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Der lange Weg zum Tegernseer Feuerwehrhaus

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Es sollte nur um die Kubatur des neuen Feuerwehrhauses gehen. Doch die weit über einstündige Diskussion im Tegernseer Stadtrat vor dicht besetzten Zuschauerreihen offenbarte zwei Lager: die Traditionalisten und die Erneuerer. Am Ende gab es gestern Abend ein klares Votum.

Die Skizze zeigt das „L-förmige“ Feuerwehrgebäude. Auf den kurzen Trakt in Nord-Süd-Richtung soll nun eine weiteres Gebäude für Wohnungen mit Satteldach errichtet werden / Quelle: Architektin Claudia Schreiber

Nur eines war zu Sitzungsbeginn bereits beschlossene Sache: Der L-förmige Neubau in Ost-West-Richtung sollte in zwei Obergeschossen bis zu sieben Wohnungen bekommen. Die Kosten dafür würden von der Münchner Architektin Claudia Schreiber auf knapp 10 Millionen Euro kalkuliert. Offen war bis gestern, ob der Aufsatz auf den Feuerwehrgaragen stufenförmig mit Terrassen und Flachdächern, die auch begrünt werden könnten, konzipiert werden soll oder ein zweistöckiger Riegel mit Satteldach auf dem kurzen Teil des „L“ in Nord-Süd-Richtung.

Mit „diesem Haus auf dem sechs Meter hohen Feuerwehrgebäude würde ein langer Baukörper entstehen“, urteilte Schreiber. In der Praxis wären es zwei Häuser aufeinander. Auf die Leinwand im Ratssaal projektierte sie auch einen „Holzbau auf dem Sockel, damit es anders aussieht“. Damit „stülpe man einen Hut“ über den Zweckbau. Das sei „deutlich eine andere Dimension“.

Grundsätzlich seien die beiden Bautypen zwei völlig verschiedene. Da sei der stufenförmige Aufsatz und als Gegensatz der Riegel, den man allerdings nicht als für am Tegernsee typisches Landhaus gestalten könne. Denn mit dem riesigen Sockel stehe das Haus auf dem Haus „immer irgendwo oben“. Wenn sich der Stadtrat dafür ausspreche werde eine Lösung schwierig, so Schreiber, „aber wir werden sie lösen“.

„Keine Schildbürgerstreiche“

Schwierig war auch die Meinungsbildung am Ratstisch. Während Norbert Schußmann (CSU) noch „im Dilemma“ war, denn jeder Entwurf habe etwas „Stimmiges“, sprach sich Thomas Mandl (SPD) gegen den Riegel mit Satteldach aus. Denn schließlich wolle man etwas „Schönes“ bauen und nicht etwas „Zusammengewürfeltes“. Bei ihm „provoziere“ die Satteldachlösung „Achselzucken“. Das sei „nichts Halbes und nichts Ganzes“. Für ihn aber gehe es um die Wohnqualität und eine ästhetische Lösung. Daher „plädiere er sehr stark“ für die terrassenförmige Pyramidenlösung. „Das ist harmonisch“. Unterstützung bekam Mandl von seinem Tischnachbarn. Auch für Heino von Hammerstein (Bürgerliste) wären es zwei verschiedene Haustypen. „Bloß keine Schildbürgerstreiche“. Er könne sich „nicht vorstellen, dass das zusammenpasst“. Das sehe doch „hässlich“ aus.

Anders sah dies Fraktionskollege Florian Kohler. Für ihn sei das Satteldach ein „Stilelement mit einer starken technischen Eigenschaft“. Zumal es mit Überständen die Fassade schützen würde, was bei einem terrassenförmigen Flachdach nicht gegeben sei. Diese seien „immer undicht“, so Andreas Obermüller (FWG), bei „diesen Schneemassen stelle sich die Frage, wann es erstmals undicht wird“. Wenn auch ein Flachdach für Nachbarn und die Abstandsflächen „optimal“ wäre. Er sei nicht für ein modernes Gebäude, sondern für eines, das man auch „grundsätzlich bemalen“ könne, ähnlich dem alten Feuerwehrhaus. „Ein Tiroler Kitsch“ sollte es aber nicht werden, so Obermüller.

Peter Schiffmann (FWG) plädierte dafür „endlich weiterzukommen“, denn sonst würde ein neuer Stadtrat im März nächsten Jahres „wieder ganz von vorne anfangen“. Dann dauere das Vorhaben „weitere vier Jahre“. Für ihn würde das Terrassenförmige besser nach Beverly Hills in Kalifornien passen. Für ihn komme der Satteldachriegel in Frage. Hier bestehe die „große Kunst, ihn verträglich zu gestalten“. Auch Martina Niggl-Fisser (Bürgerliste) kann sich auf dem Garagenbau besser „ein konventionelles Haus darauf vorstellen“.

Pyramide für Beverly Hills

Ganz klar sei die Pyramidendarstellung die in sich schlüssigste, meinte Rudolf Gritsch (CSU), „aber die passt nicht hierher“. Das sei für ihn ein „No-Go“. Dass es auch anders gehe, habe das Herzogliche Brauhaus mit seinem Neubau bewiesen. Dort sei es in „hervorragender Weise geschafft“ worden, „klassische Dachformen mit riesigen Toren und großen Fenstern zu verbinden, damit das Ganze eine Einheit wird“. Dies gehe ihm bei den vorgelegten Varianten „komplett ab“. Markus Scherr (CSU) fand ein Wohnhaus auf den Garagen „durchaus ortsüblich“. Für Anton Lengmüller (FWG) „passt die Terrassenbauweise nicht an den Tegernsee. „Der Ärger ist vorprogrammiert“. Andrea Köstler (FWG) warb dafür, „nicht ewig rumzueiern“. Sie sei keinesfalls für ein Flachdach. So sah es auch Florian Widmann (CSU). „Das geht dort überhaupt nicht“. Am Ende der Diskussion war dann auch Norbert Schußmann (CSU) vom Riegel in Nord-Süd-Richtung überzeugt. Mit dieser Kubatur könne das Gebäude „schön in die Umgebung eingebunden werden“.

Die Architektin wurde gefragt, welchem Gebäude sie den Vorzug geben würde. „Aus städtebaulicher Sicht bin ich für die Pyramide“. Aber wenn man ihrem Büro den Riegel als Aufgabe stelle, „werden wir diese lösen“, so Schreiber. Zum Schluss der Diskussion hatte sich auch Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) entschieden. Für ihn „füge sich die Nord-Süd-Achse mit dem Riegel besser ein“. Schön sei immer „subjektiv“, wie diese „gute Diskussion gezeigt“ habe.

Da sich eine Mehrheit von 12:4 Stimmen für den Nord-Süd-Entwurf mit Satteldach ausgesprochen hatte, wurde Architektin Schreiber mit Vorschlägen zu Dachformen und Fassaden beauftragt. Noch aber gibt es eine Ausstiegsmöglichkeit, wie Hagn auch deutlich machte: „Es zwingt uns niemand mit vorgehaltener Pistole, diesen Schritt auch weiter zu gehen, wenn wir später der Ansicht sind, dass die Mehrheitsentscheidung ein falscher Weg war. Dann gehen wir ihn wieder zurück“.


“Unser Bahnhof soll schöner werden”

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Holzkirchen, 06.11.2019: Versteigerung von Fundsachen im Rahmen des Simon-Judi-Markts in Holzkirchen brachte 435 EUR. Bayerische Oberlandbahn GmbH verdoppelt und überreicht Spendenscheck an Bürgermeister von Löwis. Zweckbindung: Maßnahmen zur Neugestaltung des Holzkirchner Bahnhofs.

Am Sonntag, 27. Oktober 2019, hieß es auf dem Holzkirchner Marktplatz im Rahmen des Simon-Judi-Markts „3, 2, 1 – verkauft!“. Fabian Amini, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Oberlandbahn GmbH, versteigerte gemeinsam mit Holzkirchens Bürgermeister Olaf von Löwis of Menar Fundsachen, die Fahrgäste der Bayerischen Oberlandbahn GmbH an Bord vergessen und nicht abgeholt hatten. Darunter Preziosen wie ein Didgeridoo, Skizzen aus einem florentiner Kunstmuseum und Musikinstrumente. Insgesamt brachte die Versteigerung 435 EUR ein. Die Bayerische Oberlandbahn GmbH verdoppelte diesen Betrag und überreichte am 04.11.2019 einen Spendenscheck über 900 EUR an Bürgermeister von Löwis.

„Obwohl der Bahnhof an sich der DB Station & Service AG gehört, beteiligt sich Holzkirchen daran, den Bahnhof noch fahrgastfreundlicher zu machen“, so Fabian Amini. „Mit dem Betrag von 900 EUR wollen wir unterstützen und sind davon überzeugt, dass das eine gute Investition ist.“ Von Löwis ergänzt: „Den Betrag, für den wir der BOB herzlich danken, werden wir im Rahmen des Projekts „Bahnhofsareal – Gemeinsam weiterdenken“ einsetzen. Ein Ziel dabei ist es, die Aufenthaltsqualität am Bahnhof für die Fahrgäste zu verbessern und hierfür ist der Beitrag sicherlich von gutem Nutzen.“

Hartl: „Einer zieht immer die A-Karte“

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Verkehrsplaner Helmuth Ammerl lüftete gestern die Ergebnisse seiner Verkehrsanalyse für Waakirchen, um Licht ins Dunkel der Frage ,Tunnel oder Umgehungstrasse‘ zu bringen. Bürgermeister Sepp Hartl hatte diesbezüglich „Überraschungen“ versprochen – und tatsächlich gibt es ein überraschendes Fazit.

Gestern Abend wurde die Verkehrsanalyse für Waakirchen endlich präsentiert / Quelle: Tina Hansch

Um die Verkehrsentlastung in Waakirchen durch verschiedene Umgehungsvarianten annähernd prognostizieren zu können, musste als Grundlage für die Berechnungen die aktuelle Verkehrsdichte gemessen werden. Dies erfolgte durch das Planungsbüro Obermeyer an sieben aufeinanderfolgenden Werktagen, jeweils 24 Stunden lang. Per Knotenpunkts- und Querschnittszählung mit Seitenradar und Videokameras wurde festgestellt, dass in Waakirchen der Freitag durch Verkehr am höchsten belastet ist. Er diente fortan als repräsentativer Werktag für die Verkehrsanalyse.

Insgesamt 42.700 Kraftfahrzeuge wälzen sich an solch einem Tag durch Waakirchen und Hauserdörfl. Davon sind 65% reiner Durchgangsverkehr (27.800 Fahrzeuge). Diplom-Ingenieur Ammerl wies darauf hin, dass dies im Vergleich zu anderen Ortschaften ein sehr hoher Wert sei. Allein Hauserdörfl muss einen Durchgangsverkehr von 50% am Gesamtaufkommen stemmen – ebenfalls laut Ammerl überdurchschnittlich viel.

Doch das war nur der Auftakt, um dann anhand dieser Daten das errechnete Verkehrsaufkommen für die neun verschiedenen Umgehungsvarianten zu prognostizieren. Wobei Ammerl den Fokus auf die Südumgehung, den Tunnel und eine Tunnelkombination legte. Schon die Variante 1, die Südumfahrung mit Anschluss an die Staatsstrasse 2365 (Hauserdörfl), zeigt, dass die Dorfmitte erheblich entlastet wird, jedoch der Bereich ab Edeka Richtung Gmund nochmals zusätzlich belastet wird. Zirka 15.500 Fahrzeuge würden dann die Südumfahrung tatsächlich nutzen.

Die Südumfahrung besitzt eine hohe Attraktivität, wodurch eine allgemeine Verkehrszunahme entsteht – nur die Ortsmitte Waakirchen würde entlastet werden.

Zusammenfassend kann man sagen, dass sämtliche Varianten, egal ob Tunnel oder Umgehungsstrassen, eine Zusatzbelastung für Hauserdörfl und/oder die Straße MB6 (Eybel) bewirken. Ammerl hatte jedoch noch einige Vorschläge parat. Zum einen die Südumfahrung, jedoch nicht oberirdisch, sondern in einer Kombination aus Tunnel, Trog (Tunnel ohne Decke) und wieder Tunnel, und Brücken über den bereits bestehenden Wegen.

Dies wäre eine geländeschonende Variante, mit geringerem Lärmpegel als bei einer rein oberirdischen Version. Kostenpunkt: 80 bis 85 Millionen Euro. Damit aber alle etwas davon haben, also komplette Verkehrsentlastung für Gesamt-Waakirchen, müsste von Gmund kommend vor Hauserdörfl eine Spange gebaut werden, die nach Norden zur B472 führt. “Alle neun Varianten haben den Nachteil, dass nur einzelne Ortsteile entlastet werden, aber nicht Gesamt-Waakirchen – das wird immer zu kontroversen Diskussionen führen.”

Die Waakirchner waren zahlreich in der Turnhalle erschienen / Quelle: Tina Hansch

Deshalb Ammerls Empfehlung: Eine komplette Entlastung des Gemeindegebietes Waakirchen kann nur durch die Kombinationsvariante der Südumfahrung zusammen MIT einer Spange vor Hauserdörfl erfolgen. Oder, sein abschliessendes Fazit:

Das „Nullfall“-Szenario – gar nichts machen

Denn: Falls die Südumfahrung in Holzkirchen verwirklicht wird, haben Berechnungen ergeben, dass dies Verkehr aus Waakirchen abziehen wird. Und dann könne man immer noch einfache, verkehrsoptimierende Lösungen in Waakirchen anstreben und ansonsten alles beim Alten belassen. Und das ist vielleicht nicht die schlechteste Idee, denn jeder Ausbau generiert noch mehr Verkehr, der letztendlich das gesamte Tegernseer Tal belastet.

Helmuth Ammerl und Hartl beantworten Fragen des Publikums / Quelle: Tina Hansch

In der anschließenden Fragerunde konnten sich die Bürger äußern. Es gab Fragen zur Lärmbelastung durch eine Südumgehung, die Problematik der sogenannten Ausgleichsflächen wurde angesprochen, außerdem wurde festgehalten, dass die betroffenen Grundbesitzer nichts von ihrem Grund für die Umgehungen abgeben werden.

Lars Hülsmann, Sprecher der Bürgerbewegung „Entlastung für die B472“, machte erneut auf das Landschaftsschutzgebiet in Waakirchens Süden aufmerksam, das beim Bau einer Südumgehung unwiderruflich zerstört würde, unabhängig von dem technischen Problem, in teilweise einem Moorgebiet zu bauen. Er stellte klar, dass das Straßenbauamt bzw. deren Verantwortliche kein Interesse am Wohlergehen der Bürger und ihrer Lebenssituation haben, sondern lediglich am optimalen Verkehrsfluss und gut ausgelasteten Straßen.

3.500 Waakirchner haben bereits per Unterschrift für den Tunnel abgestimmt

Wie Hülsmann sprach sich auch Balthasar Brandhofer (ABV) mit Bezug auf die vielen Unterschriften für die Tunnelvariante aus. Norbert Kerkel (FWG) warf hingegen noch einmal die sogenannte „Hagleitner“-Variante in den Raum, eine kurze Tunnellösung am westlichen Ortseingang von Waakirchen. Tatsache ist, dass eine Entscheidungsfindung sehr schwierig wird. Rathauschef Hartl stellte fest:

Egal welche Variante favorisiert wird, letzten Endes findet nur eine Verlagerung des Verkehrs von A nach B statt – einer zieht immer die A.-Karte, in dem Fall Hauserdörfl.

Er plädiert für eine Großlösung, also ein landkreisweites Verkehrskonzept, auch bezüglich des Schwerlastverkehrs, der seiner Meinung nach reduziert werden musste. Die wichtigste Frage war: Wie geht es weiter? Noch in diesem Monat wird der Gemeinderat während einer Klausurtagung die Analyseergebnisse überarbeiten und einen Fragenkatalog für die Bürger erstellen. Die Waakirchner sollen mehrere Wahloptionen bekommen. Anhand dieser Ergebnisse wird dann im Januar 2020 vom Gemeinderat eine Entscheidung gefällt, welche Lösung umgesetzt werden soll.

Die Ergebnisse der hier besprochenen Verkehrsanalyse werden für interessierte Bürger und Bürgerinnen auf die Homepage der Gemeinde Waakirchen gestellt.

Die beste Lösung laut Verkehrsplaner: Kombinationsvariante Südumfahrung mit Spange vor Hauserdörfl / Quelle: Tina Hansch

Aigner und Söder in der ersten Reihe

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Heute ist Leonhardi. In Kreuth haben sich deshalb wieder zahlreiche Pferdebesitzer den Segen des heiligen Leonhard abgeholt. Beim traditionellen Umritt war heuer ein ganz besonderer Gast dabei. Hier geht’s zur großen Fotostrecke.

Ilse Aigner und Markus Söder hatten heute Ehrenplätze / Quelle: Nina Häußinger

Leonhardi ist auch in Kreuth ein wichtiger Feiertag. Traditionell pilgern Pferdebesitzer an diesem Tag in den Ort, um sich den Segen des heiligen Leonhard abzuholen. Der Schutzpatron der landwirtschaftlichen Tiere, heutzutage hauptsächlich der Pferde, soll diese vor allerlei Unheil bewahren. Die älteste urkundlich belegte Leonhardifahrt ist daher eigentlich eine Prozession – Hoch zu Ross.

Kreuth hat dabei einen ganz besonderen Status. Hier findet jedes Jahr am 6. November der älteste Leonhardi-Ritt Bayerns statt. Er besteht schon seit dem Jahr 1442. Auch heuer waren wieder rund 30 festlich geschmückte Gespanne, zahlreiche Reiter und vor allem viele Zuschauer gekommen. Nach der Prozession und der Segnung, umrundet der Umzug traditionell dreimal die Kirche. Ganz zu Beginn reitet der Vorreiter mit der Leonhardi-Standarte. Und direkt dahinter der Truhenwagen des Gemeinderats.

Aigner und Söder in der ersten Reihe

Hier durfte heuer erstmals ein ganz besonderer Gast Platz nehmen. Ministerpräsident Markus Söder war zum Umritt gekommen. Zusammen mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner, durfte er die erste Reihe der Kutsche besetzen. In Kreuth ist es Tradition, dass die Ministerpräsidenten zur Feier eingeladen werden. Auch Franz Josef Strauß hat während seiner Amtszeit einmal teilgenommen.

Teilgenommen haben heute unter anderem auch Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider, Holzkirchens Bürgermeister Olaf von Löwis, Gmunds Bürgermeister Alfons Besel und Landrat Wolfgang Rzehak.

Am Abend öffnen die Trachtler heute den Leonhardstoana Hof am Waldfestplatz, um den Festtag ausklingen zu lassen. Dort findet der traditionelle Leonharditanz statt, bei dem nicht nur Teilnehmer der Leonhardifahrt, sondern auch Gäste willkommen sind. Los geht’s um 20 Uhr.

Hier unsere große Fotostrecke zum Leonhardi-Tag in Kreuth:

Der Gottesdienst fand auf dem Grundstück der Familie Bierschneider statt / Quelle: Nina Häußinger
Ministerpräsident Markus Söder, Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider und Holzkirchens Bürgermeister Olaf von Löwis während des Gottesdienstes in Kreuth / Quelle: Nina Häußinger
Viele Medienvertreter waren auch heuer vor Ort, um das Spektakel zu dokumentieren / Quelle: Nina Häußinger
Auch Ilse Aigner (links) war traditionell an Leonhardi in Kreuth dabei / Quelle: Nina Häußinger
Erstmals mit dabei: Ministerpräsident Markus Söder – hier neben dem Holzkirchner Bürgermeister Olaf von Löwis / Quelle: Nina Häußinger
Bürgermeister Josef Bierschneider mit Ilse Aigner, Markus Söder und Landrat Wolfgang Rzehak / Quelle: Nina Häußinger
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Kaschiert Rottach-Egern eigene Versäumnisse?

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Es gab Zeiten im Tal, da waren Kirchtürme die optischen Größen. Jetzt sind es Baukräne. Und alle verdienen. Die Verkäufer, die Entwickler, die Handwerker, die Gemeinden. Aber nach außen hin will man die Heimat schützen. Jüngster Fall: ein Bauvorhaben in Rottach, das den örtlichen Bürgermeister erzürnt hatte. Wir haben im Landratsamt Miesbach nachgefragt.

Um das Bauprojekt in der Werinherstraße in Rottach gab es Diskussionen

Das Bauvorhaben erfüllt jedes Klischee der Einheimischen über Fremde: Ufergrundstück. Rottach-Egern. Bauwerber kommt aus, na klar, Grünwald-München. Und dann baut er, und baut, ebenso na klar, zu hoch. Schuld, so war man sich in der Runde am Ende einig, die Untätigkeit und Fahrlässigkeit läge im staatlichen Bauamt in Miesbach.

Wir haben Pressesprecherin Sophie Stadler gefragt, wie das Landratsamt zu den erhobenen Vorwürfen steht.

„Bei dem Bauvorhaben fanden in den vergangenen Monaten mehrere Baukontrollen statt“, so Pressesprecherin Sophie-Marie Stadler vom Landratsamt. „Es wurde dokumentiert, dass die Wandhöhe genau der im Plan genehmigten Höhe entspricht. Die notwendigen Abstandsflächen an der Traufseite, also zu den Nachbarn hin, bleiben dementsprechend unverändert.

TS: Nun gibt es aber eine veränderte Dachneigung, die nicht im Plan vorgesehen war.

Stadler: Die Erhöhung der Dachneigung (23 Grad statt wie genehmigt 20 Grad) ist selbst für das geübte Auge ohne zu messen kaum erkennbar. Die durch die Veränderung der Dachneigung größere Firsthöhe (24 cm mehr) bedeutet eine um 8 cm (!) größere Abstandsfläche an den Giebelseiten.

Heißt aber doch eine größere Wohnfläche und damit größere Erlöse?

Stadler: Durch statisch erforderlich dickere Geschossdecken nimmt die Wohnfläche im Dachgeschoss sogar ab. Von „Gewinnmaximierung“ durch die höhere Dachneigung kann also zumindest in diesem Fall keine Rede sein.

Das mag ja sein. Aber ist diese Salamitaktik nicht genau das, was Bürger stört? Hier drei Grad, dort vierzig Zentimeter weniger Abstand zur Grundstückgrenze? Das Gesetz ist doch kein Vorschlag.

Stadler: Das bestehende Gebäude fügt sich gem. § 34 I BauGB in die maßgebliche Umgebungsbebauung ein und ist demensprechend genehmigungsfähig. Unabhängig davon wären wie oben beschrieben für einen Rückbau die Grundsätze der Verhältnismäßigkeit und der Selbstbindung der Verwaltung zu berücksichtigen. Bei gleichbleibenden Wandhöhen, 24 cm höherer Firsthöhe und 8 cm größerer Abstandsfläche an der Firstseite sind die rechtlichen Anforderungen an eine Rückbauanordnung nicht erfüllt.

So soll das Großprojekt am Seeufer in Rottach am Ende aussehen

Das Landratsamt bekommt in jüngster Zeit immer stärker Gegenwind aus den Gemeinden. Wie am Beispiel Rottach-Egern zeigt sich eine gewisse Frustration über mangelnde Sorgfalt des LR bei Bauvorhaben im Tal.

Stadler: Zur Klärung: Eine Gemeinde genehmigt nicht; sie erteilt oder versagt das Einvernehmen. Genehmigt wird ausschließlich durch das Staatliche Bauamt am Landratsamt.

Mag sein, aber müssten nicht stärker, sprich grundsätzlicher, nachhaltiger von staatlicher Seite Rohbauten kontrolliert werden?

Stadler: Vom Gesetzgeber sind keine Rohbaukontrollen vorgesehen. Rohbauten werden also nicht standardmäßig, sehr wohl aber stichprobenartig kontrolliert. Erhält das Staatliche Bauamt Hinweise, wird diesen nachgegangen. Wenn es Hinweise von Bürgern oder Gemeinden gibt, werden diese von den Mitarbeitern des Staatlichen Bauamts ernstgenommen. Eine Baukontrolle findet zeitnah statt, meist sogar noch am gleichen Tag.

Also, was ist der wahre Grund für den Zwist zwischen Landratsamt und dem Gemeinderat?

Stadler: Es ist schade, dass die Gemeinde Rottach-Egern zunehmend versucht, Defizite bei der Kreisbehörde zu verorten, offensichtlich mit dem Ziel, über eigene Versäumnisse aus den letzten Jahrzehnten hinsichtlich bauleitplanerischer Maßnahmen zur Vermeidung „gewinnmaximierender Grundstücksnutzung“, wie die Gemeinde so gerne sagt, hinwegzutäuschen. Wir würden es begrüßen, wenn die Gemeinde zu einem sachlichen Dialog zurückkehrt und gemeinsam mit der Bauaufsichtsbehörde versucht, zielführende Lösungsansätze zu entwickeln.

Denn weder das Landratsamt noch der aktuelle Gemeinderat können etwas für die bauleitplanerischen Maßnahmen, die vor vielen Jahrzehnten (nicht) getroffen wurden.

Wir danken Ihnen für das Gespräch.

Eisratz´n-Halle nun hoffentlich bald fertig

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Mehr als zwei Jahre dauert der Bau der Schaftlacher Eisratz´n-Halle schon. Erst unterlief ein Fehler bei den Fundamenten, dann ging das neu gebaute Dach kaputt und schließlich fehlte Geld für den Weiterbau. Doch so langsam scheint ein Ende der Odyssee in Sicht.

Manfred Weiser von den Schaftlacher Eisratz´n hofft, dass nun alles glatt geht / Quelle: David Drezga

Jahrelang hatten die Schaftlacher Eisratz´n für die Überdachung ihres Platzes gekämpft. Der Traum war ein Leistungszentrum für Stockschützen, das unabhängig vom Wetter ist. 2017 war es dann soweit, das Fundament konnte gelegt werden. Doch sie legten es zu nah an den benachbarten Wald. Also musste es neu gemacht werden, was erhebliche Mehrkosten verursachte.

Im Herbst 2018 schließlich wurden die Träger für die Überdachung aufgerichtet. Doch als das Dach montiert war, hielt es dem Schnee nicht stand, rutschte ab und musste durch ein neues ersetzt werden. Man glaubt es kaum, doch dann ging auch noch das Geld für den Weiterbau aus, weil der Sponsor aus gesundheitlichen Gründen sein Engagement nicht fortsetzen konnte.

Soweit nur die wichtigsten Eckpunkte dieser komplizierten Geschichte. Doch nach all den großen und auch kleinen Debakeln scheint sich ein Ende der Odyssee abzuzeichnen, wie Manfred Weiser, Mitglied der Eisratz´n erzählt. „Wir haben jetzt die größte Halle in der Umgebung, sieben Bahnen, unabhängig von der Witterung”, sagt er nicht ohne Stolz und führt weiter aus:

In den nächsten Wochen bzw. irgendwann im Dezember oder Januar wird die Halle fertig sein. So Gott will.

Es fehle nicht mehr viel. Beispielsweise noch die Seitenverkleidungen, die man gerade anbringe. Aber Bezirksligisten und sogar Bundesligisten spielen und trainieren hier teilweise schon, berichtet Weiser.

Die Vorstände der Eisratz´n beim Aufziehen der Seitenverkleidungen an der Halle / Quelle: David Drezga

„Die offizielle Eröffnung findet im Frühjahr statt“, ruft der Vorstandsvorsitzende Richard Hacklinger vom Baugerüst herunter. Der Mann ist wohl um die 80 Jahre alt, steht aber mit Bohrmaschine und Schraubenzieher bewaffnet oben auf dem Gerüst und bringt zusammen mit seinen Kollegen die Seitenverkleidungen an. Das zeichnet die Eisratz’n aus, dass sie seit Jahren nicht nur mit Worten, sondern vor allem körperlich für die gemeinsame Halle schuften.

Auch deshalb dauert der Bau länger als man es unter normalen Umständen für ein Gebäude dieser Art erwarten würde. Denn sie erbringen das meiste in Eigenleistung. Man kann Ihnen insofern nur wünschen, dass nichts mehr schiefgeht und die Eröffnung im Frühjahr wie geplant stattfindet.

Der Robin Hood vom Tegernsee

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Die Bayern lieben sie: ihre Volkshelden. Gerne sind es verwegene Charaktere, die trotz krimineller Machenschaften verehrt werden. Gestern vor 142 Jahren wurde am 6. November 1877 der Wildschütz Jennerwein aus Holzkirchen am Peißenberg erschossen.

Am Friedhof in Schliersee Westenhofen ist der Jennerwein begraben. / Foto links: www.tegernsee-schliersee.de

Sein eigentlicher Name war Georg Jennerwein, in der Region Tegernseer-Schliersee bekannt als „Girgl von Schliers“. Heute wird er nur noch “Wildschütz Jennerwein” genannt. Er war ein wilder Bursch in jeder Hinsicht.

Es war ein stolzer Schütz in seinen schönsten Jahren

Geboren wurde Girgl 1848 in Holzkirchen. Nach dem Krieg 1870 / 71 schlug er sich als Holzknecht durchs Leben. Er galt als hervorragender Jäger. Dieses Talent machte er sich zu Nutze und wilderte illegal in königlichen Jagdrevieren. Dadurch wurde er berühmt – zum Helden machte ihn schließlich das Volkslied „Wildschütz Jennerwein“, das Ende des 19. Jahrhunderts entstand.

Georgs Vater wurde beim Wildern vor den Augen des kleinen Girgls von Polizisten erschossen. Der Trotz gegen die Obrigkeit kommt daher nicht von irgendwo. Die Armen hatten es schwer in Zeiten als noch der Adel herrschte – sie hatten nichts, die Großen alles. Deswegen begann Georg das Wildern, um über die Runden zu kommen. Das geschossene Fleisch verkaufte er günstig an Wirte oder verschenkte es an Arme. Damit wuchs er zum verklärten Helden der Unterschicht – ein oberbayrischer Robin Hood sozusagen.

Und auf den Bergen, ja da ruht die Freiheit

Polizisten und Jäger bissen sich am Jennerwein die Zähne aus. Dass er illegal Wild schoss, war allseits bekannt, nur nachweisen konnte man es ihm nicht. Die königlichen Jäger bewunderten sein Talent und das Volk mehr und mehr seinen ungebrochenen Schneid, sich gegen die “Großkopfaden” aufzulehnen.

Auch sonst war Girgl kein Unschuldslamm. Es heißt, er wäre ein Weiberheld und Raufbold gewesen, ein anständiger Hallodri eben. Als stattliches Mannsbild hatte er bei den Frauen leichtes Spiel und auch seine Verwegenheit verhalf ihm zu seinen Erfolgen in der Damenwelt. Die Freiheit war Girgl heilig und so band er sich an nichts und niemanden.

Doch auf so eine schlechte Weise musste Jennerwein zugrunde gehen

Ganz nach dem Motto „live fast, love hard, die young“ nahm das Leben des Wildschütz ein tragisches Ende. Am 6. November 1877 wurde Girgl mit nur 29 Jahren hinterrücks am Peißenberg zu Tegernsee erschossen. Verdächtigt und verurteilt wurde sein ehemals bester Freund. Doch der Mord bleibt bis heute ein ungeklärtes Geheimnis.

Du feiger Jäger, s´ist eine Schande

Was wäre auch ein Held ohne einen mysteriösen Tod? Neun Tage nach den Schüssen fand man den Jennerwein am Peißenberg, heute besser bekannt als der Rinnerspitz in der Nähe der Bodenschneid. Sein großer Zeh steckte im Abzugsbügel, eine Kugel jedoch im Rücken. Folglich kam das Gericht zum Entschluss, dass nachträglich ein Selbstmord inszeniert worden war.

Durch die Verbreitung des Volkslied „Wildschütz Jennerwein“ (Autor unbekannt) wurde aus einem liederlichen Rebell ein Volksheld. Sein Leben wird zur romantischen Legende und Vorlage für Theaterstücke und Filme. Der heimatkundige Autor und Sprecher Beni Eisenburg aus Gmund stellt fest:

Bis heute ist der Jennerwein noch nicht in der Vergessenheit verschwunden.

Hagn sorgt für mehr Transparenz über die TTT

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Vordergründig ging es um den Jahresabschluss 2018 der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT), den deren Chef Christian Kausch dem Stadtrat erläuterte. Doch Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) will mit mehr Transparenz die „verbreitete Unkenntnis“ über die TTT ausräumen. Verpflichtet wäre er nicht dazu.

Tegernsees Bürgermeister will künftig mehr Transparenz über die TTT in den Stadtrat bringen

Die Zahl klingt nicht gerade berauschend, die Kausch eingangs bei der Vorstellung seiner Bilanz 2018 nannte. Seine TTT hatte zuletzt einen Jahresüberschuss von 514 Euro erzielt. Darin enthalten sind auch die Zinseinnahmen und Erträge von 351 Euro. Und dies, obwohl laut Kausch die Umsatzerlöse von 4,2 im Jahr 2017 auf zuletzt 4,5 Millionen Euro gestiegen sind. Der TTT-Geschäftsführer führte dies auf die gestiegenen Einnahmen durch die TegernseeCard zurück. Da diese im Voraus eingekauft werde, schlagen aber auch 50.000 Euro beim Materialaufwand zu Buche. „Wir kaufen im größeren Stil die TegernseeCard und Gästekarten auf Vorrat ein“.

Fürs Personal von insgesamt 48 Mitarbeitern wurden 1,7 Millionen Euro ausgegeben. Diese „leichte Steigerung“ zum Vorjahr habe tarifliche Gründe. Da ist nichts „Wesentliches dabei“. Kausch hob in seinem Bericht vor allem die neue Webseite hervor. Hier sei groß in eine EDV-Umstellung samt Modernisierung investiert worden. „Dementsprechend wächst das Anlagevermögen auf 166.000 Euro“. Gestiegen sind laut Kausch auch die „betrieblichen Aufwendungen von 2,1 auf 2,2 Millionen Euro“. An Eigenkapital verfüge die TTT über 63.000 Euro und habe eine Kapitalrücklage von 173.000 Euro.

Gegen „Negatives“ über die TTT angehen

Der Stadtrat kannte die Zahlen vorab schon, daher fragte Andreas Obermüller (FWG) angesichts der „Transparenz“ verwundert: „Das machen wir heute zum ersten Mal, dass wir die Zustimmung erteilen“. Den Grund dafür nannte Hagn. Er habe entschieden, es sei wesentlich sinnvoller, wenn der Stadtrat mit Budget und Jahresabschluss sieht, „wie sich das Unternehmen entwickelt“. Denn damit könne die verbreitete Unkenntnis über die TTT ausgeräumt werden.

Außerdem sei ersichtlich, über welche Zahlen die fünf Bürgermeister als Gesellschafter entscheiden. „Ich halte es für sinnvoller, dies so gegenüber dem Stadtrat zu machen“. Auch wenn die Transparenz gegenüber dem Gremium nicht erforderlich sei. Doch für ihn habe es den Vorteil, wenn es Unstimmigkeiten geben würde, so Hagn, könne er diese im nächsten Jahr in die Gesellschafterversammlung einbringen. Letztlich gehe es um Akzeptanz. Denn der Tegernseer Stadtrat „soll nicht nur abnicken, sondern seine Zustimmung zum Unternehmen erteilen, an dem man zu einem Fünftel beteiligt ist“. Er würde keinesfalls „gegen einen Beschluss des Stadtrats agieren“, versicherte Hagn.

Nachdem sich Norbert Schußmann (CSU) den 52-seitigen Jahresabschluss „reingezogen“ habe, stelle er fest, „ein wirklich gesundes Unternehmen mit der TTT“ zu haben. „Die machen eine anständige Arbeit“. Nachdem vor Jahren „viel Negatives“ über die TTT verbreitet worden sei, „ist das Unternehmen nun in ein ruhigeres Fahrwasser“ gekommen. „Die Sache funktioniert“ auch aus seiner Sicht als kleinerer Vermieter, so Schußmann. Er schlug vor, dem Bürgermeister die Entlastung zu erteilen. So kam es. Einstimmig wurde Hagn entlastet und der Jahresabschluss gebilligt.

 

 


Mojos Finest heute im Café Max I. Joseph in Rottach-Egern

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Mojos Finest gastieren am Donnerstag, den 07.11.2019 im Café Max I. Joseph in Rottach- Egern.

Die gebürtige US-Amerikanerin Sandie Blair interpretiert seit mehr als 20 Jahren auf charmante und stimmgewaltige Art ausgesuchte Nummern aus Rock, Pop und Soul. Begleitet wird sie von Rupert Trinker am Klavier und Alex Eisenberger an der Gitarre. Zusammen ergeben die 3 fabelhaften Musiker ein wundervolles „Mojo“, einen eindrucksvollen musikalischen Moment. Erleben Sie Rock, Pop und Soul vom feinsten mit Mojos Finest in unserem Musikwohnzimmer im Max I. Jospeh in Rottach Egern.

Einlass: 18:00 Uhr und der Eintritt ist FREI
Mehr Informationen erhalten Sie unter 0176-20296457

Ein Kulinarikführer für den Tegernsee

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In Zusammenarbeit mit dem Callaway Verlag hat die Tegernseer Tal Tourismus GmbH jetzt das Buch „Der Tegernsee – eine kulinarische Reise“ herausgebracht. Stellvertretend präsentieren in diesem Kochbuch 38 regionale Betriebe die Bandbreite des Genießerlandes mit ihren Lieblings-Rezepten und zahlreichen Geheimtipps, vom Produzenten bis zum Spitzenkoch. Am Mittwoch wurde das Buch festlich vorgestellt.

Tegernsee, 07.11.2019: Wer beim Reisen an den Tegernsee ans Essen und Trinken denkt, dem fallen als Erstes Schweinshaxen, Semmelknödel sowie geräucherte Saiblinge und Forellen ein, für die der See weithin bekannt ist. Dabei bietet die Region eine enorme Dichte unterschiedlichster kulinarischer Genüsse in Wirtshäusern, Restaurants, Bars, Einkehrmöglichkeiten und produzierenden Betrieben am See und in den Bergen.

Stefanie Pfeiler, Produkt-Managerin bei der TTT, startete das Projekt bereits im Frühjahr 2019. Mit dem familiengeführten Traditionsverlagshaus CALLLWEY in München, das für Qualität und Heimatverbundenheit sowie Erfahrung mit hochwertigen kulinarischen Buchprojekten steht, konnte der ideale Partner gewonnen werden. „DER TEGERNSEE – eine kulinarische Reise“ zeigt die Bandbreite der kulinarischen Genüsse des Tals stellvertretend für die knapp 200 Speisenkarten. Vom Produzenten im Familienbetrieb über Traditionswirtschaften, Almgasthäuser und kreative Küchen bis zur Spitzen- und Sternegastronomie ist die Vielfalt eindrucksvoll auf hochwertigem GMUND Papier festgehalten.

Neben der Präsentation der unterschiedlichen Küchen, Rezepte und Geheimtipps bietet der Kulinarikführer auch Wissenswertes über die fünf Talgemeinden aus Kultur, Handwerk und Brauchtum. Diese verschiedenen Facetten des Genießerlandes haben Autor Franz Kotteder und Fotograf Enno Kapitza anschaulich eingefangen und auf 192 Seiten beschrieben. Der Band dient als Reisebegleiter in die hiesige kulinarische Welt und macht Gästen wie Einheimischen Lust, auf eine kulinarische Entdeckungsreise zu gehen. Am Mittwoch erfolgte am Lieberhof in Tegernsee gemeinsam mit dem CALLLWEY Verlag, der Tegernseer Tal Tourismus GmbH und einigen teilnehmenden Partnern die festliche Präsentation des Buches. Der Kulinarikführer ist in den Tourist-Informationen rund um den Tegernsee, online sowie im Buchhandel erhältlich – und ein perfektes Weihnachtsgeschenk für alle Tegernsee-Liebhaber.

Ukrainischer Doppelsieg und ein iranischer Wandersmann

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Die 23. Offene Internationale Bayerische Schachmeisterschaft (OIBM) ging in Gmund am Sonntag erfolgreich zu Ende. Auf dem Siegerpodest: zwei Ukrainer und ein iranischer Schachspieler. Die besten Deutschen belegten die Plätze elf und zwölf.

Tegernsee, 06.11.2019: Neun Tage lang wetteiferten mehr als 500 Spieler aus 27 Nationen auf Gut Kaltenbrunn in Gmund um 16.350 Euro Preisgeld. Turnierdirektor Sebastian Siebrecht blickte mit Freude auf das konzentrierte kämpferische Getümmel auf den Brettern. Mit 116 angemeldeten Titelträgern war die diesjährige Schach-Großveranstaltung so leistungsstark besetzt wie nie zuvor.

Noch während die 23. OIBM lief, kündigte der ukrainische Schachgroßmeister und ehemalige Nummer sechs der Welt Pavel Eljanov an, er wolle zurück in die Weltklasse. Schließlich teilte er sich mit 7,5 Punkten aus neun Partien den ersten Platz mit seinem Landsmann Vitaily Bernadskiy. Dieser hatte bei gleicher Punktzahl die etwas stärkeren Gegner und rückte damit auf Rang eins. „Wertungssieg“ nennen Schachspieler einen derart knappen Triumph. „Nächstes Jahr bringe ich wahrscheinlich meine Eltern mit“, erklärte der drittplatzierte Großmeister Pouya Idani aus dem Iran, der seine Familie mit Fotos allmorgendlicher Exkursionen in die Natur überrascht hatte. Die herrliche Landschaft und atemberaubende Aussicht von Gut Kaltenbrunn über den herbstlich schimmernden See bildeten die perfekte Kulisse. „Für uns ist die OIBM eine wertvolle Veranstaltung“, sagt Peter Rie, Turnierleiter und Veranstaltungsleiter der Tegernseer Tal Tourismus GmbH. „Wir sind jetzt im dritten Jahr im Gut Kaltenbrunn, wieder hat alles reibungslos funktioniert, ein Rad hat ins andere gegriffen.“

Wegen der guten Erfahrungen mit der OIBM wolle er mit seinem Team jetzt darüber nachdenken, weitere Schachveranstaltungen an den Tegernsee zu holen. Tatsächlich kann sich die Bilanz der Wertschöpfung für die Region sehen lassen: „Die OIBM bringt in einer absoluten Nebensaison etwa 4.500 Übernachtungen und ist für das Tegernseer Tal weltweit ein wertvoller Imageträger.“ Sebastian Siebrecht hob noch einmal die Qualität des Turniers hervor: „Abseits von der tollen Resonanz haben wir in Gmund neun Tage lang großen Sport gesehen“.

31 Großmeister bürgten für Spitzenklasse und Teilnehmer wie Eljanov oder der ehemalige WM-Finalist Gata Kamsky setzten noch ein Sahnehäubchen obendrauf. Kamsky, nominelle Nummer eins des Turniers, war gleich zu Beginn gestrauchelt, als er sich gegen ein zwölfjähriges Talent aus Indien ins Remis fügen musste. Dank eines Sieges in der Schlussrunde wurde der US-Großmeister Zehnter, einen halben Punkt hinter den beiden Ukrainern. Gleich hinter Kamsky die beiden besten Deutschen: Michael Prusikin vom Bundesligisten BCA Augsburg sowie der deutsche A-Jugend-Meister Luis Engel aus Hamburg.

Startschuss für Umbau der Tegernseer Hütte

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Die Tegernseer Hütte in Kreuth ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und eine Station für Alpenüberquerer. Seit Ende August dürfen nun keine Übernachtungsgäste mehr aufgenommen werden. Der Grund: Brandschutz. Kreuth unterstützt die nötigen Maßnahmen des Alpenvereins nun.

Die Tegernseer Hütte hängt an einem Fels / Archivbild

Tausende Bergsteiger besuchen jedes Jahr die Tegernseer Hütte, die auf einem schmalen Grat zwischen Ross- und Buchstein in den Tegernseer Bergen nahe Kreuth liegt. Rund 2.600 Menschen übernachten pro Jahr in dem beliebten Bergdomizil. Und auch in diesem Jahr war das Reservierungsbuch von Hüttenwirt Michl Ludwig wieder voll.

Doch, wie berichtet untersagte das Staatliche Bauamt im Landratsamt Miesbach mit einem Bescheid vom 29. August weitere Übernachtungen wegen Brandschutzmängeln.
Gefordert werden von Behördenseite zwei Fluchtwege und eine Hausmeldeanlage. Sobald dies erfüllt ist, könnten wieder Gäste im Dachgeschoss übernachten. Schon im Oktober machte sich der Vorstand der DAV-Sektion Gedanke, wie eine Lösung für die Hütte aussehen könnte.

Gemeinderat stimmt Plänen zu

Gestern nun lag dem Kreuther Gemeinderat ein erster Entwurf vor. Auch die Mitglieder sind sich der Ausnahmesituation der Hütte bewusst. „Das Grundstück ist als Fels dargestellt“, erklärte Bürgermeister Josef Bierschneider (CSU). Man befinde sich hier im Außenbereich und habe schon immer ein Gebäude, das nicht der Satzung entspreche. „Hier muss man aber auf die Lage Rücksicht nehmen. Die Tegernseer Hütte ist ein beliebtes Ausflugsziel. Uns allen ist daran gelegen, dass hier bald wieder was möglich ist“, so Bierschneider weiter.

Die neue Planung sehe nun eine Veränderung an der Westseite vor. Das Dach soll um Quergiebel und Gauben erweitert werden und zwei Außentreppen sowie zwei Balkone sollen hinzukommen. Insgesamt vergrößert sich die Nutzfläche dabei um rund 50 Quadratmeter. Hier soll künftig Platz für Mitarbeiter geschaffen werden. Für die Realisierung musste der Gemeinderat nun einige Abweichungen von der Satzung genehmigen.

So sehen die Entwürfe für die Tegernseer Hütte aus / Quelle: DAV

Martin Walch (SPD) betonte: „Ich bin normal kein Freund von Abweichungen. Die Tegernseer Hütte hat aber eine exponierte Lage. Nachdem die nun solche Auflagen bekommen haben, bin ich schon dafür das zu befürworten.“ Dem schloss sich auch Elisabeth Hartwig (CSU) an. „Ich finde dem sollten man zustimmen.“ Das sahen wohl auch alle anderen so. Die Räte erteilten dem Alpenverein ihr einvernehmen.

Für den Verein bedeutet der Umbau nun einen immensen Aufwand angesichts der exponierten Lage auf 1650 Metern Höhe. Die Tegernseer Hütte ist nur zu Fuß zu erreichen. Lasten werden mit einer Materialseilbahn transportiert, deren Nutzlast allerdings beschränkt ist. Zudem gibt es auf dem Bergsattel zwischen den Doppelgipfeln wenig Platz.

Michl Ludwig, Pächter der Tegernseer Hütte, ist mit seinem Team nun erstmal in die Ruhepause gegangen. Wie schnell die Baumaßnahmen umgesetzt werden und ob schon im Frühjahr mit einer Eröffnung geplant werden kann, wird sich wohl in den kommenden Wochen entscheiden.

Schnee kommt ins Tegernseer Tal

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Es wird frostig am Tegernsee. Bereits am Samstag könnte der erste Schnee auch im Tal ankommen. Doch bleibt der auch schon liegen?

Auf dem Wallberg liegt bereits Schnee – schon morgen könnte der auch bis ins Tal kommen …

Gestern Morgen mussten viele Tal-Bürger das erste Mal ihr Auto freikratzen. Es ist kalt geworden am See. Und wie es aussieht, bleibt das auch erstmal so. „Am Wochenende liegt über Mitteleuropa ein Tiefdrucksumpf, der mit kühler Meeresluft angefüllt ist“, erklärt der Wetterfrosch aus Schaftlach Hans Wildermuth.

Der Samstag bleibt dabei regnerisch und kühl. Die Schneefallgrenze liegt anfangs noch um 1000 Meter, sinkt dann aber bis in die Täler ab. „Allerdings ist in den Tälern nicht mit viel Neuschnee zu rechnen, da der Niederschlag gegen Abend aufhört und auch in der Summe nicht ergiebig ist“, so der Frosch weiter. Die Temperatur steigen nicht über 5 Grad an. Deutlich mehr Schnee wird dagegen in den Zentral- und Südalpen erwartet.

Die Nächte werden kalt

Am Sonntag beruhigt sich die Lage rasch. „Sollte sich Nebel oder Hochnebel gebildet haben, bleibt es trüb, ansonsten kommt die Sonne raus, auf jeden Fall bleibt es trocken und kühl“, meint Wildermuth. Zu Wochenbeginn, am Montag, wird es dann wieder etwas wolkiger – bleibt jedoch erstmal trocken. „In der Höhe steigt die Temperatur etwas an, davon merkt man aber unten kaum etwas, es fehlt der durchmischende Wind im Tiefdrucksumpf“, so der Wetterfrosch weiter.

Die Nächte werden in der neuen Woche auf jeden Fall frostig. Am Dienstag nimmt durch eine schwache Störung aus Westen die Niederschlagsneigung dann wieder zu.

Es kann in der kühlen Luft dabei weit herab schneien, doch ein “Winter” wird das nicht.

Ab der Wochenmitte verlagert sich ein Schwerpunkt der Tiefdrucktätigkeit ins Mittelmeergebiet. Bei solchen Lagen besteht immer mal die Gefahr von starkem Niederschlag in den Alpen – auch bei uns. „Es gibt aber viele Fragen, wie die genaue Zugbahn von kleinen Teiltiefs südlich der Alpen aussieht. Die wirken sich auf die Niederschlagsintensität und Schneefallgrenze aus“, so Wildermuth. Am Donnerstag könnte es damit etwas schneien und nach aktuellem Stand dann am Wochenende auch etwas mehr, allerdings ist das noch besonders unsicher.

„Viel sicherer ist, dass für die gesamten Alpen eine neuschneereiche Zeit erwartet wird, mit Schwerpunkt in den Süd- und Südostalpen (Karnische Alpen). Wieviel davon für das Mangfallgebirge abfällt ist wieder unsicher, aber es wird schon was zusammenkommen, die Berge bleiben weiß“, macht Wildermuth allen Wintersportlern Hoffnung.

Heimat ist kein Tiefgaragenstellplatz

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Kräne, Baustellen, LKW – Das Tal wird umgegraben. Wer hat noch ein Baurecht, wer will noch mal eine Tiefgarage in Ufernähe tief in das Erdreich rammen? Hier noch eine Haziette, dort noch ein Luxushotel. Das nervt einige, aber deutlich mehr Menschen profitieren von diesem Bauboom. Die Gefechtslage …

Heimat ist kein Tiefgaragenstellplatz

Ein Kommentar von Martin Calsow:

Die Eigentümer

Das Geld ist billig wie nie, und es gibt Erben, die nicht mehr im Tal leben wollen oder können. Mal sind es Einheimische, mal sind es die Kinder von Eltern, die hier ihrem Ruhestand frönten. Also kommt das Haus weg. Mal sind es Söhne und Töchter, die neben ihrer schon großzügigen Landhausvilla noch einen Flecken Land haben. Der wird bis zum letzten Meter bebaut, denn das ist die Rente, die man sich dank dem Fleiß der Altvorderen verdient hat.

Häufiger mal mit der Mutter hoch zum Freihaus oder zur Überfahrt, alte Geschichten angehört, am Samstag brav den Rasen gemäht. Leitmotto: Wohlverhalten bringt Grundstück. Das alles ist menschlich. Man kann es bespotten, aber wer verzichtet schon in den heutigen Zeiten auf solche Möglichkeiten? Das Ergebnis ist für alle Zeiten sichtbar: Zugebaut und verdichtet, selten bewohnt und viel zu teuer für die arbeitende Mittelschicht.

Die Gewinner

Und da wären wir bei denen, die sich auffällig zurückhalten, wenn es um das Thema geht. Denn das wird gern vergessen: Wer profitiert denn auch vom Bauwahn? Es sind Gemeinden, die mehr Steuern mit Bettenburgen und Zuzug der Reichen generieren können und stolz auf einen üppigen Haushalt verweisen können. Es sind Handwerker, die mit der Arbeit kaum nachkommen, die von Baustelle zu Baustelle eilen.

Es sind die Groß-Gastronomen, die vom Zuzug profitieren, weil es eben auch hip ist, ins Tal zu kommen. Es sind die Bauentwickler, die wie die Goldgräber von außerhalb kommen, weil es eben einen Unterschied macht, ob man eine Realschule in Wattenscheid baut oder Mehrfamilienklötze im Tal. Es sind die Makler, die jede Anfrage schon jetzt mit der eher von Reichenghettos gewohnten Arroganz-Attitüde beantworten.

Die Verlierer

Das Leben wird teurer im Tal. Mieten sind für Normalverdienende kaum noch zu stemmen. Das Pendeln zum Arbeitsplatz wird zur Qual, weil die Regierungspartei und ihre Gehilfen lieber Straßen als den Öffentlichen Nahverkehr ausbauen wollten. Auch die CSU verliert, denn sie hat ihren Heimatgedanken mit der Ideologie des Wachstums und des Verdichtens im Tal schon längst hinter viele andere Interessen gestellt. Das merken sich Wähler, die ihre Heimat bewahren möchten.

Und dann sind Gemeinden auch gern bei Großprojekten dabei. Sie verschulden ihre Kommune, glauben an Visionen, scheitern aber schon bei den einfachsten „Hausaufgaben“. Ergebnis: Da, wo es konkret in der Gegenwart um das Wohl unserer Kinder in einer Kita geht, wird vernachlässigt.

Die vermeintlichen Schützer

Bald finden Kommunalwahlen statt. Welche Partei wird aus der bisherigen Kirchturmpolitik ausbrechen, eine für das gesamte Tal wirksame Initiative gründen, die eine einheitliche Front gegen diesen Missbrauch an unserer Heimat stellt? Die Schutzgemeinschaft hat sich zuletzt mit kleinteiligen Diskussionen und überbordender Kritik an allem verzettelt. Es geht nicht darum, gegen alles zu sein. Es geht darum, eine realistische Vision für eine Heimat unserer Nachkommen gemeinsam zu erarbeiten. Können das alte Kräfte, auch im wahrsten Sinne des Wortes, schaffen? Menschen, die vielleicht nur noch eine Periode im Amt sein werden, dann den Ruhestand genießen. Oder braucht es unverbrauchte Räte und Initiatoren, die über alle Gemeinden hinweg agieren wollen?

Das Tal wird älter. Klar werden Kinder geboren, aber die gehen oftmals weg von hier. Und kommen nicht zurück, verkaufen später ihr Erbe (siehe oben). So wird aus einer Gemeinschaft ein gigantischer Service-Park für Touristen und Ruheständler. Das Personal dafür wird hinein gekarrt, denn so viel Personalwohnungen kann es gar nicht geben. Und der Natur wird alles abgerungen. Die unterirdische Verdichtung durch Garagenplätze wird nicht ohne Folgen für die Grundwasserströme und Überschwemmungsszenarien bleiben. Vielleicht rutscht mal der eine Hang, säuft die eine Ufervilla ab. Kein Problem, da hilft ja die Gemeinschaft mit der Feuerwehr – so sie denn noch Mitglieder haben wird.

Allerheiligen standen sie auf ihren Friedhöfen, im Sonntagsstaat, vor den Gräbern ihrer Vorfahren, die das Tal noch anders kannten. Es waren die Einheimischen, die restlichen. Die, die den einstigen Rhythmus des Tals noch mitgehen. Vielleicht ahnen einige, dass ihre Kinder das schon nicht mehr machen werden. Heimat ist nicht die Geranie oder die Lederhose des Bürgermeisters. Heimat ist der Boden, das Land, die Gemeinschaft.

Kathan verkauft sein Autohaus

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Die Familie Kathan hat in den letzten Jahren viel Geld in die Entwicklung ihres Autohauses in Bad Wiessee gesteckt. Umso überraschender ist nun die Meldung, dass der Familienbetrieb verkauft wurde.

Die Unternehmerfamilien Kathan und Unterberger gehen eine Partnerschaft ein:
von links: Bettina, Alexandra und Rainer Kathan, Gerald und Dieter Unterberger, Unterberger-Geschäftsführer Josef Gruber und Betriebsleiter Marco Starke. Foto: Unterberger

Das Autohaus Kathan ist eine Institution in Bad Wiessee. Seit fast 60 Jahren ist das Unternehmen nun im Familienbesitz. Schon 2017, als die Filiale in Miesbach geschlossen wurde, zeichnete sich eine erste Veränderung ab.

Nun trifft die Kathan GmbH eine weitreichende Entscheidung. Ab Januar 2020 übernimmt Unterberger Automobile den Standort in Bad Wiessee. „Mit Unterberger Automobile haben wir einen Partner gefunden, der eine sehr ähnliche Firmenphilosophie wie wir vertritt und unser traditionsreiches Autohaus mit uns und in unserem Sinne weiterführen wird. Als Familienbetriebe legen sowohl wir als auch Unterberger großen Wert auf Kundenbeziehungen und Mitarbeiterführung, was sich nicht zuletzt in langjährigen Betriebszugehörigkeiten ausdrückt“, erklärt Rainer Kathan, der mit Marco Starke weiterhin für die Betriebsleitung verantwortlich sein wird. Seine Frau Bettina bleibt als Leiterin der Buchhaltung, Tochter Alexandra Kathan als Leiterin After Sales im Unternehmen. Die Unternehmerfamilie Kathan und auch das gesamte Team bleiben damit an Bord.

Unterberger auch ein Familienunternehmen

„Mit unseren BMW- und MINI-Betrieben in Rosenheim, Prien am Chiemsee und Freilassing sind wir schon seit 20 Jahren in der Region verankert. Jetzt freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit der Familie Kathan und ihrem bewährten Team in Bad Wiessee. Erfreulicherweise bleiben die mehr als 80 Mitarbeiter dem Betrieb alle treu“, erklärt Gerald Unterberger, geschäftsführender Gesellschafter von Unterberger Automobile.

Das Autohaus Kathan werde mit vollem Leistungsumfang weitergeführt. Dazu zählen sowohl der Vertrieb als auch sämtliche Service- und Reparaturarbeiten für BMW, MINI und Alpina. Das Familienunternehmen Unterberger hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der größten Automobilhändler in Südbayern und Westösterreich entwickelt. 1976 wurde das erste Autohaus in Kufstein eröffnet. Heute verkauft Unterberger mehr als 8.000 Neu- und Gebrauchtwagen.

Kathans Familienbetrieb nun verkauft

Auch 43 Jahre nach dem Start befindet sich das Unternehmen zu 100 Prozent in Familienbesitz. Die Brüder Gerald, Dieter und Fritz Unterberger jun. sind als geschäftsführende Gesellschafter gemeinsam mit Geschäftsführer Josef Gruber für die Automobilsparte verantwortlich. Unterberger Automobile beschäftigt mehr als 730 Mitarbeiter.

Für die Familie Kathan endet damit eine Familiengeschichte. Vater Anton gründete 1960 den Betrieb. Über die Jahre erneuerte der KFZ-Meister die Werkstatt, errichtete eine Ausstellungshalle und machte sich einen Namen im Ort. 2000 übergab Kathan den Betrieb an seine Söhne Peter und Rainer. Das Unternehmen ist in den letzten 19 Jahren immens gewachsen. Erst 2016 wurden die Gebäude modernisiert und auf der gegenüberliegenden Seite der B318 ein neues Ausstellungshaus errichtet.


Kein Interesse am Verkehrskollaps im Tal?

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Heute sollte ein Treffen zum Thema Verkehr in Gmund stattfinden. Geladen war auch der Verkehrsminister. Der hat nun spontan abgesagt. Hat die Regierung kein Interesse am Verkehrskollaps im Tegernseer Tal?

Heute sollte eigentlich ein Treffen zum Stau stattfinden – aber der Minister hat abgesagt

Das ursprünglich für heute angesetztes Treffen zum Thema Verkehr zwischen der Oberland-Initiative, der Landrätin des Kreises Weilheim-Schongau (Frau Jochner-Weiß), den Landräten der Kreise Miesbach (Herrn Rzehak) und Bad Tölz Wolfratshausen (Herrn Niedermaier) sowie Staatsminister Dr. Reichhart wird wohl nicht stattfinden. Grund ist eine Absage des Ministers. „In dieser verweist Herr Dr. Reichhart nicht nur auf terminliche Probleme, sondern lehnt ein Treffen generell ab, da er alle bisher vom Freistaat definierten Maßnahmen und Programme für ausreichend hält. Das dem in der Realität nicht so ist, belegen die vielfältigen Anfragen der Bayerischen Landkreise (nicht nur in unserer Region) nach deutlich stärkerer Unterstützung durch den Freistaat“, betont Lars Hülsmann von der Oberlandinitiative für Verkehr. So werde der ÖPNV aller bayerischen Kreise mit gerade einmal €3,65 pro Einwohner/in im Jahr gefördert, was vollkommen unzureichend sei, findet Hülsmann.

Die Einsicht, dass eine Verkehrswende im Oberland dringend erforderlich ist, um die Belastungen auf den Straßen nicht weiter ansteigen zu lassen und damit die Natur sowie die Bürger zu schützen, sei offenbar grundsätzlich nicht vorhanden. Hülsmann betont:

Die wiederholte Weigerung nicht einmal ein Gespräch führen zu wollen, ist somit ein Schlag ins Gesicht nicht nur der Bemühungen seitens der Oberland-Initiative, sondern auch der Landrätin/ der Landräte, die sich für eine bessere Verkehrssituation einsetzen. Diese Haltung ist umso unverständlicher, da Herr Dr. Reichhart sich selber um das Amt eines Landrats im kommenden März bemüht.

Die Oberland-Initiative will die Absage nun zum Anlass nehmen, auf diesen Um- bzw. Missstand auch Herrn Ministerpräsident Markus Söder hinzuweisen. Nochmals darauf zu warten, bis ein neuer Minister sein Amt im kommenden Jahr antritt sei zumindest keine Option. Die Tatsache, dass der neue Amtsträger der vierte Verkehrsminister innerhalb von nur zwei Jahren ist, zeuge zudem nicht von Kontinuität im Hinblick auf diese sehr wichtige Aufgabe. „Es wird Zeit, dass der Stillstand in der Bayerischen Verkehrspolitik ein Ende hat und wieder Gestaltungswille in das Ministerium einzieht“, so Hülsmann abschließend in einer Erklärung.

Apricot macht Mutti froh

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Die Woche geht. Der Schnee kommt. Da schauen wir zurück auf tote Tiere, hilflose Kommunen und Apricot-Alpträume.

Von toten Tieren und Apricot-Alpträumen …

Leonhardi – ist für die einen eine traditionelle Pferdewallfahrt und ein schöner Abschluss des Feierjahres in Bayern – und für die anderen sind es Kutschfahrten von Würdenträgern mit toten Tieren um den Hals, die durch den Ort fahren und huldvoll winken. Dem Autor gefiel besonders der rote Fuchs der Landtagspräsidentin. Für einen Moment erinnerte man sich an einen einstigen Landrat.

Der soll aber vergessen werden, auch deswegen wurde der fränkische Protestant zur Wallfahrt gebeten, um wieder einmal den freundlich lächelnden Herrn von Löwis aus Holzkirchen ins Bild der Öffentlichkeit und der Medien zu bringen. Gelungen. Da lacht er und freut sich, mit so viel prominenter Unterstützung in die sich langsam erhitzende Phase des Wahlkampfes um das wohlsanierte Büro des Landrats in Miesbach zu starten. Landrat Olaf von Löwis of Menar – sorry, klingt einfach nach, nach… mehr „Erbe der Guldenburgs“ im Oberland, und das wünschen sich die blaublütigen “Goldene Blatt”-Abonnenten in der Redaktion.

Nichts machen, ist auch eine Alternative

Waakirchen – ein Ort, der unter dem Durchgangsverkehr ächzt. Neun Varianten wurden in der letzten Woche der interessierten und betroffenen Öffentlichkeit vorgestellt. Dann war da noch die geländeschonende Version, die mit geschätzten 85 Millionen Euro nahezu ein Schnapper ist. Zum Schluss fand man, dass gar nichts machen durchaus auch eine Alternative sei.

Setzt aber voraus, dass sich diese Idee die Nachbarn in Holzkirchen nicht zu eigen machen. Denn nur eine Südumfahrung dort könnte Verkehr abziehen. Ein hübsches Stück Kirchturmpolitik, und der Alltagsphilosoph Sepp Hartl hat es überraschend schlicht, nein, nahezu aphorismenwürdig auf den Punkt gebracht: „Einer hat immer die A….karte.“, finden die Redakteure aus der Stoikerschule Schaftlach.

Preis für die sinnloseste Diskussion …

Nun beginnt bald die stade Zeit, die in Bad Wiessee bis zum 15. März 2020 dauern wird. Und kurz vorher rückt BM Höß mit der Idee eines Kunstmuseums in der Spielbank heraus. Eine unbekannte Mäzenin wolle ihre private Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich machen. Wir hoffen, dass sie exakt dem Kunstniveau der Wiesseer Uferpromenade entsprechen. Diese putzigen Figuren erfreuen mit ihrer Unschuld und Anspruchslosigkeit vor allem kleine Hunde zum Wasserlassen, finden die Dackel-Besitzer der Tegernseer Stimme.

Den Preis für die sinnloseste Diskussion geht an jene, die sich über tote Füchse an Hälsen schöner Damen zu Leonhardi echauffierten. Sie sollten noch einmal unseren Fleischartikel lesen, so sie nicht gänzlich auf gutes Essen verzichten wollen. Hier in unserem kleinen konservativen Flecken im Süden der Republik, fern von Soja Latte und vegan-talibanesken Strukturen, wird vernünftiger Umgang mit Tieren ganz selbstverständlich gelebt. Wer also wirklich etwas tun will, kauft nicht mehr beim Discounter unsicheres Massenfleisch. Der geht zum Killer (nach wie vor der beste Nachname für den Schlachterberuf) nach Dürnbach oder direkt zu den Höfen, empfehlen auch die Carnivoren in der Redaktion.

Zum Schluss möchten wir die Reihe “Mein Traum in Stein” einführen. Wir zeigen die Traumhäuser im Tal und Oberland, jene in Beton gegossene Phantasien betuchter Menschen, die uns jeden Tag auf’s Neue erfreuen. Wir beginnen mit diesem Anwesen im Grenzgebiet Tegernsee/Rottach-Egern.

Augenschmaus in Tegernsee

“Aprikot macht Mutti froh” – war hier das Motto bei der Farbgebung. Freunde des Hauses hatten noch, so hört man, Steinbaluster in einem insolventen Baumarkt in Gießen oder Katar-Ost aufgetan, und wie man sieht, waren diese in ausreichender Stückzahl (gilt auch für Fensterformen) vorhanden, und prompt wurden sie eingesetzt.

Das Haus ist nur mit Föhnfrisur und Krystle (nicht Crystal) Carrington Gedächtnis-Schulterpolstern zu betreten. Aus einem CD-Player von 1993 wird dann leise Modern Talking gespielt, und der Hausherr serviert Baileys auf Eis. SO geht chic in Mönchengladbach oder Doha.

Mädchen wird von Radlerin angefahren

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Gestern wurde ein Mädchen vor der Otterfinger Schule von einer Radlerin angefahren. Sie erlitt mehrere Prellungen. Nun sucht die Polizei die Frau.

Gestern Nachmittag gegen 14.15 Uhr wollte eine 9-Jährige den Pausenhof der Grundschule Otterfing verlassen. Als sie auf die Schulstraße trat, wurde sie von einer Radfahrerin, die in Richtung Münchner Straße unterwegs war, erfasst. Das Mädchen stürzte zu Boden. Sie zog sich mehrere Prellungen zu. Außerdem hatte sie Nasenbluten.

Die Radfahrerin erkundigte sich zwar zunächst nach dem Befinden des Mädchens. Die Schülerin ging dann jedoch zurück in die Schule und die Radfahrerin fuhr weiter. Die Radfahrerin und Zeugen werden gebeten sich mit der Polizeiinspektion Holzkirchen in Verbindung zu setzen.

Ossis im Tal – kein Klagelied

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Morgen feiert Deutschland 30 Jahre Mauerfall – das mag für das Tal weit weg sein. Überhaupt ist doch schon alles darüber geschrieben worden. Und: Was geht es uns hier im Süden an? Eine Menge findet unser Kolumnist.

30 Jahre Mauerfall – das geht auch das Tal etwas an, findet unser Kolumnist

Eine Kolumne von Martin Calsow:

Sie stehen hinter der Theke, sie arbeiten in der TTT, sie pflegen unsere Grünanlagen, sie sind unter uns. Menschen, die vor vielen Jahren ihre alte Heimat im Osten aufgegeben haben, hierher gezogen sind. Viele von ihnen kurz nach der Wende. Das wird als selbstverständlich gesehen. Hier gab es Verdienstmöglichkeiten. Hier war alles schön.

Gern wird dabei vergessen, was für einen fulminanten Wechsel diese Zugezogenen hinter sich bringen mussten. In einem völlig neuen System, mit völlig neuen Arten des Umgangs, der persönlichen Geflechte und Abhängigkeiten, haben unsere Landsleute aus Thüringen, aus Mecklenburg oder Sachsen diese Heimat für sich erobert. Sie haben den ein oder anderen Spott herunterschlucken müssen, sich vieles still abgeschaut und übernommen. Ich bin mir nicht sicher, ob jeder von uns, der eine wesentlich leichtere West-Vita hatten, das so mit Bravour ebenfalls geschafft hätten.

Stück für Stück in eine neue Heimat

Es wird derzeit viel über „den Osten“ sinniert und gejammert. Undankbar und zurückgeblieben. Wir können das hier nicht bestätigen. Wir sehen Menschen, die sich ihre Existenz Stück für Stück aufgebaut haben, die kleine Geschäfte haben, sich alsbald Wohnungen und gar Häuser kaufen konnten, fleißig waren und sind.

Schon einmal hatte Bayern einen großen Zuzug von Neuen aus dem Osten erlebt. Die Integration der Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg war weitaus größer, aber auch weitaus härter und zuweilen gnadenloser. Ich ziehe jedenfalls am morgigen Tag vor jenen den Hut, die klag- und meist geräuschlos ein kreativer, fleißiger Teil unserer Gemeinschaft geworden sind.

Christoph von Preysing will in Gemeinderat

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Fischer, Gastronom, Unternehmer – und bald vielleicht auch Politiker. Christoph von Preysing ist den meisten Menschen im Tegernseer Tal ein Begriff. Nun zieht es den blaublütigen Tausendsassa in die Politik. Auf den Spuren der Preysings.

Christoph von Preysing plant eine Kandidatur für den Wiesseer Gemeinderat.

„Wo hat Sat.1 bloß dieses Großmaul aufgerissen?“, so titelte die Bild-Zeitung anlässlich der Teilnahme von Christoph von Preysing im Jahr 2009 bei der Fernseh-Seifenoper „Gräfin gesucht“. Der Wiesseer mit der blaublütigen Familie im Rücken fängt hauptberuflich Fische, nebenberuflich Frauen – das war das Image, das die „Bild“ ihm damals gab.

Zwar ist von Preysing immer noch ein offensichtlich extrovertierter Typ, und im Tal und darüber hinaus bekannt wie ein bunter Hund. Doch ist er mittlerweile auch zehn Jahre älter, und erfolgreich als Fisch-Unternehmer und Gastronom in Bad Wiessee. Und genau dort strebt der 36-Jährige bei der anstehenden Wahl einen Sitz im Gemeinderat an. Wie er über Instagram erklärt, sei es nun an der Zeit “Verantwortung für den Ort zu übernehmen”.

Dabei zieht es von Preysing mitnichten in den Schoß einer etablierten Partei. Vielmehr wolle er als Parteiloser bei der Wahl am 15. März kommenden Jahres antreten. Mit seinen politischen Ambitionen wandelt “CvP” auf den Spuren seiner Familie. So war sein Onkel Georg von Preysing bis Anfang 2018 lange Jahre für die CSU Bürgermeister in Gmund. Dessen Sohn Franz von Preysing, der im März vergangenen Jahres dem FWG-Kandidaten Alfons Besel um das Amt des Rathauschefs unterlag, sitzt auch weiterhin im Gmunder Gemeinderat.

Auf Nachfrage erklärt Christoph von Preysing, sich aktuell noch nicht zu seiner möglichen Kandidatur äußern zu wollen. Erst müsse er als Kandidat für den Gemeinderat definitiv bestätigt werden, dann werde er auch zu seiner Motivation und den Umständen seiner Entscheidung, nicht für eine konkrete Partei auflaufen zu wollen, Rede und Antwort stehen.

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