Quantcast
Channel: Tegernseerstimme
Viewing all 9570 articles
Browse latest View live

Beschaulichkeit im Tal

$
0
0

Beschauliche Ruhe breitet sich in diesen Novemberwochen über dem Tegernseer Tal. Die Natur hüllt sich in gedeckte, geerdete Farben. Einzig die Strahlen der Sonne vermögen Himmel und See ein leuchtendes Blau zu entlocken.

Stille legt sich über das Tal und die Ufer des Tegernsees. Nur die Enten und Blässhühner fiepen und schnattern vor sich hin. Endlich gibt es so etwas, wie eine staade Zeit. Selbst die Bergbahn vom Wallberg hat ab morgen bis Anfang Dezember Revision.

Ein guter Impuls, auch im eigenen Leben so manches auf den Prüfstand zu stellen und gegebenenfalls in Stand zu setzen. Alles Überflüssige fallen zu lassen, wie ausgedientes Herbstlaub, und seine Energien wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren.


Sparkassen-Chef schnappt Randalierer

$
0
0

Heute früh ging der Tegernseer Feuerwehr ein Brandalarm aus der Sparkassenfiliale ein. Der Grund: ein Mann im Innenbereich randaliert und Brandalarm ausgelöst. Was danach folgte, war eine filmreife Verfolgungsjagd.

Im SB-Bereich der Tegernseer Sparkasse randalierte heute früh ein 35-jähriger Mann / Bild: Kreissparkasse

Gegen 7 Uhr morgens wurde bei der Feuerwehr Tegernsee Brandalarm in der Sparkasse Tegernsee ausgelöst. Schnell stellte sich nach Angaben der Wiesseer Polizei heraus was der Grund für den Alarm war. Ein zuerst unbekannter Mann hatte gegen 5 Uhr im Selbstbedienungs-Bereich randaliert und dort einen Schaden in Höhe von rund 2.000 Euro verursacht. Außerdem aktivierte er den Brandmelder.

Bereits Um 7:15 Uhr wurde Kreissparkassen-Chef Martin Mihalovits von der Feuerwehr informiert. Dieser machte sich direkt auf den Weg nach Tegernsee. Zusammen mit drei Mitarbeitern packte er selbst an und schaute auf die Überwachungskamera, auf der das Bild des Vandalen zu sehen war. Mihalovits wiederum machte davon ein Foto und schickte dieses an die Wiesseer Beamten.

Auf dem Nachhauseweg in Richtung Miesbach fiel dem Vorstand dann genau der Mann auf, den er zuvor auf der Kamera gesehen hatte. Sofort benachrichtigte er die Mitarbeiter in der Tegernseer Geschäftsstelle, damit diese die Polizei alarmierten, und nahm danach die Verfolgung des Mannes auf, der bereits bemerkt hatte, dass ihm der 50-Jährige auf den Fersen war.

Zusammen mit einem Mitarbeiter blieb Mihalovits in notwendigem Sicherheitsabstand hinter dem Haushamer, bis auf Höhe St. Quirin die Polizei eintraf und den Haushamer festnehmen konnte. Der 35-Jährige wurde daraufhin durch die Streifenbesatzung als vermeintlicher Täter identifiziert. Mittlerweile ist er zwar wieder auf freiem Fuss. Trotzdem erwartet ihn nun ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung und Missbrauch von Notrufen.

Wie wird der Winter heuer?

$
0
0

Wolkig und kalt lautet die aktuelle Wetterprognose für den morgigen 11. November. Warum das wichtig ist? Geht man nach den Bauernregeln, hat “Martini” Einfluss auf den gesamten Winter. Und wie wird der nun?

Wird der Winter hart und kalt? Das sagen die Bauernregeln.

„Sankt Martin Sonnenschein, tritt ein kalter Winter ein.“ So besagt eine der Bauernregeln, die sich um den 11. November ranken. Bauern beobachteten früher über Jahrzehnte das Wetter und schrieben ihre Beobachtungen sorgfältig nieder.

Aus den daraus resultierenden Aufzeichnungen entstanden nach und nach Bauern- und Wetterregeln. Nach diesen richten sich die Bauern und legen ihre Arbeiten wie Säen und Ernten auf Tage mit passendem Wetter.

Bauernregeln für einen besonderen Tag

„Sind Martini die Bäume alle kahl, macht der Winter nicht viel Qual.“ Diesen Eintrag findet man beim sogenannten „Hunderjährigen Kalender“ am 11. November 2014. Der Abt Dr. Mauritius Knauer hatte ihn vor über 300 Jahren geschrieben. Der Kirchenmann hatte das Wetter Mitte des 16. Jahrhunderts beobachtet. Auf seine Beobachtungen hin stellte er die Behauptung auf, das Wettergeschehen wiederhole sich alle sieben Jahre.

Auch wenn sich die Regeln der beiden historischen Werke nicht allzu oft bestätigen, so gehören sie auch heute noch – in Zeiten mit relativ sicheren meteorologischen Wettervorhersagen – irgendwie zum Volkstum und den Bräuchen im Jahresverlauf dazu. Deutungen gibt es derlei viele. Zum Martinstag ließen sich so noch folgende Bauernregeln finden:

Wenn an/nach Martini Nebel sind, wird der Winter meist gelind.
Ist Martini klar und rein, bricht der Winter bald herein.
Hat Martini einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart.
Wenn die Martinsgänse auf dem Eise geh’n, muss das Christkind im Schmutze steh’n.
Wenn’s Laub nicht vor Martini fällt, kommt eine große Winterkält’.

Neben den Bauernregeln existieren für den Martinstag zudem etliche regionale Bräuche. Die Kinder feiern mit Lichterzügen, bei denen sie singend mit Laternen durch die Straßen ziehen. Meist versammelt man sich dafür an einem Platz, um die Geschichte des Heiligen nachzuspielen und ein Feuer zu entzünden.

Erklärungsversuche um die Martins-Legende

Die Legende rund um den heiligen Sankt Martin ist den meisten Menschen bekannt. Auf seinem Pferd reitend, soll der damals noch jugendliche Martin einem vor Kälte zitternden Bettler geholfen haben. Der junge Mann hatte Mitleid mit dem im Schnee sitzenden gehabt, mit seinem Schwert den eigenen Mantel geteilt und dem Bettler die Hälfte seines wärmenden Umhangs gegeben.

Diese Legende kennen viele. Doch so gut wie niemand weiß, woher eigentlich der Brauch stammt, an seinem Ehrentag eine Martinsgans zu verspeisen. Erklärungsversuche gibt es etliche. So heißt es beispielsweise das Volk von Trous, einem kleinen Ort im Herzen Frankreichs, wollte den als bescheiden geltenden Martin trotz dessen Bedenken zum Bischof weihen.

Dieser fühlte sich jedoch unwürdig und versteckte sich vor dem Wunsch der Menge in einem Gänsestall. Das Federvieh machte jedoch einen derartigen Lärm, dass er schon bald gefunden wurde und zum Bischof geweiht werden konnte.

Eine Kirts-Gans? Quelle: Rolf Kaul
Haben ihre Artgenossen den Heiligen verraten? Quelle: Rolf Kaul

Die wohl wahrscheinlichste Erklärung scheint jedoch zu sein, dass der Martinstag im Mittelalter traditionell das Ende des Bewirtschaftungsjahres darstellte. „Von Josefi bis Martini“ – danach richteten sich die mittelalterlichen Landwirte.

Am Ende des Bauernjahres wurden dann auch die Löhne ausgezahlt und Steuern beglichen. Oftmals auch mit Gänsen. Auf den Schlachtfesten gab es dann ein fröhliches Feiern, das wir heute noch in der traditionellen Martinsgans oder den Martinswecken, Stutenkerlen und Martinsbrezn wiederfinden.

Viele Tiere konnten außerdem früher aus Kostengründen nicht über den Winter gefüttert werden. Deshalb – und auch, weil man vor der beginnenden Fastenzeit, die bis Weihnachten dauerte, nochmal gut essen wollte – wurde es zur Gewohnheit, eine Martinsgans zuzubereiten. In unseren Breitengraden meistens begleitet durch Rotkohl sowie Semmel- oder Kartoffelknödel.

Ross und Reiter in Gmund

$
0
0

Beim Leonhardiritt in Festenbach sind Rösser, Reiter und Pferde-Liebhaber weitestgehend unter sich. Ein eher familiärer Festakt unter Einheimischen. Dabei lockte zu Beginn die Sonne einige Besucher nach Gmund und die konnten nicht nur herausgeputzte Rösser bestaunen.

Einige Besucher kamen heute zum traditionellen Leonhardiritt nach Festenbach.

Der Heilige Leonhard gilt als der Schutzheilige der Pferde und bewahrt diese vor allerlei Unheil. Die älteste urkundlich belegte Leonhardifahrt ist deshalb eine Prozession hoch zu Ross. Mit festlich geschmückten Gespannen reiten dabei einheimische Bauern und Mitglieder der Trachten- und Ortsvereine bei der Leonhardifahrt zu den Wallfahrtskirchen und Kapellen, um den Heiligen Leonhard zu ehren.

Der Leonhardiritt in Festenbach in Gmund ist im Vergleich zu den großen Umfahrten in Kreuth und Tölz eher klein und familiär. Um 14 Uhr ging es heute an der Kapelle in Festenbach los. Auch hier waren die Rösser wieder groß herausgeputzt und die Reiter saßen auf ihnen mit stolzem Gesichtsausdruck. In der traditionellen Andacht unter freiem Himmel wurde der Segen des Heiligen für Mensch und Tier erbeten.

Alle Bilder von Nicole Posztos:

Zu Martini gibt’s Martini

$
0
0

Bei uns im Tal leben nicht nur Promis, sondern auch Persönlichkeiten, die alle für sich Großes oder Außergewöhnliches im Leben geleistet haben. Wir haben uns mit einigen Frauen getroffen. Den Start für unsere Serie „Starke Frauen am Tegernsee“ gibt Klaudia Martini.

Klaudia Martini im TS-Interview

Klaudia Martini – Juristin, Managerin, Politikerin. Seit 2008 sitzt die 68-Jährige nun für die SPD im Wiesseer Gemeinderat. Wir haben mit ihr über ihre Karriere in einer meist von Männern dominierten Branche gesprochen, wie sie mit Skeptikern umgeht und was sie besonders am Tegernseer Tal liebt.

Frau Martini, erzählen Sie mal: Woher kommen Sie und was hat Sie an den Tegernsee gezogen?

Klaudia Martini: Ich bin gebürtige Bayerin und habe in Heidelberg und München studiert. Beruflich sind mein Mann und ich sehr viele Jahre gependelt und dann mit 50 wollten wir auf Dauer sesshaft werden.

Verwaltungsrichterin, Kommunalpolitikerin, Abgeordnete und Ministerin, Ihr Leben war ganz schön bewegt.

Martini: Nach dem zweiten Staatsexamen begann ich als Richterin am Verwaltungsgericht in Augsburg. Später kamen dann Stationen als Abteilungsleiterin am Landratsamt Neu-Ulm, als Landesanwältin am Verwaltungsgericht in München und dann wieder als Richterin am Verwaltungsgericht in München hinzu. Während dieser Jahre begann mein kommunalpolitisches Engagement. Ich kandidierte zweimal für das Amt der Oberbürgermeisterin in Neu-Ulm. Beim zweiten Mal hätte es fast geklappt, ich war Stadt- und Kreisrätin für die SPD. Danach im Jahre 1986 folgte der Wechsel als Abgeordnete in den Bayerischen Landtag, dem ich bis 1991 angehörte. Ich war Berufspolitikerin geworden, mit eigenem Stimmkreis und einem Bürgerbüro.

Die Anliegen der Menschen, Hilfe zu leisten und Impulse zu setzen, waren nun meine Aufgaben.

In diese Zeit fällt mein Antrag im Bayerischen Landtag, in Neu-Ulm eine länderübergreifende Fachhochschule zu errichten. Anfangs von der CSU noch abgelehnt ist Neu-Ulm heute Hochschulstadt. Als Sozialdemokratin hatte man es auch damals nicht leicht in Bayern, leider ist das bis heute nicht einfacher geworden. Meine Tage waren lang, da ich gependelt bin. Morgens um 6 Uhr aus dem Haus und abends spät zurück, das war keine Seltenheit.

Und dann kam der Sprung in die Spitze der Landespolitik…

Martini: Rudolf Scharping, damals SPD-Landesvorsitzender in Rheinland-Pfalz, fragte an, ob ich in sein Schattenkabinett kommen wolle. Ich sagte zu, obwohl es ein Einsatz mit ungewissem Ausgang war. Aber das Ressort Umweltpolitik reizte mich sehr, da ich diese Aufgabe kannte und für sehr wichtig hielt. Ich war dann ab 1991 mit großer Freude über zehn Jahre lang Staatsministerin für Umwelt und Forsten in Rheinland-Pfalz.

Was waren ihre wichtigste Aufgaben?

Martini: Beispielsweise der Hochwasserschutz am Rhein, die Stilllegung des Kernkraftwerks Mühlheim-Kärlich, dessen Kühlturm erst kürzlich gesprengt wurde, und die gesamte Problematik der Abfallentsorgung. Auch der Beginn des Umbaus unserer Wälder begann in diesen Jahren, weg von Monokulturen hin zum Mischwald. So habe ich bei heutigen Debatten oft ein Déja-vu-Erlebnis. Insbesondere das Thema Nachhaltigkeit war Mittelpunkt der Politik – war ich doch 1991 bei der Konferenz in Rio Mitglied der Deutschen Delegation unter Klaus Töpfer.

Und wie kamen Sie dann in den Vorstand eines Automobilherstellers?

Martini: Ein Headhunter sprach mich an. Opel suchte damals ein Vorstandsmitglied für den Bereich Nachhaltigkeit und Umwelt. Das reizte mich, Erfahrungen aus der Politik in die Wirtschaft zu übernehmen. Viel zu wenig geschieht dieser Wechsel zwischen Politik und Wirtschaft, und umgekehrt. Wieder war Pendeln angesagt, 1000 Kilometer am Wochenende von Rüsselsheim nach Bad Wiessee. Nach dem Ende meines Vertrags bin ich als Rechtsanwältin in eine Großkanzlei in München gewechselt. Mittlerweile bin ich im Ruhestand.

Wenn Sie Ihre jetzige ehrenamtliche Tätigkeit mit Ihrer Arbeit davor vergleichen: Gibt es Parallelen? Wovon profitieren Sie?

Martini: Mit diesem beruflichen Werdegang werde ich als Frau oft mit Skepsis betrachtet.
Sicher geht mir manches auch zu langsam und ich muss mich zurücknehmen in einem Kollegialgremium. Auch benötigt man in der Kommunalpolitik immer auch die Akzeptanz in der Bevölkerung, da heißt es aufklären und überzeugen.

Meine Erfahrung aus der Kommunalpolitik von früher und mein Verständnis vom Ablauf in Wirtschaft und Politik sind ein großer Erfahrungsschatz, den ich sicherlich zum Wohle der Gemeinde einsetzten kann. Dies ist jedenfalls meine Absicht. Politische Mitbewerber sehen das sicher nicht immer so. Nachhaltigkeit im Gestalten ist noch immer das Wichtigste, vielleicht waren die neunziger Jahre einfach noch nicht reif für diese Ideen, wenn ich heute an die Klimadebatten denke…

Ist es für Frauen im Gemeinderat schwierig?

Martini: Darüber zerbreche ich mir nicht den Kopf. Ich will Frauen ermuntern, sich einzumischen und sich nicht damit aufzuhalten, zu überlegen, ob es schwierig wird oder nicht. Die Zusammenarbeit mit den meisten Kollegen und Kolleginnen ist angenehm, wir wollen den Ort voranbringen. Aber manchmal schüttle ich schon den Kopf, beim Ein- oder Anderen scheint es eine Hemmschwelle zu geben einer Frau – noch dazu aus der SPD – Anerkennung zu zollen.

Was raten Sie Frauen? Wie hat “Frau” Erfolg?

Martini:Es gibt kein Patentrezept, aber wichtig ist, beharrlich zu bleiben, seine Aufgaben gut und engagiert zu machen, sich nicht unterbuttern lassen und vor allem nicht darüber klagen, dass man benachteiligt werde. Mit sachlichen Argumenten dafür kämpfen, dass es nicht so bleibt. In der Wirtschaft habe ich Benachteiligung erfahren, als einzige Frau in einem Vorstand der Automobilindustrie, die sehr männlich geprägt ist.

Zurück zum Tegernsee. Was gefällt Ihnen hier und was nicht?

Martini:Der Tegernsee hat eine wunderbare Landschaft, Wasser, Berge, Wald. Die Menschen sind freundlich und zugewandt. Wir haben uns hier nie fremd gefühlt, sondern sehr schnell zuhause. Die Natur und die Kultur hier im Tal ist ein sehr großer Schatz, mit dem wir behutsam umgehen müssen. Als nicht hier Geborene habe ich da vielleicht manchmal einen anderen Blickwinkel. Was mir hier nicht gefällt? Wenig.

Aber die Bedrohung des Tals durch das viele Geld, ist meine größte Sorge. Alles ist heute käuflich und wird auch ausverkauft.

Doch was machen wir, wenn Vermögende private Wälder aufkaufen oder Gaststätten, um sie dann zu schließen. Stellen Sie sich vor, jemand kauft die Aueralm und macht sie dicht. Die Allgemeinheit und die Gemeinden haben zu wenig Möglichkeiten, dies zu verhindern, auch ist es so im Baurecht. Das Verkehrsproblem ist ein weiterer Negativposten. Aber dies wird schwierig zu lösen sein. Mein Fazit: Freuen wir uns an unserer Heimat und sehen nicht immer nur das Verbesserungswürdige.

Und wie geht es für Sie politisch weiter? Kandidieren Sie im nächsten Jahr?

Martini: Ich werde wieder für den Gemeinderat und den Kreistag kandidieren. Ich gehöre ja seit 2008 dem Gemeinderat in Bad Wiessee an.

Frau Martini, vielen Dank für das Gespräch.

Schilderwald in Tegernsee

$
0
0

Auf Initiative des Kommunalunternehmens Alpenregion Tegernsee Schliersee (ATS) soll Tegernsee einen zertifizierten Stadtwanderweg ausweisen. Doch es gibt Bedenken.

Es gibt bereits etliche ausgeschilderte Routen wie den Panorama-Wanderweg.
Nun sollte in Tegernsee noch ein Stadtwanderweg hinzukommen.

Viele Wege führen auf die Neureuth oder den Riederstein, selbst der Höhenweg in Tegernsee ist gut ausgeschildert. Doch einer fehlte der ATS noch, ein Stadtwanderweg. Dafür sollte nach dem Ortsplanungsausschuss im Oktober nun der Stadtrat seinen Segen geben. Das Ziel sei es, erklärte Bauamtsleiterin Bettina Koch, die Übernachtungsgäste besser in der Umgebung der Stadt lenken zu können. „Es muss nicht immer der Berg sein, um schöne Erlebnisse zu bekommen“.

Als Ausgangspunkt der Wandertour wird der Bahnhof vorgeschlagen, um die MVV-Anreise zu fördern. Das Deutsche Wanderinstitut würde als Partner das Zertifikat „Premium Stadtwanderweg“ verleihen. Dies seien laut Koch Wege, bei denen die Dramaturgie „zusammenhängende städtebauliche und touristische Erlebnisszenarien, sowie stadtnahe Naturerlebnisse einschließen würde“.

Ausschlaggebend für das Zertifikat sei ein umfangreicher Kriterienkatalog. Voraussetzung für einen Premium-Wanderweg ist die Markierung, die auch durch Aufkleber möglich sei. Design und Name könnten von der Stadt bestimmt werden. Benötigt werde ein Logo, beispielsweise das Seelaub, das auf bereits bestehenden Schildern aufgeklebt werden könne. Auch Namen habe man dafür schon parat: „Tegernseer Stadt- oder Bergblicke“. Konzipieren würde die ATS diesen Weg und ihn nutzerfreundlich markieren. Neben einem Printprodukt soll auch die digitale Verbreitung sichergestellt werden. Insgesamt würde dies Kosten von 3.600 Euro verursachen.

Themenwege bevorzugt

Der Tour soll vom Bahnhof über den oberen Treppenweg, Kobell- und Lieberhofweg verlaufen, die Schießstätte, Sonnleitenweg, Großes Parablui, Schlosspromenade, Seeuferstege und zurück zum Bahnhof. Im Ortsplanungsausschuss sei zuletzt der Projektansatz positiv gesehen worden, denn es gebe in Tegernsee keine ausgeschilderten Rundwege. Mehr noch: es sollten weitere Themenwege ausgewiesen werden. Jedoch sei in Frage gestellt worden, ob es eines zusätzlichen zertifizierten Weges bedürfe. Denn alle Wege seien bereits ausgeschildert. „Deshalb sprach sich der Ortsplanungsausschuss dagegen aus“, so Koch. Daher werde nun auch dem Stadtrat vorgeschlagen, einen solchen Stadtwanderweg abzulehnen.

Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) bekannte, sich zuletzt gegen diesen zertifizierten Stadtwanderweg ausgesprochen zu haben, „da wir immer mehr einen Schilderwald bekommen“. Zudem gebe es einen Seelaub-Rundweg, „der von Geschäftsleuten angeschoben wurde“. Diesen könne man noch weiter ausbauen. Auch einen Heilklimawanderweg gebe es wie weitere auch. Bezuschusst werde bereits vom Bundeswirtschaftsministerium der „Tegernseer Literatur-Tourenweg“ mit 100.000 Euro. Deshalb sollte dies alles in eine Hand gegeben werden. Hagn dachte dabei an Gemeinderat Rudolf Gritsch.

„Immer rauf und runter“

„Dieses Geld können wir uns sparen“, urteilte Anton Lengmüller (FWG), nachdem man in der vergangenen Periode bereits drei Wanderwege wie beispielsweise den Königsweg geschaffen habe. In der Tourist-Info gebe es bereits neue Wanderkarten, die darauf hinweisen würden. „Auch an Logos haben wir einen Überschuss“. Peter Hollerauer (FWG) machte auf die etwa 500 Höhenmeter des Weges aufmerksam, den man nicht in zwei Stunden schaffen könne. Denn es gehe „immer rauf und runter“. Das sei ein „sportlicher Wanderweg“. Die Wanderrouten bis nach Österreich seien gut beschildert, sagte Experte Gritsch. Dennoch mangele es an Rundwegen. Den Stadtwanderweg könnte er mit GPS-Daten zum Nachmarschieren hinterlegen.

Thomas Mandl (SPD) war der Meinung, dass “die ATS hat ein sehr gutes Angebot gemacht hat. Das sollten wir weiterverfolgen“. Bisher seien die Wege „amateurhaft konzipiert“ worden. „Mit diesem Projekt aber können wir werben“.

Heino von Hammerstein (Bürgerliste) verwies auf die „kompetenten Kulturführer“, die in eine Beratungsphase einbezogen werden sollten. Einen Kulturweg könne er sich vorstellen, „alles andere aber ist geschenkt“. Mit drei Gegenstimmen wurde der Stadtwanderweg mehrheitlich abgelehnt.

 

Von Löwis scheitert am Online-Ticketkauf

$
0
0

Landratskandidat Olaf von Löwis ist es letzte Woche nicht gelungen, ein Ticket online auf der Webseite der Bayerischen Oberlandbahn zu kaufen. Zug- und Busfahren wird immer schwieriger, da waren sich die Teilnehmer der ÖPVN-Tour durch den Landkreis einig. Die JU findet: Hier muss dringend etwas passieren.

Der Kreisverband der Jungen Union hat den designierten Landratskandidaten, Olaf von Löwis (3.v.r.), zu einer ÖPNV-Tour durch den Landkreis eingeladen / Foto: Kreisverband der Jungen Union Miesbach

„Der öffentliche Personennahverkehr ist das Zukunftsthema für unseren Landkreis“, ist sich der Kreisvorsitzende der Jungen Union Miesbach, Thomas Klotz, sicher. Deswegen haben die jungen Konservativen den CSU-Landratskandidaten, Olaf von Löwis, zu einer ÖPNV-Tour durch den Landkreis eingeladen.

In Holzkirchen stellte die Junge Union von Löwis vor die erste große Aufgabe: das günstigste Ticket für mehrere Personen für die BOB-Strecke nach Holzkirchen und für die Busstrecke von Tegernsee nach Agatharied finden. Die Idee, die Tickets online zu kaufen, wurde wegen der Unübersichtlichkeit der Digitalangebote schnell verworfen. Von Löwis kaufte die Tickets letztlich am Schalter – allerdings nur bis Tegernsee. Die Bustickets konnte er erst beim Busfahrer in Tegernsee lösen.

Die Gruppe traf pünktlich am Bahnhof in Tegernsee ein. Dort wurde sie von Heino Seeger empfangen. Der Geschäftsführer der TegernseeBahn erläuterte die Entstehungsgeschichte seines Unternehmens und die Herausforderungen, vor denen der öffentliche und der Schienennahverkehr im Landkreis stehen.

Wir merken, dass wir einen deutlichen Rückgang beim Fahrkartenverkauf haben. Die Leute haben genug von den Schlechtleistungen.

Vor allem Pendler steigen vom Zug aufs Auto um. „Das sehen viele als verlässlichere Alternative“, so Seeger. Noch dramatischer sehe es allerdings bei den Busverbindungen aus. „Da gilt es einiges aufzuholen. Gerade die Forderungen der Kreis-CSU, dem MVV beizutreten und die Oberlandstrecken zu elektrifizieren, sind wichtig, um den ÖPNV voranzubringen“, ist von Löwis überzeugt.

Die Kreis-JU fordert, dass die verantwortlichen Politiker im Landkreis nicht nur verwalten sollten. „Wir müssen auch den Mut haben, uns Gedanken darüber zu machen, wie wir uns in 15 Jahren im Landkreis fortbewegen wollen“, sagt Klotz. Derzeit sieht der Kreisvorsitzende hier aber wenig Ambitionen beim politischen Spitzenpersonal im Landkreis, zumal der Landkreis derzeit das oberbayernweite Schlusslicht bei den Ausgaben für öffentliche Verkehrsmittel ist.

Dies wurde auch von der Ältesten der rund 30 Teilnehmern, die sich an den verschiedenen Stationen der ÖPNV-Tour – darunter die Bürgermeisterkandidaten Gerhard Braunmiller aus Miesbach und Florian Sareiter aus Bad Wiessee – angeschlossen haben, bestätigt. Die Dame aus Dürnbach, die seit 1956 ausschließlich öffentliche Verkehrsmittel im Landkreis nutzt, sagte:

So schlecht wie derzeit war es noch nie.

Früher seien die Busse regelmäßiger gefahren. Für sie sei es einfacher, nach München zu fahren, als öffentlich zum Kreiskrankenhaus in Agatharied zu kommen. „Es sind vor allem die jungen und älteren Bewohner des Landkreises, die auf den ÖPNV angewiesen sind. Wir sollten zum einen mehr Geld investieren, um die derzeit schlechte Situation zu verbessern“, sagt Klotz. Die Busquerverbindungen zwischen den Schienentrassen sollten seiner Meinung nach ausgebaut werden. Ein dichterer Takt mit kleineren Bussen könnte hier ein Lösungsansatz sein. Hier sei der Landkreis in der Verantwortung. Zum anderen sei es wichtig, weiterzudenken.

„Beim Schienenpersonennahverkehr brauchen wir unbedingt eine Elektrifizierung der Bahnstrecken ins Oberland und mehr zweigleisige Streckenabschnitte. Außerdem ist es höchste Zeit, eine zukunftsfähige Lösung des Verkehrsproblems im Tegernseer Tal zu erarbeiten. Dabei darf es keine Denkverbote geben“, so der JU-Vorsitzende.

Unbekannte beklauen die Kirche

$
0
0

Mehrfach sollen Unbekannte Geld aus den Spendenboxen in der Kirche gestohlen haben. Wie ihnen das gelungen ist, weiß die Polizei mittlerweile.

Am 4. und 5. November haben Unbekannte Geld aus den Spendenboxe für Opferkerzen aus der Laurentiuskirche in Holzkirchen entwendet. Die Polizei geht davon aus, dass es auch im Oktober schon zu Vorfällen gekommen ist.

Um an das Geld zu kommen, verwendeten die bislang unbekannten Täter speziell präparierte Äste, mit deren Hilfe das Geld aus den Behältern „gefischt“ wurde. Laut Pfarrbüro wurde seit dem 1. Oktober 2019 des Öfteren ähnliches Werkzeug in der Laurentiuskirche gefunden.

Die Polizei Holzkirchen ermittelt derzeit. Die Schadenssumme steht noch nicht fest. Zeugen, die in der Kirche oder im Umfeld verdächtige Personen gesehen oder verdächtige Gegenstände gefunden haben, melden sich bitte bei der Polizeiinspektion Holzkirchen,


Spielgruppe in Kreuth überlaufen

$
0
0

In Kreuth gibt es eine Spielgruppe für die Kleinsten des Ortes. Sie soll Eltern, die keinen Kita-Platz in Anspruch nehmen, Entlastung schaffen. Ab jetzt kann jedes Kinder jedoch nur noch einen Vormittag die Woche kommen. Der Ansturm ist groß.

Die Spielgruppe in Kreuth wird gut angenommen / Beispielbild

In Kreuth können Eltern ihre Kinder einen halben Tag in eine Spielgruppe bringen. „Das ist ein freiwilliges Angebot der Gemeinde. Das müssen wir nicht machen“, erklärte Bürgermeister Josef Bierschneider auf der letzten Gemeinderatssitzung. Gerade für Eltern, die ihr Kind sonst zuhause betreuen und somit vielleicht nicht unbedingt einen Krippenplatz brauchen, sei das eine gute Sache.

Bisher konnten Eltern ihre Kleinen an zwei Tagen die Woche vorbeibringen. Weil das Angebot mittlerweile aber so viele Bürger in Anspruch nehmen, sei es pro Kind nun nur noch einmal pro Woche möglich.

31 Euro will die Gemeinde künftig pro Monat verlangen. „Sollten wir irgendwann wieder zwei Nachmittage ermöglichen können, schlägt die Verwaltung 46 Euro pro Monat vor“, so Bierschneider. Der Gemeinderat stimmte der Änderung einvernehmlich zu.

Gmunder kracht in Kreuther

$
0
0

Ein Kreuther wollte heute von Festenbach Richtung Miesbach fahren. Als er an einer Kreuzung bremste, krachte ihm ein Gmunder ins Auto. Nicht ohne Folgen.

Heute kam es bei Wall zu einem Unfall. Ein 57-jähriger Kreuther war mit seinem Nissan auf der Staatsstraße 2365 von Festenbach kommend in Richtung Norden unterwegs. Hinter ihm fuhr ein 21-jähriger Gmunder.

An der Kreuzung zur B 472 wollte der Kreuther nach rechts abbiegen. Der Gmunder bemerkte das zu spät und krachte ins Heck des Nissan. Der Kreuther wurde durch den Aufprall verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Der Gesamtschaden wird auf rund 9 000 Euro geschätzt. Die Feuerwehr Wall unterstützte die Polizei und übernahm die Verkehrsregelung.

I red boarisch! Host mi?

$
0
0

Dialekt ist für viele Menschen Bestandteil ihrer Identität – so auch hier im Tal. Es gehört zur Kultur, drückt ein Stück Heimatgefühl aus. Doch immer wieder gibt es Diskussionen rund um das Thema Dialekt an Schulen. Sollten Kinder bayerisch im Unterricht sprechen dürfen? Was sagen hierzu die Schulen im Tal?

„Dialekte vertiefen das Sprachbewusstsein, sie stiften Identität und Heimatverbundenheit. Deshalb ist es uns ein wichtiges Anliegen, dieses kulturelle Erbe auch in den Schulen im Freistaat zu pflegen“, erklärte der bayerische Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo bei seinem Antrittsgespräch im Mai 2019 beim Förderverein Baierische Sprache und Dialekte e. V. (FBSD).

Auch Ministerpräsident Markus Söder betonte zum Schuljahresanfang 2019, wie schon im letzten Jahr, die Bedeutung der Mundart für die Sprachkultur und die Identität. Er wolle den Stellenwert der Mundart noch deutlicher machen und im neuen Lehrplan für Realschulen und Gymnasien verbindlich verankern.

Doch eigentlich ist das Thema „Dialekte“ an bayerischen Schulen nicht neu. Nach dem Zweiten Weltkrieg galt das Dialektsprechen in manchen Kreisen als ungebildet und nicht erwünscht. Auch wurde es an Schulen nicht gerne gesehen, wenn die Schülerinnen und Schüler Mundart sprachen. Vor 20 Jahren ging dann ein „Aufschrei“ durch Bayern. Der Fall des damals achtjährigen Florians aus Otterfing, in dessen Zeugnis die nicht aus Bayern stammende Lehrerin vermerkte:

Florian hat Probleme, sich verständlich auszudrücken, da er zu Hause nur bayerisch redet.

Die Empörung in der Bevölkerung war groß und erreichte sogar den Landtag. Die damalige Kultusministerin Monika Hohlmeier fand es “bedenklich, wenn Schüler für ihren Dialekt kritisiert werden” und beteuerte: “Die Grundschule hat den Auftrag, Mundart zu fördern.” Auch der damalige Ministerpräsident Edmund Stoiber äußerte sich zu dem Fall öffentlich.

So steht es in der bayerischen Verfassung

In dieser Diskussion wurde auf den Artikel 131 der Bayerischen Verfassung verwiesen sowie auf das Bayerische Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (Art. 1 BayEUG), die besagen, dass die Schulen im Freistaat nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden sollen und dass die Schülerinnen und Schüler u. a. in der Liebe zur bayerischen Heimat erzogen werden sollen.

Kultusminister Piazolo sagt hierzu: „Ein Stück Heimat, das Gefühl, dazuzugehören und zu seinen regionalen Wurzeln zu stehen – all das verbinde ich mit Dialekt. Die verschiedenen Mundarten gehören zu Bayern dazu und bereichern die Hochsprache um viele, sehr prägnante Wörter und Wendungen. Natürlich müssen unsere Schülerinnen und Schüler die Standardsprache sicher beherrschen. Aber die Schulen schätzen und vermitteln den besonderen Wert des Dialekts und bestärken die Schülerinnen und Schüler darin, ihn zu sprechen.“

Wie sieht es mit Dialekt an den Schulen im Tegernseer Tal aus?

Das Thema Mundart stand schon vor 15 Jahren im Lehrplan, etwa in Deutsch für die 8. Klasse: „Untersuchen der Merkmale und Leistungen von Mundart: regionale Besonderheiten erkennen, Mundartliteratur kennenlernen“. Aktuell ist das Thema im LehrplanPLUS Deutsch in allen Schularten und in verschiedenen weiteren Fächern verankert. Ziel sei es, dass die Schülerinnen und Schüler Sprache situationsangemessen verwenden und auch junge Menschen, die nicht Dialekt sprechen, dessen Wert einschätzen und schätzen können.

Sprechen gerne bairisch – auch in der Realschule Gmund: Frieda, Biologie- und Chemielehrerin Birgit Sager, Veiti, Schulleiter Tobias Schreiner, Julia und Thomas (von links). / Quelle: Marion Bürkner

„Bei uns sind Bairisch und dialektal gefärbtes Hochdeutsch (“echtes” Hochdeutsch spricht hierzulande ja kaum jemand) gleichwertig gelebte und gepflegte Alltagssprache. Wir haben eine ganze Reihe Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte, die ihren Dialekt pflegen und natürlich auch den schulischen Alltag so bestreiten“, erklärt uns Tobias Schreiner, Schulleiter der Realschule Tegernseer Tal in Gmund. Er versichert:

Es wird bei uns niemand kritisiert, wenn er bei einem Referat bairisch spricht.

Im Lehrplan finde die Betrachtung des Dialekts von außen statt, erläutert der Schulleiter weiter. Dabei werden zum Beispiel grammatikalische Unterschiede analysiert. „Bei uns an der Schule ist der Dialekt eine gleichwertige Sprache, die im Alltag gepflegt wird“, so Schreiner. Das beweisen auch die vier Schülerinnen und Schüler, die sich zum Thema Dialekt an der Realschule Tegernseer Tal geäußert haben. Frieda (zehn Jahre), Veiti (zehn Jahre), Julia (15 Jahre) und Thomas (15 Jahre).

Sie alle kommen aus Kreuth und sind Mitglied in verschiedenen Vereinen, unter anderem beim Trachtenverein. Für sie ist bairisch Muttersprache, Heimat und das normalste von der Welt. Und auch für Biologie- und Chemielehrerin Birgit Sager trägt der ungezwungene Umgang mit der Mundart zum Wohlfühlklima an der Realschule in Tegernsee bei.

Schafkopf-AG am Gymnasium Tegernsee

„Mundart ist ein wichtiger Bestandteil einer regionalen Kultur und kann sehr bereichernd sein“, erklärt hierzu Schulleiter und Oberstudiendirektor Dr. Werner Oberholzer vom Gymnasium Tegernsee. Dabei stehe außer Frage, dass sich ein Schüler auch über seine Mundart hinaus in einem regional gefärbten Hochdeutsch verständigen können soll. „Man weiß ja nicht, wohin es die jungen Leute später beruflich verschlägt“, so Oberholzer weiter. Für ihn gehöre die Förderung der heimischen Kultur und sowie der Mundart auch in die weiterführenden Schulen.

„Auch am Gymnasium Tegernsee gibt es eine ganze Reihe von Mundart-Sprechern, und das kann und soll gerne auch so bleiben“, bekräftigt der Schulleiter. Derzeit gebe es am Gymnasium zum Beispiel eine “Schafkopf-AG”, ein W-Seminar für die Oberstufe mit dem Titel “Bairisch – Heimat, Identität, Weltoffenheit”. „Vor allem der “Bunte Abend”, den die Schülerinnen und Schüler jedes Jahr zu Fasching aufführen, macht deutlich, dass die Mundart bei uns sehr lebendig ist. All das wird seitens der Schule durchaus gefördert“, ergänzt Oberholzer.

1000 Lichter und eisige Hände

$
0
0

Gestern wurde rund um den See St. Martin gefeiert. Die Kinder fanden sich vor den Kirchen im Tal zusammen, um ihre gebastelten Laternen zu präsentieren. Trotz der eisigen Luft, waren auch in Tegernsee zahlreiche Kids dabei.

Gestern beim großen Laternenumzug in Tegernsee

Rund um St. Martin gibt es viele Bauernregeln, Erzählungen und Geschichten. „Sankt Martin Sonnenschein, tritt ein kalter Winter ein.“ So besagt eine der Bauernregeln, die sich um den 11. November ranken. Bauern beobachteten früher über Jahrzehnte das Wetter und schrieben ihre Beobachtungen sorgfältig nieder.

Am gestrigen St. Martins Tag gab es keinen Sonnenschein – dafür aber niedrige Temperaturen und eisige Hände. Neben den Bauernregeln existieren für den Martinstag nämliche etliche regionale Bräuche. Die Kinder feiern zum Beispiel mit Lichterzügen, bei denen sie singend mit Laternen durch die Straßen ziehen. Meist versammelt man sich dafür an einem Platz, um die Geschichte des Heiligen nachzuspielen und ein Feuer zu entzünden.

In zahlreichen Gemeinden rund um den See fanden gestern solche Laternenumzüge statt. In Tegernsee wurde im Kurgarten die Geschichte des St. Martin nachgespielt. Im Anschluss fand man sich vor der Kirche zusammen und es wurde ein großes Feuer entzündet.

Wir haben ein paar Bilder für euch:

“Das Tal, für uns kostbare Heimat, wird zugebaut!”

$
0
0

Keiner kennt das Tegernseer Tal wohl so wie Martin Köck. „Es hat sich sehr verändert“, beklagt der Heimatdichter, der immer Zettel und Stift zur Hand hat, wenn er unterwegs ist. Messerscharf beobachtet er, wie sich seine Heimat um ihn herum verändert, leider meist nicht zum Guten.

Dichter Martin Köck beklagt den Verlust der Heimat

In seinem Buch „G’hört und g’sehgn“ über Natur, Menschen und Leben in der Region sammelte der 75-Jährige bei seinen Streifzügen so einiges. Schöne Dinge, die ihn freuen und nicht so schöne Dinge, bei denen ihn der Groll packt. „Das Tegernseer Tal hat sich in den letzten Jahren sehr verändert“. Diese negative Entwicklung fasste er kürzlich in einem kritischen Text zusammen, den die Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal (SGT) nun veröffentlichte. Verbunden mit dem Hinweis auf einen Filmabend am 14. November um 19:30 Uhr in der Naturkäserei. Gezeigt wird der Dokumentarfilm „Aus Liebe zum Überleben“ des Filmemachers Bertram Verhaag.

Martin Köcks „Kleine Geschichte über den Verlust von Heimat“

„Mit dem Wort Heimat gehe ich ansonsten beim Reden und Schreiben sehr sorgsam um. Schon deshalb, weil ich fast täglich hören und lesen muss, wie unbedacht, ja selbst- verständlich, es heutzutage missbraucht und vermarktet wird. Was bedeutet es uns also noch, dieses Wort Heimat, dessen Wertigkeit für die meisten unserer Vorfahren einstmals Maß aller Dinge war. Mit dem Begriff „Heimat“ als beliebig verwendbarer, profitversprechender Aufhänger beim Verkauf von Grund und Boden, Vermarktung von Brauchtum, Kultur, Tracht und Sprache – auch gern genutzt für Werbung, in Medien und von Politikern – verschandeln wir ein Wort, das von jeher für Verwurzelung, Sicherheit, Vertrauen und Zusammenhalt stand, zu sechs bedeutungslosen Buchstaben.

Wie ernst ist es uns also mit dieser unserer Heimat und dem Wert, der für diesen Begriff steht? Eine Frage, die uns alle gemeinsam, die wir in diesem einmaligen Tal leben dürfen, nicht nur zum Nachdenken, sondern dringendst zum gemeinsamen Handeln veranlassen sollte. Das Tal, für uns kostbare Heimat, wird zugebaut! Aber nicht für unseren Bedarf! Der hochpreisige Immobilienwahnsinn steht für eine neue Willkommenskultur, die in Hochglanzbroschüren den Wohnluxus in idyllischer Umgebung, garniert mit Bilderbuchlandschaft, gewürzt mit Kultur und Brauchtum, bewirbt. Hier erfahren wir, dass man sich Heimat auch erkaufen kann. Großes Geld aus aller Welt kauft sich eine Heimat (?) und verdrängt jene, die nicht Haus und Grund besitzen aus ihrem angestammten Lebensraum.

Gnadenlose Spekulation und Profitdenken entwurzelt so Gewachsenes und beraubt es seiner Zukunft. Hinter meterhohen dichten Hecken, in elektronisch rundum gesicherten Luxusdomizilen wird nun Anonymität gepflegt und gewahrt. Durchschnittlich 12.000 Kraftfahrzeuge rollen täglich durch unser Tal. Macht sich eigentlich noch jemand Gedanken welchen Wert oder Wahrheitsgehalt die Prädikate “Heilklimatische Kurorte” beinhalten? Und an den tollen Wochenenden staut sich der Rückverkehr vom Bergsteigerdorf Kreuth durch das Tal hinaus, hin zur Autobahn, bis ihn der riesige Schlund der Millionenstadt verschluckt, aber auch zuverlässig am nächsten schönen Wochenende wieder Richtung Süden ausspuckt.

Daran werden wir leider nichts ändern können. Aber wo (und bei wem) ist Einsicht oder gar ein Wille vorhanden, unseren eigenen hausgemachten Verkehr vernünftig zu beschränken. Die stetig wachsende Flotte der protzigen Statussymbole – wöchentlich das Ritual von Wasserverschwendung und Lackversiegelung in der Autowaschanlage durchlaufend – muss täglich auf jeder Kurzdistanz, sowie seeumfahrend und seestrassenflanierend stolz und unnütz gezeigt werden. Das Fahrrad, sinnvoll für kurze Wege, erzeugt nicht die gewünschte Aufmerksamkeit.

Nicht der Klimawandel hat den Beginn der Wald- und Sommerfeste nach vorne verschoben, sondern ihre wachsende Anzahl und somit der Terminkalender. 5.000 Besucher eines Waldfestes oder 10.000 Schiffspassagiere bei einem Christkindlmarkt-Wochenende scheinen für einen Großteil der Veranstalter immer noch nicht ausreichend. Was unnütze überregionale Werbung bewirkt, zeigt uns das zu den Waldfesten vermehrt mit Wohnwagen, Zelt und Schlafsack anreisende Publikum, sowie dank Facebook die wachsende Anzahl der Partybus-Pauschalanbieter aus der Stadt.

Und die immer gieriger werdende Schar der Vordenker und Macher unserer Tage sieht die Zukunft dieses Tales trotzdem in noch mehr Hotelbetten, Zweitwohnungen, Großveranstaltungen und Events (mehr, grösser, öfter) gesichert. Mit geschickt inszenierter Heimattümmelei sichern sich auch immer mehr Wölfe (nicht im Schafspelz sondern in Loden, Leinen und Lederhosen), in vielen Bereichen die besten Stücke des (jetzt noch vorhandenen) Heimatkuchens, um sie zum eigenen Nutzen zu versilbern.

Drohen wirklich Stillstand, Verarmung oder Ausgrenzung, wenn wir uns bescheidener verhalten würden? Für die traurigen Beispiele aller Verscherbler und Vernichter, die in kurzer Zeit durchgebracht haben, was andere über Generationen aufbauten und bewahrten, würde diese Seite nicht ausreichen! Die frühen, vorausschauenden Mahner, welche schon vor 40 oder 50 Jahren gewarnt haben (und mitleidsvoll belächelt wurden), ruhen heute auf unseren Friedhöfen. Wir sollten uns sich ihrer erinnern – sie haben Recht behalten.

Veränderungen beginnen meist im Kleinen. So leistet jeder Einzelne, der sich dem ausufernden Profit-, Konsum- und Ellenbogenverhalten mit seinen talweit sichtbaren Folgen verweigert, einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zur Erhaltung unserer Werte, für Natur, Landschaft und Kultur. Mit einem “Weniger” von all dem vorab Beschriebenen, aber gesundem “Mehr” an Einsicht, Vernunft und auch Rücksicht, könnten wir vieles verändern. Hinterlassen wir unseren Kindern und Enkeln nicht nur Haus und Grund, sondern auch Liebe und Wertschätzung für dieses Tal, damit es auch für sie immer noch Heimat sein darf.

Ich darf meine kleine Geschichte mit einem Dostojewski- Zitat beenden: “Ohne Heimat sein heißt leiden!”

Ein Bauherr, der nicht baut – vorerst

$
0
0

Wer die Sitzungen des Gemeinderats in Rottach-Egern verfolgt, ist immer wieder überrascht, wie viele Baulücken mit Luxusbauten noch geschlossen werden können. Jeder Quadratmeter wird versilbert. Doch zuletzt gab es im Ortsplanungsausschuss einen Antragsteller, der auf keinen Fall jetzt bauen will. Auch dies scheint berichtenswert.

Diese Grünfläche will Eigentümer Berghammer neben seinem Ropferhof noch
länger nicht bebauen, obwohl er dürfte / Quelle: Klaus Wiendl

Zuletzt standen im Ortsplanungsausschuss zwölf Anträge auf der Agenda, bei denen es um Bauanträge für Villen in Exklusivlagen ging. Aber auch Umbauten von Stallgebäuden, die Errichtung einer Sauna in Fassform und der Anbau von Lagerräumen standen auf der Tagesordnung. Diese wurde eindeutig von weiteren Verdichtungen bestehender Flächen bestimmt. Da fällt es schon auf, wenn eine Baulücke nicht gleich versiegelt werden soll.

Dies hat zumindest Stefan Berghammer als möglicher Bauherr von zwei Einfamilienhäusern neben seinem Familienbauernhof an der Wolfsgrubstraße vor, wie er der Tegernseer Stimme auf Nachfrage bestätigt. Der Landwirt vom Ropferhof mit Ferienwohnungen wollte nur seinen beiden Kindern das Baurecht sichern. „Das habe ich leider verfallen lassen, weil ich das richtige Datum übersehen habe“, so Berghammer. „Ich fange auf keinen Fall jetzt mit dem Bauen an, es bleibt weiterhin Grünland. So lange, wie möglich“, betonte Berghammer.

Grünland bleibt zunächst erhalten

In der Sitzung des Ausschusses verwies Bauamtsleiterin Christine Obermüller darauf, dass das Grundstück bereits seit 25 Jahren mit einem Vorbescheid belegt war. Da der Antrag aber nicht verlängert worden sei, musste nun ein neuer gestellt werden. Kein Problem sah Obermüller beim Bauvolumen. „Beide Einfamilienhäuser fügen sich in der Art und der Größe von zehn auf zwölf Metern und einer Traufhöhe von sechs Metern in die Umgebung ein“. Auch das Landratsamt habe keine Einwände, da sich das Vorhaben noch im Innenbereich befinde. Daher bestehe nach 25 Jahren ein Vertrauensschutz.

„Das Grundstück wurde in zwei Parzellen von je 1.200 Quadratmetern geteilt“, ergänzte Bürgermeister Christian Köck (CSU). Seinerzeit sei die Verlängerung des Vorbescheids „vergessen“ worden. Nachdem die Frist abgelaufen sei, habe das Landratsamt diesen Antrag nochmals geprüft. Dort im Sonnenmoos sei ohnehin in „jüngster Zeit“ das ein oder andere Bauvorhaben bereits entstanden. „Wir sehen dies nun als Baulücke“.

Für Köck wäre es eine „unangemessene Härte, wenn wir es im Nachgang dem Außenbereich zuweisen würden“. Auch vor Gericht wäre dies vermutlich nicht haltbar, wenn die Gemeinde darauf bestehen würde. Wie es nun baulich gelöst werden soll, zeige der Antrag auf Vorbescheid. „Da spricht nichts dagegen“. Deshalb empfahl Köck die Zustimmung zu diesem Vorhaben. Einstimmig folgte das Gremium seiner Empfehlung.

Starker Schneefall heute Nacht erwartet

$
0
0

Nun ist der November im Tegernseer Tal angekommen und die Temperaturen entsprechend in den Keller gefallen. Schon heute Abend soll der erste Schnee der Saison am Tegernsee fallen. Die Unwetterzentrale gibt sogar eine Warnung raus.

Schon heute Abend kommt der erste Schnee ins Tal

Es ist zapfig im Tegernseer Tal. Bisher kam trotzdem nur Regen vom Himmel. Das dürfte sich noch heute Abend ändern. Schon am Freitag deutete sich an, dass wohl ab Wochenmitte mit starkem Niederschlag – auch in Form von Schnee – zu rechnen ist. „Es ist aber nach wie vor eine knifflige Sache, immer dann, wenn der Schnee aus dem Mittelmeergebiet kommt“, meint der Wetterfrosch aus Schaftlach Hans Wildermuth.

Im Augenblick verstärkt sich eine sogenannte “Gegenstromlage”, in tieferen Schichten strömt Kaltluft aus Norden gegen die Alpen, während in der Höhe feuchtmilde Luft aus Südosten auf diese Kaltluft aufgleitet. „Sie kühlt sich dabei so stark ab, dass auch in der milden Luft Schneefall aufkommt“, erklärt Wildermuth. Das liest sich nicht nur komplex, ist es auch.

Die größte Wahrscheinlichkeit hat folgendes Szenario

Noch heute Abend setzt Regen ein, der alsbald in Schnee übergeht, wahrscheinlich bis ins Alpenvorland. Der Schneefall hält an bis Mittwochnachmittag. Es wird ein nasser Schnee, da die Temperatur nicht unter Null Grad sinkt – erst oberhalb 900 Meter Höhe fällt dann trockener Schnee. Der Wetterfrosch schätzt:

Es wird auch etwas liegenbleiben, vielleicht über 10 cm im Tegernseer Tal.

Aber das ist nichts gegen die Neuschneemengen, die in den Südalpen bis zum Wochenende, besonders in den Karnischen Alpen erwartet werden. Hier sollen bis zu zwei Meter Schnee fallen und das auch bis in die Täler. „Bei uns bleibt es ab Donnerstag trocken und trüb, wird es nachts klar, kann der Schnee (wenn er denn liegt) gefrieren“, so der Frosch abschließend.

Die deutsche Unwetterzentrale warnt derweil ab heute Abend 22 Uhr bis Morgen Abend 18 Uhr vor starkem Schneefall im Tegernseer Tal. Aktuell herrscht Warnstufe Orange, was je nach Höhenlage 10 bis 20 cm Schnee bedeuten würde. Daher wird auch vor Straßenglätte im morgigen Berufsverkehr gewarnt.

Quelle: Unwetterzentrale.de

Unbekannter droht Gift auszulegen

$
0
0

Ein Spaziergänger machte am Freitag an der Thanner Straße eine Entdeckung. Vor allem Hundebesitzer sollten wachsam sein.

Am vergangenen Freitag machte ein Spaziergänger in der Thanner Straße in Holzkirchen eine interessante Entdeckung. Auf einer Grünfläche entlang der Thanner Straße war neben einem „Hundehaufen“ ein DIN-A4 großer Hinweis in einer Klarsichthülle platziert worden. Darauf stand folgender Text:

Vielen Dank, liebe(r) Hundebesitzer/in! Demnächst liegt hier ein vergifteter Köder!

Dieser Hinweis wurde anschließend der Polizeiinspektion Holzkirchen per E-Mail zugesandt. Die Polizei konnte den Hinweis aber vor Ort nicht finden. Auch Anwohnern war das Plakat nicht aufgefallen.

Polizei warnt

Grundsätzlich befindet sich die Örtlichkeit an einer beliebten „Gassi-Strecke“ Richtung Thann und dem Kogl. „Der Unmut der Anwohner ist durchaus nachvollziehbar, rechtfertigt jedoch in keinster Weise diese Aktion“, heißt es von Seiten der Polizei. Weiter wird betont: „Hundehalter sowie Anwohner werden nochmals eindringlich auf korrektes Verhalten im Hinblick auf bestehende Rechtsnormen hingewiesen, da bei Feststellung von Verstößen sowohl die Hinweisschreiber als auch Hundehalter mit empfindlichen (Geld-)Strafen rechnen müssen.“

Das Bilder vom Plakat existieren, wird der Staatsanwaltschaft München umgehend eine Berichtsanzeige zur Entscheidung über weiterführende Maßnahmen vorgelegt.

Wiesseer Ampel bleibt 14 Tage

$
0
0

Bis vor kurzem waren die Wiesseer die Wartezeiten rund um den Lindenplatz gewohnt. Und wohl froh gewesen, als die Ampeln endlich passé waren. Jetzt gibt es dort wieder neue. Was ist da los?

Bad Wiessee muss sich nochmal 14 Tage auf Stau einstellen

Die Wiesseer werden erneut auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Zwei Ampeln nahe Rathaus – kurz vor dem Lindenplatz – regeln den Verkehr. Fahrzeuge können die Sankjohanserstraße nur einspurig befahren. Den Grund dafür lieferte Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block) in der gestrigen Sitzung des Umweltausschusses. Grund dafür sei, dass die Erdgasleitung unterhalb des Zeiselbaches durchgespült werden müsse. Das bestätigt auf Nachfrage auch die Pressesprecherin von Erdgas Südbayern, Beate Zarges.


Die „Zeiselbach-Brücke“ in Bad Wiessee wurde saniert. Hierfür war es erforderlich, dass die Erdgasleitung in den Sommermonaten getrennt wurde. Die Versorgung der Haushalte konnte für diesen Zeitraum dennoch sichergestellt werden. Seit dem 12. November finden nun die erforderlichen Baumaßnahmen statt, so dass die Erdgasleitung wieder regulär verläuft.

Somit sei die Erdgasversorgung auch für die Wintermonate sichergestellt. Die Ampel wird die Wiesseer voraussichtlich 14 Tage begleiten. Sehr kurzfristig – nämlich erst am Montag – sei der Gemeinde die Mitteilung über das Bauvorhaben auf den Tisch geflattert, wie der Rathauschef bedauerte. Rolf Neresheimer (ranBW) kritisierte zudem die ungünstige Ampelschaltung, die zu langen Staus führe.

Der Bürgermeister gab ihm recht und gab zu, bei der letzten Ampelaufstellung anlässlich der Brückensanierung wäre diese wesentlich optimaler gewesen. “Zwei Tage haben wir schon hinter uns”, so frotzelte Höß in der Sitzung, bevor er das Publikum mit dieser Information in den Feierabend(stau) schickte.

Striktes Böllerverbot im Suttengebiet

$
0
0

Die einen erfreuen sich am Spektakel zum Jahreswechsel, die anderen ärgern sich über Krach, Schmutz und Geld, das in die Luft gejagt wird. Zumindest das Suttengebiet ist für Feuerwerke nun tabu.

Im Suttengebiet darf heuer an Silvester nicht geballert werden / Archivbild

Während das Thema im Oberland teils emotional diskutiert wird, war das Verbot der Silvester-Knallerei im Gemeinderat am Dienstagabend kein Aufreger. Es ging auch nur um ein Gebiet fernab von Wohnungen und Hotels. In den Tal-Gemeinden konnte man sich noch nicht zum Schutz der Umwelt und aus Rücksicht auf die Tierwelt zu einem Verbot von Raketen und Krachern in der Silvesternacht durchringen. Einzig mit einem Appell an die Bürger soll der Knallerei Einhalt geboten werden.

Allein Kreuth hat es beim vergangenen Jahreswechsel als Vorreiter mit einer Lasershow versucht. Die Alternative kam an. „Feiern statt Feuern“ fordert die Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal (SGT) schon länger. Erst allmählich fruchtet ihr Appell. Davon hatten die Gäste des Naturfreundehauses auf der Sutten wohl nichts vernommen, obwohl sie laut Bürgermeister Christian Köck (CSU) bereits um einen Verzicht des „Abbrennens von Pyrotechnik“ gebeten worden seien. Dennoch ließen sie es im Vogelschutzgebiet zuletzt in der Silvesternacht „krachen und blitzen“, wie Tierschützerin Johanna Ecker-Schotte (FWG) in der September-Sitzung des Gemeinderats beklagte. Da werde „ohne Hirn geschossen und gefeiert“.

Verbot und Appelle

Hier wäre ein Verbot aus Naturschutzgründen laut Ecker-Schotte möglich. Ihr Vorstoß blieb nicht ohne Folgen. Nach Rücksprache mit dem Landratsamt werde nun auch im Ort zu einem Verzicht aufgerufen. Doch im Suttengebiet sind künftig bei einer Böllerei Strafen fällig. Denn Feuerwerke sind künftig „ganzjährig strengstens verboten“.

Alle Anlieger werden laut Köck von der Gemeinde darüber brieflich informiert. Wer sich nicht daran halte, „begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer entsprechenden Geldbuße belegt werde“. Da dort oben „sehr viele seltene Tierarten existieren, die während der Winterruhe massiv gestört werden“, könne er nur an die Vernunft der betreffenden Personen appellieren, sich „dringend an die Vorgaben der Gemeinde und des Landratsamtes zu halten“.

Nazi-Symbole an Hauswände gesprüht

$
0
0

Gibt es in Valley eine rechtsextreme Szene? In den vergangenen Monaten wurden jedenfalls mehrere Hauswände besprüht. Aber eben nicht nur mit unbedeutenden Graffitis, sondern mit rechtsextremen Symbolen.

In der Nacht von 30. auf 31. September 2019 wurde die Hauswand einer 87-jährigen Frau in Oberlaindern besprüht. Die Hauswand sei laut Polizei von der Straße gut einsehbar. Am 9. November ereignete sich ein ähnlicher Fall auf dem Werksgelände einer Firma in Valley. Auch hier wurde die Hauswand besprüht. Der Schaden beläuft sich laut Polizei auf zirka 100 Euro.

Verbotene Nazi-Symbole

In beiden Fällen wurden Symbole der Neonazi-Szene auf die Hauswände gesprüht: Der Begriff ‘White Power’ sowie Keltenkreuze in brauner Farbe. Das Keltenkreuz war neben seiner historischen Bedeutung im keltischen Kulturraum auch das Zeichen der rechtsextremen und verbotenen Volkssozialistischen Bewegung Deutschlands (VSBD/PdA). Es ist noch heute als Symbol in der rechtsextremen Szene weit verbreitet.

Wie die Polizei erklärt, ist die Verwendung dieses Symbols in Deutschland strafbar. Bei der Aufschrift ‘White Power’ handelt es sich ebenfalls um einen Schlüsselbegriff der Neonazie Szene – insbesondere in Verbindung mit dem Keltenkreuz. Sachdienliche Hinweise zu beiden Fällen nimmt die Polizeiinspektion Holzkirchen unter der Telefonnummer 08024/9074-0 entgegen.

Kreuth will junge Familien halten

$
0
0

Wohnraum im Tegernseer Tal wird immer teurer. Viele Einheimische können sich Mieten und Kaufpreise nicht mehr leisten. Kreuth will gegensteuern. Bauherren müssen auch künftig einen Teil ihres Grunds an die Gemeinde verkaufen.

In Kreuth müssen Bauherren im Außenbereich einen Teil des Grunds an die Gemeinde verkaufen

Kreuth will’s wissen. Erst wurde die Zweitwohnungssteuer angehoben, seit kurzem darf nun auch kein Wohnraum oder Ferienwohnungen in Zweitwohnungen umgewandelt werden. Jetzt folgt die dritte Maßnahme, um den Einheimischen bezahlbaren Wohnraum im Ort zu sichern.

Die Gemeinden weist nur dann Bauland aus, wenn sich der Grundstückeigentümer bereit erklärt, der Gemeinde einen Teil der Fläche für Wohnungsbau zu verkaufen. Das heißt konkret, Bauherren, die im Außenbereich bauen wollen, müssen Kreuth mindestens 50 Prozent der Fläche verkaufen.

Der Preis muss dabei dem Verkehrswert, also dem Preis von Bauerwartungsland, entsprechen. Diese Regelung gab es in Kreuth schon zuvor, der Beschluss musste aber nun dem Status quo angepasst werden.

Junge Familien sollen bleiben

Rund 80 Baulücken wurden im Gemeindebereich ermittelt. 65 Anfragen auf eine Gemeindewohnung liegen vor. „Die Gemeinde möchte eine Siedlungsentwicklung schaffen“, erklärt Bürgermeister Josef Bierschneider. Im Landkreis sei mit einem Anstiegt der Kaufpreise zu rechnen.

Viele Einheimische können sich das nicht mehr leisten. Dabei wolle man aber vor allem den Wegzug von jungen Familien vermeiden. Der Gemeinderat stimmte der Erneuerung des Beschlusses in der letzten Sitzung einstimmig zu.

Viewing all 9570 articles
Browse latest View live