Quantcast
Channel: Tegernseerstimme
Viewing all 9570 articles
Browse latest View live

Arbeiten der DB Netz AG zur Gleiserneuerung bedeuten Änderungen im Fahrplan des Meridian

$
0
0

Auf den Strecke München – Rosenheim – Salzburg/Kufstein führen die Baumaßnahmen zu Fahrplanänderungen, Halt- und Verbindungsausfällen und zwischen Ostermünchen und Rosenheim bzw. zwischen Übersee und Salzburg zu Schienenersatzverkehr.

Im Zug der Bauarbeiten der Db Netz AG auf den Strecken des Meridian kommt es weiterhin zu Änderungen in den Meridianfahrplänen. Zwischen 7. und 13. Juni 2019 werden weiterhin Gleise erneuert und dies bedeutet Fahrplanänderungen, Halt- und Verbindungsausfälle und Schienenersatzverkehr zwischen Ostermünchen und Rosenheim bzw. zwischen Übersee und Salzburg. Zwischen Rosenheim und Holzkirchen (Mangfalltalbahn) führen die Arbeiten zur Gleiserneuerung lediglich am Sonntag, 9. Juni, zu Fahrplanänderungen.

Der Meridian bietet wie gewohnt auf seiner Webseite (www.meridian-bob-brb.de) Sonderfahrpläne zum Download an, in der mobilen App „Meridian BOB BRB – Info & Tickets“ sind die Baumaßnahmen hinterlegt. Auch in den Auskunftssystemen der Deutschen Bahn (www.bahn.de und DB Navigator) sowie der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mbH (www.bayern-fahrplan.de) sind die baustellenbedingten Fahrplanänderungen berücksichtigt.

 


Neues aus dem Verkehrsverein Rottach-Egern eV

$
0
0

Zur Jahreshauptversammlung lud der Verkehrsverein Rottach-Egern eV kürzlich zum Angermaier nach Rottach-Berg ein. Vorsitzender Josef Bogner konnte über 20 Mitglieder begrüßen, die auch mit einer Fotoschau (v.Christian Stadler) über die Aktivitäten des letzten und laufenden Jahres informiert wurden. Auch der Rottacher Bürgermeister Christian Köck war anwesend und bedankte sich im Namen der Gemeinde ganz herzlich für die vielen Aktivitäten des Vereines, die allesamt überwiegend der Verschönerung des Ortes und von Freizeitangeboten dienen. Dass der Verein sich verstärkt wieder um Verschönerungs- und Verbesserungsaktionen im Ort bemüht, war in dieser Versammlung neben sonstigen Berichten zu hören und sehen.

 

Unter „Sonstiges“ fiel auch eine kurze Einschätzung von Andreas Scherzer, der als Ausschussmitglied des Verkehrsvereines für diesen im Tourismusbeirat der TTT sitzt. Scherzer berichtete über ein hochkarätig besetztes Gremium (viele Hoteliers und Unternehmer), das sich bereits mehrfach seit der Neubesetzung (2018) getroffen hat. Dabei wurden auch solche Alleingänge von Bad Wiessee (in Sachen Kurbeitragerhöhung) wie aber auch das Thema Autofreie Sonntage, Zusammenarbeit mit der ATS (Alpenregion Tegernsee/Schliersee) sowie der Gesamtetat der TTT zum Thema gemacht und beleuchtet. Scherzer: “Wir bleiben dran“!

Der Vorsitzende bedankte sich beim gesamten Vorstand und Ausschuss, und betonte, dass es  einem Verein mit so viel Willen zur Mitarbeit gebe, eine große Freude ist vorzustehen.

Die 1. Kassierin des Vereines, Sofie Sagstetter-Höpfl, konnte über einen angestiegenen Kassenstand berichten, der sich „aber in 2019 reduzieren wird, da wir viel Geld in Verschönerungsaktionen investieren werden, die wir im letzten und laufenden Geschäftsjahr gestartet haben“, so die Kassenverantwortliche. Der positive Kassenstand ist dem schönen Wetter im letzten Sommer geschuldet, an dem besonders viele Gäste die Wallbergstraße nutzten, um den schönen  Ausblick auf der Tegernsee zu genießen.

So wurde aber auch bekanntgegeben, dass der Fußsteig zu den Sibli-Wasserfällen (Sutten/Wallberg) saniert wurde, und in dem Zusammenhang auch ein Fürbittenbuch in einem Edelstahlbehälter (s. Foto) montiert und auch schon gerne angenommen wird. Das Buch und das Behältnis sollen nach einer Andacht am Sibli Wasserfall noch den kirchlichen Segen erhalten. Der Verein gibt den Termin noch bekannt. Die Sibli-Wasserfälle wurden vor 13 Jahren  (2006) erschlossen und in einer Naturgrotte eine „Lourdes-Madonna“ platziert und damals feierlich durch Herrn Pfarrer Norbert Kley eingeweiht. Seit dem ist dies ein beliebter Abstecher von Wanderern, die auf der Rückseite des Wallberges Richtung Sibli-Alm, Risserkogel oder Wallberg/Setzberg marschieren. Zudem wurde der Zugang noch neu beschildert.

Weitere Verschönerungsaktionen fanden an der vereinseigenen Wallbergstrasse statt. Über 400 Pflanzen und Blühkräuter wurden von der Vorstandschaft eingepflanzt. Das Ergebnis wird sich „hoffentlich“ in den nächsten zwei Jahren bereits zeigen wenn die Pflanzen angewachsen sind und sich dann selbst vermehren, so der Vorsitzende J.Bogner.  Der besondere Dank dafür galt, Martina Goldhofer, Sofie Sagstetter-Höpfl, Astrid und Peter Eiler, die zusammen die vielen Pflanzen einsetzten, sowie Susanne Heim (Pflanzenkundige Heilpraktikerin), die in mühevoller Kleinarbeit einen Bepflanzungsplan über die gesamte Wallbergstrasse erstellte, heißt, für Sonnenstellen, feuchte Plätze, Schattenplätze, Nährstoffreiche Böden, karge bzw. steinige Untergründe. Dabei wurden Früh-, Sommer- und Spätblüher berücksichtigt aber auch an Vögel wurde mit passenden Beerensträuchern gedacht. Nach diesem Plan wurden die Pflanzen bestellt und sind mittlerweile gepflanzt. Fazit des Vereines: „Die Wallberg-Panoramastraße soll in den nächsten Jahren zur blühendsten Bergstraße in Bayern werden“!

Eine weitere Verschönerungs-Aktion wurde in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Rottach-Egern(Bauhof) gestartet. Der in die Jahre gekommene „keltische Baumkreis an der Rottach“ wird demnächst entfernt und mit neuen Informationstafeln und fehlenden Bäumen ersetzt. Die Bäume und Tafeln sind bestellt und voraussichtlich sollte im Sommer/Herbst dieses Jahres alles fertig sein.

Ein großer Dank galt auch der Familie Martin Strohschneider (Huid) die es dem Verkehrsverein ermöglicht, auf ihrem Grundstück an der Wallbergstraße eine Möglichkeit für die Unterbringung des vereinseigenen Traktors (wird zum Unterhalt der Straße benötigt)  in einem Schuppen zu schaffen. Dies sollte auch noch im laufenden Jahr möglich sein.

Mehr Schwung für‘s Rad

$
0
0

Dass Gmund fahrradfreundliche Kommune werden will, ist kein Geheimnis. Dass es bis dahin noch ein gutes Stück Weg ist, auch. Jetzt ist man immerhin einen Schritt weiter.

Gmund hat ein Ziel: Die Gemeinde will fahrradfreundlich werden, wie sie bei einer Testfahrt beweisen wollte. Quelle: Gemeinde Gmund

Ein gut gelaunter Gmunder Bürgermeister Alfons Besel berichtete in der gestrigen Gemeinderatssitzung von den Fortschritten in Richtung Fahrradfreundlichkeit. Am vergangenen Wochenende hätte die Radlmeisterschaft an der örtlichen Grundschule stattgefunden. Zahlreiche Viertklässler hätten Anfang der Woche erfolgreich ihren „Fahrradführerschein“ entgegennehmen können. Man sei bei den Fördermöglichkeiten rund um den Radlweg zwischen Gmund und Hausham ein Stück weitergekommen. Und nicht zuletzt hätten die Mitarbeiter des Betriebshofes damit begonnen, die Schilder für die Gmunder Fahrradwege aufzuhängen.

Gmund bringt Machbarkeitsstudie auf den Weg

„Das Thema Radl kriegt immer mehr Schwung.“ So stellt es Bürgermeister Besel fest. Erst neulich hatte man die vorläufige Mitgliedschaft im angestrebten Verbund AGFK erreicht. Jetzt will Besel mehr. Auch laut Regionalplan solle das Radfahren gestärkt werden. Wird Radfahren also bald das neue Autofahren sein? Besel wäre es wohl recht. Als ein Mosaiksteinchen auf dem Weg zu einem möglichst lückenlosen Netz an Radwegen nebst klarer und einheitlicher Beschilderung identifiziert der Rathauschef die Raddirektverbindung von Gmund nach Otterfing. Auch wenn die Behandlung des Tagesordnungspunktes noch keine Trassenführung beinhalte, so gehe es doch um ein intensive Interessensbekundung seitens der Gemeinde.

Dass die Gemeinde Gmund die Raddirektverbindung nach Otterfing unterstützt, ist schon seit längerer Zeit klar. Jetzt brachte das Gremium die Machbarkeitsstudie auf den Weg. Ganz grob geschätzt soll das Werk voraussichtlich 60.000 Euro kosten. Die Hälfte soll der Landkreis übernehmen. Die restlichen 30.000 Euro werden zu gleichen Teilen auf die fünf Tal-Gemeinden aufgeteilt. Auch Gmund soll demnach 6.000 Euro übernehmen.

Besel sieht den Radweg „als gmahde Wiesn“ an. Soll wohl heissen, dass das Projekt so gut wie im Kasten ist. Auch die Route scheint einigermaßen klar definiert. Ist der Fahrradweg einmal fertig, so gelangt man von Gmund aus immer bahngleisnah über das sogenannte „Kanzlerfeld“ – dort wo das Brauhaus Tegernsee ihr Bier produziert – nach Schaftlach, Warngau und Otterfing. Vorhandene Feldwege werden laut Besel aufgegriffen, so dass kaum zusätzliche Flächen verbaut werden müssen. Nur wo Lücken geschlossen werden müssten, wird man bauen müssen, hieß es in der Sitzung. Die Gremiumsmitglieder sahen es genauso. Die Entscheidung fiel einstimmig.

Rottach lässt Wiessee im Regen stehen

$
0
0

Während Bad Wiessee seine umstrittene Kurtaxe zum 1. Dezember von 2 auf 3,30 Euro erhöhen wird, sieht Rottach-Egern keine Veranlassung dazu. Dennoch steht das Thema auf der Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung.

Rottach erhöht im Gegensatz zu Bad Wiessee die Kurtaxe für Urlauber nicht / Quelle: Nina Häußinger

Im Februar entschieden sich die Gemeinderäte von Bad Wiessee mit knapper Mehrheit zu einer Anhebung des Kurbeitrags um 65 Prozent. Ein Sturm der Entrüstung folgte. Bei der folgenden Protestveranstaltung des Kur- und Verkehrsvereins war die Rede von „moderner Wegelagerei“ und der „Macht der Betten“. Doch im Rathaus hielt man am talweiten Alleingang fest. Man rechtfertigte ihn damit, dass eine einheitliche Kurtaxe fürs gesamte Tal angesichts der vielen Angebote in Bad Wiessee nicht angemessen sei, so Bürgermeister Peter Höß.

Damit stieß er auch bei seinen Talkollegen auf Unverständnis. Neben Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider war es vor allem sein Rottacher Kollege, der kein Blatt vor den Mund nahm. Christian Köck zeigte sich „nicht sonderlich begeistert“ über Wiessees Alleingang. Ein solches Thema sollte gemeinsam abgestimmt werden. Nun aber habe Wiessee „leider Gottes Fakten geschaffen“, doch Rottach-Egern sehe sich nicht im Zugzwang, dem Beispiel Wiessees zu folgen. Dabei bleibt es vorerst, wie Köck auf Nachfrage klarstellt:

Eine Erhöhung des Kurbeitrags ist aktuell bei uns nicht geplant.

Es bleibt damit bei zwei Euro pro Tag und Gast. Dennoch kommt das Thema am Dienstag auf die Tagesordnung des Gemeinderats. Wenngleich es nicht um eine Erhöhung der Kurtaxe geht, sondern vielmehr um eine Anpassung der bisherigen Kurbeitragssatzung ab 1. Dezember 2019, speziell für Menschen mit Behinderungen. Sie sind je nach Grad der Behinderung vom Kurbeitrag befreit oder zahlen eine geringere Abgabe. Die Anregung zur landkreisweiten Anpassung stammt vom Behindertenbeauftragten des Landkreises, Anton Grafwallner, und wurde teilweise bereits von anderen Gemeinden beschlossen.

Einen Anlauf dazu nahm auch Bad Wiessee Mitte Mai. Doch der Tagesordnungspunkt wurde wieder kassiert, da die Kommunalaufsicht erst eine Mustersatzung zur landkreisweiten Angleichung erarbeiten müsse. Im Juni soll die Kurtaxe dann erneut vom Wiesseer Gemeinderat behandelt werden. Was in Rottach-Egern wahrscheinlich ohne große Aussprache durchgeht, könnte in der Nachbargemeinde wieder eine erneute Diskussion entfachen. Noch brodelt das Feuer bei den Gastgebern, wenn auch inzwischen unter der Oberfläche.

Neubau des Badeparks möglich

$
0
0

Jährlich werden weit über eine Million Euro in den Badepark von gepumpt, ohne dass ein Ende der Fahnenstange in Sicht ist. Im Gegenteil. Noch höhere Verluste werden erwartet. Nun beschloss der Gemeinderat hinter verschlossenen Türen, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben.

Jetzt soll geprüft werden, ob ein Neubau des Badeparks in Bad Wiessee Sinn macht /Archivbild

Es müssen ihnen die Augen übergegangen sein, als sie Ende November vergangenen Jahres die neugebaute Bade- und Wellnessanlage „Atoll“ im tirolerischen Maurach besuchten. Alle Tal-Bürgermeister sowie TTT-Chef Christian Kausch und Projektentwickler Helmut Karg informierten sich, ob die moderne Freizeiteinrichtung mit etwa gleichem Leistungsspektrum, aber größeren Ausmaßen, auf Wiessee übertragbar wäre. Der Mauracher Bürgermeister nannte der Tal-Delegation Gesamtkosten von 22 Millionen Euro mit Parkplätzen und Außenanlagen.

Damit wäre man in Wiessee nicht weit weg von den Summen einer Generalsanierung. Diese wurden vom Haushamer Ingenieurbüro Herbert Wagenpfeil mit 19 Millionen Euro veranschlagt. Vor diesem Hintergrund scheint es der Verwaltung überprüfenswert, „für den Badepark eine komplette Neuplanung mit Kostenschätzung zu beauftragen und zwar auf der Grundlage von Abriss und Neubau“, heißt es in der Mitteilung von Geschäftsleiter Hilmar Danzinger an die Presse. Da das geplante Nahwärmekraftwerk nicht mehr zu berücksichtigen sei, könne auch diese Fläche in das Konzept mit einbezogen werden. Auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht sei es besser neu zu bauen, „anstatt auf einer bereits 50 Jahre bestehenden Bausubstanz aufzubauen“.

Beteiligen sich alle Talgemeinden am Badepark-Neubau?

Auch ein Gespräch mit Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn mache optimistisch, denn dieser habe sich „aufgeschlossen zu einer möglichen Defizitvereinbarung hinsichtlich einer zukunftssicheren Indoor-Schwimmmöglichkeit für das Tegernseer Tal geäußert“. Da auch die Gespräche mit den anderen Tal-Kollegen ähnlich verlaufen könnten, ist ein „gewisser Optimismus an den Tag zu legen“.

In dem Sinne, dass von allen Tal-Gemeinden ein Hallenbad am Tegernseer gewünscht und klar sei, dass nicht eine Gemeinde allein die auch weiterhin hohen Defizite eines Hallenbadbetriebs tragen kann. Auch Grünen-Landrat Wolfgang Rzehak habe signalisiert, den angedachten Umbau mit höheren Mitteln unterstützen zu wollen. Es dürfe daher eine zusätzliche Summe „x“ an jährlichen Zuschussmitteln vom Landkreis in die Finanzierung miteingerechnet werden.

Neubau würde Betriebskosten reduzieren

Dafür wurde folgende Rechnung aufgemacht, denn die zu erwartenden Mehreinnahmen aus der Erhöhung der Kurtaxe von 2 auf 3,30 Euro würden den „größten Teil der Finanzierung entweder einer Generalsanierung oder den Neubau darstellen“. Auch die erhöhte Zweitwohnungssteuer soll bei der Finanzierung helfen. Aus beiden Abgaben erhofft sich die Gemeinde „rein rechnerisch“ Mehreinnahmen von gut einer Million Euro. Vorsichtiger rechnet hier Kämmerer Franz Ströbel. Er kommt auf Mehreinnahmen von nur 650.000 Euro.

Nicht mit eingerechnet seien hier jeweils die „bekannten Einsparungspotenziale durch die Schließung des Badeparks: die erhebliche Reduktion von Betriebskosten und der jährlichen Erhaltungsinvestitionen, eine moderate Senkung der Personalkosten und die Synergieeffekte durch die Anbindung des Badehauses an den neu gebautem Badepark, die sich „erheblich positiv auf die Umsätze auswirken werden“.

Jährlich 1,7 Millionen Verluste durch den Badepark

Noch aber ist die Lage alles andere als rosig, denn Kämmerer Ströbel mahnte zuletzt angesichts einer Verschuldung von gut 24 Millionen Euro zur Sparsamkeit, da Bad Wiessee das Geld für „größere Investitionen knapp“ werde. In seinem Vorbericht zum Haushalt 2019 werde der Badepark „voraussichtlich mit einem negativen Betriebsergebnis von etwa 1,7 Millionen Euro abschließen. Ohne weitere grundlegende Maßnahmen wird sich dieser Betrag in den nächsten Jahren sogar sukzessiv erhöhen“, so die Pressemeldung.

In der Summe ergebe sich so ein jährliches Finanzierungspotential für den Neubau des Badeparks in Höhe von etwa 1,25 Millionen Euro pro Jahr. Da aus Sicht der Verwaltung eine endgültige Betriebsschließung ausgeschlossen werde, sei die Sanierung des Badeparks zur „Pflichtaufgabe“ der Gemeinde geworden. Da aber die Kosten für den Betrieb inzwischen bei einer Millionen Euro pro Jahr angelangt seien, würde die Finanzierung anderer wichtiger Pflichtaufgaben inzwischen „empfindlich darunter leiden“.

Generalsanierung oder Neubau?

Vor diesem Hintergrund hatte der Gemeinderat zu entscheiden, ob der Arbeitskreis „Badepark“ unter der Leitung von Karg wieder aufgenommen wird, ob ein Fachbüro für Bäderbau beauftragt wird, das mit einer Machbarkeitsstudie eine klare Empfehlung ausspricht, „ob eine Generalsanierung oder ein Neubau die wirtschaftlichste Lösung darstellt“. Ziel sei es, dem Gemeinderat eine „klare Handlungsempfehlung mit einem vollständigen Finanzierungskonzept an die Hand“ zugeben, welche Alternativen die Gemeinde für die wirtschaftlichste Lösung habe. Mit 13:2 Stimmen entschied sich eine deutliche Mehrheit für die Zukunft des Badeparks.

Einer Meinung war man, dass die „gesellschaftsrechtliche Ausgliederung des Badepark-Betriebes aus dem gemeindlichen Umfeld geprüft“ werden soll. Hier ging es um die von Karg vorgeschlagenen Restrukturierungsempfehlungen. Fachanwälte sollen die arbeitsrechtlichen Konsequenzen prüfen, die sich durch die Ausgliederung ergeben würden. Die so „rechtlich wie steuerlich abgesicherte Version“ soll dann dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt werden. Da beide Beschlüsse eindeutige Mehrheiten fanden, darf vermutet werden, dass es diesmal hinter verschlossenen Türen kein großes Hauen und Stechen gab.

Und der Depp ist immer der Pendler …

$
0
0

Die BOB musste in den vergangenen Tagen wieder ordentlich Kritik einstecken – zurecht, wie die zahlreichen Fahrgäste finden. Wir haben die wichtigsten Landkreispolitiker nach ihrer Meinung gefragt. Unfreiwillig erhellend: die Aussage von Landtagspräsidentin Ilse Aigner.

Eine Bahn wie sieben Tage Regenwetter.

Die Bayerische Oberlandbahn brachte viele seiner Fahrgäste in den vergangenen Tagen wieder zur Weißglut. Stundenlange Verspätungen, eingesperrt in defekten Zügen, keine Toilette oder komplette Ausfälle. Bereits im Januar schlug das Versagen der BOB während des Schneechaos hohe Wellen. In den vergangenen Tagen folgte nun das nächste Desaster.

Grund für die massiven Probleme am Montag und Dienstag waren nach Aussage der BOB veraltete Züge mit technischen Störungen. Nur noch knapp die Hälfte der Züge war im Einsatz. Ein Chaos-Unternehmen. Doch viele sehen das Versagen auch auf der politischen Ebene. Aus diesem Grund haben wir die Verantwortlichen der BOB und die wichtigsten Landkreispolitiker nach ihrer Meinung gefragt.

Das waren unsere Fragen:
1. Wer trägt die Schuld am BOB-Desaster?
2. Wer müsste sich hier stärker engagieren?
3. Was muss besser werden?

 

Beschwichtigende Aussagen:

 

Christopher Raabe, Pressesprecher der Bayerischen Oberlandbahn:

„Unsere Fahrzeuge sind in die Jahre gekommen und störanfällig. Wir haben gemeinsam mit dem Freistaat Bayern bereits im letzten Jahr mit der Entscheidung, die komplette Flotte auszutauschen, reagiert. Wir freuen uns sehr auf die neuen Fahrzeuge bei der BOB und sind für das Engagement eines weiten Teils der Bevölkerung und der Politik sehr dankbar.“

Meinung der Redaktion: Höchstpunktzahl auf der Abwiegel-Skala. Der “Dank an die Kunden” verdient den Verhöhnungssonderpreis.

Johannes Hagn, Bürgermeister der Stadt Tegernsee:

„Die Ausfälle sind auf technische Defekte zurückzuführen. Schuld tragen also die alten Züge. Es war im Übrigen die Landkreispolitik, die die außerplanmäßige Einführung der LINT Züge für 2020 initiiert und angeschoben hat. Ohne diese Initiative im Jahr 2017 müsste die BOB noch erheblich länger mit den Integralen fahren.“

Meinung der Redaktion: Schuld sind immer die anderen, bei CSU-Politiker Johannes Hagn ist es im Zweifel der grüne Landrat.

 

Massive Kritik von allen Seiten:

 

Wolfgang Oeser, Pressesprecher der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG):

„Die Verantwortung hierfür liegt eindeutig bei der Bayerischen Oberlandbahn, welche für die Wartung und Instandhaltung der Fahrzeuge sowie auch das Störfallmanagement und die Fahrgastinformationen zuständig ist und hier zum wiederholten Male versagt hat. Neben der geballten Anzahl an Großstörungen sind für uns auch die Umstände, welche uns von Fahrgästen aus den liegengebliebenen Fahrzeugen geschildert wurden (u. a. fehlende Informationen, defekte Toiletten), absolut inakzeptabel.

Nach dem Winterchaos mit zahlreichen Folgeproblemen werden die Fahrgäste im Oberland erneut mit untragbaren Zuständen konfrontiert.

Dies ist umso ärgerlicher vor dem Hintergrund, dass die BEG die BOB im Rahmen der Winterkrise im Oberlandnetz bereits zu Krisengesprächen einbestellt und umfassende Maßnahmen zur langfristigen Stabilisierung der Verkehre im Oberland vereinbart hatte.“

Meinung der Redaktion: Wir sind topp, Schienen waren immer super gewartet. Schuld ist nur die BOB. SO sieht Verdrängung aus.

Wolfgang Rzehak, Landrat des Landkreises Miesbach:

„Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich in den vergangenen Tagen auch an das Landratsamt Miesbach und den zuständigen Fachbereich Mobilität gewandt. Es gab eine Vielzahl an Beschwerden über Züge, die zu spät fuhren, über mangelnde Information der Fahrgäste und fehlende Flexibilität auf Seiten der BOB. Wir haben die Verantwortlichen der BOB gleich mit diesen Vorwürfen konfrontiert. Nach deren Antwort weisen die Ausfälle aber „keine Systematik auf“ oder „seien auf einen Grund zurück zu führen“.

Nach unserer Erkenntnis liegt das Problem allerdings darin, dass hier veraltete Züge auf sehr alten Strecken fahren, die größtenteils eingleisig sind. Die Deutsche Bahn müsste dringend in die Infrastruktur investieren. Auch die Bayerische Staatsregierung ist gefordert, endlich einen echten Paradigmen-Wechsel zu vollziehen. Weg von der Überbetonung des Straßenverkehrs, hin zu einer echten Verkehrswende. Zu lange gab es in Bayern die Priorisierung von Straßen vor der Schiene.

Die neuen Zug-Modelle vom Typ Lint 54 sind zwar schon bestellt, allerdings dauert es noch eine ganze Weile, bis sie im Einsatz sind und die veralteten Modelle ablösen. Ab Mai 2020 sollen sie eingeführt werden, verspricht die BOB. Allerdings hätte die Staatsregierung durch die BEG sich viel eher darum kümmern müssen, dass moderne Züge viel eher bestellt werden. Die BOB fährt mit veraltetem Material und die Kunden haben spürbar darunter zu leiden.“

Meinung der Redaktion: “München, die CSU und die BOB sind schuld. Ich bin doch nur ein kleiner Landrat, der ja irgendwie auch kaum Eigeninitiative und Druck erzeugen kann.” Das ist zu wenig, Herr Landrat!

Johannes Hagn, Bürgermeister der Stadt Tegernsee:

„Es ist ein Ärgernis, dass man seine Kommunikationsprobleme offensichtlich immer noch nicht im Griff hat. Hier ist die Geschäftsleitung in der Bringschuld.“

Meinung der Redaktion: Hat er recht, der Bürgermeister von der falschen Seeseite. Kleiner Schönheitsfehler: Auch die Politik hat eben diese Bringschuld, wenn es nicht vorangeht.

Verspätungen, Zugausfälle, Schienenersatzverkehr: Immer wieder werden BOB-Fahrgäste mit chaotischen Verhältnissen konfrontiert. / Archivbild

 

Dringend geforderte Maßnahmen:

 

Christopher Raabe, Pressesprecher der Bayerischen Oberlandbahn:

„Worin wir besser werden müssen ist nach wie vor das Thema der Kommunikation. Dieses Mal war es uns leider aufgrund der Schwere der Auswirkungen und der schnellen Abfolge der Störungen nicht gelungen, Informationen rechtzeitig und vollständig an unsere Mitarbeiter und an die Fahrgäste zu bringen. Wir haben unter anderem dieses Thema intern aufbereitet und Maßnahmen abgeleitet, die den Informationsfluss verbessern sollen.“

Meinung der Redaktion: “Wenn man nicht mehr weiter weiß, gründe einen Arbeitskreis.“ Sonderpreis für rhetorische Nebelbombe.

Wolfgang Oeser, Pressesprecher der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG):

„Neben dem umfassenden Maßnahmenkatalog hat die BEG zusätzlich aufgrund des wiederholten Versagens der BOB zwei Themen in die Hand genommen: Mit fachlicher und finanzieller Unterstützung der BEG werden derzeit zwei Gutachten zur Verbesserung der Fahrgastinformation und zur Überarbeitung der Störfallkonzepte im Oberlandnetz vergeben.

Im Hinblick auf die aktuellen Geschehnisse erwartet die BEG, dass die Integral- und Talentfahrzeuge bis zur Inbetriebnahme der Neufahrzeuge im kommenden Jahr von der BOB nicht kaputtgespart werden, sondern weiterhin einer ordnungsgemäßen und umfassenden Wartung im Betriebswerk unterliegen. Außerdem haben wir die BOB aufgefordert, uns im Rahmen der wöchentlichen Gespräche weitergehende Maßnahmen vorzustellen, die ergriffen werden müssen, damit derartige inakzeptable Vorkommnisse zukünftig von vornherein vermieden werden.“

Meinung der Redaktion: “Erst mal ein Gutachten in Auftrag geben, dann zurücklegen und abwarten.” Als Behörde eher ein Underperformer…

Wolfgang Rzehak, Landrat des Landkreises Miesbach:

„Auch wenn die neuen Züge schon bestellt sind: Die BOB muss jetzt Geld in die Hand nehmen und ausreichend Züge zur Verfügung stellen. Dazu kann sie auch temporär Ersatzzüge ausleihen. Das wichtigste ist hier eine landesweite Verkehrswende, also ein Umdenken. Einzellösungen bringen uns nicht entscheidend weiter.

Die jetzige Situation ist nicht mehr zumutbar!

Es sollten im Landkreis Miesbach moderne Züge auf einem Streckennetz fahren, welches voll elektrifiziert ist. Außerdem sollte die Takt-Zahl erhöht werden, die Züge sollten also öfter fahren. Es müsste eine moderne Technik und Infrastruktur auf der Schiene geben. Außerdem ist eine Verbundlösung anzustreben – also ein einheitliches Ticket-System und eine Anbindung und Einbindung von anderen Verkehrsmitteln. Also Busse zum Zug und vom Zug weg.

Besonders ärgerlich ist aber, dass wiederum die Kommunikation katastrophal war. Die BOB zieht aus ihren Fehlern anscheinend keine Konsequenzen. Hier muss geschultes Personal eingestellt werden und die technischen Voraussetzungen müssen geschaffen werden.

Meinung der Redaktion: Hat er recht, der Herr Landrat. Aber was genau machen Sie jetzt?

Olaf von Löwis, Bürgermeister der Marktgemeinde Holzkirchen und Landratskandidat 2020:

Ich bin mittlerweile schon ziemlich angefressen. Ich war am Montag selbst in München unterwegs und habe über die Internetkanäle von den Problemen der BOB erfahren. Daraufhin habe ich Fabian Amini (Geschäftsführer der BOB) sofort eine E-Mail geschickt. Ich sehe natürlich das Problem der BOB ein, dass es mit den alten, maroden Dieselloks schwierig ist. Ich habe für die BOB also ein gewisses Verständnis, doch wir sprechen seit dem Chaos im Januar über Lösungsansätze und noch immer gibt es diese massiven Probleme.

Ich selbst fühle mich hier schon als Multiplikator, der sowohl in die lokale Ebene als auch nach oben hin in der Politik etwas tun kann. Daher habe ich Fabian Amini auch ganz konkret gefragt, wie die Politik handeln kann bzw. soll. Bisher habe ich noch keine Antwort. Doch wir als Politiker reden immer von weniger Verkehr und besserem ÖPNV, aber in der Realität funktioniert es dann nicht.

Wir machen uns da als Politiker lächerlich. Wir müssen hier Perspektiven bieten.

Die Menschen beschweren sich, natürlich auch bei uns Bürgermeistern. Was ich hier deshalb weiterhin auch ganz stark an den Verantwortlichen der BOB kritisiere, ist die fehlende Kommunikation. Das ist unhaltbar für die Gäste, die ewig in den Zügen sitzen und nicht wissen, was los ist. Das ist vorsintflutlich. Und hier sind auch keine Erklärungsversuche der BOB mehr möglich. Das kann es nicht sein. Hier muss es schnell eine Lösung seitens der BOB geben. 

Die Meinung der Redaktion: “Ich kenne Euer Problem. Ich bin da ganz bei euch. Aber so richtig neue Ideen habe ich auch nicht.” Klingt aber für den künftigen Landrat ganz staatsmännisch…

Ilse Aigner, Landtagspräsidentin:

Ilse Aigner wollte sich nach dem Kommentar unseres Kollegen Martin Calsow nicht mehr zu der aktuellen Lage der BOB äußern, ließ sie über ihre Pressesprecherin Gabriele Dorby mitteilen.

Meinung der Redaktion: Gewohnt schwach. Ob Kramp Karrenbauer oder die Aigner Ilse: Presse bashen und boykottieren ist bei den Damen gerade schwer in Mode. Ist ja auch erst mal keine Wahl in Sicht. Dumm nur, wenn das im nächsten Jahr zu den Kommunalwahlen wieder zum Thema wird.

O’zapft is in Hoizkircha!

$
0
0

Gestern startete das 45. Frühlingsfest in Holzkirchen und der Andrang war wie immer groß, trotz Regenwetter. Insgesamt verlief der Auftakt friedlich – bis auf die eine oder andere Alkoholleiche. Wir waren vor Ort mit dabei und haben die schönsten Momente für euch festgehalten.

Gestern startete das Frühlingsfest in Holzkirchen. / Quelle: Paul Kadlcak

In Holzkirchen hieß es gestern Abend wieder: O’zapft is! Bürgermeister Olaf von Löwis brauchte hierfür gerade mal zwei Schläge. Zum Auftakt des alljährlichen Frühlingsfestes strömten die Besucher wieder in Massen auf das Festgelände. Trotz der starken und andauernden Regenfälle und der kalten Temperaturen war der Andrang so groß, dass der Zugang zum Zelt zweitweise sogar gesperrt werden musste.

Insgesamt zieht die Polizei ein positives Fazit nach dem ersten Abend. Auf dem Festgelände war aufgrund der Wetterlage vergleichsweise wenig los. “Die Stimmung kann insgesamt als friedlich bezeichnet werden”, teilt die Polizei mit. Dennoch verlief der Start des vor allem bei Jugendlichen beliebten Frühlingsfestes nicht ganz ohne Zwischenfälle.

Eine Nacht hinter Gittern

Bereits noch vor Mitternacht wurden zwei Jugendliche aufgrund ihrer starken Alkoholisierung an die jeweiligen Erziehungsberechtigten übergeben. Ein stark betrunkener 29-jähriger Holzkirchner musste aufgrund seines aggressiven Verhaltens die Nacht in der Zelle der Polizei verbringen. Im weiteren Verlauf des Abends kam es dann noch zu einer Prügelei. Insgesamt zeigt sich die Polizei allerdings zufrieden.

Heute am Vatertag wird der Andrang auf das Festzelt ebenfalls wieder erwartungsgemäß groß sein. Zum 45. Jubiläum des Festes haben sich Musikzug und Schausteller auch Einiges einfallen lassen. Unter anderem ist das Nostalgie-Fahrgeschäft „Hupferl“ der Familie Kübler dabei, das zuletzt vor 45 Jahren auf dem Frühlingsfest stand. Außerdem können die Gäste heuer wieder mit einem Riesenrad fahren. Die Mass kostet 9,40 Euro – 50 Cent mehr als im Vorjahr.

Alkoholverbot außerhalb des Festgeländes hat sich bewährt

Auf den anderen Straßen und Plätzen gilt auch in diesem Jahr wieder ein Alkoholverbot, um das “Vorglühen” auf dem Weg zum Festgelände einzudämmen. Das Alkoholverbot gilt noch bis Montag, 3. Juni, um 23 Uhr. „Das hat sich absolut bewährt, wir sind super damit gefahren im Vergleich zu den Vorjahren“, so die Holzkirchner Polizei.

Wir waren gestern vor Ort mit dabei und haben den Festzug, den Bieranstich und die Feierstimmung in Bildern festgehalten. Alle Fotos von unserem TS-Fotografen Paul Kadlcak:

Schluss mit Schwätzen – Ergebnisse her!

$
0
0

Seit Jahren ist die einzige Zugverbindung ins Oberland ein einziges Chaos. Tausende von Pendlern leiden täglich unter Missmanagement und Beschwichtigen des Eisenbahnunternehmens und der Politik. Wie krass die Verantwortlichen beim BOB-Chaos versagen, zeigen unsere Anfragen.

Pendler haben zu lange geschwitzt und gelitten. Die Politik muss endlich handeln. / Archivbild

Ein Kommentar von Martin Calsow:

Den ersten Platz in der Kategorie Ignoranz teilen sich die BOB-Pressestelle und die CSU-Landtagsabgeordnete Ilse Aigner. Die einen „bedanken sich bei den Kunden“, nachdem sie diese in den letzten Monaten in zuweilen katastrophale und unwürdige Situationen gebracht hatten. Die andere redet erst gar nicht mit uns, ihr scheint das Thema nicht wichtig genug zu sein. Die immer wieder viel zitierten „kleinen Leute da draußen“, liegen der Dame eher nicht so. Sollen sich eben ein Auto kaufen…

So geht Verhöhnung von Menschen, die tagtäglich auf die Züge der BOB angewiesen sind. Es hat eben nicht jeder ein Auto. Es kann sich nicht jeder den Individualverkehr leisten. Es ist nicht jeder bereit, die Umwelt weiter zu belasten. Aber das ist den verantwortlichen Herren und der Dame aus Westerham wurscht. Jeder Kunde, der ein „S…“geld für die Chaos-BOB hinlegt, hat ein Anrecht auf einen eindeutigen und schnell umsetzbaren Maßnahmenkatalog.

  • Wann wird es besser?
  • Welche Maßnahmen können kurz, mittel und langfristig umgesetzt werden?
  • Wie viel Engagement und Geld fließen vom Freistaat in diese Problemzone?
  • Was passiert bei Minderleistungen seitens der BOB?
  • Wie schnell können unkomplizierte Rückerstattungsprozesse umgesetzt werden?

Kurz: Statt unsäglicher „runder Tische“-Schwatzrunden, brauchen wir schnelle und echte Lösungen, wie einen Maßnahmenkatalog, der die Probleme beseitigt und dem Oberland eine saubere, günstige und funktionierende Verkehrsalternative anbietet. Pendler haben zu lange geschwitzt und gelitten. Die Politik muss endlich handeln, das Management der BOB muss massiv unter Druck gesetzt werden. Es geht um nichts weniger als um unsere Heimat.


Ein wenig Sommer zum Sommeranfang

$
0
0

Am Samstag – pünktlich zum meteorologischen Sommeranfang – soll sie wieder lachen: die Sonne. Die aktuell kühlen Luftmassen werden durch deutlich wärmere ersetzt, die dann die Werte auf ein sommerliches Niveau ansteigen lassen. Ein Wochenende, auf das man sich freuen kann.

Zuerst Regen, und jetzt kommt Sonne und Wärme.

Nach dem erneuten Regen in den letzten Tagen, kam gestern zum ersten Mal wieder die Sonne raus. Dabei ist es noch einigermaßen frisch. Doch das soll sich ändern, wie unser Schaftlacher Wetterexperte Hans Wildermuth in seiner Prognose erklärt.

Davor aber noch ein paar Werte aus dem Regen der letzten Tage. Wie Wildermuth erklärt, hat der Dauerregen “wie erwartet nicht die großen Niederschlagsmengen gebracht wie das Hochwasserereignis vor zwei Wochen, doch viel war es trotzdem.” Das waren die Regenmengen:

  • Schaftlach: 60 Liter pro Quadratmeter
  • Miesbach 65 Liter pro Quadratmeter
  • Marienstein 72 Liter pro Quadratmeter
  • Bad Tölz 98 Liter pro Quadratmeter
  • Obere Firstalm 98 Liter pro Quadratmeter
  • Glashütte 100 Liter pro Quadratmeter.

Und auf der Zugspitze ist die Schneehöhe weiter auf nunmehr 6,45 Meter angestiegen.

Sommer zum (meteorologischen) Sommeranfang

Nun ist es aber damit erstmal vorbei. Die aktuell noch kühlen Luftmassen werden durch deutlich wärmere ersetzt, die aus dem westlichen Mittelmeerraum zu uns ins Oberland gelangen. Der heutige Freitag wird noch von einem Mittelmeeretief bestimmt, das Wolken aus Nordosten schickt und eine starke Erwärmung verhindert.

Ein typischer Kaltlufthimmel am gestrigen Feiertag – mit Quellwolken und Tagestemperatur deutlich unter 20 Grad / Quelle: Hans Wildermuth

Am Wochenende hingegen steigt die Tagestemperatur pünktlich zum meteorologischen Sommeranfang am Samstag bis nahe 25 Grad an, wobei der Sonntag noch etwas wärmer wird. Dabei ist es sonnig und die Gewitterneigung bleibt zunächst noch gering. Die Erwärmung setzt sich am Montag fort, dabei wird allerdings immer mehr schwülwarme Luft einbezogen, was die Gewitterneigung ansteigen lässt. Zur Wochenmitte kommt uns aus Westen ein Tiefdruckgebiet nahe, das soll sich dann aber wieder zurück ziehen. Wenn es denn so kommt, würde der Dienstag ganztägig von Schauern und Gewittern durchsetzt sein, bei schwülwarmer Luft um 20 Grad herum.

Auch am Mittwoch wird es besonders nachmittags noch unbeständig bleiben, es kann aber schon wieder wärmer werden. In der gesamten kommenden zweiten Wochenhälfte müsse laut Wildermuth immer wieder mit Wärmegewittern gerechnet werden, die sich besonders nachmittags und abends bilden. “Das ist halt mal so in der warmen Jahreszeit, wird es richtig warm und ist die Luft feucht genug, sind gleich die Gewitter da, besonders in den Bergen.”

Alles neu: Spielarena auf Parkhaus?

$
0
0

Wie berichtet, liebäugelt Bad Wiessee mit dem Abriss und Neubau des Badeparks. Was dazu fehlt, sind bislang nicht nur Zusagen über Finanzspritzen anderer Tal-Gemeinden, sondern vor allem Parkplätze. Die SPD wie auch der Wiesseer Block haben dazu jetzt einen aufsehenerregenden Plan.

An der Spielarena wird derzeit gebaut / Bild: Nicole Posztos

Mit einer Machbarkeitsstudie soll erforscht werden, ob der 50 Jahre alte Badepark generalsaniert ober gleich neu gebaut wird. 19 Millionen Euro könnte laut Berechnungen des Ingenieurbüros Herbert Wagenpfeil eine neue Badelandschaft kosten, die an das derzeit im Bau befindliche Jodbad angedockt werden soll. Angesichts der damit dringend benötigten Parkplätze legen nun beide Fraktionen einen gemeinsamen Antrag zur „nächstmöglichen“ Sitzung des Wiesseer Gemeinderates vor.

Denn bei der Sanierung oder Erneuerung des Badeparks „wird die Parkraumnot noch größer“, zumal beim Hotel Terrassenhof ebenfalls Parkplätze fehlen würden und dafür der öffentlichen Straßenraum genutzt werde, heißt es in dem Antrag. Dieser schlägt Bürgermeister Peter Höß vor, dass auf der Grundstücksfläche der Spielarena „Parkraum entstehen soll“. Doch wegen der schwierigen Bodenverhältnisse sollte „keine Tiefgarage“, sondern ein „Parkhaus“ gebaut werden. Auf diesem könnte dann eine neue Spielarena errichtet werden. “Damit wäre die Grundstücksfläche optimal genutzt.”

„Kapital und Grund sparen“

Als Beispiel werden die in München auf Parkplätzen errichteten Wohnungen oder das Funktionsgebäude auf dem Parkdeck der Hubertus-Klinik genannt. Um dieses Vorhaben umsetzen zu können, müsste allerdings der bestehende Bebauungsplan entsprechend geändert werden. Dies könne im vereinfachten Änderungsverfahren geschehen.

Als Begründung für Ihren Antrag nennen SPD wie Wiesseer Block den Synergieeffekt mit der „Doppelnutzung“ des Grundstücks, das der gemeindeeigenen Jod-Schwefel-Bad Gesellschaft gehört. Mit der „sinnvollen Nutzung“ könnten „Kapital und Grund gespart werden“. Zumal mit der Bewirtschaftung des Parkhauses auch dessen Baukosten refinanziert werden würden. Mit der Begrünen und einer entsprechenden Architektur würde es „gut in das neue Gesamterscheinungsgebiet passen“.

Da auch künftig „eine Spielarena als Freizeitangebot gewünscht ist“, mache es Sinn, eine neue Arena auf das Parkhaus zu stellen. Damit wäre ein „gestalterisch“ wie auch „kostenmäßig überschaubares“ Angebot machbar. Mit der Realisierung gewinne das „neue Kurviertel zusätzliche Attraktivität“, so die Unterzeichner.

Bundesstraße unterspült – Sperrung in Tegernsee

$
0
0

In Tegernsee wurde die Bundesstraße unterspült. Nun muss die Stelle repariert werden. Und dafür ist eine Sperrung nötig.

Wie Markus Strohschneider vom Zweckverband zur Abwasserbeseitigung in einer Pressemitteilung erklärt, handelt es sich um eine Stelle auf Höhe der Seestraße 42 in Tegernsee. Um die Bauarbeiten durchzuführen, sei es unumgänglich die Straße vom kommenden Montag, den 03. Juni bis Dienstag, 04. Juni halbseitig sperren zu lassen. Eine Ampelregelung wird eigens eingesetzt. Strohschneider:

Die vom Abwasserzweckverband beantragte halbseitige Sperrung wurde vom Landratsamt Miesbach in Abstimmung mit der Polizeiinspektion Bad Wiessee, dem Staatlichen Bauamt Rosenheim, der Stadt Tegernsee, der Gemeinde Rottach-Egern und der RVO genehmigt.

Bei den Tiefbauarbeiten wird eine vermutlich durch den Ringkanal verursachte Unterspülung der B307 am westlichen Fahrbahnrand beseitigt.

Darum wird Neresheimer ein Grüner

$
0
0

Einst Bürgermeisterkandidat, Gemeinderat und seit Anfang des Jahres Klimaschutzbeauftragter von Bad Wiessee. Rolf Neresheimer macht nun den nächsten Schritt, wechselt die Fronten und wird ein Grüner. Doch was sind die Gründe?

Bei der Bürgermeisterwahl 2014 holte Rolf Neresheimer knapp 43 Prozent. Nun wechselt er zu den Grünen.

Sein Kampf für den Erhalt des Badeparks in Bad Wiessee brachte Rolf Neresheimers „ranBW“ bei der Kommunalwahl 2014 mit zunächst drei Sitzen in den Gemeinderat, persönlich wurde er auch Herausforderer des amtierenden Bürgermeisters Peter Höß um dessen Stuhl im Rathaus. Mit 42,8 Prozent der Stimmen verfehlte er sein Ziel nur knapp.

Nun aber setzt der 55-Jährige auf die Strahlkraft der in neue Höhen schwebenden Grünen. Für ihn sei nun die Zeit reif, „einen grundsätzlichen Wandel bei der Zusammensetzung und Mehrheitsverhältnisse der zukünftigen Gemeinderäte am Tegernsee“ bei den anstehenden Wahlen im nächsten Jahr, herbeizuführen, so Neresheimer gegenüber der Tegernseer Stimme

Mit mehr „Grünen“ in den Rathausparlamenten könnte das Tal „grüner“ werden, um die Innovationen „unserer Region“ hervorzuheben, so der Wiesseer. „Dies im Einklang mit Tourismus, Natur und Einheimischen, ein Vorzeigetal, das Akzente setzen kann“. „Grün Gesinnte“ seien schon in der Vergangenheit durch ihren Widerstand gegen die Wiederaufbereitungsanlage (WAA) Wackersdorf und in der Friedensbewegung berühmt geworden. Sein Urteil:

Für die etablierte Bevölkerung waren sie aber oft unwählbar, weil das Bewusstsein für die Anliegen und keine konkreten Lösungsansätze vorhanden waren.

„Fukushima, Klimawandel und die unzähligen Berichte von Umweltkatastrophen auf allen Erdteilen” habe dies geändert. Die Grünen seien, so Neresheimer, “ein Sammelbecken für 25 Prozent der unter 60-Jährigen und sogar 34 Prozent der 18 – 24-Jährigen, die ein Zeichen für das ökologische Bewusstsein setzten“. Die Europawahl habe da ganz neue Erkenntnisse hervorgebracht. „Dies macht auch mir hier in Bad Wiessee sehr viel Hoffnung“.

Neuaufstellung für das gesamte Tal

Mehr wollte der „Grüne“ Neresheimer noch nicht verraten. Denn „wer wo und wann für was kandidiert, wird zu gegebener Zeit kommuniziert“. Man sei „am Anfang dieses Findungsprozesses für das gesamte Tal“. Dieser Prozess werde von den „Grünen sehr professionell begleitet und gestaltet“. Wie dies aussehen kann, wird sich bei der Gründungsveranstaltung am 2. Juni in Gmund zeigen. Im Maximilian um 11 Uhr habe man „Großes“ vor, erklärt Initiator Thomas Tomaschek.

Wir wollen mit der Gründung eines Ortsverbandes komplett neue Strukturen bilden und uns so in allen Orten des Tals stark zur Kommunalwahl im nächsten Jahr aufstellen.

Geburtshelferin dabei ist Bayerns Grünen-Chefin Katharina Schulze. Die Zeiten der Diaspora für Grüne im Tal könnten bald Geschichte sein. Neresheimer will dazu seinen Beitrag leisten.

Wanderer nehmen Rehkitz einfach mit

$
0
0

Wanderer haben am vergangenen Wochenende ein Rehkitz in den Weissachauen gefunden. Doch anstatt es dort zu lassen, nahmen sie das Tier mit. Warum das äußerst gefährlich ist, erklärt die Rottacher Tierschützerin Johanna Ecker-Schotte.

Das gefundene Rehkitz wird derzeit gepflegt.

Die Hochsaison für Urlauber am Tegernsee steht kurz bevor. Doch bei den “wilden tierischen” Bewohnern ist diese bereits in vollem Gange. Dazu gehört auch die Aufzucht des Nachwuchses und hier gibt es Regeln für Menschen zu beachten. Nichtwissen kann tödliche Folgen haben, wie Johanna Ecker-Schotte vom Tierschutzverein Tegernseer Tal erklärt.

So wurde am vergangenen Wochenende in den Weissachauen ein scheinbar verlassenes Rehkitz von Wanderern entdeckt und ins Tierheim nach Rottach-Egern gebracht. Trotz “Hochsaison” hab man, so Ecker-Schotte, noch einen Pflegeplatz organisieren können. Doch selbstverständlich sei das nicht.

Das Problem: solche Rettungsversuche können für den Nachwuchs in der aktuellen hochsensiblen Zeit den Tod bedeuten. Ecker-Schotte:

Ein sehr junges Kitz hat anfangs keinen Eigengeruch und wird deshalb in der Regel vom Beutejäger nicht wahrgenommen. Mit lauter Stimme fiept es nach seiner Mutter, wenn es hungrig ist. Dies führt leider immer wieder zu gut gemeinten Rettungsversuchen durch den Menschen.

So solle man ein Rehkitz unter keinen Umständen berühren und streicheln. Wenn möglich am Fundplatz belassen oder wieder dahin zurückbringen. Bei einem vermeintlich verlassenen Kitz am besten die Polizei rufen. Diese informiert dann den zuständigen Jäger.

Tierschützer warnen: Bitte nicht anfassen!

Und die Rottacher Tierschützerin schließt mit einem Appel: “Bitte betreten Sie keine Wiesen, Weideflächen, auch keine Schutz- und Ruhezonen an Uferbereichen. Geben wir dem wilden Nachuchs eine Überlebenschance!”

Von Luftschlössern und Luftblasen

$
0
0

Die Überraschung war perfekt. Wie gestern berichtet fordern SPD und Wiesseer Block ein neues Parkhaus im Kurviertel und auf dem Dach eine Spielarena. Doch der aktuelle Betreiber bezeichnet den Antrag als „einen Schwachsinn“, für den niemand Geld aufbringen würde.

An der Spielarena wird derzeit gebaut / Bild: Nicole Posztos

Seit geraumer Zeit tobt ein politischer Kampf um die Spielarena im Kurviertel von Bad Wiessee. Schon im Februar ging die SPD mit einem Antrag baden, eine öffentliche Ausschreibung zu starten, um der Gemeinde auch für die Zeit nach 2021 einen privat geführten Spaß- und Spielepark zu sichern. Dann nämlich endet der Pachtvertrag von Josef Niedermayer, der bislang die Spielarena in der ehemaligen Tennishalle gegenüber dem neuen Badehaus betreibt.

Die CSU wollte das Thema aus der Wahlkampfperiode heraushalten und bis zur Zusammensetzung des neuen Gemeinderats im nächsten Jahr ruhen lassen. Stattdessen sollte geprüft werden, was die Sanierung der inzwischen unansehnlich gewordenen Fassade kosten würde. Es wäre ein „Wahnsinn“, etwas „Funktionierendes“ abzureißen, schimpfte zuletzt der CSU-Bürgermeisterkandidat Florian Sareiter. Stattdessen sollte die Gemeinde den Pachtvertrag mit Niedermayer um weitere acht bis zehn Jahre verlängern.

Ein Klotz im Kurviertel?

So weit wollen es SPD und Wiesseer Block nun in ihrem gemeinsamen Antrag nicht kommen lassen. Sie schlagen den Abriss der Tennishalle samt bestehender Spielarena vor. Diese soll dann auf dem Dach eines neuen Parkhauses dort wieder ihren Platz finden. Dies würde „Kapital und Grund“ sparen und gehe „technisch“, sind sich die Antragsteller einig. Doch mit dem Betreiber Niedermayer hat offenbar niemand gesprochen, denn als Betroffener sieht er die Situation völlig anders.

Ob beiden Fraktionen klar sei, welches Monster dort entstehen würde, bezweifelt Niedermayer auf Nachfrage gegenüber der Tegernseer Stimme. Denn eine rentable Spielarena brauche eine Gaststätte, so der Profi. Und dazu noch eine Mindestfläche von 2.500 Quadratmeter, „sie braucht eine Mindesthöhe von zwölf Metern“. Alles andere „ist ein „Schwachsinn“. Würde man nur ein eingeschoßiges Parkhaus dazurechnen, sei man bei einer Höhe von knapp 20 Metern. Von diesem Klotz, der im neu gestalteten Kurviertel völlig aus dem Rahmen fiele, wären vermutlich auch die Schweizer Investoren für ihr Aktivitätshotel wenig begeistert.

Am Oedberg in Ostin ist mittlerweile ein kleines Freizeitzentrum entstanden / Quelle: oedberg.de

Niedermayer betont, die Erfahrung zeige, dass Spielarenen mit Höhen von nur fünf bis sechs Metern „alle wieder abgerissen wurden“. Die Verantwortlichen im Rathaus, allen voran der Bürgermeister, wüssten, dass der Neubau einer Spielarena fünf bis sechs Millionen Euro kosten würde. „Wo wollen die das Geld her nehmen, denn niemals wird es einen Investor dafür geben“. Die Gemeinde würde sich jetzt schon mit dem Badepark „die Zähne ausbeißen“. Hier würden jetzt nur „Luftschlösser und Luftblasen“ gebaut.

Der Antrag, so Niedermayer, passe in der Größe und Finanzierung „hinten und vorne“ nicht. Daher müsste man endlich einmal die Alternativen erwägen und nicht „irgendetwas in die Welt setzen“, von dem man keine Ahnung habe. Deshalb schlägt der Spielarena-Betreiber eine Verlängerung seines Vertrages über das Jahr 2021 hinaus vor. In dieser Zeit könne man in Ruhe Alternativen suchen. „Für mich bietet sich Gmund mit den Freizeitanlagen in Ostin am meisten an“. Das sei für ihn die „Toplage“ im Tegernseer Tal, da dort Synergieeffekte vorhanden wären.

Die Leichtigkeit des Sommers

$
0
0

Es sieht aus wie Sommer. Es riecht wie Sommer. Es ist einfach Sommer! Pünktlich zum meteorologischen Sommeranfang hat Petrus ein Einsehen und schenkt uns eine gehörige Portion Badewetter, das mit etwas Glück auch in den nahen Pfingstferien alle Daheimbleibenden im Tal verwöhnt.

Mit so viel Sonne fühlt sich das Leben irgendwie leichter an. Morgens zwitschern einen die Vögel aus dem Bett und abends gibt es dank der langen Tage noch so viele Möglichkeiten.

Da lässt es sich sogar nach der Arbeit noch kurz in den See springen, eine Runde an der Weißach joggen oder in einem der Strandcafés einen Sundowner genießen. Einfach herrlich!

Das aktuelle Kalenderblatt mit einem Bild aufgenommen oberhalb von Kaltenbrunn.


Münchnerin fährt Polizei davon

$
0
0

Am gestrigen Samstagabend wurde der Polizei ein Schlangenlinienfahrer gemeldet. Das Fahrzeug war auf der B318 von Tegernsee kommend in Richtung Autobahnauffahrt unterwegs. Auf Höhe Marschall sollte die Fahrerin dann gestoppt werden. Doch die hatte anderes im Sinn.

Die Polizisten wollten eine Verkehrskontrolle durchführen, jedoch nahm die 32-jährige Fahrerin aus München die Anhaltesignale der Beamten nicht wahr und fuhr weiter auf die Autobahn. Auf der A8 konnte die Frau dann endgültig gestoppt werden.

Bei der Kontrolle wurde auch schnell klar, weshalb Sie die Signale nicht bemerkt hatte. Ein durchgeführter Alkoholtest zeigte einen Wert von weit über 1,1 Promille. Den Nachhauseweg durfte die Frau letztlich zu Fuß antreten.

Viel Ge-Quatsch‘ um Matsch

$
0
0

Der Spielplatz in Seeglas gilt als Renner bei Eltern und Kindern. Jetzt soll er erweitert werden. Wie? Darüber ist man sich in Gmund noch nicht einig.

Der Spielplatz in Gmund-Seeglas soll erweitert werden.

„Der Spielplatz in Seeglas ist ein wunderbarer Ort für Eltern und Kinder.“ So leitete Gmunds Bürgermeister Alfons Besel die Diskussion um die Erweiterung in der vergangenen Gemeinderatssitzung ein. Jetzt solle eine weitere Spieleinrichtung das Areal bereichern.

„Was ist schöner, als eine Matschanlage, wo Kinder mit Sand und Wasser spielen können,“ so der Rathauschef. „Gerade auch für kleinere Kinder.“ Komme man an einen Spielplatz, so seien diese immer total belagert. Und für die verdreckte Kleidung laufe anschließend ja die Waschmaschine.

Viel Ge-Quatsch’ um Matsch

Es sei angedacht, dass das Spielgerät neben den „belaufbaren Kreisel“ am bestehenden Spielplatz integriert werde, berichtete Besel. Und dort nicht Richtung See, sondern im Anschluss an den Spielplatz. Dort werde das Areal um drei bis vier Meter erweitert, um Platz dafür zu haben. Außerdem brauche man einen eigenen Wasseranschluss sowie ein Rohr, um das Wasser zu entsorgen. Damit könne man gleich ein weiteres „Problem“ lösen, nämlich das dass man auch für bestehende Festivitäten bisher kein Wasser gehabt hätte. Z.B. für das Lichterfest.

Je nach Ausführung koste die Anlage bis zu 17.000 Euro, führte Besel aus. Die teuerste Variante käme dabei in Edelstahl daher, mit Kosten im Rahmen von 11.000 bis 17.000 Euro. Ein Vergleichsangebot aus Plastik und anderem Material sei schon für 8.700 Euro zu haben. Und die Version aus Holz könnt man für rund 4.300 Euro erwerben. Fragwürdig sei jedoch, wie langlebig die günstigeren Varianten seien. Besel sprach sich für die Variante aus Edelstahl aus und eröffnete gleichzeitig das Diskussionsforum für die Gemeinderatsmitglieder.

Am oder im Wasser?

Barbara von Miller entflammte sich für die Idee des Wasserspielplatzes: „Es war ein großer Wunsch von mir und ich war dafür.“ Allerdings sei sie etwas enttäuscht, dass man den Wasserspielplatz vom Wasser entzerren wolle.

Für mich soll der See der Spielpartner sein, so habe ich den Wasserspielplatz verstanden.

Von Miller stellt sich eine ähnliche Anlage vor, wie sie auch in Bad Wiessee angelegt ist. Dort spielen die Kinder direkt im Wasser des Sees an einer Art Wasserschnecke. „Wenn ich einen See habe, dann brauche ich kein Wasserrohr“, meint die Gemeinderätin. Ein Wasserspielplatz gehöre ins oder direkt ans Wasser. Im übrigen hätte dies auch den Vorteil, dass es dann das ganze Jahr bespielbar sei. Hätte man ein Wasserrohr – wie bei der anderen Variante – so müsse dies ja im Winter abgesperrt werden.

Florian Hagn äußerte seine Sicherheitsbedenken. Man müsste wahrscheinlich einen Zaun machen, um die Kinder vor Verunfallung zu schützen. „Mir gefällt das nicht, dass man das in den See reinsetzt.“ Auch Bürgermeister Alfons Besel machte darauf aufmerksam, dass man abhängig vom wechselnden Wasserstand des Tegernsees sei: „Es kann sein, dass dies dann kaum bespielbar ist.“ Außerdem hielt er dagegen, dass „in Bad Wiessee eine ganz schön massive Baumaßnahme am Ufer notwendig war“, um die Wasserschnecke umzusetzen.

Diskussion nimmt Fahrt auf

Während sich Johann Huber für die günstigere Variante aus Holz aussprach, konnte Laura Wagner dem Gedanken eines Wasserspielplatzes – egal wie umgesetzt – gar nichts abgewinnen: „Wenn wir einen See haben, dann brauchen wir doch keinen Wasserspielplatz.“ Sie selbst sei als Kind glücklich gewesen mit Meer und Sand.

Georg Rabl sprach sich ebenso für eine Trennung aus. Er sieht die Matschanlage als sinnvolle Erweiterung des bestehenden Spielareals an, meinte jedoch, es solle einen Bereich geben, wo die Leute sich hinlegen und ins Wasser reingehen und eine Fläche, an der die Kinder spielen können.

Ungewollte Wasserspiele in in Wiessee

Hans Schmid sprach sich für eine Lösung am Wasser – nicht im Wasser – aus. Bei hohen Wasserständen gehe sowieso niemand mit Kindern hinein. Außerdem machte er auf den problematischen Untergrund des Sees aufmerksam:

Wenn da oben immer Wasser läuft, dann brauchen wir noch eine Drainage, sonst haben wir immer einen nassen Spielplatz.

„Magisch“ fand auch Franz von Preysing die Idee des Wasserspielplatzes: „Das ist das erste, wo die Kinder hinwollen.“ Er kann sich sogar eine Erweiterung der Idee vorstellen. Mit mehreren Highlights am gesamten Seeufer entlang. Enden könne der Parcours dann beispielsweise am Ludwig-Erhard-Platz. Nicht verstehen konnte Herbert Kozemko so viel Aufmerksamkeit für ein solches Thema: „Dass so ein Punkt die Gemeinderatssitzung sprengen kann“, so wunderte er sich: „Da kemma jetz in Schmarrn eini.“

Besel beschwichtigte und beendete das ganze mit der positiven Zusammenfassung, dass die Diskussion wieder einmal zeige, dass Gmund die Familienfreundlichkeit sehr wichtig sei. Letztendlich einigte man sich auf eine Ortsbesichtigung. Und zusätzlich auf den Vorschlag von Josef Stecher, sich das Spielplatzangebot des ganzen Gemeindegebiets einmal genauer anzusehen.

„Das Tal wird begrünt, das ist gut so“

$
0
0

Heute war es so weit. Nach einigen Ankündigungen hat das Tegernseer Tal nun einen Grünen-Ortsverband. Nicht nur Bayerns Grünen-Chefin sorgte in Gmund für Aufsehen, sondern auch die Tal-Prominenz, die sich für die Partei interessierte oder ihr gleich beitrat.

Grünen Prominenz in Gmund: Ulrike Köster (v.l.) Kreisvorsitzende Miesbach, Louisa Geismann und Hella von Ketelhodt vom Ortsverband, Bayerns Grünen-Chefin Katharina Schulze, dahinter: Thomas Tomaschek (Co-Sprecher des neuen Ortsverbandes), Landrat Wolfgang Rzehak (Grüne) und Georg Kammholz (Co-Kreisvorsitzender) / Alle Fotos: Klaus Wiendl

Schnell füllt sich trotz Ausflugswetters der Nebenraum im Gasthof Maximilian in Gmund. Eine kleine Blasmusik-Besetzung aus Tegernsee spielt, als der „Stargast“ aus dem Landtag auf der Bildfläche erscheint. Dem grünen Gemeinderat aus Rottach-Egern, Thomas Tomaschek, ist es gelungen, Bayerns Grünen-Chefin Katharina Schulze als Geburtshelferin für den Ortsverband der Grünen im Tegernseer Tal zu gewinnen.

Interessant ist aber auch, wer sich nach Gmund verirrt. Beispielsweise Tegernsees Vize-Bürgermeister Heino von Hammerstein (BürgerListe), der aus „Neugier“ vorbeikam. Mit seiner Ehefrau kam auch Tegernsees ehemaliger Rathauschef Peter Janssen. Er hatte sich zuletzt noch für die Freie Liste Oberbayern um ein Mandat im Bezirkstag beworben. Da dies nicht geklappt hat, wurde er heute zusammen mit seiner Frau im Maximilian gleich Mitglied bei den Grünen. Die Begründung Janssens:

Ich unterstütze meine Frau, weil sie mich in meiner politischen Arbeit auch unterstützt hat.

Beide durften gleich mitwählen, wie auch Pfarrer Martin Voß aus Bad Wiessee. Es sei auch schon in früheren Jahren einmal Mitglied der Grünen gewesen, wie er auf Nachfrage gegenüber der TS erklärt.

Peter Janssen schließt sich den Grünen an.

Die Idee für einen Ortsverband im Tal sei nach der Landtagswahl entstanden, so Georg Kammholz als Sprecher des Kreisverbandes Miesbach. Zusammen mit Co-Sprecherin Ulrike Küster wolle man die vielen Sympathisanten der Grünen am Tegernsee zu einer Mitgliedschaft mobilisieren. Ziel sei es, so Kammholz, mit Grünen-Listen in jeder Talgemeinde zur Kommunalwahl im nächsten Jahr antreten zu können.

Das Tegernseer Tal habe inzwischen ein großes „Grünen-Potenzial“, davon ist Grünen Landrat Wolfgang Rzehak überzeugt: „Das Tal wird begrünt, und das ist gut so“. In seinen fünf Jahren als Landrat habe sich „schon etwas verändert“. Nicht nur in der Ökobilanz, auch bei den Finanzen: „Wir haben 36 Millionen Euro Schulden abgebaut“. Das sei „nachhaltige Politik“ eines Grünen und nicht eines „CSUlers“. So schlecht könne es daher nicht sein, „wenn man von einem Grünen regiert wird“. Ein gemeinsamer Ortsverband sei gut, so Rzehak weiter, „weil alle Talgemeinden die gleichen Probleme haben“: den Verkehr, bezahlbares Wohnen und den Flächenfraß.

Mit der Gründung des Ortsverbandes beginne nun die grüne „Lawine“ im Landkreis zu rollen. Im nächsten Jahr wolle man nicht nur in „alle Stadt- und Gemeinderäte“ kommen, sondern überall auch „zweitstärkste Kraft“ werden, gab Rzehak als Losung aus. Das Wählerpotenzial sei vorhanden, wenn man keine „Eigentore schieße“. Das Tal aber sei „reif für eine grüne Zukunft“.

Politik mitgestalten

Bis zu 100 neue Ortsverbände will Grünen-Chefin Katharina Schulze noch bis zur Kommunalwahl mit auf den Weg bringen. In dieser aufgewühlten und globalisierten Welt könne man nur etwas gemeinsam schaffen, um die Herausforderungen der Zukunft zu gestalten. Keine „Eigenbrötelei“ in jeder Talgemeinde, sondern ein Miteinander: „Mauern niederreißen und Brücken bauen“, so Schulzes Devise. Man müsse wieder gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus aktiv werden. „Nie wieder“ habe sie schon in der Schule gelernt und „nie wieder“ treibe sie auch an.

“Stargast” Katharina Schulze war in ihrem Element.

Denn die Zeiten seien vorbei, in denen die Gesellschaft dies verinnerlicht habe. Beispiel dafür sei Österreich. Die selbsternannten Patrioten wären bereit, „ihr Land an einen russischen Oligarchen zu verkaufen“. Dies zeige, dass Demokratie „nicht selbstverständlich ist“. Wer Politik mitgestalten wolle, für den reiche es nicht, eine Petition im Internet zu unterstützen, der sollte auch „ein Teil der Politik“ werden. So könne sie sich den momentanen Höhenflug der Grünen erklären.

Die Politik muss die Rahmenbedingungen verändern, ob beim Klimaschutz oder beispielsweise beim Nahverkehr in der Fläche.

Mit dem, so Schulzes Forderung, sollte „jeder Ort stündlich“ angeschlossen sein. Baden-Württembergs Grüne Landesregierung mache dies bereits mit einer Mobilitätsgarantie vor. Am Ende ihrer fünfzehnminütigen Rede verriet Schulze ihren Leitspruch aus dem Elternhaus: „Du bekommst die Welt nicht bessergemeckert, du musst sie besser machen“. Mit der Gründung des Grünen-Ortverbandes mache das Tal den ersten Schritt dazu.

In den Vorstand des bislang 16 Mitglieder starken Ortsverbandes wurden Hella von Ketelhodt und Thomas Tomaschek einstimmig als gleichberechtigte Sprecher berufen. Schriftführerin wurde mit einer Enthaltung Louisa Geismann aus Bad Wiessee. Für die studierte Umweltpolitikerin, die derzeit in Brüssel als Beraterin tätig ist, sei „Grünen-Politik auf dem Vormarsch“. Nicht Mitglied wurde überraschend der Wiesseer Gemeinderat Rolf Neresheimer. Er befürchte derzeit noch “negative Konsequenzen” für seine ranBW-Bewegung. Dass er Grüner werde, sei aber nur eine Frage des “wann”, so Neresheimer.

Der neugewählte Ortsvorstand der Tal-Grünen: Louisa Geismann (Schriftführerin), Hella von Ketelhodt und Thomas Tomaschek (beide Sprecher).
Landrat Wolfgang Rzehak als Mitglied des neuen Ortsverbandes.
Der Nebenraum im Maximilian war gut mit Interessierten an grüner Politik besucht.

Mann stürzt in Mangfall – Suche eingestellt

$
0
0

Wie die Polizei erklärt, ist am Sonntagvormittag ein Mann in Valley in die Mangfall gestürzt. Mehrere Wasserwachten, darunter Hilfskräfte aus Bad Wiessee, sind im Einsatz. Doch bisher fehlt von dem 46-Jährigen jede Spur.

Auch ein Polizeihubschrauber war heute im Einsatz / Archivbild

Der aus Pakistan stammende 46-Jährige wohnt derzeit in der Flüchtlingsunterkunft in Thalham. Am heutigen Sonntag war er an der Stahlbrücke auf Höhe der Gotzinger Straße an den Fluss abgestiegen, um sich nach Polizeiangaben nur die Hände zu waschen. Wahrscheinlich verlor der Mann am Ufer das Gleichgewicht und wurde von der aktuell sehr starken Strömung der Mangfall mitgerissen.

Ein 32-jähriger, ebenfalls in Thalham lebender Begleiter alarmierte daraufhin eine Kajakfahrerin, die etwas später einen Notruf absetzte. Gegen 11:45 Uhr rückten dann rund 80 Einsatzkräfte, darunter Wasserwachten aus Bad Tölz, Bad Aibling, Rosenheim und Bad Wiessee, an und begannen mit der Suche nach dem Mann. Zwischenzeitlich war auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz, um die Suche aus der Luft zu unterstützen. Allerdings fanden die Einsatzkräfte bis zum Abend keine Spur von dem 46-Jährigen und stellten gegen 20 Uhr die Suche ein.

Gegen den Flächenfraß im Tegernseer Tal

$
0
0

Werden weitere Häuser am Gmunder Osterberg gebaut, obwohl es sich bei dem Gebiet um Landschafts-Schutzgebiet handelt? Diese Frage beschäftigt den Gemeinderat seit geraumer Zeit. Ein TS-Leser appelliert nun an die zuständigen Behörden, sich einfach mal an geltendes Recht zu halten.

Bauen im Landschaftsschutzgebiet ist umstritten

Auch wenn es für zahlreiche Landschaften im Tegernseer Tal zu spät ist, weil sie nun einmal schon bebaut sind. Ein TS-Leser kann dem ganzen offenbar nicht mehr länger zusehen. Der Kommentar auf den letzten TS-Artikel zum Thema Osterberg soll zum Nachdenken anregen.

Warum hält man sich nicht einfach an geltendes Recht und vermeidet so ständig neue Diskussionen. Durch permanent gewährte Ausnahmen, die schon eher der Regel entsprechen, werden immer neue Begehrlichkeiten geweckt und konsequentes Anwenden des Bauverbots zusehends erschwert. Ich appelliere deshalb an die zuständigen Behörden (Gemeinden,Landratsamt) sich einfach ans Gesetz zu halten, und Neubebauungen im Naturschutzgebiet Tegernsee und Umgebung zu unterbinden.

Diskussionen um bebaute Landschaftsschutzgebiete flammen immer mal wieder auf. Mit einer Bebauung am südlichen Osterberg hatten sich die Gmunder Räte in der März-Sitzung befasst. Damals hatten sie Stellungnahmen zu weiteren geplanten Häusern in dem Gebiet abgearbeitet. Es gab einige Diskussionen. Letztendlich sprach man sich mit zwei Gegenstimmen für die Aufstellung des Bebauungsplans aus.

Gegenmittel gegen Gier

Einer nach dem anderen wurden Stellungnahmen öffentlicher Träger behandelt zu Themen wie Straßenverkehr, Wasserschutz, Infrastruktur und Umweltschutz. Auch die Stellungnahme von Naturschützer Karl Brutscher kam zur Sprache. Allerdings wiegelte Bürgermeister Alfons Besel eine Vorlesung des Einwandes ab:

Das brauchen wir nicht vorlesen denke ich. Die UNB (Untere Naturschutzbehörde, Anm. der Redaktion) hat sich ja ausgiebig mit den Arten beschäftigt. Ich schätze ihn – Brutscher – als Mensch, aber da ist vorbei argumentiert.

Brutscher drückt in seiner schriftlichen Stellungnahme aus, dass er die Bauleitplanung „Südlich Osterberg“ als rechtswidrig und damit nichtig ansieht. Damit bewertet er die Situation wie der TS-Kommentator. Seine Begründung: Im Jahr 2015 hätte der Kreistag beschlossen, dass keine Flächen aus dem Landschafts-Schutzgebiet „Tegernsee und Umgebung“ herausgenommen werden dürfen.

Umweltschützer Karl Brutscher findet Landschaftszerstörung “zum Kotzen” / Archivbild: quer BR

Nach Artikel 11 der Alpenkonvention seien, so Brutscher, „Schutzgebiete zu erhalten, zu pflegen und, wo erforderlich, zu erweitern.“ Im Klartext heißt das für den Naturschützer: Man soll Schutzgebiete bewahren, nicht zubetonieren. Und so kämpft er mit klarer Meinung weiterhin auch gegen den Flächenfraß im Tegernseer Tal.

Landschaftszerstörung finde ich zum Kotzen!

Ein Zitat Brutschers aus der „quer“-Sendung „Land unter – das heimliche Schrumpfen der Schutzgebiete“ im BR. Mit Klagen, Einwänden und Petitionen versucht er dem Flächenfraß entgegenzuwirken. Dem Wachstumswahn und der Gier, immer mehr Rendite zu erzielen, will Brutschter einen Riegel vorschieben. 2013 hatte er zu diesem Zweck gemeinsam mit einem Mitstreiter eine Petition im Europäischen Parlament eingereicht. Darin rügen sie, dass mit der Herausnahme von Grundstücken aus Landschaftsschutzgebieten gegen den Völkerrechtsvertrag der Alpenkonvention verstoßen wird.

Freibrief für Erschließung?

Die Vereinbarung regelt unter anderem, dass alle „bestehenden Schutzgebiete zu erhalten, zu pflegen und, wo erforderlich, zu erweitern sowie nach Möglichkeit neue Schutzgebiete auszuweisen“ sind. Insbesondere stellen die Naturschützer in ihrer Petition einen Verstoß gegen den in der Konvention enthaltenen Artikel 11, Absatz 2 fest. Nach dem seien Landschaftsschutzgebiete unbedingt zu schützen. Nach Brutschers Einschätzung habe die Konvention seit dem Jahr 2002 den Status von Bundesrecht.

Doch die Gemeinden im Tal und das verantwortliche Landratsamt schert das wenig. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Flächen aus den Landschaftsschutzgebieten herausgenommen und bebaut. Die aktuelle Antwort der Gemeinde Gmund auf Brutschers Stellungnahme zum Thema Osterberg ist zu entnehmen, dass auch das Landratsamt „in der Umsetzung des vorliegenden Bebauungsplanes kein Hindernis sieht.“ Denn, so heißt es in dem Brief abschließend: „Die Ausführungen der Alpenkonvention sind keine gesetzlichen Vorschriften“.

Viewing all 9570 articles
Browse latest View live