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Hartl greift mit Polizei durch

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Zwei Zettel liegen auf der Theke eines kleinen Lotto Toto Ladens in Waakirchen. So als könnten sie niemandem etwas zuleide tun. Ein Irrglaube. Waakirchens Bürgermeister Sepp Hartl verärgerten die Papierblätter so sehr, dass er die Polizei vorbeischickte.

In diesem Toto Lotto Laden in Waakirchen schaute die Polizei auf Anweisung von Bürgermeister Sepp Hartl “nach dem Rechten” / Foto: N. Kleim

Die Bürger seien mit der Art der Politik, wie sie in ihrer Gemeinde stattfinde, nicht mehr zufrieden, so heißt es auf den Zetteln, die in dem kleinen Lotto Toto Laden bei Annelies Wagner (92) in Schaftlach ausliegen. Die Waakirchner Bürger werden deshalb von den Verfassern aufgefordert, mit ihrer Unterschrift dazu beizutragen, dass die Gemeinde ihre umstrittenen (Tausch-)Geschäfte offenlegt.

In erster Linie gehe es dabei um den Grundstücks-Deal zwischen der Gemeinde und Gemeinderat Andreas Hagleiter sowie Franz Öttl, so heißt es auf den Zetteln. Offenlegung und Mitspracherecht fordert man auch beim geplanten Dorfzentrum. Denn die Fläche, die im Ortskern verbaut werden soll, befinde sich im Gemeindeeigentum und sei damit gleichzeitig Eigentum der Bürger, so die Begründung.

Waakirchner halten Tauschgeschäft weiterhin für fraglich

Man wolle wissen, was passiert und wofür die Gemeinde das Geld ausgibt. Am 14. August dieses Jahres hatte der Bürgermeister dieses Versprechen einzulösen versucht, indem er den Grundstücksdeal mit Hagleitner in einer Gemeinderatssitzung offenlegte (wir berichteten). Dabei so Hartl sei er bei den Verhandlungen gar nicht dabei gewesen.

Mit involviert war dagegen Rechtsanwalt Stefan Detig, früher Bürgermeister von Pullach. Seit mehr als zwei Jahren berät Detig mit seiner Kanzlei unter anderem in diesem Fall die Verwaltung. Der Anwalt stellte bei der Sitzung zunächst die Hintergründe des Grundstückstauschs dar und verlas dann die Stellungnahme des Landratsamts, inklusive der Quadratmeter- und Wertangaben. So viel Offenheit war dem Bürgermeister dann allerdings doch nicht recht. Hartl wollte, wie berichtet, die Veröffentlichung der Infos im Nachgang unterbinden.

Bürger fordern volle Transparenz

So oder so: Am 5. November ist eine Bürgerversammlung anberaumt, bei der sich die Waakirchner einbringen und mitreden können. „Das Dorf wird immer kleiner. Wir haben bald keine grünen Flächen mehr“, sorgt sich auch die Ladenbetreiberin Annelies Wagner.

Warum also die Unterschriftenaktion? Und warum regt sich der Bürgermeister so sehr darüber auf, dass er dem kleinen Lotto Toto Laden sogar die Polizei vorbeischickt, um die Zettel überprüfen und entfernen zu lassen? Die Bürger, so ein Insider, hätten ihr Vertrauen verloren und wollen “sich nicht für dumm verkaufen lassen”. Man wolle Klarheit bis ins Detail.

Diese Unterschriftenliste liegt im kleinen Toto Lotto Laden in Waakirchen aus / Foto: N. Kleim

Doch was sagt der Bürgermeister, der künftig im Bezirksrat sitzt? Sepp Hartl erklärt auf Nachfrage: „Ich war in Österreich, als mich ein namhafter Schaftlacher Bürger anrief, und mir von den Zetteln erzählte. Wieder ging es um „Amigo-Hartl“, wieder um das Gewerbegebiet. Ich will aber nicht den Kopf für etwas hinhalten, für das ich nicht die Verantwortung trage.“

Aus diesem Grund habe er den Chef der Polizeiinspektion Bad Wiessee gebeten, die Zettel anschauen zu lassen. Wären diese rechtlich nicht in Ordnung gewesen, so Hartl, hätte er eine Anzeige gegen Unbekannt auf den Weg gebracht. Da sich aber letztendlich herausgestellt habe, dass es sich lediglich um eine „Art Bürgerbegehren“ handele, gegen das rechtlich nichts einzuwenden sei, habe er davon Abstand genommen.

Ich habe keine Angst, wenn ich in die Pfanne gehauen werde, aber es stinkt mir, wenn es für etwas ist, das nicht auf meinen Mist gewachsen ist.

Er sei kein Patriarch, sondern ein Teamplayer, betont Hartl. Den Vorwurf, die Gemeinde haue das Geld raus, könne er nicht nachvollziehen. Noch nie sei es Waakirchen in den letzten drei Jahren so gut gegangen. Man schaffe die Möglichkeit eines Gewerbegebiets und einer Dorfmitte. Er selbst sei „ein Bürgermeister für alle. Für alte und junge Menschen und sozialschwache.“

Annelies Wagner habe er nicht die Polizei „auf den Hals gehetzt“, betont Hartl. Er kenne Annelies seit 51 Jahren und habe sie im Vorfeld telefonisch über den Besuch der Polizei in Kenntnis gesetzt. Die alte Dame sieht’s sportlich: „Warum soll ich die Zettel weg tun? Wir leben doch in einer Demokratie.“


Die Richtige auf der Anklagebank

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Mit Handschellen wurde die 31-jährige Angeklagte gestern ins Miesbacher Amtsgericht geführt. Weil sie im September vergangenen Jahres nicht vor Gericht erschienen war, hatte man sie bundesweit suchen lassen. Hatte sie wirklich mehrere Tegernseer Handwerker „massiv betrogen“?

Gestern blieb der Stuhl im Sitzungssaal des Miesbacher Amtsgerichts nicht leer.

Er sei dem Charme und der Liebenswürdigkeit einer Betrügerin aufgesessen, verteidigte sich ein 41-jähriger Rottacher im März vergangenenen Jahres im Miesbacher Amtsgericht. Angeklagt hatte man ihn, weil er – zusammen mit seiner Lebensgefährtin – mehrere Tegernseer Handwerker um insgesamt knapp 40.000 Euro geprellt haben soll (wir berichteten).

Immer wieder habe seine Lebensgefährtin davon gesprochen, größere Geldmengen zu besitzen, so der Angeklagte damals. Von Erbschaften und Geldquellen aus früheren Beziehungen sei die Rede gewesen. Deswegen habe er sich auch nicht gewundert, als seine Ex – als Verkäuferin bei Lidl angestellt – anfing, ihre neu angemietete Wohnung in Rottach-Egern umfangreich umzubauen. Dem Angeklagten teilte sie mit, sie hätte vor, die 280.000 Euro teure Wohnung langfristig käuflich zu erwerben.

Zum Gerichtstermin war seine Lebensgefährtin damals nicht erschienen. Über ihren Anwalt Christian Beil ließ sie ausrichten, sie habe eine Depression und reiche das ärztliche Attest nach. Dieses hatte der Richter aber im Vorfeld verlangt, sodass die Angeklagte an diesem Tag unentschuldigt fehlte.

Angeklagte wird vorgeführt

Daraufhin erließ der Staatsanwalt einen Haftbefehl. Da von der Angeklagten keine ladungsfähige Adresse bekannt war, wurde sie bundesweit gesucht. Am 25. September dieses Jahres nahm man die Angeklagte schließlich fest. Ihr Lebensgefährte wurde derweil freigesprochen. Im Laufe seiner Verhandlung hatte sich nämlich herausgestellt, dass der 41-Jährige lediglich als Handlanger seiner Freundin agiert hatte und dem Irrtum aufgesessen war, sie besäße Geld.

Guten Glaubens hatte er deshalb in ihrem Auftrag diverse Abbruch- und sanitäre Installationsarbeiten für deren neu angemietete Wohnung in Rottach-Egern an heimische Handwerker in Auftrag gegeben. Der Rottacher wurde freigesprochen. Die Staatsanwältin sagte damals: „Mir scheint, als haben wir die falsche Person auf der Anklagebank sitzen.“

In Handschellen und Polizeigewahrsam wird die Angeklagte gestern ins Miesbacher Amtsgericht geführt. Sie kommt direkt aus der Justizvollzugsanstalt München. Insgesamt acht Betrugsfälle wirft ihr die Staatsanwältin vor. Unter Vorspielung ihrer Zahlungsfähigkeit habe sie mehrere Tegernseer Handwerker auf ihren offenen Rechnungen sitzen lassen.

Horrende Umbaumaßnahmen

Die Angeklagte bestreitet die Taten nicht und gesteht, dass „alles so passiert ist.“ Als sie Richter Walter Leitner ihre Geschichte erzählt, ist es still im Gerichtssaal. Sie sei von München an den Tegernsee gekommen, so die Angeklagte, um nach einer gewaltvollen Beziehung ein neues Leben zu beginnen. Stattdessen sei sie von ihrem Ex-Partner gestalkt worden.

Als sie schließlich die Wohnung in Rottach-Egern mit ihren neuen Lebenspartner, ihrem „einzigen Halt im Leben“, angemietet hatte, sei sie so „voller Euphorie“ gewesen, dass sie die Handwerker einfach für diverse Umbaumaßnahmen beauftragt habe, um es „schön zu haben“. Die Schadenssumme beziffert sie selbst auf rund 51.000 Euro. Es tue ihr einfach nur leid. „Ich habe durch meine Dummheit und Naivität immer noch mehr Fehler gemacht“, räumt sie ein.

Mietrückstände führten zur Kündigung

Im März hatten die Vermieter der Rottacher Wohnung der TS mitgeteilt, ihre Mieterin sei seit April 2017 verschwunden. Sie hätten Mietrückstände in Höhe von 8.000 Euro. Die Wohnung sei in einem Zustand hinterlassen worden, so teilte man uns damals mit, dem man keinem neuen Mieter zumuten könne. Man kündigte ihr. Gestern vor Gericht behauptete die Angeklagte, sie habe noch Kontakt zu ihren Vermietern.

Die Staatsanwältin hält eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren, die zur Bewährung ausgesetzt ist, für angemessen. Sie hält der Angeklagten deren Geständnis zugute, ebenso wie deren Reumütigkeit und die Tatsache, dass sie nicht vorbestraft ist. Außerdem fordert sie zudem das Einziehen der Schadenssumme in Höhe von knapp 47.500 Euro.

Verteidiger Beil plädiert ebenfalls für eine Verurteilung, hält aber zum einen das Strafmaß für zu hoch, zum anderen einen gewissen Abschlag von der Schadenssumme für gerechtfertigt. „Die Freiheitsstrafe muss deutlich unter zwei Jahren liegen“, sagt er. Angemessen finde er ein Jahr auf Bewährung, gegebenenfalls etwas mehr. Da seine Mandantin Probleme mit der Realität habe, sei es sinnvoll, ihr außerdem einen Bewährungshelfer zur Seite zu stellen, so Beil.

Angeklagte will „schönes, sicheres Leben“

Nahezu ergreifend sind die letzten Worte der Angeklagten. Noch einmal entschuldigt sie sich und fügt hinzu: „Ich schäme mich, hier zu sitzen. Ich trage eine Verantwortung gegenüber den Klägern und möchte zahlen.“ Da sie zusammen mit ihrer Tante ein landwirtschaftliches Grundstück geerbt habe, wolle sie das verkaufen und mit dem Geld einen Teil ihrer Schulden abbezahlen. Etwa 40.000 Euro könne sie vermutlich aus den Grundstücken erzielen.

Ich will wieder ein geregeltes Leben, einen festen Wohnsitz, eine Arbeitsstelle und ein schuldenfreies Leben. Ich hoffe, dass sie das in mir sehen. Danke.

Es dauert eine kurze Zeit, bis Richter Leitner sein Urteil fällt: Ein Jahr und acht Monate auf Bewährung (3 Jahre). Durch das Geständnis der Angeklagten stehe die Anklage fest, begründet Leitner seine Entscheidung. Außer Schulden habe die Angeklagte nichts mitgebracht ins Tegernseer Tal.

Sie habe viele Handwerker innerhalb kürzester Zeit geschädigt und viel „verbrannte Erde“ hinterlassen. „Es gibt viele kleine Handwerksbetriebe im Tal, denen ein solcher Ausfall weh tut.“ Diesen „massiven Schaden“ betrachte er als „dreist“.

Er berücksichtige zwar ihren Willen zur Rückzahlung, sehe aber bei einer Erbengemeinschaft das Problem darin, wenn einer der Erben nicht bereit sei, zu verkaufen. Einen Bewährungshelfer und das Ableisten von Sozialstunden macht er ebenfalls zur Auflage. Dann hebt er abschließend noch den Haftbefehl auf. „Damit sind Sie frei“, sagt Leitner und entlässt die Angeklagte in ihr neues Leben.

“Das erinnert an Stadelheim”

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In der Steinfeldstraße in Rottach-Egern sticht eines sofort ins Auge: Ein riesiger Zaun aus Metall. Grund für die Gemeinde, einmal vor Ort aufzuschlagen.

Dieser Metallzaun in der Steinfeldstraße 12 in Rottach-Egern muss wieder weg. / Foto: Nicole Kleim

Eines vorweg: Einen Zaun, der rein aus Metall ist, lässt die Satzung der Gemeinde Rottach-Egern nicht zu. Man setzt auf Holz. Umso verwunderter muss wohl ein Nachbar des Anwesens in der Steinfeldstraße 12 gewesen sein, als das Grundstück auf einmal von einem monströsen Metallzaun eingefasst war.

Ein Ortstermin wurde anberaumt. Das Gremium des Ortsplanungsausschusses war sich einig: Dieser Zaun ist nicht satzungskonform. Entweder, er wird beseitigt oder in der Mitte durch Holzelemente ersetzt. Vor Ort fiel dem Gremium auch der Zaun in der Steinfeldstraße 9 auf, der ebenfalls ganz aus Metall ist.

Rottachs Vize-Bürgermeister Josef Lang (CSU) fand, dass man „sowas nicht einreißen lassen sollte.“ Eine solche Art der Umzäunung schade dem Ortsbild und erinnere an Stadelheim. Deshalb sollte man seiner Meinung auf der Satzung beharren und nicht „an zwei Anliegern ein Exempel statuieren“. Josef Kaiser (CSU) sah das genauso. „Die schöne, ländliche Bauweise ist doch unser Kapital.“

Gemeinde dämmt “Wildwuchs” ein

Bürgermeister Christian Köck (CSU) beharrte auf dem Grundsatz der Gleichbehandlung. „Wir sollten Fälle im Gemeindegebiet, die gravierend sind, aufnehmen und berichtigen.“ Einen anderen Weg sehe er nicht, um den „Wildwuchs“ einzudämmen.

Der Zaun vor dem Grundstück gegenüber, in der Steinfeldstraße 9, ist ebenfalls aus Metall. / Foto: Nicole Kleim

Peter Hagn (FWG) wies darauf hin, dass es Zäune gebe, die vor der Satzung gebaut wurden. In diesem Fall greife wohl der Bestandsschutz, so Bauamtsleiterin Christine Obermüller. Josef Kaiser schlug vor, sich die Firmen aus der Region vorzunehmen, und sie davon in Kenntnis zu setzen, welche Art von Zaun im Ort aufgestellt werden dürfe und welche nicht. Vize-Bürgermeister Lang winkte ab: „Das wissen die eigentlich alle, es wird aber ignoriert.“

Einstimmig beschloss das Gremium, den Vorschlag des Bürgermeisters in Angriff zu nehmen, und alle Metallzäune im Gemeindegebiet zu ersetzen.

Die Vergnügungsreisen der Sparkassen-Connection

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Es war wohl nicht alles zum Wohl von Sparkasse und Landkreis. Denn laut der in 16 Punkte gegliederten Anklage ging es allein bei fünf „Sachverhalten“ wohl mehr um „touristische“ Ausflüge von Vorständen und Verwaltungsräten. Auch Politprominenz aus dem Landkreis nahm ungeniert teil.

Bürgermeister Josef Bierschneider und Landrat Wolfgang Rzehak als Beschuldigte

Bislang wird vier Angeklagten in der Miesbacher Amigoaffäre der Prozess gemacht: Ex-Sparkassenchef Georg Bromme, Ex-Landrat und ehemaliger Vorsitzender des Verwaltungsrats, Jakob Kreidl, der aktuell amtierende Sparkassen-Vorstandsvorsitzende Martin Mihalovits und der einstige Bank-Vorstand Roland Böck. Doch es könnten womöglich mehr werden, sollte es zu einem zweiten Verfahren gegen ehemalige und amtierende Verwaltungsräte der Sparkasse kommen. Zumindest zeigt der am Donnerstag begonnene Prozess, dass Politprominenz aus dem Landkreis nicht abseits stand, als es um diverse Luxus-Fahrten in auswärtige Nobelabsteigen ging.

Meist waren die Ehefrauen für einen geringen Obolus von 100 bis 200 Euro dabei. Ein Bruchteil dessen, was an tatsächlichen Kosten für die Kreissparkasse (KSK) verursacht wurde. Folgt man der Anklage, entstand allein bei diesen mehrtägigen Reisen für das Geldinstitut ein Gesamtschaden von über 170.000 Euro. Ohne erkennbaren „mittelbaren Vorteil für die KSK“, der von den „Angeschuldigten auch nicht ins Kalkül gezogen“ wurde, so die Staatsanwaltschaft.

Drei Sparkassen-Reisen im Jahr 2011

Begonnen hatten die von der KSK gesponserten Reisen im April 2011 mit der Fahrt des ganzen Verwaltungsrats nach Wien. Offiziell als „Inforeise“ bezeichnet, gab es laut Anklage aber kein Programm „mit Bezug zur Sparkasse“. Stattdessen waren „ausschließlich touristische“ Punkte vorgesehen. Das Domizil war ein Fünf-Sterne Hotel, für die Begleiterinnen gab es während der Verwaltungsratssitzung ein „Damenprogramm“. Alle Teilnehmer erhielten neben Besichtigungstouren auch Zimmerpräsente im Wert von 1.100 Euro.

Neben den Verwaltungsräten Kreidl, dem damaligen Vize-Landrat Arnfried Färber (FWG), Wolfgang Rzehak (Grüne), Rainer Kathan (Unternehmer), Kreuths CSU-Bürgermeister Josef Bierschneider, dem damaligen Weyarner Bürgermeister Michael Pelzer, nahm auch der gesamte Vorstand mit Bromme, Mihalovits und Roland Böck teil. Gesamtkosten der laut Anklage  „in erster Linie privat veranlassten Reise: 46.683 Euro“. Viel Geld, für das sich Bromme „das generelle Wohlwollen des Verwaltungsrats erkaufen wollte, um allgemeine Klimapflege zu betreiben“.

Ausflug zur „Shoppingcity“

Um die „Klimapflege“ ging es wohl auch ein halbes Jahr später, Anfang Oktober 2011. 47 Mitglieder des Kreistags, davon 33 in Begleitung der Ehepartner, brachen zu einer dreitägigen „Kreistagsfahrt“ nach Seiersberg in der Steiermark auf. Die Einladung dazu soll durch Kreidl ergangen sein. „Selbstverständlich“ seien die Ehepartner ebenfalls für einen Kostenbeitrag von 100 Euro eingeladen. Während Kreidl alleine teilnahm, soll Bierschneider samt „Partnerin“ gereist sein. Auch Färber, der laut Anklage „aktiv“ in der Vorbereitung der Reise eingebunden war, reiste mit „Partnerin“. Färber soll gewusst haben, dass der Ausflug „zu einem wesentlichen Teil von der KSK finanziert wurde“.

Allen war wohl bewusst, dass es sich bei der Gemeinde Seiersberg um eine „Shoppingcity“ mit über 200 Läden nahe Graz handeln würde und die Reise „reinen Freizeitcharakter“ hatte. Auf dem Programm stand die Besichtigung eines Benediktinerstifts, ein Tagesausflug in die Südsteiermark sowie eine Stadtführung in Graz. Obwohl vom Landkreis organisiert, kostete die Sause der Sparkasse mit „verdeckter Gewinnausschüttung“ über 30.000 Euro.

Zweimal Stubai, zweimal Magnum-Flaschen

Einmal in Fahrt, trafen sich etliche Teilnehmer bereits zwei Monate später wieder, zur Reise des Verwaltungsrats der Sparkasse Anfang Dezember 2011. Diesmal ging‘s in die Berge, nach Neustift im Stubai. Mit von der Partie waren Bromme und Mihalovits als Mitglieder des Vorstands, sowie die Verwaltungsräte Kreidl, Färber, Bierschneider, Bürgermeister Michael Pelzer (FWG) aus Weyarn, Wolfgang Rzehak und Rainer Kathan. Die Organisation soll Bromme selbst vorgenommen haben. Außer Rzehak „reisten alle genannten Teilnehmer mit ihren Ehepartnern an“, so die Anklage. „Offizieller Anlass war die Jahresabschlusssitzung des Verwaltungsrats der KSK“. Dafür brauchte man ein SPA-Hotel. Schließlich wurden die Damen laut Ermittlungen zu kostenfreien Anwendungen in der „Beautywelt“ eingeladen.

Die Angeklagten mit ihren Anwälten – der Prozess sorgt für großen Medien-Ansturm

Auch sonst ließ man es an Nichts fehlen. Allein die Getränkekosten für die 25 Personen beliefen sich auf 12.500 Euro. Kein Wunder, schließlich soll Bromme nur das Feinste vom Feinen geordert haben. Darunter waren Weine pro Flasche von 600 Euro aufwärts. Auch 6-Liter-Magnum-Flaschen zwischen 1.300 und 2.000 Euro wurden geköpft. Selbst Geschenkkörbe mit Gesamtkosten von 3.250 Euro standen auf jedem Zimmer. So kam für Brommes Sparkasse ein Betrag von 42.000 Euro zusammen.

Damen-Unkostenbeitrag als Spende für „Leser helfen Lesern“

Es muss wohl allen so gut gefallen haben, dass sie bereits zwei Jahre später Ende November 2013 wieder ins Stubai aufbrachen. Diesmal soll Brommes Nachfolger als Sparkassenchef, Martin Mihalovits, die Reise organisiert haben. (Bromme schied am 31. März 2012 als Vorstandsvorsitzender aus) Ansonsten war es wie zwei Jahre zuvor, die gleichen Teilnehmer „mit den jeweiligen Partnerinnen“. Doch diesmal fuhren sie nicht umsonst mit, 200 Euro als Unkostenbeitrag waren zu entrichten.

Dieser Eigenanteil wurde jedoch laut Staatsanwaltschaft dem Miesbacher Merkur für seine alljährliche Aktion „Leser helfen Lesern“ gespendet. Mihalovits soll zwar bei der Getränkeauswahl „preisgünstigere“ Weine als Bromme ausgewählt haben. Doch mit einer 3-Liter-Magnum-Flasche zum Preis von 520 Euro addierten sich alleine die Getränkekosten auf 5.460 Euro. Insgesamt kamen so Kosten für die Sparkasse von 19.000 Euro zustande.

„James-Bond-Ausflug“ für die Bürgermeister

Die Krönung der Sparkassenreisen war wohl die Fahrt von 16 Bürgermeistern des Landkreises vom 20. bis 22. April 2012 in die Schweiz nach Interlaken, drei Wochen nach dem Stabwechsel in der Miesbacher Zentrale von Bromme auf Mihalovits. Auch die Ehepartnerinnen waren wieder für einen „Unkostenbeitrag“ von 100 Euro eingeladen.

Wieder musste es ein Fünf-Sterne-Grand Hotel sein, für das allein 34.473 Euro zu berappen waren. Hinzu kam ein „James-Bond-Ausflug“ mit der Gondelbahn aufs Schilthorn für knapp 9.000 Euro. Bis auf Rzehak und Kathan war der Personenkreis identisch mit den anderen Reisen. Doch diesmal summierten sich die Kosten auf 85.224 Euro. Später beglich der Landkreis 36.000 Euro.

Auf Nachfrage wollte Bierschneider keine Stellungnahme abgeben, da über das schwebende zweite Verfahren, in dem er als Beschuldigter geführt werde, das Gericht bislang noch nicht entschieden habe. Gleiches war von Landrat Rzehak zu hören. “Zu laufenden Gerichtsverfahren gebe ich grundsätzlich keine Stellungnahmen ab”.

Chancen vor der Haustür

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Auf Oberland-Jobs.de findet man Jobs in vielen Regionen. Heute stellen wir einen kleinen Auszug aus dem Landkreis Miesbach vor. Klick’ Dich durch unsere Auswahl bei den Top Jobs der Woche nach dem Motto “Chancen vor der Haustür”.

Als Koch bist Du international gesucht – alles was Du für diesen Beruf brauchst, lernst Du direkt vor Deiner Haustür – im Arabella Alpenhotel am Spitzingsee

In luftiger Höhe

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In den Bergen zu Hause

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Stadtnah

Der Markt Holzkirchen ist eine Gemeinde mit rund 17.000 Einwohnern. Neben der verkehrsmäßig günstigen Lage im Süden von München ist der Slogan „Holzkirchen – wir liegen richtig“ Programm und Verpflichtung zugleich. Als Stellvertretende Leitung der Finanzverwaltung (m/w) erwartet Dich eine vielseitige und interessante Tätigkeit in einem aufstrebenden Ort. Derzeit ist die kommunale Finanzwirtschaft kameral geführt – einzelne Elemente aus der Doppik werden aber angewandt. Für das gute Betriebsklima ist die Kommune übrigens bekannt.

Direkt am See

Der Blick auf das schillernde Blau des Tegernsees und das dahinterliegende Bergpanorama ist die perfekte Kulisse für Deinen neuen Arbeitsplatz – das ARAN Café am Schloss Tegernsee. Hier bist Du für die Zubereitung von kalten und warmen Speisen sowie Getränken zuständig, berätst die Gäste, unterstützt das Servicepersonal und bist für Bestellungen und Kassenabrechnungen verantwortlich. Wenn die Zufriedenheit von Kunden auch Dein tägliches Arbeitsziel sein kann, dann komm‘ ins Team als Thekenkraft (m/w) in Teilzeit. Zu diesem interessanten Job geht es hier entlang.

In idyllischer Landschaft

Kreuth gilt als Naturjuwel, wenn es um unverfälschte Landschaft geht. Mitten im Dorf, auf einer kleinen Anhöhe, liegt das Therapiezentrum Villa Bruneck, das Dich als Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w) sucht. Hier bist du richtig, wenn Du ein Herz für hilfebedürftige Menschen hast und wenn bei Dir Menschlichkeit im Mittelpunkt steht. Deine Hauptaufgaben in der Seniorenresidenz ist die professionelle Pflege der Bewohner. Für mehr Infos geht es hier direkt weiter.

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Rzehak wehrt sich gegen Kritik von Pongratz

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Das Wasserschutzgebiet spaltet den Landkreis. Was der Landrat will, findet die Miesbacher Bürgermeisterin so gar nicht gut. Öffentlich kritisiert sie das Vorgehen des Landratsamtes. Das wiederum stinkt Landrat Wolfgang Rzehak. Er bezieht Stellung.

Von Einigkeit ist im Moment im Landratsamt keine Spur / Archivbild

Das umstrittene Wasserschutzgebiet Thalham-Reisach-Gotzing soll vergrößert werden. Viele Jahre hatte sich der Landkreis Miesbach gegen eine Ausweitung gewehrt, bis Landrat Wolfgang Rzehak im September 2017 in einer Pressekonferenz verkündete, man habe „einen Kompromiss ausgehandelt“: Ein Drittel der Fläche bleibe Gewerbegebiet, sodass die Wasserschutzzone deutlich reduziert werde. Damit, so Rzehak damals, komme man der Gemeinde und den Gewerbetreibenden entgegen.

Gemeinden, Landwirte und Wasserschutzvereine waren anderer Meinung: Die Münchner Stadtwerke hätten „laut Gutachten“ überhaupt kein Recht, im Mangfalltal die Trinkwasserversorgung zu betreiben. Außerdem fühlten sie sich durch das Vorgehen des Landratsamts „hintergangen“.

Nach Erörterungsterminen hagelt es Kritik

77 Parteien hatten Einspruch gegen das Vorgehen erhoben. Vor Kurzem fand nun der erste, öffentliche Erörterungstermin statt. Vom 24. bis 26. September wurden im Miesbacher Kulturzentrum zunächst vier Einwendungen privat Betroffener behandelt.

Schon an den ersten beiden Tagen ging es Medienberichten zufolge „hoch her“. Den Anwälten der Betroffenen seien stetig unterbrochen worden, zeitweise wurde ihnen das Wort überhaupt nicht erteilt. Auch das Mikrofon habe man bei deren Reden leiser gedreht, schreibt beispielsweise die tz. Tische für deren Unterlagen habe es anfangs nicht gegeben. Auch Akteneinsicht habe man ihnen nicht gestattet. Rechtsanwalt Thomas Schönfeld, der vier Betroffene verteidigte, wurde sogar – unter Androhung von Polizei – des Saales verwiesen.

Am Ende der dreitägigen Verhandlung war allen Beteiligten klar, dass dieses brisante Thema wohl noch einige Verhandlungstage in Anspruch nehmen wird. In einer anschließenden Pressekonferenz, die von der Initiative HEIMATWASSER ausging, wurde nicht mit Kritik gespart: Den Mitarbeitern des Landratsamts Miesbach fehle es an jeglicher Objektivität, hieß es. Die Behörde, die als Untere Staatsbehörde die Erörterung führte, sei vorab schon festgelegt gewesen. Die Erörterung sei „ein reines Feigenblatt, eine reine Alibi- und unwürdige Showveranstaltung“ gewesen, so deren Bilanz. Der Einzelne habe gegen ein milliardenschweres Unternehmen wie die Stadtwerke München „null Chance“.

Die Fronten verhärten sich weiter

Auch Miesbachs Bürgermeisterin Ingrid Pongratz (CSU) zeigte sich nach den Erörterungstagen „sehr traurig und erschüttert“. Dass Stadt und Land Hand in Hand arbeiten, davon habe sie in den drei Tagen der Anhörung nichts gespürt. Pongratz sieht ihre Stadt in der Opferrolle. Gegenüber dem BR soll sie geäußert haben, dass sie Zweifel an der ergebnisoffenen Herangehensweise des Landratsamtes habe. Dafür kassierte sie dann im Kreistag eine saftige Rüge vom Landrat:

„Du bist stellvertretende Landrätin und die Chefin, wenn ich krank oder im Urlaub bin“, rügte Rzehak sie. Ein solches Misstrauen zu äußern, sei gegenüber den Mitarbeitern „alles andere als fair.“ Mit diesen Worten beendete Rzehak die Debatte. Das scheint Pongratz nicht auf sich sitzen zu lassen. Sie wandte sich mit einem Brief an den Landrat. Der wiederum äußert sich nun öffentlich zu seinem forschen Ton, den er im Kreistag anschlug.

Er wirft Pongratz vor, dem Rechtanwalt Ziegler, der einen Einwender vertritt, den Rücken zu stärken. Ziegler reichte mehrere Befangenheitsanträge gegen Mitarbeiter der Verwaltung ein und habe damit „massives Misstrauen gegenüber diesen Mitarbeitern zum Ausdruck gebracht“, so Rzehak. Weiter schreibt er: „Wenn du dieses Vorgehen nun begrüßt und die „Schlagfertigkeit“ lobst, kann ich das nicht anders verstehen, als dass Du das Misstrauen von Herrn Ziegler teilst.“ Und er wird noch deutlicher:

Liebe Ingrid, Du hast Dich bewusst für die Position der stellvertretenden Landrätin aufstellen lassen und bist dafür vom Kreistag gewählt worden. Das bedeutet, dass Du auch die Mitarbeiter des Landratsamtes vertrittst. Du solltest ihnen nicht in den Rücken fallen. […] Eine öffentliche Schelte in den Medien gehört sich nicht.

Ihm habe bisher kein Mitarbeiter Anlass gegeben, an seiner Unvoreingenommenheit und Integrität zu zweifeln. Das Vertrauen sei ungebrochen. Trotz der kritischen Worte gegenüber Pongratz sei er optimistisch, dass man in Zukunft für das Wohl der Bürger und Mitarbeiter weiterhin zusammenarbeiten werde.

Österreicher feiern in Rottach-Egern

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Es passt an diesem Freitag alles zusammen. Der Nationalfeiertag in Österreich ist zugleich auch der Saisonabschluss für die Wirtsleute Bogner des Tiroler Voitlhofs. Dies sprach sich bis nach Oberösterreich herum und führt zu einem Musikantentreffen der Blaskapelle Bad Goisern und der Tegernseer Tanzlmusi.

Ankunft der Blaskapelle aus Bad Goisern

Die Liebe zu Tirol kommt bei Josef Bogner sen. nicht von ungefähr. Vor über 40 Jahren zieht er der Arbeit wegen von Brixlegg an den Tegernsee. Er verliebte sich nicht nur in den Tegernsee, sondern auch in seine Christa. In ihrem Elternhaus in Rottach-Egern machten beide im alten Zotzn-Hof ein Gasthaus auf. Jahrzehnte später steigt der Junior in die gleichen Stapfen und eröffnete im Dezember 2016 den Voitlhof. Ihn hatte er eigenhändig in Brixlegg in 3.000 Einzelteile zerlegt und im Sonnenmoos wieder aufgebaut. Diesem Tiroler Hof ist nun er Saisonschluss, verbunden mit dem Nationalfeiertag, gewidmet.

Goisern spielt auf

Dies sprach sich bis nach Oberösterreich im Salzkammergut herum, sagt Franz Oberstöger, als er aus dem Reisebus steigt. „Seit Jahren reden wir schon davon, dass wir mal an den Tegernsee fahren wollen“. Der Kontakt sei über Martin Wiesner entstanden, der im Obergeschoß des Voitlhofs seine Hutmacherei betreibt. „Wir wollten mal mit der Tegernseer Tanzlmusi in Verbindung treten“.

Bei ihr spielt auch Wirt Bogner jun. mit. Bei der Suche nach einem Termin sei es der heutige Tag geworden. „Bei uns ist am 26. Oktober immer Nationalfeiertag, bei euch nicht“.  Die 25 Musiker aus Bad Goisern, die mitgefahren sind, so Oberstöger, seien Teil der Blaskapelle Ramsau. „Sonst sind wir 55 Instrumentalisten, heute sind wir mit der kleinen Besetzung da“. Seiner Reisegruppe gefalle es „sehr gut“ hier, schöner als im Internet.

A Tanzlmusi spuit auf

Josef (Seppi) Bogner jun. hatte die Geschäftsidee bereits vergangenes Jahr, aus dem Nationalfeiertag, der 1965 die Österreichische Neutralität besiegelte, den Tag des Tiroler Hofs zu machen, weil viele Freunde und Bekannte aus dem Inntal kommen würden. So wie heute passe es doch wunderbar, strahlt Bogner mit dem womöglich letzten Sonnentag im Oktober um die Wette. „Wir ham den letzten Tag auf und die ham a schene Musi dabei, grad zuageh’n  tuats“.

Die letzten Tage des Goldenen Oktobers

Kommt am Wochenende der Schnee ins Tal?

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Wunderschöne sonnige Tage liegen hinter uns. Der Herbst hat alles gegeben. Doch das kommende Wochenende wird kalt und nass. Ob dann auch schon der Schnee im Tal vorbei schaut?

Am Wochenende wird es kalt und nass am See

Der Herbst hat uns bisher nicht enttäuscht und wunderschöne und vor allem warme Tage beschert. Doch irgendwann musste er dann ja auch mal seine andere Seite zeigen. Schon am Mittwoch gab es bei Dauerregen einen kleinen Vorgeschmack aufs kommende Wochenende. Denn es wird nass und kalt. Ob wir dann aber auch schon mit dem ersten Schnee rechnen dürfen ist noch nicht klar. Möglich wäre es aber.

„Die Prognose für’s Wochenende ist nicht einfach, da es im Wettertopf ziemlich komplex zugeht“, so der Wetterfrosch aus Schaftlach Hans Wildermuth. Ein kräftiger Kaltluftvorstoß erfolgt über die Britischen Inseln in Richtung Spanien. Er streift uns zwar nur, führt aber zu einer Tiefdruckbildung im Raum Genua.

Dieses Tief zieht dann am Sonntag über die Alpen nach Nordosten. „Im Winter wäre das eine klassische Schneelage für die ganzen Alpen und das nördliche Vorland. Zur Zeit ist aber noch viel Warmluft unterwegs, die aus Südosten hereindrückt“, erklärt der Wetterexperte weiter. Aber kriegen wir denn nun Schnee Ende Oktober oder nicht? Wildermuth sagt:

Es wird am Samstag ganztägig ergiebig regnen, wobei es immer kälter wird (bis wenig über 0 Grad) und die Schneefallgrenze in den Bergen langsam absinkt. In der Nacht zum Sonntag könnte die Schneefallgrenze vorübergehend bis in die Täler absinken.

Am trüben Sonntag setzt sich aber aus Südosten wieder mildere Luft durch. Die Sonne zeigt sich aber nicht. Und ab Montag geht es dann auch schon wieder aufwärts und es wird wärmer mit Temperaturen um die zehn Grad. „Sollte es tatsächlich bis ganz runter schneien, bleibt die Temperatur bei 0 Grad hängen, das liegt an der Pufferwirkung von fallendem Nassschnee“, so der Schaftlacher. Also auf jeden Fall gibt es ein kaltes Wochenende mit viel Niederschlag, mit oder ohne Schnee.


Auer-Alm-Verein hat neuen „Präsidenten“

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Der Geselligkeit angetan, doch der Wohltätigkeit verpflichtet. Auf diesen kurzen Nenner lassen sich Sinn und Zweck des Wiesseer Vereins bringen, der inzwischen 2.200 Mitglieder hat. Jetzt fanden Neuwahlen statt.

v.l.) Heike Kneidl, neue Kassiererin, Bobby Schaarschmidt, alter Kassier, Sepp Prestel, Ehrenpräsident, Cilly Beil, ehem. Schriftführerin, Andreas Guillon, neuer Präsident und Bürgermeister Peter Höß

Seit der Gründung am 18.02.1998 führt Sepp Prestel den Auer-Alm-Verein, der am Stammtisch des Alpenvereins mit acht Mitgliedern gegründet wurde. Bestenfalls konnte man sich damals vorstellen, vielleicht in einigen Jahren 100 Mitglieder mit der Idee zu überzeugen, von den damals 10 Mark (jetzt 5 Euro) Jahresbeitrag Organisationen zu unterstützen, die Jugend- oder Behindertenarbeit leisten oder Teil der Rettungsorganisationen sind.

Doch was dann im gleichen Jahr geschah, hatte niemand auf der Rechnung: Bereits nach einer Woche waren es 142 Mitglieder, Ende des Jahres 1998 knapp 800. Aber das Ende der Fahnenstange war noch lange nicht erreicht. Insgesamt 3.208 Mitglieder zählte der Verein in den vergangenen 20 Jahren. Eingependelt hat sich jedoch seit Jahren die Zahl von konstanten 2.200 Auer-Alm-Vereinsmitgliedern. „Da sieht man, was aus einem Blödsinn oder einer Bierlaune heraus entstehen kann“, wird Prestel zitiert.

Er soll darauf bestanden haben, dass ein Verein dieser Größe schon einen „Präsidenten“ als Vorsitzenden braucht. So konnte er Jahre später auch einen Schriftwechsel mit einem wahren Präsidenten führen, mit dem damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau. „Herr Kollege“ schrieb Rau an Prestel, als er dem Verein während eines Kur-Aufenthalts in Bad Wiessee beitrat. Ferner zählt die CSU-Bezirksvorsitzende Ilse Aigner zu den langjährigen Mitgliedern, sie hat schon zwei Mal die Hauptversammlung besucht. Und diese findet jeweils am 10.10. um 10:10 Uhr statt. In diesem Jahr war es die 21. Versammlung auf der Auer-Alm. Knapp 100 Mitglieder kamen.  Sie hatten einen neuen Vorstand zu wählen, nachdem Sepp Prestel (67) und Kassier Bobby Schaarschmidt (81) als Gründungsväter bereits vor einem Jahr ankündigten, die Jüngeren sollten nun mal ran.

Guillon wird neuer Vorsitzender

Mit Spannung wurden die Neuwahlen erwartet, zu denen auch Bürgermeister Peter Höß, einige Gemeinderäte sowie Pfarrer Martin Voß, zugegen waren. Bekannt wurde dabei, Prestel hatte die Absicht, seinen Wunschnachfolger als Überraschung präsentieren zu können. Doch laut Prestel funktioniere der „Wiesseer Geheimdienst“ dermaßen gut, dass schon durchgesickert sei, wer sein Nachfolger wird. Es ist Andreas Guillon aus Bad Wiessee. Der Bergwachtler und Trachtler kündigte an, sein „Präsidentenamt“ im Sinne seines Vorgängers ausführen zu wollen.

Als Kassier fungiert künftig Heike Kneidl aus Moosrain. Sie hat einen Kontostand von inzwischen 200.000 Euro zu verwalten. Die gelernte Bankkauffrau sei genauso Prestels Wunschkandidatin wie Guillon gewesen. Deren Wahl war nur noch Formsache. Alois Fichtner, der Besitzer der Auer-Alm, schlug spontan vor, Prestel zum Ehrenpräsidenten zu ernennen. Ehrenmitglied wurde Schaarschmidt. Nach der Neuaufstellung genoss man noch lange das schöne Wetter bei einem Ratsch und der Halben Freibier, die jedem Mitglied zustehe. Ob es bei einer Halben geblieben ist, steht nicht in der Meldung des Auer-Alm-Vereins zur Präsidentenwahl, die allerdings erst zwei Wochen später die Tegernseer Stimme erreichte.

Abbrucharbeiten auf Lederer-Areal haben begonnen

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Nach Monaten des Stillstands kommt nun Bewegung in die künftige Entwicklung des 30.000 Quadratmeter großen Areals. Auf die Entkernungsarbeiten folgt ab November der Abriss aller Nebengebäude. Für das Haupthaus kommt erst im nächsten Herbst die Abrissbirne. Derweil feilt Investor Thomas Stüngmann noch an seinen Hotel-Plänen.

Für alle Nebengebäude, wie dieses, das auch ein Kosmetikstudio beherbergte, kommt Mitte November der Abriss / Fotos Klaus Wiendl

Vor zwei Wochen hat Josef Lederer endgültig sein Traditionshotel verlassen, um dessen Erhalt er Jahre vergebens kämpfte. Immer wieder hatte der 80-Jährige als letzten Trumpf die Fledermaus-Population aus dem Ärmel gezogen. Es half nichts. Das Wohnrecht endete mit Beginn der Entkernungsarbeiten vor zwei Wochen. Zuvor gab es noch Ende August eine Schnäppchenjagd im Geisterhotel. Alles musste raus.

Doch die Fledermäuse scheinen immer noch da zu sein. Denn laut Strüngmanns Sprecher seiner Athos GmbH, Thomas Göbel, seien sie der Grund, warum es „für den Abriss des Haupthauses noch keine Genehmigung gibt“. Es gebe wegen der Fledermäuse nur ein „enges Zeitfenster“. Deshalb könne das markante Haupthaus am See erst im nächsten Herbst abgerissen werden.

Alles andere auf dem Lederer-Gelände, einschließlich aller Nebengebäude und Trakte, soll jetzt geschleift werden. Vom Abriss vorerst verschont würden noch das Hotel Wittelsbach und das ehemalige Haus des Gastes, auch im Hinblick auf die Montgolfiade im Februar 2019. Zumal die beiden Gebäude auch nicht einsturzgefährdet seien. „Deshalb lässt man sie noch stehen“, so Göbel. Ihr Ende sei gekommen, wenn das Lederer-Haupthaus im Herbst 2019 abgerissen werde.

Weitere Hotelentwürfe sollen folgen

Nach dem großen Entrümpeln in den vergangenen Tagen beginnen zahlreiche Arbeiter mit der Entkernung. Alles muss sortiert und entsorgt werden. Berge von Müll türmen sich bereits auf dem Gelände. Um den Abriss Mitte November zu erleichtern, bleiben am Ende nur nackte Ruinen.

Da das Haupthaus erst in einem Jahr abgebrochen werden soll, eilt der Investorenfamilie Strüngmann offenbar auch nicht mit dem endgültigen Entwurf für ein Luxushotel samt fünf Wohn- und Geschäftshäusern. Zwei öffentlich vorgestellte Planungen wurden wieder verworfen, zuletzt im Mai.

Das Haupthaus wird zwar entkernt, aber erst in einem Jahr abgerissen

Seitdem feilen die Planer an neuen Ideen. „Doch die Planungen sind noch nicht repräsentationsreif, noch nicht abgeschlossen“, erklärt Strüngmanns Sprecher Göbel Wann der große Wurf für das Premium-Grundstück am See endgültig steht, könne er noch nicht sagen. „Denn es gibt keine Eile“. Entscheidend sei, dass es am Ende „richtig schön und richtig gut wird“.

Riesen Interesse an Schach Meisterschaft

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Gestern hieß es wieder: An die Schachbretter, fertig los, denn zum 22. Mal trifft sich die Elite am Tegernsee. Und diesmal ist das Interesse so groß, dass nicht alle mitspielen könnnen.

Gestern wurde die 22. Schachmeisterschaft eröffnet / Felix Wolf

Auftakt am Tegernsee! An 245 Brettern ging es gestern in die erste von insgesamt neun Runden der offenen Internationalen Bayerischen Schach Meisterschaft auf Gut Kaltenbrunn. In diesem Jahr scheint das Interesse noch größer geworden zu sein. Die Tegernseer Tal Tourismus GmbH vermeldete eine Rekordanmeldung von 520 Teilnehmern. Platz ist im ehemaligen Rinderstall allerdings nur für 500 Personen.

Dabei sind erneut einige namhafte Großmeister und internationale Meister. Darunter sind unter anderem Dieter-Liviu Nisipeanu aus Rumänien, Großmeister und nach dem ELO Rating bester Spieler sowie Arik Braun – der bekannte deutsche Großmeister aus Berlin. Dazu kommt ein professionelles Schiedsrichterteam um Turnierdirektor Sebastian Siebrecht: Hauptschiedsrichter Ralph Alt, Gregor Johann und Hans Brugger werden das Turnier vor Ort betreuen und auf die Einhaltung der Regularien achten.

So läuft’s ab

Bis zum 4. November wird jetzt gezockt. In den ersten fünf Runden wird beschleunigtes Schweizer System gespielt. Allen Spielern der ersten Setzlistenhälfte, also den Startnummern 1 bis 249, wird in den ersten fünf Runden ein virtueller Punkt gutgeschrieben. Dieser taucht in der Rangliste freilich nicht auf, sondern wird nur zur Auslosung verwendet.

Sinn und Zweck der Übung ist, dass es auf diese Weise schneller zu Begegnungen von Titelträgern kommt. Bereits in der heutigen zweiten Runde müssen die gesetzten Großmeister gegen FIDE-Meister antreten, in der 3. Runde kann es dann schon zu Begegnungen zwischen zwei Großmeistern oder zumindest einem Großmeister und einem Internationalen Meister kommen. Gut für alle Spielerinnen und Spieler, die Normen erspielen wollen und auch gut für die Spannung.

Hier einige Eindrücke vom Eröffnungstag – Bilder: Felix Wolf

Farben sammeln fürs Novembergrau

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Unablässig hat der Regen in den letzten Tagen die Farben aus dem Herbstwald gewaschen. Das leuchtende Blattgold wird immer spärlicher. Die Wiesen verblassen und ein fader Braunton mischt sich in alles Grün.

Bild von Martin Calsow

Wie schön, dass die Sonne in dieser Woche erneut das Regiment übernimmt. Dann kann man noch einmal Farben und Licht tanken für den trübsten Monat des Jahres.

So manchen mag das an Leo Leonnis Geschichte aus der Kindheit erinnern, bei der die Maus Frederick statt Nüsse und Beeren lieber Farben und Geschichten für die dunkle Jahreszeit sammelt. – Was für eine herrliche Idee! Und die kommenden Sonnentage sind schließlich wie geschaffen dafür.

Das aktuelle Kalenderblatt von Martin Calsow.

Unfall auf der A8

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Am Sonntagvormittag ereignete sich auf der A8 Richtung Salzburg – zwischen Holzkirchen und Weyarn – ein schwerer Unfall. Es gab Verletzte.

Vier Fahrzeuge waren in den Unfall involviert, der sich am Sonntagvormittag gegen 10:20 Uhr auf der A8 Richtung Salzburg ereignet hat, zwischen den Anschlussstellen Holzkirchen und Weyarn. Zwei Personen wurden dabei leicht verletzt.

Eine 53-jährige Münchnerin war mit ihrem Jaguar auf dem mittleren Fahrstreifen unterwegs, als ihr Auto aus noch unbekannter Ursache plötzlich hinten ausbrach und sich um 180 Grad drehte. Eine andere Autofahrerin, eine 29-jährige Frau aus Piding, fuhr zur selben Zeit mit ihrem VW Golf auf dem linken Fahrstreifen. Sie sah das sich drehende Fahrzeug und bremste stark ab, um eine Kollision zu verhindern. Der 63-jährige Autofahrer hinter ihr konnte nicht mehr rechtzeitig abbremsen und fuhr auf den VW Golf auf.

Die Fahrerin des Jaguars blieb bei dem Unfall unverletzt. Die Golffahrerin wurde leicht verletzt, ebenso die Beifahrerin des 63-Jährigen. Mit dem Rettungsdienst wurden die Verletzten ins Krankenhaus Agatharied beziehungsweise nach Bad Tölz gebracht. Keines der beteiligten Fahrzeuge war mehr fahrbereit. Sie mussten abgeschleppt werden. Es entstand ein Sachschaden von etwa 28.000 Euro.

Da der linke Fahrstreifen gesperrt wurde, entstand ein Stau, der ich weit über die TRA Holzkirchen Süd hinaus reichte. Die Autobahnmeisterei Holzkirchen reinigte anschließend die Fahrbahn. Zur Absicherung und Bergung waren die Freiwilligen Feuerwehren Holzkirchen und Otterfing im Einsatz. Ein Hubschrauber, der einen zunächst angeforderten Notarzt zur Unfallstelle verbringen sollte, konnte wieder abdrehen, da die Verletzungen dies nicht erforderlich machten.

Teurer Umweg für Waakirchner Wasser

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Die bisherige Wasserleitung am Weiler Rieder in Waakirchen muss neu verlegt werden. Die Kosten? Enorm.

Die in rot eingezeichnete Linie ist der neue Verlauf der gemeindlichen Wasserleitung. Die blaue Linie zeigt die bestehende Trasse. / Quelle: Gemeinde Waakirchen

Am Weiler Rieder bei Schaftlach verläuft die gemeindliche Wasserleitung durch eine Hofstelle. Die Trasse führt zu einem Hydranten. Weil auf dem Feld dazwischen gebaut werden soll, muss die bestehende Leitung verlegt werden. Von drei verschiedenen Ingenieurbüros hatte sich die Gemeinde Waakirchen Angebote eingeholt.

Letztendlich beauftragt wurde die Firma Heubeck. Sie hatte das günstigste Angebot abgegeben. Ersten Schätzungen zufolge liegen die Kosten für die Maßnahme in einem sechsstelligen Bereich. Die neue Wasserleitung sollte ursprünglich nur bis zum Raßhof reichen, wird aber nun entlang der Straße und dann quer übers Feld geführt, wo sie wieder auf die alte Trasse trifft.

Kosten dürften sehr hoch werden

In der jüngsten Gemeinderatssitzung war man sich einig, dass die „Kosten zwar enorm sind“, dass es aber „nicht anders zu machen sei. Balthasar Brandhofer (ABV) gab im Hinblick auf die Planung zu bedenken, dass sich die dortigen Betriebe sicher weiterentwickeln werden. „Nicht, dass wir in zehn, fünfzehn Jahren das gleiche Problem haben.“

Waakirchens Bauamtsleiter Christoph Marcher erklärte daraufhin, dies sei mit dem „unteren Landwirt“ noch abzusprechen. Einstimmig genehmigte der Gemeinderat daraufhin die Umlegung der bestehenden, gemeindlichen Wasserleitung. Aufgrund des Bauvorhabens soll die Maßnahme möglichst zeitnah umgesetzt werden, wie Marcher auf Nachfrage mitteilt.

Dem Zuparken ein Ende gesetzt

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Wenn die Waakirchner Grundschüler morgens mit dem Bus zur Schule fahren, sucht deren Fahrer oft vergeblich nach einer Haltemöglichkeit. Der Parkplatz? Vor der Nase weggeschnappt.

Vor der Schule in der Glückaufstraße muss eine Fahrbahnmarkierung für den Bus her, befand jüngst der Gemeinderat. / Foto: N. Kleim

Bisher hält der Schulbus vor der Waakirchner Grundschule einfach auf der Straße. Eine eigene Parkmarkierung gibt es nämlich für ihn nicht. Weshalb auch Eltern, die ihre Kinder morgens zur Schule fahren, direkt vor der Schule halten und die Schulbushaltestelle als Kurzzeitparkplatz in Anspruch nehmen.

Die Schulleitung und einige Eltern haben dieses Problem nun angepackt und bei der Gemeinde um eine Fahrbahnmarkierung gebeten. Für die Bushaltestelle ist jetzt ein Parkstreifen vorgesehen. „Den können unsere Leute selbst anbringen“, befand Waakirchens Bürgermeister Sepp Hartl in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Diese Meinung teilte das Gremium. Einstimmig wurde die Anbringung einer Fahrbahnmarkierung beschlossen.


Rathaus Holzkirchen ist am Freitag, den 2. November 2018 geschlossen

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Das Rathaus Holzkirchen ist am Freitag, den 2. November 2018 geschlossen. Die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung stehen ab dem 5. November wieder regulär zur Verfügung. Weiterlesen...

Mehrgenerationenhaus kommt an

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Seit 2007 gibt es das Mehrgenerationenhaus der Caritas in Rottach-Egern. Dessen neue Leiterin Sandra Ebert zog nun Bilanz im Gemeinderat.

Das Mehrgenerationenhaus in Rottach kommt an / Archivbild

Der scheinbar gute Ruf dieser Einrichtung in der Leo-Slezak-Straße oberhalb des Cafés Krupp reicht über das Tal hinaus. Selbst aus Waakirchen, Schaftlach und anderen Orten kämen die Besucher, berichtete Ebert jüngst dem Gemeinderat in Rottach-Egern. Aus dem Ort komme nahezu auch die Hälfte der jährlich weit über 8.000 Gäste, mit steigender Tendenz. Dank des Hol- und Bringdienstes von Ehrenamtlichen mit eigenem Caritas-Bus würden auch Bürger vornehmlich aus Bad Wiessee, gefolgt von Tegernsee, Gmund und Kreuth kommen.

Sie alle interessiere das vielfältige Angebot im Mehrgenerationenhaus, das von der Caritas getragen wird. Von sehr jung bis sehr alt. Derzeit habe man Besucher im Alter von einem halben bis 97 Jahren. Dies spreche für den Namen Mehrgenerationenhaus, so Ebert. „Wir haben jetzt schon die Zahlen des Vorjahres überstiegen“, erklärte die Sozialpädagogin. Über 80 Prozent der Besucher sind laut Statistik Senioren, die oft erst im Ruhestand an den Tegernsee gezogen seien. Deutlich sei der „Frauenüberschuss“ mit 82 Prozent. Meist seien es verwitwete Frauen über 65 Jahre, die das Miteinander suchen.

„Stoßen an unsere Grenzen“

Das Mehrgenerationenhaus, dessen Start zunächst in Räumen an der Nördlichen Hauptstraße war, habe Angebote für verschiedene Lebensbereiche. Von Englisch-Kursen, über Gesundheitsprogramme, Singgruppen, bis hin in die digitale Welt mit Handy- und PC-Kursen. Einmal im Haus, nehmen laut Ebert die Besucher meist an zwei Angeboten teil. Neben Eltern-Kind-Programmen und Fahrten ins Blaue würde es drei bis vier Tage in der Woche auch Mittagessen oder Brunch geben. Dieses Angebot werde von gut 15 Personen genutzt. Dafür sollten sie sich auch einbringen. Erst werde gemeinsam gekocht, dann gegessen. Das Mittagsmenü plus Getränk kostet 3,50 Euro. Dieser geringe Eigenanteil sei nur möglich, weil viele Spenden eingingen.

Ältere Bürger, mehr soziale Einrichtungen

Zu bewältigen haben diese Aufgaben vier hauptamtliche Mitarbeiterinnen mit zwei Vollzeitstellen. Tatkräftig unterstützt werden sie von 40 Ehrenamtlichen. „Die stellen für uns einen großen Schatz dar, ohne sie gäbe es das umfangreiche Angebot nicht“, so die Sozialpädagogin. Sie gab aber auch zu bedenken, „dass wir angesichts des Zuspruchs räumlich schon wieder an unsere Grenzen stoßen“.

Aus mehreren Anlässen war Bürgermeister Christian Köck (CSU) schon in dem Haus, wie er sagte, „mich überzeugt die Atmosphäre dort“. Wichtig sei, dass Alleinstehende eine Begegnungsstätte unter Gleichaltrigen haben. Beliebt seien auch die Ausflüge. So ein Haus sei auch angesichts des demografischen Wandels für Rottach-Egern wichtig. „Wir werden eine solche Einrichtung bei uns verstärkt brauchen“. Deshalb wolle man die Caritas auch in den kommenden Jahren zunehmend unterstützen. „Sonst müsste die Gemeinde hier tätig werden“.

130 Jahre Burschenverein Rottach-Egern

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Sein 130-jährige Bestehen feierte der Burschenverein Rottach-Egern am vergangenen Sonntag. Auf dem Programm stand neben dem Festgottesdienst der Festabend im Seeforum.

Sein 130-jähriges Bestehen feierte der Burschenverein am vergangenen Sonntag. / Foto: Felix Wolf

Am 16. Dezember 1888 trafen sich zehn Handwerkerburschen im Gasthof zur Post in Rottach-Egern: Der Burschen-Kranken-Unterstützungsverein war gegründet. Mit dem Zwecke, kranke, verwundete und invalide Mitbürger finanziell zu unterstützen. Auch heute noch bekommen krankgeschriebene Vereinsmitglieder eine kleine, finanzielle Unterstützung.

Am vergangenen Sonntag feierte der Verein sein 130-jähriges Bestehen. Rund 175 Burschen waren mit ihren Frauen erschienen. Der Festzug startete um 9 Uhr am Rottacher Seeforum zur Kirche St. Laurentius. Monsignore Walter Waldschütz hielt die Predigt.

Nach einer Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal ging es durch die Seestraße zurück zum Seeforum, wo der Eröffnungstanz stattfand. Bis Mitternacht wurde gefeiert. Mit eingeladen waren die Burschen aus Kreuth und die Gmunder Landjugend. Der Spielmannszug der Gebirgschützenkompanie Reichersbeuern spielte musikalisch auf.

Bilderstrecke zur 130-Jahr-Feier (Fotos: Felix Wolf):

Rottacher Feuerwehrler im Dauereinsatz

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Schwere Sturmböen fegten in der Nacht auf Dienstag über den Landkreis Miesbach hinweg. Die Folge: Umgestürzte Bäume und abgerissene Stromleitungen. Wegen der vielen Notrufe war der Katastrophenschutz im Einsatz.

Der Sturm riss gestern Nacht zahlreiche Bäume um – wie hier in Rottach-Egern. / Foto: FFW Rottach-Egern

22 Feuerwehren mit mehreren hundert Mann waren gestern Nacht im Landkreis Miesbach im Einsatz. Die Sturm- und Orkanböen hatten zahlreiche Bäume umstürzen lassen und Stromleitungen abgerissen.

Hauptsächlich mussten Straßen von Bäumen freigeschnitten werden. Wie das Landratsamt Miesbach mitteilt, wurde wegen des erhöhten Koordinierungsbedarfs noch in der Nacht eine weitere Einsatzstelle bei der Feuerwehr Holzkirchen eingerichtet.

Zusätzlich zur Leitstelle Rosenheim. In den frühen Morgenstunden seien allerdings derart viele Notrufe eingegangen, so das Landratsamt, dass die Einsätze nicht mehr normal disponiert werden konnten. Aus diesem Grund sei um sechs Uhr morgens vorsorglich die Führungsgruppe Katastrophenschutz zusammengetreten.

Stromausfall in Teilen des Landkreises

Im Einsatz waren 22 der 37 Landkreis-Feuerwehren: Fischbachau, Elbach, Hundham, Wörnsmühl, Miesbach, Agatharied, Parsberg, Niklasreuth, Irschenberg, Reichersdorf, Schliersee, Bayrischzell, Otterfing, Warngau, Hartpenning, Holzkirchen, Rottach-Egern, Kreuth, Tegernsee, Louisenthal, Schaftlach, Gmund.

Die Einsatzkräfte hatten gestern alle Hände voll zu tun, um die Sturmschäden zu beseitigen. / Fotos: FFW Rottach-Egern

Drei Brandmeldeanlagen in Miesbach, Schliersee und Tegernsee mussten von den Feuerwehren zurückgestellt werden. Wegen abgerissener Stromleitungen fiel in einigen Teilen des Landkreises der Strom aus. Die Netze sind mittlerweile überbrückt, sodass es zu keinen größeren Stromausfällen mehr kommen sollte.

In Rottach-Egern: Hauptsächlich Bäume von Privatbesitzern beschädigt

Mit über 20 Einsätzen hatte die Feuerwehr Rottach-Egern am meisten zu tun. Insgesamt rückten die Ehrenamtlichen in den frühen Morgenstunden zu etwa 80 Einsätzen aus. Wie der zweite Kommandant Tobias Maurer auf Nachfrage mitteilt, seien im ganzen Ort etwa 15-20 Bäume von den Sturmböen betroffen gewesen. Hierbei habe es sich hauptsächlich um Bäume auf Privatgrundstücken gehandelt.

Die Bäume der Gemeinde seien in Ordnung gewesen, betont Maurer. Deshalb appelliert er in diesem Zusammenhang an alle Grundstücksbesitzer, sich um die fachmännische Pflege ihrer Bäume zu kümmern, und beispielsweise dürre Äste entfernen zu lassen. Der Sturm habe auch einige Vordächer beschädigt, so Maurer. Einige Autos seien ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden.

Die Sturmschäden in der Bodenschneidstraße in Tegernsee. / Foto: FFW Tegernsee

In Tegernsee stürzte ein etwa 20 Meter hohe Ficht um und blockierte die Bodenschneidstraße. Der Baum musste von der Feuerwehr entfernt werden. Eine weitere Fichte wurde ebenfalls entwurzelt und blieb in den nebenstehenden Bäumen hängen. Da von diesem Baum keine Gefahr ausging, wird dieser nun von einer Fachfirma beseitigt.

Am Morgen entspannte sich die Lage: Die Sturmböen legten sich. Derzeit besteht laut Landratsamt kein erhöhter Koordinierungsbedarf mehr. Die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes gilt noch bis Dienstagmittag.

BOB kollidiert mit umgestürzter Tanne

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Eine Tanne war aufgrund des heftigen Sturms vergangener Nacht auf die Bahngleise gestürzt. Ein Zug der BOB, der heute Morgen den Tegernseer Bahnhof Richtung Gmund verlassen hatte, stieß mit dem Baum zusammen.

Aufgrund des heftigen Sturms gestern Nacht war eine Tanne mitten in den Gleisbereich gestürzt. Diese lag kurz nach der Ausfahrt aus dem Tegernseer Bahnhof, als ein Zug der BOB gegen 5 Uhr heute Morgen mit dem Baum kollidierte.

Der Unfall ereignete sich auf der Bahnstrecke Tegernsee – Gmund. Es entstand Sachschaden in Höhe von etwa 50.000 Euro. Weder der Zugführer noch Fahrgäste wurden verletzt. Die Strecke ist derzeit noch bis etwa 12 Uhr gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr ist eingerichtet.

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