man klar, dass die Altrechte eben doch widerrufbar sind, so Grünen-Landrat Wolfgang Rzehak. Er habe diese Herausforderung angenommen, um endlich „anzupacken, was in der Vergangenheit schon längst hätte geklärt werden sollen“. Per Gericht werde eine Entscheidung nach Recht und Gesetz getroffen – und nicht willkürlich.

Der Verein „Unser Wasser“ hatte außerdem argumentiert, „die Aberkennung der Altrechte bezüglich des Quellstollens IV bringe „dem Landkreis keinerlei Vorteile“. Als Untere Naturschutzbehörde entscheide man „nach Recht und Gesetz“, kontert das Landratsamt, und nicht danach, ob „die Rechtslage dem Landkreis Vorteile bringt.“

Erörterungstermin im September

Das Landratsamt zitiert eine weitere Passage aus dem Offenen Brief des Vereins „Unser Wasser“ : „Das Landratsamt hat immer wieder den Eindruck erweckt, (…) fast ausschließlich die Interessen der Stadtwerke München GmbH, des Landesamtes für Umwelt und der Regierung von Oberbayern zu berücksichtigen“.

Gegen diese Behauptung wehrt sich das Landratsamt vehement. Zwar versuche der Verein immer wieder, diesen Eindruck zu erwecken, die Realität sei jedoch eine andere: Das Landratsamt stehe für die „rechtsstaatliche und transparente Durchführung des Verfahrens“, weshalb die Rechtslage nicht vom Landratsamt, sondern von Bundestag und Landtag in einem demokratischen Verfahren festgelegt worden sei.

Wo man Spielraum habe, nutze man ihn. „Wichtig ist es, die Auswirkungen jeder einzelnen Bestimmung im Verbotskatalog (…) zu ergründen und zu prüfen, ob die Einschränkungen verhältnismäßig und im Hinblick auf den Trinkwasserschutz wirklich nötig sind.“ In der Zeit zwischen dem 24. und 26. September sei ein Erörterungstermin geplant, so das Landratsamt. Dann sollen alle Argumente im Detail besprochen werden.

Den Gmundern wird der Marsch geblasen

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Zum 18. Mal findet heuer der „Tag der Blasmusik“ statt. Auf Gut Kaltenbrunn ist die Veranstaltung seit dessen Wiedereröffnung zum dritten Mal. Wer erinnert sich? Alles hatte 2003 mit einer Wette von Gmunds Altbürgermeister Georg von Preysing angefangen.

Die beiden Macher am Tag der Blasmusik auf Gut Kaltenbrunn: Gastronom Michael Käfer und Bürgermeister Georg von Preysing. / Archivbild

Ein Musikantentreffen in Gmund – das war das Resultat einer Wette zwischen Altbürgermeister Georg von Preysing und dem Wiesseer Gastronom Jupp Brenner im Jahr 2003. Gmunds Geschäftsleiter Florian Ruml weiß aus Erzählungen, wie Brenner den Altbürgermeister herausgefordert haben soll: “Wetten, dass Du es nicht schaffst, alle Blaskapellen rund um den Tegernsee zu einem gemeinsamen Konzert auf die Bühne zu bekommen?”

Er schaffte es. Acht Kapellen treten seither gemeinsam auf: die Tegernseer Blaskapelle, die Blaskapelle Bad Wiessee, die Schützenkapelle Reichersbeuern, die Gasteiger Blasmusik, die Musikkapelle Waakirchen-Marienstein, der Musikverein Miesbach und die Gmunder Dorfmusikanten.

Es bleibt von Preysings Baby

In altbewährter bayerischer Manier hat von Preysing das Geschehen von Anfang an moderiert. Waren es anfangs etwa 300 Besucher, die sich von den Klängen der Blasinstrumente verzaubern ließen, so ist die Besucherzahl inzwischen auf rund 1000 angestiegen.

Heuer findet die Veranstaltung bereits zum 15. Mal statt, zum dritten Mal – seit Neueröffnung – auf Gut Kaltenbrunn. Bedingt durch dessen zwischenzeitliche Schließung musste auf den Waldfestplatz vom Gasthof am Gasteig ausgewichen werden.

Alle 180 Musiker treten im Finale gemeinsam auf

Viele Urlauber, aber auch Einheimische notieren sich diesen Tag im Kalender. In diesem Jahr ist es der 2. September, den sie sich merken müssen. Ab 13 Uhr werden die Musikanten im Kaltenbrunner Innenhof zu sehen sein. Zu hören gibt es typisch bayerische Blasmusik – vom Walzer bis zum Marsch.

Im großen Finale treten alle 180 Musiker gemeinsam auf. Klaus Raßhofer wird seine Jungs wie immer gekonnt dirigieren. Nach dem Konzert lädt Bürgermeister Alfons Besel zum Tanz ein. Dazu werden die Woringer Musikanten spielen, die extra aus dem Allgäu anreisen. Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt sein.

Tickets und Parkmöglichkeiten

Bei schlechtem Wetter treffen sich Musikanten und Zuhörer in der großen Tenne des Guts. Neben der Parkmöglichkeit an der angrenzenden Wiese (nur bei trockenem Wetter) stehen Parkplätze am Volksfestplatz (Parkplatz am See) und am Bahnhof zur Verfügung.

Ein kostenloser Shuttlebus pendelt zwischen dem nahegelegenen REWE-Markt und Gut Kaltenbrunn von 11 bis 13 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Weitere Haltestellen sind am Bahnhof Gmund und an der Parkstraße. Jede im Vorfeld gekaufte Eintrittskarten gilt als Fahrkarte für die Ringlinie des RVO am Tegernsee.

Tickets sind an allen Tourist-Informationen und bei München Ticket zum Preis von 7,30 Euro zuzüglich Systemgebühr erhältlich. Kinder von 7 bis 12 Jahre zahlen 5,30 Euro zuzüglich Systemgebühr. Der Eintritt an der Tageskasse, die ab 11 Uhr öffnet, beträgt 9 Euro. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.tag-der-blasmusik.de, bei der Tourist-Information Gmund oder telefonisch unter 08022/ 7060 350.


Hat sich Frau Rebelein unter Wert(h) verkauft?

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Seit Agota Rebelein mit ihrer Reinigung in der Tegernseer Straße ausgezogen ist, wartet Gmund gespannt auf die Bagger. Bauherr Christian Werth weiß inzwischen, wann diese anrücken werden.

Die Geschäftsräume der Reinigung Rebelein (links im Bild) sind leergeräumt. / Archivbild vom 17. Juli

Agota Rebelein, Inhaberin der gleichnamigen Gmunder Reinigung, sträubte sich bis zuletzt, ihre Geschäftsräume in der Tegernseer Straße 8 zu verlassen. Wie berichtet hatte ihr der Gmunder Bauunternehmer Christian Werth zum 26. Februar dieses Jahres gekündigt.

Werth war jedoch gewillt, mit der Reinigungsbesitzerin eine gütliche Einigung zu erzielen und schaltete einen Mediator ein. Ein Aufhebungsvertrag sollte den Baubeginn für seine 22 Wohnungen einschließlich Gewerbe sowie die dreistöckige Tiefgarage beschleunigen.

Weil Rebelein mit ihren Geschäftsräumen aber unbedingt in Gmund bleiben wollte, stellte sie die Rechtswirksamkeit der Kündigung in Frage. Außerdem wollte sie bei einem eventuellen Standortwechsel zumindest die Umzugskosten erstattet haben.

Baubeginn am 20. August

Letztendlich gab sie nach, unterschrieb den Aufhebungsvertrag und zog samt Inventar nur ein paar Meter weiter in die Räume des früheren Hundesalons in der Tegernseer Straße 6. Welche Gründe die Gmunder Geschäftsfrau letztendlich doch dazu bewogen haben, nachzugeben, dazu wollte sie sich nie äußern.

Dem Bauvorhaben in Gmund stand sie jedenfalls nicht mehr im Weg. Werth, der sich zu diesem Zeitpunkt in den letzten Abstimmungen mit dem Landratsamt befand, erklärt heute auf telefonische Nachfrage:

Die Verträge mit den Firmen sind so gestaltet, dass wir am Montag, 20. August, mit dem Bau beginnen können.

Spätestens am Freitag soll die Baugenehmigung vom Landratsamt bei Werth eintreffen. Dort hatte man bislang auf die Zustimmungen der Tegernsee Bahn und des Abwasserzweckverbandes gewartet. Diese lägen dem Landratsamt nun seit vergangener Woche vor, versichert Werth.

Der “Summe X”-Faktor

Kommt nichts dazwischen, könnten nach der Entkernung am 20. August die Bagger anrücken. Das wäre dann am Montag, 27. August, der Fall. Für den Aushub der Baugrube bräuchte man etwa zehn Wochen, schätzt Werth. Mit einer Fertigstellung des Rohbaus rechne er Anfang des nächsten Jahres.

Wie er es geschafft hat, Frau Rebelein davon zu überzeugen, dass kein Weg daran vorbeiführt, auszuziehen? Über diese Frage muss der Unternehmer zunächst hörbar schmunzeln, dann antwortet er kurz und knapp: „Mit Nettigkeiten bin ich nicht weitergekommen.“

Die in Auftrag gegebene juristische Klarstellung in Bezug auf die Kündigung sei eben nicht eindeutig gewesen, so Werth weiter, deshalb habe er ihr „eine Summe X“ für die Unterschrift auf dem Aufhebungsvertrag gezahlt. Die Übergabe der Räume sei in der vergangenen Woche erfolgt.

Ob sich Agota Rebelein unter Wert(h) verkauft hat oder ganz Geschäftsfrau bei den Verhandlungen war, das geben höchstwahrscheinlich nur die Trommeln ihrer Maschinen zum Besten.

88-jähriger Fußgänger von Auto angefahren

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Beim Überqueren der Straße wurde ein 88-jähriger Holzkirchner heute Nachmittag von einem Auto erfasst. Zum Glück erlitt er nur leichte Verletzungen.

Gegen 14 Uhr überquerte ein 88-jähriger Holzkirchner die Marienstraße in Holzkirchen. Etwa auf der Hälfte des Weges wurde er vom Opel eines 63-jährigen Kelheimers erfasst, der in Richtung Herdergarten unterwegs war.

Glücklicherweise wurde der 88-Jährige dabei nur leicht verletzt. Man brachte ihn ins Krankenhaus Agatharied. Wie die Polizei mitteilt, entstand am Auto des Unfallverursachers kein Schaden.

Ein Sonntagsspaziergang ist was anderes

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Es führen viele Wege nach Rom, aber genau drei zur Tegernseer Hütte. Den steileren Aufstieg vom Parkplatz Bayerwald über die Sonnbergalm haben wir für Sie getestet.

Der Aufstieg zur 1560 Meter Höhe gelegenen Tegernseer Hütte ist steil – und steinig. / Fotos: N. Kleim

Das Ziel an diesem Samstag ist die auf 1650 Meter Höhe gelegene Tegernseer Hütte. In Fels eingebettet schmiegt sie sich fast unauffällig in die Berggipfel von Roß- und Buchstein. Aufgrund ihres außergewöhnlichen Standorts nennt man sie auch Adlernest.

Da wir keine Adler sind, bleibt nur der Weg zu Fuß. Drei Wege führen zu diesem exponierten Platz in luftiger Höhe. Der erste geht vom Parkplatz Klamm – zwischen Kreuth und Achenpass -an der B307 aus. Von dort aus passiert man die in 1260 Meter Höhe gelegene Buchsteinhütte.

Der zweite Weg ist der Aufstieg über Fleck. Die dritte und steilere Route startet vom Parkplatz Bayerwald (867 Meter) aus und führt über die Sonnbergalm. Für letztere Variante haben wir uns entschieden. Drei Euro zahlen wir für das Tagesticket am Parkautomaten.

Über Stock und Stein

Der Aufstieg durch den Wald beginnt steil. 774 Höhenmeter müssen überwunden werden. Der Weg ist schmal und mit einer Naturtreppe versehen, die vermutlich vor Erosion schützen soll. Was das Gehen erschwert, ist die Unregelmäßigkeit der Treppenabstände sowie deren unterschiedliche Höhen. Steine und Wurzeln sind Stolperfallen, auf die man ständig achtgeben muss. Dafür ist es angenehm schattig und kühl im Wald.

Kein leichter Aufstieg. / Fotos: N. Kleim

Nach 17 Minuten „nonstop steil nach oben“ kommt die erste Rastmöglichkeit: eine Holzbank. An dieser Stelle hat man zum ersten Mal freie Sicht nach unten. Die zweite Lichtung, auf der eine unbewirtschaftete Hütte zu sehen ist, folgt etwa zehn Minuten später. Es geht weiter permanent bergauf. Die ersten Schweißtropfen rinnen am Hals entlang, die rhythmische Atmung hat sich derweil in ein Schnaufen verwandelt.

Nach zirka eineinhalb Stunden kommt das erste flache Wegstück und die Erkenntnis: Das ist definitiv kein Sonntagsspaziergang! Beim Blick auf die Uhr nach einer Stunde und fünfzig Minuten stellt man erfreut fest, dass man die Sonnbergalm (1483 Meter) erreicht hat. Diese gemütliche Jausenalm liegt am Fuße von Ross- und Buchstein und ist der erste Zwischenstopp für alle Wanderer, die weiter auf die Tegernseer Zwillingsberge wollen.

Von hier aus hat man nicht nur eine fantastische Sicht auf dieses Felsmassiv, sondern auch auf den Blaubergkamm. Die Alm wird von zwei Frauen bewirtschaftet, die von Juni bis September ihre Zeit dort verbringen. Trotz der etwas raubeinigen Art der beiden bekommt man durch den Service und das liebevolle Ambiente das Gefühl, als Gast willkommen zu sein.

Malerisch liegt die Sonnbergalm auf 1483 Meter Höhe. / Foto: N. Kleim

Es sind nicht nur die Holzherzen, die am Terrassengeländer im Wind baumeln, oder der ins Holz geschnitzte Spruch auf dem Tisch, die das Wanderherz höher schlagen lassen. Es ist auch die Geschichte zum Johannes-Oerding-Brot, das auf der Tafel angeboten wird.

Bei einem Konzert des Sängers seien die beiden fasziniert gewesen von seinem Lied „Kreise“. Der Liedtext habe sie dazu inspiriert, einen Brotzeitteller anzubieten, auf dem sich neben Schinken, Käse und Quark lauter Kreise aus Zwiebelringen, Gurkenscheiben und Radieserl befinden. Beim Radler bleibt Zeit, den Songtext zu googlen:

Oft sind Anfang und Ende der gleiche Punkt, seit der Geburt dasselbe Blut, das durch die Adern pumpt, wir fangen jedes Jahr, zur gleichen Zeit an zu frieren. (…) Ey, wenn sich alles in Kreisen bewegt, dann gehst du links, dann geh‘ ich rechts. Und irgendwann kreuzt sich der Weg – wenn wir uns wiedersehen.

Auch wenn uns kurz darauf die Rechnung für zwei Radler samt Oerding-Teller für stolze 16 Euro präsentiert wird, ist uns bewusst: Wir gehen erst einmal nach oben, dann sehen wir uns wieder. Zum Abschied winken wir dem schwarzen Jagdhund zu, der gerade dabei ist, im Brunnen zu kneipen. Spielen darf man allerdings nicht mit ihm: „Stecken schmeißen verboten“, so heißt es auf einem Schild. Reicht ja auch, wenn einem selbst die Puste ausgeht.

“Glücklich ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht” steht im Holz geschnitzt (links). In der Mitte der Oerding-Teller, rechts das Holzherz, durch das man einen fantastischen Blick auf die Berge hat. / Fotos: N. Kleim

Mit dem Tipp der Wirtin, in welche Richtung es denn nun weitergeht, setzen wir unseren Weg zur Tegernseer Hütte fort. Etwa 15 Minuten später steht man an einer Weggabelung. Der kürzeste Weg führt über einen drahtseilgesicherten Steig nach oben, der absolute Trittsicherheit erfordert.

Der Vorteil: Man braucht nur dreißig Minuten. Der Nachteil: Mit Höhenangst klebt man am Felsen wie ein Steinbock, der gerade beschlossen hat, seinen gigantischen Standort nur unter der Voraussetzung aufzugeben, falls irgendeine dahergelaufene Ziege es wagen sollte, ihn als Schluchtenscheißer zu bezeichnen.

Für die nicht so Schwindelfreien unter uns ist es deshalb besser, lieber die doppelte Zeit einzuplanen und stattdessen einmal um den Roßstein herumzuwandern. Denn ein Zurück ist an dem drahtseilgesicherten Steig für Ungeübte fast unmöglich. Wahre Kletterer hingegen haben ihre Freude.

Ein Adlerhorst im Fels

Hat man bis dahin überlebt, sind es über einen Holzsteg nur noch ein paar Meter bis zur Tegernseer Hütte. Wie ein Adlerhorst liegt sie in 1650 Meter Höhe eingebettet zwischen Felsen. Nach diesem steilen Aufstieg erwartet man eigentlich, dass die Hütte leer ist. Weit gefehlt. Es ist brechend voll. Wo auch immer die vielen Leute herkommen, sie belagern die Terrasse, rennen auf die Toilette oder richten ihr Kletterzeug her.

Im Gegensatz zur Sonnbergalm ist das Ambiente hier eher schlicht gehalten. Auf den Holztischen ist kein Schnickschnack zu finden. Das Essen und die Getränke muss man sich selbst holen. Dafür stimmt das Preis-Leistungsverhältnis und der selbstgebackene Birnenkuchen schmeckt hervorragend.

Wer keine Lust mehr hat, wieder nach unten zu kommen, der hat hier von Mai bis November die Möglichkeit, zu übernachten. Von Sonntag auf Montag ist dies allerdings seit vergangenem Jahr nicht mehr möglich. Geöffnet ist die Tegernseer Hütte während der Saison montags ab 10.30 Uhr bis sonntags 18 Uhr.

Geschafft! Die Aussicht von der Tegernseer Hütte aus belohnt für die Strapazen. / Fotos: N. Kleim

Zurück nehmen wir den Weg, der um die Tegernseer Hütte und den Roßstein führt. Konzentration ist auch hier erforderlich. Da der Pfad sehr steinig und steil ist, ist das Laufen alles andere als entspannt. Nach ein paar Metern passieren wir ein Schild, das auf die Buchsteiner Hütte hinweist, bevor es kurze Zeit später zunächst einmal wieder bergauf geht.

Eine tolle Aussicht belohnt die Strapazen. Zwei Stunden und 15 Minuten dauert der Rückweg von der Tegernseer bis zum Parkplatz. Kniebeschwerden beim Bergabgehen muss man einkalkulieren. Inklusive zweier Pausen auf dem Hinweg hat die Tour insgesamt sechs Stunden gedauert.

Unser Fazit: Die Wanderung eignet sich für alle, die Kondition und Ausdauer haben. Wegen der körperlichen Anstrengung sollte man unbedingt ein Ersatz-T-Shirt und genügend Wasser mitnehmen. Obwohl der Weg durch den Wald wenig Abwechslung bietet, wird man dafür am Ende mit einer super Aussicht belohnt. Ein Sonntagsspaziergang ist es jedenfalls nicht.

Der Weg nach oben (Fotos: Nicole Kleim):

Vom Parkplatz Bayerwald aus geht es hoch zur Tegernseer Hütte. / Fotos: N. Kleim

Die erste Rastmöglichkeit… / Fotos: N. Kleim

Die Tegernseer Hütte – ein Adlerhorst zwischen Felsen. / Foto: N. Kleim

Auf dem Rückweg unterhalb der Tegernseer Hütte… / Foto: N. Kleim

Raser, Gurtmuffel und Drogen im Auto

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Bei mehreren Verkehrskontrollen gingen der Wiesseer Polizei gestern mehrere Autofahrer ins Netz. Darunter ein Berliner mit Marihuana im Auto.

Am Montagvormittag wurden durch Beamte der Wiesseer Polizei Verkehrskontrollen im Tegernseer Tal durchgeführt. Im Bereich von Waakirchen wurden dabei zwei Autofahrer angehalten, die die erlaubte Geschwindigkeit so weit überschritten, dass sie nun eine Anzeige und einen Punkt in Flensburg erwartet.

Am späten Vormittag wurden dann in Bad Wiessee weitere Kontrollen wegen Fahrens ohne Sicherheitsgurt und Nutzung von Handys am Steuer durchgeführt. Dabei wurden in 30 Minuten vier Personen erwischt. Zum Abschluss wurde noch ein junger Mann angehalten, der eigentlich nur sein Handy am Steuer nutzte. Doch was die Beamten im Zuge der kurzen Vernehmung bei ihm entdeckten war noch schwerwiegender – im Auto wurde Marihuana gefunden, weshalb den 21-Jährigen Berliner nun eine Anzeige wegen unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln erwartet.

Bei dem Panorama wird’s einem heiß

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Am 1. August ging die neue Panoramasauna im monte mare Tegernsee in Betrieb. Ihr Schindeldach? Teurer als gedacht. Aber was macht das schon? Der Blick auf den Tegernsee ist ohnehin unbezahlbar.

Gleich zwei Gründe zum Feiern: Die Eröffnung der neuen Panoramasauna (links) und das zehnjährige Bestehen der monte mare Seesauna in Tegernsee. / Fotos: N. Kleim

Am 15. August 2008 eröffnete die Seesauna in Tegernsee. Heute, genau zehn Jahre später, können die Betreiber auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken. Rund 820.000 Gäste besuchten die Seesauna in dieser Zeit. Allein gestern waren es 299. Selbst an heißen Tagen kommen im Schnitt etwa 150 bis 160 Besucher. Gut drei Millionen Euro flossen zuletzt in die Kassen der monte mare Tegernsee GmbH als Betreibergesellschaft (wir berichteten).

Herbert Doll, Gründer und Geschäftsführer der monte mare Unternehmensgruppe, zeigte sich heute Vormittag bei der offiziellen Eröffnung der Panoramasauna sehr zufrieden. Insbesondere lobte er die gute Zusammenarbeit mit dem Tegernseer E-Werk und der Stadt, die über die Tegernseer Kur- und Versorgungsbetriebe (TKV) zu 50 Prozent an der Seesauna beteiligt ist. Unter den Gästen: der ehemalige Werkleiter der TKV Norbert Kruschwitz.

Seesauna- und E-Werk-Geschäftsführer Manfred Pfeiler erklärte in seiner Begrüßungsrede, man habe mit der Panoramasauna „nach zehn Jahren einen neuen Anreiz schaffen wollen“. Sinn sei es gewesen, Aufgüsse und Schwitzzeremonien parallel in zwei Saunen anbieten zu können. Damit sei der Druck aus der finnischen Sauna genommen worden, die wegen ihrer Aufgüsse besonders beliebt ist.

Innen und außen “heiß”

Etwa 50 Sitzplätze bietet die neue Panoramasauna. Als säße man vor einer riesigen Kino-Leinwand, hat man hier einen Film aus Wellen und Wolken vor Augen: den Tegernsee und den bayerischen Himmel. Beheizt wird die Sauna nicht mit Gas, sondern mit Strom, wie Pfeiler erklärt. Wie viel Strom insgesamt für die Saunen verbraucht wird, könne er im Moment gar nicht so genau sagen.

Auf jeden Fall bringe das Blockheizkraftwerk (BHKW) an 358 Tagen im Jahr eine konstante Leistung, sagt Pfeiler. Der Stromverbrauch sei im Winter auf alle Fälle höher als im Sommer. Vor dem kommenden Winter wolle man das BHKW technisch auf den neuesten Stand bringen. Nach einer Nutzungsdauer von zehn Jahren sei hier eine Erneuerung erforderlich. Einen Mottowechsel soll es auch bei der Sinnessauna geben. Angedacht sei, hier künftig mit Sole zu arbeiten.

Interessierte Zuhörer in der Gruppe von Manfred Pfeiler. /N.Kleim

Wie teuer die neue Panoramasauna war, darüber will Pfeiler noch nicht sprechen. „Die Planungskosten sind eingehalten worden, so viel kann ich sagen.“ Endgültige Zahlen werde man zunächst dem Aufsichtsgremium vorlegen. Durch die vom Betreiber gewünschte Außendusche sei es allerdings zu „einer gewissen Kostenüberschreitung“ gekommen.

Herbert Doll überreichte dem Vorsitzenden des Volleyballclubs Tegernseer Tal, Thomas Barnstorf, einen Scheck in Höhe von 6.000 Euro. „Als Unternehmen, die bundesweit arbeiten, fühlen wir uns verpflichtet, etwas zurückzugeben.“ Mit dem Geld soll der dritte Volleyballplatz an der Point gebaut werden (wir berichteten). Dieser wird laut Barnstorf dringend gebraucht, um Tegernsee „ligafähig“ zu machen. Seit acht Jahren spare man, um diesen Traum zu realisieren.

Mit den 6.000 Euro habe man insgesamt 20.000 Euro zusammen, freut sich Barnstorf. 10.000 Euro will die Stadt Tegernsee noch beisteuern, sagt er. Für einen dritten Volleyballplatz brauche man aber zwischen 35.000 und 40.000 Euro, deshalb sei man noch mit anderen potentiellen Spendern im Gespräch. Da das Grundstück der Stadt Tegernsee gehört, werde man die gespendeten Gelder der Stadt Tegernsee übergeben, fügt Barnstorf hinzu. Im Herbst soll dann die Ausschreibung erfolgen.

6000 Euro für den Volleyballclub Tegernseer Tal (VCTT) – von links: VCTT-Finanzvorstand Stefan Rohner, Bürgermeister Johannes Hagn, Herbert Doll, Geschäftsführer der monte mare Unternehmensgruppe, Seesauna-Betriebsleitern Daniela Hidalgo und VCTT-Vorsitzender Thomas Barnstorf. / Foto: N.Kleim

Manfred Pfeiler beim Rundgang.
Der einheimische Architekt Florian Erhardt hat die Panoramasauna entworfen.
Feierte auch mit: Altbürgermeister Peter Janssen.

Hagleitners Konzept bleibt Wahl Nr. 1

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Das Architekturbüro von Hans Hagleitner gewinnt die EU-weite Ausschreibung für das Wohnbauprojekt in Waakirchens Dorfmitte. „Mehr ist dazu nicht zu sagen“, kommentierte Geschäftsleiter Markus Liebl.

Auf der noch unbebaute Fläche hinter der Sparkasse in Waakirchen könnte das Konzept von Architekt Hans Hagleitner nun umgesetzt werden. / Archivbild

Zehn Architekturbüros hatten sich auf die EU-weite Ausschreibung für das Wohnprojekt in Waakirchens Dorfmitte gemeldet. Vier fielen in die engere Auswahl. Unter ihnen: Das Architekturbüro von Hans Hagleitner, der der Gemeinde bereits im Vorfeld ein entsprechendes Konzept vorgelegt hatte.

Die Bewerbungsgespräche fanden im Waakirchner Rathaus statt und wurden von einem externen Beraterbüro durchgeführt. In der jüngsten Gemeinderatssitzung erklärte Geschäftsleiter Markus Liebl dazu kurz und knapp: „Das Architekturbüro Hagleitner hat mit Abstand die meisten Punkte erzielt. Mehr ist dazu nicht zu sagen“.

Kurz darauf sagt er doch noch etwas. Entscheidend sei dabei die Vergabeverordnung (VgV) gewesen, so Liebl. Bei der Auftragsvergabe sei es vor allem auf das Preis-Leistungsverhältnis angekommen. Zudem erfolgt eine Wirtschaftlichkeitsberechnung. Zu rütteln gebe es an dieser Entscheidung nichts mehr. Die 15-tägige Einspruchsfrist sei vergangene Woche abgelaufen, erklärte Liebl und fügte hinzu:. „Das Verfahren ist somit abgeschlossen.“

Projektabsegnung kam zu früh

Wie berichtet hatten Waakirchens Gemeinderäte in nichtöffentlichen Sitzungen beschlossen, auf der noch unbebauten Fläche zwischen Sparkasse und Bäckervoitl-Anwesen etwa 30 bezahlbare Wohnungen samt Geschäften zu verwirklichen. Um die Kosten in Höhe von rund neun Millionen Euro so gering wie möglich zu halten, ist die Gemeinde auf staatliche Fördergelder angewiesen.

Geld fließt jedoch nur, wenn das Projekt EU-weit ausgeschrieben wird – so wie es die Gemeinde in diesem Fall nachträglich getan hat. Hagleitners Entwurf hatten die Gemeinderäte zunächst bereits im Vorfeld in einer nichtöffentlichen Sitzung abgesegnet, und zwar im Herbst vergangenen Jahres. Nachdem Hagleitner die Ausschreibung jetzt gewonnen hat, fehlt nur noch die Zustimmung der Regierung von Oberbayern.

Bürgerversammlung anberaumt

In der Zwischenzeit ist die Gemeinde gefordert, eine Bürgerversammlung zum Thema Dorfmitte zu organisieren. Bürgerwerkstatt-Initiator Michael Futschik hatte auf eine öffentliche Vorstellung des aktuellen Planungsstands gedrängt und einen entsprechenden Antrag bei der Gemeinde eingereicht. Für eine Bürgerversammlung „außer der Reihe“ musste er aber im Vorfeld mindestens fünf Prozent der Waakirchner auf seine Seite bringen. 237 Unterschriften bekam er zusammen.

Bürgermeister Josef Hartl erklärte, dass die Gemeinde „mit dem Bürgerwillen kein Problem“ habe. Er kündigte eine Präsentation in der Turnhalle an. Wie berichtet hatte Futschik schon in der Planungsphase wissen wollen, was mit Waakirchens Dorfmitte passiert.

Ihm war es wichtig, mitzureden und mitzuentscheiden. Deshalb hatte er sich entschlossen, eine Bürgerwerkstatt zu gründen. Am 7. Mai wurden daraufhin im Sportheim Kray acht Alternativen von etwa 50 Waakirchnern mithilfe eines Fachbüros erarbeitet. Diese Ideen sollen in der Bürgerversammlung ebenfalls präsentiert werden. Denn noch, so Hartl, sei ja nichts in Stein gemeißelt. „Man kann immer noch reagieren und agieren.“

“Die schießen sich selbst ins Knie”

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Seit Jahren kämpft Bio-Landwirt Johann Hemeter aus Festenbach für einen modernen Stall. Irgendwann genehmigte ihm die Gemeinde Gmund diesen. Einzige Bedingung: Ein anderes Gebäude muss dafür weg. Hemeter sah’s sportlich: Was weg ist, kann doch sicher durch ein Zweifamilienhaus ersetzt werden. Denkt er.

Im Januar dieses Jahres hatte Hemeter angefangen, den neuen Stall zu bauen (links). Seit etwa zwei Wochen steht er (rechts) / Fotos: N. Kleim

Ende Juli 2016 hatte der Gmunder Ortsplanungsausschuss den Antrag von Landwirt Johann Hemeter abgelehnt, auf seinem Hof einen größeren, moderneren Stall zu bauen. Den brauchte Hemeter aber, um seine Landwirtschaft wirtschaftlicher führen zu können. Weil er auf eine biologische Landwirtschaft gesetzt hatte, war es zwingend erforderlich, für seine insgesamt 60 Kühe mehr Platz zu schaffen.

Damals begründete das Gremium seine Ablehnung damit, es seien „noch zu viele Fragen offen“. Es wurde in Frage gestellt, ob Hemeter überhaupt priviligiert sei, im Außenbereich zu bauen. Nach einer Ortsbegehung war jedoch schnell klar, dass er als Landwirt durchaus dazu berechtigt war. Nachweisen konnte der Landwirt zudem langfristige Pachtverträge mit Grundbesitzern, die ihm insgesamt zusätzlich 32 Hektar Wiesenflächen für die Kühe zur Verfügung gestellt hatten.

Hemeter plant Zweifamilienhaus

Daraufhin erteilte ihm die Gemeinde im März 2017 die Genehmigung für den neuen Stall, der parallel zum bestehenden gebaut werden sollte. Weil der Landwirt aber neben überdachten Außenboxen zusätzlich eine Maschinen- und Gerätehalle plante, bekam er von der Gemeinde die Auflage, ein anderes Gebäude abzureißen.

Durch das ganze Hin und Her und die damit verbundene zeitliche Verzögerung verpasste Hemeter die Frist für die staatliche Förderung. 60.000 Euro habe er dadurch verloren, sagt er jetzt auf Nachfrage. Und nicht nur das. Schließlich habe er auch Verpflichtungen gegenüber den anderen Bauern gehabt, die er nicht habe einlösen können.

Jüngst lag dem Ortsplanungsausschuss ein neuer Bauantrag von Hemeter vor: Der wie von der Gemeinde geforderte Abriss seines landwirtschaftlichen “Querbaus” und der Neubau eines Zweifamilienhauses. “Wenn der Querbau sowieso weg muss, kann ich auch was anderes bauen”, sagt er und fügt hinzu: “Die schießen sich selbst ins Knie”.

Schließlich befände sich der Querbau im Innenbereich, und auch mit den Abstandsflächen zu den Nachbargrundstücken gebe es keine Probleme. Auch wenn sich Kreisbaumeister Werner Pawlovsky vom Landratsamt schon zu früheren Zeiten an dem “dominierenden” Querbau gestört habe, wenn er durch Festenach gefahren sei, wie Hemeter erzählt. Seine Beweggründe für den Neubau? Heutzutage brauche man einfach eine “Einkommenskombination”, sagt er.

Gemeinde lehnt Antrag ab

Bürgermeister Alfons Besel bestätigte seinen Ausschussmitgliedern, dass ein Neubau aufgrund der Vorgeschichte eben nur möglich sei, wenn dafür ein bestehendes Gebäude abgerissen wird. In der Vergangenheit habe man immer wieder darüber diskutiert, erläuterte er noch einmal, ob sich die Bauvorhaben im Innen- und Außenbereich befänden.

Diesen Querbau, der laut Gemeinde abgerissen werden muss, will Bio-Bauer Johann Hemeter durch ein Zweifamilienhaus ersetzen. / Foto: N. Kleim

Aus diesem Grund sollte man auch in diesem Fall eine Ortsbesichtigung anberaumen, schlug Besel vor. Als problematisch wurde die Zufahrt im Gremium angesehen. Der zweite Bürgermeister Georg Rabl (FWG) war der Meinung, man müsse sich „grundsätzlich Gedanken machen, wie man den Straßendorfcharakter“ erhalte.

Wir müssen aufpassen, dass nach hinten nicht alles ausgebaut wird.

Den aktuellen Antrag könne man nur ablehnen, merkte Rabl an. Erst müsse die Gemeinde klar definieren, was sie in Festenbach wolle. Danach könne geschaut werden, wie ein solcher Neubau die Ortssicht beeinträchtige. Die Mitglieder des Gremiums einigten sich auf eine Ortsbesichtigung. Einstimmig wurde der Antrag daraufhin abgelehnt.


Auto angefahren und einfach abgehauen

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Ein 50-jähriger Marburger hatte sich seinen Urlaub am Tegernsee wohl auch anders vorgestellt. Während sein Auto auf dem Parkplatz der Egerner Höfe stand, fuhr ihm ein anderer Autofahrer dagegen. Jetzt ermittelt die Polizei.

Auf dem Parkplatz der Egerner Höfe ereignete sich Dienstag-Nacht ein Unfall. / Archivbild

Ein 50-jähriger Urlauber aus Marburg hatte in der Nacht vom 14. auf 15. August sein Auto auf dem öffentlich zugänglichen Parkplatz der Egerner Höfe an der Aribostraße in Rottach-Egern abgestellt. Laut Polizei beschädigte ein anderer Autofahrer dieses an der rechten Fahrzeugseite.

Es entstand ein Schaden in Höhe von etwa 3000 Euro. Zeugen, die Angaben zum Unfallgeschehen oder Unfallverursacher machen können, werden gebeten, sich bei der Wiesseer Polizeiinspektion unter der Telefonnummer 08022 98780 zu melden.

Seefest-Finale an der Promenade

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Gesehen und gesehen werden. Das macht ein Seefest zu einem ganz besonderen Highlight. Zum Saisonabschluss verwandelt sich die Wiesseer Seepromenade am morgigen Freitag in eine kulinarische Meile. Musik und gute Laune mit eingeschlossen.

Am Freitag findet das Wiesseer Seefest statt. / Archivbild

Tausende Besucher, jede Menge Spaß und unvergessliche Momente – die See- und Waldfestsaison 2018 war ein voller Erfolg. Doch nun bleibt nur noch ein Großereignis für Einheimische und Besucher, um die Fest-Saison am Tegernsee zu verabschieden. Am Freitag findet das Wiessee und damit das letzte Seefest 2018 statt.

Mussten die Veranstalter im vergangenen Jahr das Seefest aufgrund starker Unwetter verschieben, haben die Wiesseer heuer mehr Glück. „Der Freitag wird hochsommerlich warm“, erklärt der Schaftlacher Meteorologe Hans Wildermuth. Bis zu 30 Grad sind auch hier im Tal möglich. „Ein Gewitterrisiko besteht nur abends in den Bergen, aber das ist auch eher gering.“ Perfekte Voraussetzungen also für das Wiesseer Seefest.

Letztes Brillantfeuerwerk der Seefestsaison

Los geht es am Freitag um 15 Uhr. Dann spielt die Wiesseer Blaskapelle und die Kids können sich auf der Wiese an der Wirtestraße auf der Hüpfburg, dem Trampolin oder mit dem TTT-Maskottchen Kraxl Maxl austoben. Ab 16:30 Uhr folgen mehrere Aufführungen, unter anderem von der Ballettschule Tegernseer Tal, der Jugendtrachtengruppe oder der Taekwondo-Schule.

Um 19:05 Uhr startet dann das traditionelle Schifferstechen der Wiesseer Wasserwacht. Zwischendurch treten immer wieder die Alphornbläser, die Blaskapelle oder die Goaßlschnalzer auf. Und wie jedes Jahr folgt auf das umfangreiche Programm dann das große Brillantfeuerwerk um 22:15 Uhr – begleitet von klassischer Musik. Wer danach immer noch nicht genug hat, kann bei Live-Musik der Band SMILE noch den ein oder anderen Drink an der Uferpromenade genießen.

Kostenloser Shuttle-Service

Sollte das Wetter am Freitag (17.8.) wider Erwarten aber doch nicht mitspielen, findet das Seefest entweder Samstag oder Sonntag statt. Eine endgültige Entscheidung wird erst am Seefesttag selbst fallen. Um den Nachhauseweg müssen sich die Besucher jedoch keine Sorgen machen. Auch in Wiessee stehen wieder kostenlose Shuttle-Busse und Pendel-Schiffe zur Verfügung.

Nach dem Feuerwerk fährt ein Bus Richtung Gmund, Rottach, Tegernsee und Kreuth um 22:30 Uhr, 23:15 Uhr, um 00:00 Uhr und um 00:45 Uhr. Das Pendelschiff bringt die Seefest-Besucher ab der Anlegestelle Ortsmitte um 23:00 und 23:15 Uhr nach Hause. Hier finden Sie alle Abfahrtszeiten der RVO-Busse.

Vollsperrung zwischen Gmund und Kaltenbrunn

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Wochenlang stellte die Baustelle zwischen Gmund und Bad Wiessee die Geduld der Autofahrer auf die Probe. Doch nun kommt das große Finale: zwischen Gut Kaltenbrunn und dem Ortseingang Gmund soll die Straße nun für mindestens zwei Wochen komplett gesperrt werden.

Nun folgt der Straßenabschnitt zwischen Bahnübergang und Kaltenbrunn. / Archivbilder

Seit dem 2. Juli wurde die B 318 zwischen der Wiesseer Spielbank und Gut Kaltenbrunn saniert. Auf einer Länge von drei Kilometern wurden die Entwässerungsanlagen saniert, neue Asphaltschichten aufgetragen und Stahlschutzplanken montiert. Hierzu musste die Strecke tagsüber halbseitig und für die nächtlichen Arbeiten ab 19 Uhr sogar komplett gesperrt werden.

Immerhin: dieser Bauabschnitt ist nun fast beendet. „Es fehlen nur noch kleinere Restarbeiten, ab Samstag ist dann alles wieder frei“, heißt es von Seiten des Staatlichen Bauamts Rosenheim. Zumindest für zwei Tage, denn ab Montag folgt die zweite Baustelle.

Wie angekündigt, beginnen ab dem 20. August die Arbeiten zwischen Gut Kaltenbrunn und dem Ortseingang Gmund (Bahnübergang). „Aufgrund der geringen Fahrbahnbreite und dem kurvigen Straßenverlauf sowie aufgrund von Arbeiten am Bahnübergang, muss dieser Straßenabschnitt ab dem 20.08 für zwei Wochen für den gesamten Verkehr gesperrt werden“.

Tölzer Straße kommt zum Einsatz

Die Umleitung erfolgt ab Gut Kaltenbrunn über die Staatsstraße St 2366 nach Finsterwald und über die Tölzer Straße weiter nach Gmund und umgekehrt. Zumindest sollte die Tölzer Straße nach der jahrelangen Sanierung für diese Umleitung gewappnet sein.

Ähnlich wie im ersten Abschnitt werden auch hier sowohl die Fahrbahn erneuert als auch die Entwässerungseinrichtungen und die Straßenausstattung instand gesetzt. Doch das Ganze könnte sich sogar noch in die Länge ziehen:

Da die Arbeiten stark witterungsabhängig sind und vor allem beim Einbau der Asphaltschichten trockenes Wetter zum Erreichen der geforderten Qualität Bedingung ist, kann sich der Zeitplan etwas verschieben.

Es bleibt also abzuwarten, wie lange diese Baustelle noch die Nerven der Einheimischen und Urlauber strapaziert.

Des Bürgermeisters Versprechen

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Waakirchens Bürgermeister Josef Hartl hatte bereits angekündigt, den Grundstücksdeal am Brunnenweg zu gegebener Zeit offenzulegen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung erschien er samt Anwalt. Und der gab preis, was er eigentlich nicht hätte preisgeben dürfen.

Auch dieses Drei-Parteien-Haus ist nach Hagleitners Grundstücksverkauf an die Gemeinde in seinen Besitz übergegangen. / Archivbild

Am Dienstag warteten alle gespannt darauf, was Bürgermeister Sepp Hartl (FWG) zu dem umstrittenen Grundstückstausch zwischen der Gemeinde und Ratsmitglied Andreas Hagleitner zu sagen hatte. Die Zuschauer kamen ungewohnt zahlreich.

Wie berichtet, hatte Hartl bereits in der Bürgerversammlung am 9. April dieses Jahres eine Offenlegung der Vertragsinhalte zu gegebener Zeit angekündigt. Hagleitner hatte der Gemeinde für die Erweiterung des Gewerbegebiets am Brunnenweg etwa 7.500 Quadratmeter seiner landwirtschaftlichen Fläche abgetreten.

Der Gemeinde wird Vetternwirtschaft unterstellt

Der Gemeinderat hatte diesem Tausch einstimmig zugestimmt. Im Gegenzug für die abgetretene Fläche, so hieß es anfangs, habe Hagleitner ein gleichwertiges landwirtschaftliches Areal erhalten. Quasi ein 1:1-Tauschgeschäft. Zu welchem Preis, und welcher Wert dem gegenüberstand, darüber erfuhr man zu diesem Zeitpunkt allerdings von keinem der Beteiligten etwas.

Gleich mehrere Bürger reichten daraufhin bei der Bürgerversammlung am 9. April einen Antrag ein, in dem sie die Klärung des Sachverhalts forderten. Also schaltete die Gemeinde die Kommunalaufsicht des Landratsamts Miesbach ein. Von dort wurden die Unterlagen an die Regierung von Oberbayern weitergereicht. Die Behörde kam schließlich zu dem Ergebnis, dass Hagleitner in seiner Funktion als Gemeinderat keinen Vorteil gegenüber anderen Bürgern hatte.

Er sei von allen Beratungen und Beschlüssen, die ihm einen unmittelbaren Vor- oder Nachteil erbracht hätten, ausgeschlossen worden. Das Tauschgeschäft sei also rechtlich nicht zu beanstanden. Da Hartl in der Bürgerversammlung angekündigt hatte, den Deal nach der Prüfung offenzulegen, löste er jetzt dieses Versprechen in der jüngsten Gemeinderatssitzung ein.

Ohne Rücksicht auf Datenschutz

Zur Unterstützung hatte er sich den gemeindlichen Rechtsanwalt Stefan Detig, früher Bürgermeister vo Pullach, an die Seite geholt. Seit mehr als zwei Jahren ist er mit seiner Kanzlei bei den Vertragsverhandlungen fürs Gewerbegebiet involviert und berät die Gemeinde.

Zunächst stellte er die Hintergründe des Grundstückstauschs dar und verlas dann die knapp dreiseitige Stellungnahme des Landratsamts. Inklusive der Quadratmeter- und Wertangaben, was dem Bürgermeister ganz und gar nicht recht war. Flüsternd versuchte er, den Anwalt daran zu hindern, die Zahlen zu nennen.

Einen Tag später ging bei den Pressevertretern ein Schreiben von der Gemeinde ein, in welchem darauf hingewiesen wurde, dass dies Vertragsdetails gewesen seien, die dem Datenschutz unterliegen. Wohl versehentlich nannte Detig die Zahlen an diesem Abend trotzdem.

Gemeinde-Anwalt verrät Details

Wie der Anwalt offenlegte, soll Hagleitners 4.600 Quadratmeter große Fläche – laut Gutachten der BBV Landsiedlung vom 15. Juli – mit 34,80 Euro pro Quadratmeter bewertet worden sein. Jetzt soll der Quadratmeter 136 Euro kosten. Der Anwalt betonte, dass eine Unter-Wert-Veräußerung auzuschließen sei.

Für die Fläche habe Hagleitner im Tausch fünf Grundstücke erhalten. Um welche fünf Grundstücke es sich dabei handelt, erwähnte Detig nicht. Bisher war man davon ausgegangen, dass Hagleitner ein Wiesengrundstück – in etwa so groß wie die von ihm abgetretene Fläche – und ein Grundstück, auf dem sich ein Spielplatz befindet, sowie ein Wohnhaus mit drei Mietparteien im Gegenzug erhalten haben soll. Auch von einer Geldzahlung war die Rede.

Der Wert der fünf Grundstücke sei im Tauschvertrag mit einem Gesamtwert von 542.000 Euro festgehalten worden, so Detig weiter. Weil das weniger ist, als Hagleitners Fläche wert ist, sei der Unterschiedsbetrag inzwischen ausgeglichen worden, so Detig. Zustande kommt der Deal allerdings erst, wenn es einen gültigen Bebauungsplan gibt.

Verkaufspreis der neuen Baugrundstücke soll bei knapp 400 Euro liegen

Von Anfang an sei klar gewesen, dass die betreffenden Wiesen erst dann einen höheren Wert bekommen, wenn sie durch einen gültigen Bebauungsplan von einer Nutz- zu einer Gewerbefläche werden. Die Gemeinde habe am Brunnenweg vorausschauend gehandelt, so Detig. Nur durch den Erwerb der Grundstücke sei man künftig in der Lage, potentiellen Gewerbeunternehmen Grundstücke mit Baurecht anzubieten und damit Arbeitsplätze zu sichern.

Mit dem Verkauf der Gewerbeflächen will die Gemeinde einen deutlichen Gewinn erwirtschaften. Dieser soll dann laut Vertrag für soziale und kulturelle Zwecke verwendet werden. In einer nichtöffentlichen Sitzung kurz nach der Gemeinderatssitzung wurde beschlossen, die als Gewerbeflächen ausgewiesenen neuen Grundstücke am Brunnenweg zu Quadratmeterpreisen von 250-380 Euro zu verkaufen.

Irre viel Verkehr und wenig Hoffnung

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Ist die Hauptstraße in Marienstein eine Rennstrecke? Das zumindest finden zwei Anwohner und fordern eine 30er-Zone. Anderen wiederum schmecken die Abgase nicht.

Die Hauptstraße in Marienstein ist in der Woche eine Rennstrecke, sagen Anwohner. Anderen schmecken die Abgase nicht. / Foto vom Wochenende: N. Kleim

Zwei Anwohner in der Hauptstraße im Waakirchner Ortsteil Marienstein beklagen sich über die aus ihrer Sicht „unerträgliche“ Verkehrssituation. Die Autofahrer seien viel zu schnell unterwegs, beanstanden die beiden, weshalb sie eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer fordern.

Eine 30er-Zone sei nicht erforderlich, meint die Polizei. Auch das Straßenbauamt hält eine Geschwindigkeitsbeschränkung für nicht gerechtfertigt, da auf der Straße keine erhöhte Unfallgefahr bestehe. Es empfiehlt stattdessen eine Verkehrsüberwachung oder ein Display mit Geschwindigkeitsanzeige.

Wie Bürgermeister Josef Hartl (FWG) in der jüngsten Gemeinderatssitzung mitteilte, seien Messungen in der Zeit vom 30. Juli bis 6. August durchgeführt worden. Von 5.300 gemessenen Fahrzeugen sei man zu folgenden Ergebnissen gekommen:

Autos zu schnell unterwegs
1.815 6 bis 10 km/h
1267 11 bis 12 km/h
908 16 bis 20 km/h
610 21 bis 25 km/h
382 26 bis 30 km/h
280 31 bis 40 km/h
30 41 bis 50 km/h
8 etwa 60 km/h

Hartl schlug den Gemeinderäten vor, zwei Displays zu kaufen. Balthasar Brandhofer (ABV) interessierte in diesem Zusammenhang, wie hoch denn die Quote am Wochenende gewesen sei, nicht nur während des Berufsverkehrs. Hartl nahm seine Idee auf, Messungen öffentlich anzukündigen, aber deren Zeitpunkte zu verschweigen.

Er wies darauf hin, dass nicht einmal die Gemeinde wüsste, wann die Messungen stattfinden. Für den zweiten Bürgermeister Rudi Reber (ABV) war nicht verständlich, warum die Polizei eine Geschwindigkeitsüberschreitung ablehnt. „Über 300 Autofahrern hätte ja schon der Füherschein entzogen werden müssen“.

Viele Lkw unterwegs

Lob gab es von ihm für die Waakirchner Spedition Weber. Diese würde mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Fahrer für zu schnelles Fahren bestrafen. Denn gerade die Lkw machen den Anwohnern zu schaffen. Zwischen vier und fünf Uhr morgens seien diese „ununterbrochen“ vom und ins Gewerbegebiet unterwegs, wie eine andere Anwohnerin auf telefonische Nachfrage berichtet.

Der Lkw-Verkehr ist ätzend. Nach fünf Minuten im Freien schmeckt man die Abgase im Mund.

Der Verkehr sei enorm. Zum Glück habe sie gut isolierte Fenster. Schnell fahren könne man auf der Hauptstraße allerdings nicht, sagt die Anwohnerin. Sie findet: Die Autofahrer rasen nicht. Hartl betonte, dass es nicht Absicht der Gemeinde sei, den Fahrern „Geld und Führerschein aus der Tasche zu ziehen“.

In Schaflach habe man das einmal spaßeshalber gemacht. „Wir wollen die Fahrer nicht abzocken, sondern nur darauf hinweisen.“ Dass sich etwas ändern wird, daran glaubt die Anwohnerin nicht: „Jetzt, wo der Lanserhof sein Personalhaus hier gleich um die Ecke baut, werden noch mehr Lkw unterwegs sein.“

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