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Schnäppchenjagd im Wiesseer Geisterhotel

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Wie berichtet findet nun seit bereits vier Wochen ein Räumungsverkauf im ehemaligen Hotel Lederer statt. Doch heute drängten sich Hunderte durch den weitläufigen Komplex. Etliche gingen nicht mit leeren Händen nachhause, andere schimpften über die mangelnde Organisation des „Auktionators“ aus der Familie Lederer.

Etwa 200 Interessenten harrten bis zum verspäteten Einlass aus

Schon gut eine halbe Stunde vor Beginn des „Abverkaufs“ um 14 Uhr ist auf dem angrenzenden Parkplatz an der Seepromenade kein freier Stellplatz mehr zu finden. Auch die Hotelanfahrt ist längst schon beidseitig zugeparkt. Viele Fahrzeuge haben auswärtige Kennzeichen und etliche auch einen Anhänger angekuppelt. Groß ist offenbar die Erwartung, noch günstige Schnäppchen machen zu können. Zunächst musste sich die immer größer werdende Menschenmenge gedulden, denn der „nächste Verwandte“ Lederers, der anonym bleiben möchte, kommt mit einer gehörigen Verspätung und fährt ziemlich ungeniert mit seinem alten Porsche durch die wartenden Kaufinteressenten.

Etliche von ihnen aus nah und fern wollen aber auch nur nochmals das Lederer sehen, bevor es demnächst abgerissen werden soll. „Uns treibt die Neugierde her, wie das Hotel einmal ausschaute. Wir brauchen nix“, sagt ein Gmunder. Denn der letzte Vorhang für den vormaligen Eigentümer Josef Lederer ist gefallen. Ende des Monats ist für ihn mit seinem Wohnrecht Ultimo. Bis dahin versucht die Familie des 80-Jährigen die Restbestände des Inventars noch zu versilbern. Das Motto: alles muss raus.

„Furchtbarer Zustand“

„Ich suche noch ein bisschen altes Hotelsilber“, sagt eine Touristin aus Hannover. Gekommen sei man aber ohne große Erwartungen. „Was soll hier nach so vielen Jahren Leerstand schon noch zu finden sein, vielleicht finden wir ein paar Kleinigkeiten“, hofft ein Ehepaar aus Bad Wiessee. Eine Interessentin aus Bad Tölz mit einem kleinen Gästehaus könnte ein paar Gartenmöbel gebrauchen. „Wir haben zuhause eine Ferienwohnung, vielleicht ist etwas dabei, Gläser oder Geschirr“, meint ein Ehepaar aus dem Leitzsachtal. Aber es schaue nicht gerade einladend aus. „Das ist ja in einem furchtbaren Zustand“.

Sie wolle das Hotel nochmals von innen sehen, da sie früher  mit ihrem Mann schon einmal hier war, sagt eine Schlierseerin. Deswegen kommen etliche der Besucher. Viele wollen vor dem Abriss nochmals das einst legendäre Lederer besichtigen, wie ein Ehepaar aus Wolfratshausen bei seinem Sonntagsausflug. „Wie viele andere wollen wir nur mal gucken, es ist ja offensichtlich ein gesellschaftliches Ereignis“, meint ein Ebersberger. Es steuere ja nun auf eine Lösung für das gesamte Hotelgelände zu.

„Dafeits Graffel“

Als dann mit etlicher Verspätung die Neugierde doch befriedigt wird, werden die Interessenten sich selbst überlassen. Keine Organisation, keine Hinweisschilder, nichts. Hilflos irren ältere Menschen über versiffte, dunkle und aufgerissene Flure. Im einstigen Speisesaal klafft ein riesiges Loch an der Decke, der Fußboden ist aufgeweicht. „Grauenhaft“, ist zu hören, wie der Eigentümer habe einfach „alles vergammeln lassen“.

„Nur Graffel, ois restlos dafeit“, schimpfte ein Kreuther Interessent. „Man kann doch nicht alles vergammeln lassen und dann noch  verkaufen“, ist von einem elegant gekleideten älteren Ehepaar aus Tegernsee zu hören. „Die Einrichtung hätte schon vor zehn Jahren verkauft werden müssen“. Inzwischen würden die feuchten Möbel „miefen“. Da müsse man ja Sorge haben, dass man eine Pilzvergiftung bekomme.

Abstauber kommen auf ihre Kosten

Doch nicht alle sind angewidert. Vor allem in der Küche gehen die Restbestände an Geschirr und Thermokannen weg wie sprichwörtlich warme Semmeln. Eine Rottacherin ersteht ein künstliches Blumengebinde für fünf Euro, die im Geschäft „richtig teuer“ wären, ansonsten seien die Zimmer „scheußlich und muffig“. Ein Wiesseer will nochmals schauen, ob die schmiedeeisernen Wandleuchten noch da sind, für die er sich bereits vor drei Wochen interessierte.

Stolz trägt ein anderer Käufer seine Deckenleuchte aus Kristall vor sich her. „Zehn Euro“ habe er dafür bezahlt, meint der Tourist aus Kassel. Plümos und Decken haben zwei junge Frauen aus Starnberg ergattert. „Für den Hund“, wie sie extra betonen. Sieben Leuchten für den Flur aus Schmiedeeisen sind es bei einem Mainzer Urlauber-Ehepaar. Statt der geforderten 140 Euro hätten sie nur die Hälfte bezahlt. Selten war die Hotelruine so gefragt wie heute.

Hier einige Eindrücke – Bilder: Klaus Wiendl

Gespannte Erwartung
Selten war das Lederer so besucht, wie heute
Etwa 200 Interessenten harrten bis zum verspäteten Einlass aus
Auch nach über vier Wochen Räumungsverkauf war noch Einiges zu haben
Manche Besucher schreckte der verwahrloste Zustand ab.
Gefragt waren heute Beleuchtungskörper
Der einstige Speisesaal: eine Müllhalde
Mancherorts brechen schon die Decken durch
Noch kamen Schnäppchenjäger auf ihre Kosten
Auch das Geschirr ging reißend weg

Auch schmiedeeiserne Leuchter waren gefragt
Bettwäsche für den Hund

Zelt umgenietet – 350 Euro Sachschaden

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Von Freitag auf Samstag hat ein Unbekannter das Verkaufszelt eines Bekleidungsgeschäftes in Holzkirchen angefahren und sich dann aus dem Staub gemacht. Die Polizei sucht Zeugen.

Ein derzeit aufgestelltes Sonderverkaufszelt eines Bekleidungsgeschäftes wurde in der Münchner Straße 7 in Holzkirchen von einem Unbekannten angefahren. Das Gerüst wurde dabei verbogen und teilweise aus seinen Verschraubungen gehoben. Der Unbekannte machte sich aus dem Staub und hinterließ einen Sachschaden in Höhe von 350 Euro.

Der Tatzeitraum kann vom Ladeninhaber eingeschränkt werden und muss sich in der Zeit von Freitagabend des 24. August, etwa 18:15 Uhr, bis Samstagfrüh, 25. August, etwa 8:45 Uhr, ereignet haben. Wer Tat- oder Täterhinweise geben kann, wird gebeten sich unter der Telefonnummer 08024/9074-0 mit der Polizeiinspektion Holzkirchen in Verbindung zu setzen.

Ein Bürgerbegehren für die Waakirchner Ortsmitte?

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Viele Bürger in Waakirchen sind für den Erhalt einer Grünfläche im Ortskern. Die Gemeinde will bauen – 30 Wohnungen und Geschäfte. Gemeinderat Balthasar Brandhofer fordert jetzt ein Bürgerbegehren – denn auch er will die Freifläche erhalten.

Die noch unbebaute Fläche hinter der Sparkasse in Waakirchen – sowohl für Bürger als auch für die Gemeinde ein “Zuckerstück”. /Archivbild

Die Waakirchner Ortsmitte ist ein heiß diskutiertes Thema unter Bürgern und Gemeinde. Nachdem die Pläne der Gemeinde bekannt wurden, in Waakirchens Dorfmitte 30 bezahlbare Wohnungen samt Geschäften zu bauen, hatte man kurzerhand eine „Bürgerwerkstatt“ ins Leben gerufen.

Rund 50 Bürger kamen dabei im Mai überein, dass Waakirchens Dorfmitte – zwischen Sparkasse und Bäckervoitl-Anwesen – unbebaut und in ihrem Charakter erhalten bleiben sollte. Wie berichtet wurden mit Unterstützung des Fachbüros Identität & Image acht Alternativ-Vorschläge von den Bürgern gemacht.

Gemeinderat Balthasar Brandhofer hatte schon damals deutlich gemacht, dass er gegen eine Bebauung ist. Diesen Standpunkt vertritt er jetzt auch für seine Kandidatur im Bezirkstag für die Bayernpartei. „Eine Bebauung wie geplant würde den Ortskern entstellen. Außerdem sind in Waakirchen ausreichend Einkaufsmöglichkeiten gegeben“, erklärt er. Er verweist zudem darauf, dass erst im Frühjahr das Schreibwarengeschäft im Ortszentrum geschlossen wurde, da kein Pächternachfolger gefunden werden konnte.

Brandhofer fordert Bürgerbegehren

Als plötzlichen Sinneswandel will Brandhofer das Ganze nicht gelten lassen. Nach der Vorstellung der Planung im Rahmen der Herbstklausur des Gemeinderats forderte er eine Kostenschätzung für das Projekt. Brandhofer ist davon überzeugt, dass das Objekt für die Gemeinde nicht finanzierbar ist. Bei der Grundsatzabstimmung des Gemeinderats im Dezember 2017 war Brandhofer aus terminlichen Gründen nicht anwesend. „Ich hätte bereits damals dagegen gestimmt, wie ich es in den Folgeabstimmungen auch getan habe“. Dass Wohnraum geschaffen werden muss, ist auch Brandhofer bewusst. „Aber es geht darum, wie viel und vor allem wo“, so seine Meinung.

Sprachlos machte ihn die Äußerung seines Gemeinderatskollegen Nobert Kerkel (FWG) in der letzten Gemeinderatssitzung, als dieser eine öffentliche Ostplanungsausschusssitzung forderte. „Die Fraktion der ABV beantragte in den letzten 3 Jahren mehrmals die Durchführung einer öffentlichen Sitzung des Ortsplanungsausschusses, gerade im Bezug auf dieses Projekt. Dieses wurde von den anderen Fraktionen immer wieder verhindert, obwohl vor 4 Jahren im Gemeinderat eine öffentliche Sitzung pro Jahr beschlossen wurde. Die Äußerung Kerkels und der FWG hier ist ein reines Feigenblatt“. Eine basisdemokratische Entscheidung in Form eines Bürgerbegehrens wegen des Ortszentrums ist für Brandhofer durchaus denkbar.

E-Bike-Klau aus Wiesseer Tiefgarage

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Direkt aus der Tiefgarage eines Wiesseer Mehrfamilienhauses haben Unbekannte in der Nacht von Freitag auf Samstag zwei E-Bikes gestohlen.

Unbekannte haben sich in der Nacht von Freitag auf Samstag (24. auf 25. August) Zugang zu der Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses in der Ringbergstraße 38k in Bad Wiessee verschafft. Sie entwendeten zwei hochwertige Elektro-Mountainbikes, die dort verschlossen abgestellt waren.

Bei den Rädern handelt es sich um ein Herrenrad der Marke Cube/Race, Farbe blau-schwarz, sowie um ein Damenrad KTM/Macina Action, Farbe schwarz mit blau. Laut Polizei beläuft sich der Gesamtwert der Räder auf rund 6.000 Euro. Hinweise erbittet die Polizeiinspektion Bad Wiessee unter der Telefonnummer 08022-9878-0.

Holzkirchner hat nicht mehr alle Latten am Zaun

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In der Nacht von Samstag auf Sonntag sind sieben Zaunlatten in Holzkirchen beschädigt worden. Wer hat die Tat beobachtet?

In der Nacht vom 25. auf den 26. August wurden in der St.-Josef-Straße 2 in Holzkirchen sieben Zaunlatten beschädigt. Den Sachschaden beziffert die Polizei auf etwa 100 Euro.

Wer Tat- oder Täterhinweise geben kann, soll sich bitte unter der Telefonnummer 08024/9074-0 mit der Polizeiinspektion Holzkirchen in Verbindung setzen.

Mega-Trend “Waldbaden” kommt am See an

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Wir leben hier im Tegernseer Tal in einer kleinen, grünen Oase. Der Wald, die Bäche und der See gehören zu unserem Alltag. Die Natur ist uns nicht fremd. Trotzdem kann man jetzt auch hier unter Anleitung “Waldbaden”.

Waldbaden ist auch im Tegernseer Tal angekommen / Quelle: Nina Häußinger

Die Luft, das Licht, der Geruch von Waldboden, Ameisenhaufen und Pilzen steigt in die Nase. Die Feuchtigkeit des Waldes legt sich auf Arme und Gesicht. Das Rascheln und Knacken am Weg, das Gurgeln eines Baches oder das Zwitschern der Vögel wirkt in der Stille schon fast laut. Ein Tannenzapfen kullert vor die Füße, das Moos ist wunderbar weich unter den Tritten.

Ein Spaziergang durch den Wald kann nach einem gestressten Tag fast Wunder wirken. Die Japaner nennen diese Art der Entspannung Shinrin-yoku – das bedeutet soviel wie „Baden in der Waldluft“. Und nicht nur dort ist diese neue Form der Gesundsheitsvorsorge zum Mega-Trend geworden. Auch in Deutschland sind die Menschen ganz wild auf Ruhe und Abgeschiedenheit.

Gesundheit wird durch Waldluft verbessert

Nicht umsonst. Unterschiedliche Forschungsarbeiten stellen fest, dass sich bei einem einstündigen Spaziergang durch den Wald Blutdruck, Lungenkapazität und Elastizität der Arterien signifikant verbesserten. Wenn der Mensch den Wald einatmet, hilft das, die eigenen Resilienzkräfte zu stärken, weil die Waldluft Mikrostoffe enthält, die den Menschen zur Ruhe kommen lassen.

Die Forscher nehmen an, dass sogenannte Phytonzide eine Rolle spielen. Pflanzen bilden diese Substanzen, um sich vor Schädlingen zu schützen. Auch Terpene und Terpenoide, noch weitgehend unerforschte sekundäre Inhaltsstoffe von Pflanzen, wirken auf die menschliche Konstitution ein.

Was die Kinder im Tegernseer Tal tun, seit sie die ersten Schritte laufen können, wird jetzt auch hier als Aktivevent und mit Anleitung angeboten. Heimatführerin Sonja Still führt Interessierte in Bad Wiessee zum Waldbaden. Wer Lust hat, sich unter Anleitung auf eine Entdeckungstour in die Ruhe des Waldes zu begeben, kann am 29. August von 10 bis 12 Uhr dabei sein. Kosten zwischen 3 und 6 Euro. Ansonsten einfach Schuhe an und auf eigene Faust eine Runde durch den Wald drehen – wir haben schließlich die Natur, die Wälder und Flüsse direkt vor der Nase. Was für ein Glück 😊

Jaguar-Fahrerin übersieht Tegernseer Beetle-Fahrerin

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An einem Verkehrsunfall in Bad Heilbrunn war eine 19-Jährige aus Tegernsee beteiligt. Ihr Beetle wurde von der Fahrerin eines Jaguars übersehen.

Eine 56-jährige Frau aus den USA war am Sonntag, 26. August, gegen 16:25 Uhr mit ihrem Leihwagen der Marke Jaguar auf der TÖL 5 in Richtung Bundesstraße 472 unterwegs. Beim Linksabbiegen übersah sie den Beetle einer 19-jährigen Tegernseerin, die auf der vorfahrtsberechtigten Bundesstraße gerade von Bichl kommend in Richtung Bad Tölz fuhr.

Bei dem Zusammenstoß wurde niemand verletzt. Der entstandene Sachschaden an beiden beteiligten Fahrzeugen beläuft sich nach Auskunft der Polizei auf etwa 3.000 EUR. Da es sich bei der Jaguar-Fahrerin um eine US-Bürgerin handelte, musste sie eine Sicherheitsleistung für die zu erwartende Geldbuße hinterlegen.

Wer mitspielen will, muss schnell sein …

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Bald ist es soweit. Die Schachelite trifft sich erneut am Tegernsee. Schon jetzt sind 400 Plätze belegt. Wer mitmachen will, sollte schnell sein.

Hier wird heuer wieder die Schachmeisterschaft stattfinden

Vom 27. Oktober bis 4. November kämpfen erneut Schachprofis aus aller Welt in Gmund bei der Offenen Internationalen Bayerischen Schach Meisterschaft (OIBM) um den Titel. Die Offene Internationale Bayerische Schach Meisterschaft am Tegernsee gehört zu einem der bedeutendsten und den größten Schach-Open in Europa. 500 Schachspieler können an den Meisterschaften teilnehmen.

Bereits jetzt haben sich über 400 Teilnehmer aus rund 25 Nationen angemeldet. Darunter erneut einige namhafte Großmeister und internationale Meister. In diesem Jahr dabei sind unter anderem Dieter-Liviu Nisipeanu aus Rumänien, Großmeister und nach dem ELO Rating bester Spieler sowie Arik Braun – der bekannte deutsche Großmeister aus Berlin. Dazu kommt ein professionelles Schiedsrichterteam um Turnierdirektor Sebastian Siebrecht: Hauptschiedsrichter Ralph Alt, Gregor Johann und Hans Brugger werden das Turnier vor Ort betreuen und auf die Einhaltung der Regularien achten.

Kaltenbrunn hat sich als Veranstalungsort bewährt

Das starke Teilnehmerfeld mit bislang über 70 Titelträgern wird in neun Runden für Spannung sorgen. Schon seit über 20 Jahren trifft sich die internationale Schachszene am Tegernsee. Dieses Jahr findet das Event zum zweiten Mal in den Räumlichkeiten auf Gut Kaltenbrunn statt. Der Veranstaltungsort (ehemaliger Rinderstall) hat sich im letzten Jahr bewährt. Am nördlichsten Punkt des Tegernsees gelegen, bietet das Gut einen großartigen Blick über das Tal und in die Berge hinein.

Seit dem Umzug nach Gut Kaltenbrunn ist die Tegernseer Tal Tourismus GmbH alleiniger Veranstalter und übernimmt die Turnierleitung. Anmeldungen sind noch bis zum 22.10.2018 möglich. Die Eröffnungsfeier ist am Samstag, 27. Oktober, um 15 Uhr (Spielbeginn ab 16 Uhr) und Beginn der täglichen Runden ab 16 Uhr.


Rücklicht geklaut

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Bei einem in Holzkirchen abgestellten Lkw wurde das Rücklicht abmontiert. Wer hat die Tat beobachtet?

Drei Tage lang – in der Zeit vom 24. August, 12 Uhr, bis Montag, 2:30 Uhr, stand ein weißer Lkw der Marke Daimler im Industriegebiet in der Ohmstraße in Holzkirchen. Als der Fahrer zurückkam, stellte er fest, dass hinten links das Rücklicht entwendet worden war.

Den Beuteschaden beziffert die Polizei mit etwa 300 Euro. Wer Tat- oder Täterhinweise geben kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 08024/9074-0 mit der Polizeiinspektion Holzkirchen in Verbindung zu setzen.

„Dellenausdrücker“ am Brunnenweg

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Die Gemeinde plant ein Smart-Repair-Center am Brunnenweg. Doch was ist das eigentlich?

Dellen dieser Art behandelt der Lack- und Felgendoktor in einem Smart-Repair-Center. / Fotos: privat

Der Waakirchner Bauausschuss hat in seiner letzten Sitzung zwei Fahrzeughallen für das geplante „Smart-Repair-Center“ im Gewerbegebiet am Brunnenweg genehmigt. Diese sollen direkt auf der Fläche zwischen der Firma Biolink und dem Unternehmen Ludwig Michl entstehen.

Das Grundstück befindet sich in Privatbesitz, ist aber schon seit drei Jahrzehnten Gewerbegebiet. Bereits im Dezember hatte das Gremium dort eine Fahrzeughalle samt Freifläche bewilligt. Doch so ein Lack- und Felgendoktor für kaputte Fahrzeuge, umgangssprachlich auch „Dellendrücker“ genannt, braucht natürlich auch eine Praxis.

Und weil es viele Autos mit leichten Beschädigungen gibt, brauchte es einen größeren „Behandlungsraum“. Statt einer Fahrzeughalle sind nun zwei geplant. Und weil ein Baufenster für die neuen Pläne nicht ausreichte, musste es um ein weiteres ergänzt werden. Sobald das Landratsamt nun seine Genehmigung erteilt, soll der Bau beginnen.

Dicke Rauchwolke in Rottach-Egern

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Gegen sieben Uhr beobachteten Anwohner heute Abend in der Kobellstraße in Rottach-Egern zunächst nur grauen Qualm am Himmel. Etwas später hatte sich eine riesige Rauchwolke gebildet.

Dicker Rauch in der Kobellstraße / Bild: Andreas Toth

In der Kobellstraße 5 in Rottach-Egern kam es heute Abend aus bisher noch unbekannter Ursache zu einem Schwelbrand. Wie ein Anwohner berichtet, waren acht Feuerwehr-, zwei Rettungs- und ein Polizeiwagen im Einsatz.

Vier große Feuerwehrfahrzeuge seien schnell vor Ort gewesen, als zunächst nur ein harmloser Rauch sichtbar war. Feuer sah man keines. Aus dem anfänglich kleinen Schwelbrand hatten sich durch die Löscharbeiten große Rauchschwaden gebildet. Bis zum Schluss sei keine Feuerentwicklung erkennbar gewesen, so der Anwohner.

Die Löschung des Brandherdes habe mehr als 30 Minuten gedauert. Laut Anwohner sei der in der Nähe befindliche Hydrant offensichtlich nur zum Teil hilfreich gewesen.

Bild: Andreas Toth

Bild: Andreas Toth

Hilfe! Der Schrott braucht Platz

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Direkt hinter dem Schaftlacher Wertstoffhof befindet sich der Schrott- und Altmetallhandel der Waakirchner Firma Rudolf Meister. Weil der Schrott immer mehr wird, ist die Lagerfläche zu klein geworden. Glück für Meister, aber Pech für den Wertstoffhof.

Der Schrott (rechts) braucht Platz. Dafür verschwindet der Wertstoffhof in der Bahnhofstraße in Schaftlach. / Foto: N. Kleim

Ein Haufen Schrott lagert in der Bahnhofstraße 3 in Schaftlach. Bauschutt, Metalle, alte Bremsscheiben, Kabel, Fitnessgeräte, Kühlschränke. Die Waakirchner Firma Rudolf Meister entsorgt und recycelt all diese Dinge. Pro Tag würden etwa fünf Lastwägen und zehn bis fünfzehn Privatautos – alle voll bepackt mit Müll – auf das Gelände rollen, erzählt ein junger Mitarbeiter.

Jetzt ist der Firma die Lagerfläche zu klein geworden. Meisters Schrottareal platzt aus allen Nähten, weshalb der Unternehmer vergrößern und mit seiner Fläche nach vorne ausweichen will. Doch dort hat die VIVO, das „Kommunalunternehmen für Abfall-Vermeidung, Information und Verwertung im Oberland“ des Landkreises Miesbach, ihren Wertstoffhof. Gepachtet hat sie das Grundstück allerdings von Rudolf Meister.

Wertstoffhof wird gegen Haufen Schrott eingetauscht

Und der hat der VIVO jetzt zum 1. März des nächsten Jahres gekündigt, wie deren Vorstand Thomas Frey auf Nachfrage bestätigt. Das wiederum bedeutet für Waakirchen, dass es in Schaftlach ab diesem Zeitpunkt keinen Wertstoffhof mehr geben wird, sofern die Gemeinde kein Alternativgrundstück anbieten kann.

Man sei in „intensiven Gesprächen“ mit der Gemeinde, erklärt Frey. Genaueres könne man aber erst sagen, wenn intern über die unterschiedlichen Optionen entschieden worden sei. Und dies werde erst nach dem 16. Oktober der Fall sein. An diesem Tag sollen die Möglichkeiten in einer Sitzung vorgestellt und erörtert werden.

„Es gibt mehrere Überlegungen“, so Frey. Zum einen prüfe man verschiedene Grundstücke, zum anderen denke man darüber nach, die Öffnungszeiten am bestehenden Wertstoffhof in Häuserdörfl „unter Umständen“ zu verlängern. Ob das Gewerbegebiet am Brunnenweg eventuell eine Alternative ist, das sei „bei weitem nicht spruchreif“, sagt wiederum Waakirchens Bauamtsleiter Christoph Marcher auf Nachfrage.

Was der Müll kostet

Derweil haben die Mitarbeiter des Wertstoffhofs alle Hände voll zu tun, den Müll der Bürger entgegenzunehmen. Es gebe Tage, berichtet ein Mitarbeiter, an denen es so ausschaut, als „gäbe es kein Morgen mehr“. In den „Highlight-Wochen“ im Herbst würde alles „explodieren“. Dann stünden die Leute, die ihren Müll abladen wollen, teilweise bis zur Straße.

Am Wertstoffhof abgegeben werden können: Altglas, Altholz, Altkleider, Altmetalle, Altpapier Altspeiseöl, Kunststoff, Elektrogeräte und alte Schuhe. Aber auch sogenannte Problemstoffe wie beispielsweise Lacke, Batterien, Medikamente oder Farben. Maximal zwei Kubikmeter Sperrmüll werden pro Woche angenommen. In Schaftlach dauert es etwa sechs Wochen, bis alle Container voll sind und von der VIVO abgeholt werden müssen.

Umsonst ist die Müllentsorgung allerdings nicht. Pro angefangenen, halben Kubikmeter „gemischten“ Sperrmüll zahlt der Kunde 15 Euro. Für Kleinmengen bis 50 Liter sind zwei Euro fünfzig fällig. Einzelne Gegenstände werden je nach Größe mit 2,50 Euro bis 10 Euro berechnet. Sollte der Wertstoffhof in Schaftlach tatsächlich wegfallen, wäre das vielleicht eine Möglichkeit, die Leute dahingehend zu erziehen, weniger Müll zu produzieren.

Über 50.000 Euro Sachschaden

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Eine riesige Rauchwolke war gestern Abend in Rottach-Egern in der Kobellstraße zu sehen. Die Ursache lag im Keller.

Dicker Rauch in der Kobellstraße / Bild: Andreas Toth

Der Alarm ging gestern Abend gegen 19 Uhr bei der Feuerwehr in Rottach-Egern ein (wir berichteten). Vermutlich ein Saunabrand im Keller in der Kobellstraße 5″, lautete die Meldung. Vier große Feuerwehrfahrzeuge waren sofort vor Ort, wie Augenzeugen beobachtet hatten.

Die Meldung bestätigte sich schließlich vor Ort. Für die Einsatzkräfte sei es jedoch “sehr schwierig” gewesen, in den Keller zu gelangen, so der zweite Kommandant der Feuerwehr Rottach-Egern, Tobias Maurer, heute auf Nachfrage. “Die Zugänglichkeit ist sehr schlecht gewesen”. Die Rauchentwicklung machte den Feuerwehrlern zu schaffen.

Man habe viele Atemschutzgeräte gebraucht, so Maurer. Deshalb wurden die Feuerwehren Bad Wiessee, Kreuth und Tegernsee zu Hilfe geholt. Ein Anwohner ging gestern davon aus, dass der in der Nähe befindliche Hydrant “nur bedingt hilfreich” gewesen sei. Das kann Maurer überhaupt nicht bestätigen:

Wir haben eine absolut hervorragende Löschwasserversorgung.

Vielmehr habe man den Sachschaden möglichst gering halten wollen. Es bringe nämlich nichts, wenn “der Wasserschaden am Ende höher ist als der Brandschaden”, betont Maurer. Nach eineinhalb Stunden habe man den Brand gestern unter Kontrolle gehabt. Die anschließenden Entrauchungs- und Belüftungsarbeiten dauerten bis etwa 23:30 Uhr an.

Verletzt wurde niemand. Die Hausbesitzer hatten noch vor Eintreffen der Feuerwehr das Haus verlassen. Ihre zwei Hunde kamen ebenfalls “ohne Blessuren” davon. Wie es zu dem Schwelbrand kam, ist noch unklar. Bislang gehe man von einem “technischen Defekt” in der Sauna aus, so Maurer. Die Kripo, die gestern ebenfalls vor Ort war, ermittelt.

Den Brandschaden im Keller beziffert die Polizei auf mehr als 50.000 Euro. Den “erheblichen Sachschaden” bestätigt auch Maurer. Das Haus selbst sei lediglich “verraucht” gewesen.

Kolibakterien im Trinkwasser

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Seit Freitag müssen etwa 250 Haushalte in Warngau das Wasser abkochen, das aus ihren Leitungen sprudelt. Bei einer Routine-Probe wurden Erreger entdeckt.

Etwa 250 Haushalte in Warngau müssen seit Freitag ihr Trinkwasser abkochen. /Archivbild

Betroffen sind etwa 250 Haushalte in den Ortsteilen Osterwarngau, Draxlham, Lochham und Thann. Bei einer Routine-Untersuchung hat der Wasserversorger Osterwarngau Kolibakterien entdeckt. Jetzt muss das Wasser fünf Minuten lang abgekocht werden, bevor es zum Trinken, Zähneputzen oder zur Zubereitung von Speisen verwendet wird.

In 100 Milliliter Wasser fand das Labor vier Einheiten Kolibakterien (Escherichia coli, abgekürzt E. coli). Hierbei handelt es sich um Darmbakterien, die zwar Bestandteil der Darmflora sind, aber außerhalb des menschlichen Körpers ein Indikator für Verunreinigungen durch Fäkalien sind.

Die Fäkalbakterien können Durchfall, Erbrechen oder Übelkeit auslösen. Wie die Keime ins Trinkwasser gelangen konnten, ist bislang noch unklar. Untersucht werden jetzt alle vier Tiefbrunnen und zwei Quellwasser-Brunnen am Taubenberg. Möglicherweise ist die Pumpe eines Tiefbrunnens ausgefallen, wodurch Sand und vermutlich auch Keime angezogen worden sind.

Grundwasserspiegel gesunken

Sollte auch hier Keime nachgewiesen werden, wird das Landratsamt eine Chlorung vornehmen. Da durch den trockenen Sommer der Grundwasserspiegel gesunken ist, liegen bereits zwei der vier Förderstellen brach. Die Problematik liegt darin, dass die Osterwarngauer Tiefbrunnen kein Wasser mehr finden. Bemerkbar macht sich dies auch an den Quellwasser-Brunnen am Taubenberg: Während sich normalerweise 170 Kubikmeter Wasser am Tag ansammelt, sprudelt derzeit nur 50 Kubikmeter.

Das Absinken des Grundwasserspiegels am Taubenberg führt der Vorsitzende der Wasserversorgung, Karl Betzinger, unter anderem auf den Wasserbedarf der Münchner zurück. Gegenüber dem Merkur äußerte er, dass ihnen ja schon „drei Viertel des Taubenbergs gehöre“ und sie dort „Raubbau“ betreiben. Wie berichtet sind die Münchner Stadtwerke berechtigt, aus dem Mangfalltal Wasser zu beziehen.

Biolink bleibt … im Rennen

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Welche Firmen künftig ihren Standort im Waakirchner Gewerbegebiet haben werden, ist noch ungewiss. Das Interesse von Biolink jedenfalls ist unbestritten.

Auf dieser grünen Wiesenfläche würde Biolink (im Hintergrund) gerne neu bauen. / Foto: N. Kleim

250 bis 380 Euro soll ein Quadratmeter Gewerbegrund im Waakirchner Industriegebiet am Brunnenweg kosten, wie der Gemeinderat in einer nichtöffentlichen Sitzung beschlossen hatte (wir berichteten). Mit dem Verkauf der Grundstücke strebt die Gemeinde einen deutlichen Gewinn an, der für soziale und kulturelle Zwecke verwendet werden soll.

Nach dem umstrittenen Flächendeal mit Gemeinderat Andreas Hagleitner – der vom Landratsamt nach eingehener Prüfung rechtlich für Okay befunden wurde – hatte die Gemeinde ihr Gewerbegebiet auf insgesamt 50.000 Quadratmeter vergrößern können. Die Fläche, um die erweitert wurde, sei nun – nach der zweiten öffentlichen Auslegung – im Bebauungsplan drin, so Bauamtsleiter Christoph Marcher.

Biolink will bleiben

Die Gemeinde entscheidet nun darüber, welches Gewerbe sich im Industriegebiet am Brunnenweg künftig ansiedeln wird. Der Kriterienkatalog gehe jetzt in Druck, sagt Bauamtsleiter Christoph Marcher. Danach erfolge die Ausschreibung. Welche Unternehmen sich ansiedeln werden, sei also noch ungewiss. „Die Grundstücke gehen mit Sicherheit weg“, ist Marcher überzeugt. Interesse sei zumindest da.

Auch die bereits im Gewerbegebiet ansässige Firma Biolink – inzwischen von der französischen Unternehmensgruppe Saint Gobain aufgekauft – will am liebsten in Waakirchen bleiben. Die Absichtserklärung sei da, so Marcher, aber noch gelte es, auf der ausgewiesenen Gewerbefläche gewisse Faktoren wie beispielsweise Pachtverträge oder eine mögliche Erschließungsstraße zu berücksichtigen.

Noch ist Zeit und nichts konkret

Ob Biolink also mit Ablauf des Pachtvertrags Ende 2020 tatsächlich in Waakirchen bleibt, darüber könne er zum aktuellen Zeitpunkt keine konkrete Aussage treffen. Und auch Biolink-Geschäftsführer Peter Gämmerler will sich erst äußern, wenn „die Dinge fest entschieden sind“.

Wie berichtet hatte Biolink schon lange um ein Grundstück in Waakirchen gepokert. Die Gemeinde hätte dem Unternehmen auch gerne eine Fläche am Brunnenweg angeboten, aber hatte zum damaligen Zeitpunkt – ohne die Fläche von Hagleitner – nicht genügend Platz. So sicherte sich Biolink ein Grundstück in Bad Tölz. Dann kam der Verkauf an die französische Unternehmensgruppe dazwischen – und die Pläne wurden verworfen.

Die neue – als Gewerbegebiet ausgewiesene -Wiesenfläche befindet sich direkt gegenüber von Biolink. Sollte sich das Unternehmen mit seiner Produktionsstätte tatsächlich dort ansiedeln, bliebe nicht viel Platz für andere Unternehmen.


Unbekannter beschmiert Eisstadion

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Mit Techno-Musik radelte ein etwa 35-jähriger Mann heute Nachmittag durch Miesbach. Bis er sich dazu entschloss, die Außenwand des Eisstadions zu “bemalen”.

Heute Nachmittag gegen 13:50 Uhr beschmierte eine bislang unbekannte, männliche Person eine Außenwand des Eisstadions in Miesbach. Es entstand ein Sachschaden von etwa 100 Euro. Die Polizei schätzt den Mann auf etwa 35 Jahre. Er soll etwa 1,80 Meter groß und sehr schlank gewesen sein.

Er trug ein schwarzes T-Shirt mit roten Ärmeln und fuhr auf einem Damenfahrrad davon, welches einen Korb am Lenker hatte. Der Mann soll mit ostdeutschem Dialekt gesprochen haben. Er war deshalb besonders auffällig, weil er mit aufdringlich lauter Techno-Musik im Gepäck durch Miesbach gefahren ist.

Die Polizei Miesbach bittet um sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung unter 08025/2990.

Garagentor angefahren

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Gestern beschädigte ein bislang unbekannter Autofahrer ein Garagentor in Piesenkam – und flüchtete. Wer hat den Vorfall beobachtet?

Am 28. August zwischen 12:30 und 15:30 Uhr wurde im Bereich der Warngauer Straße in Waakirchen (Piesenkam) ein Garagentor erheblich beschädigt. Vermutlich fuhr der bislang unbekannte Täter mit seinem Auto beim Wenden gegen das Tor.

Der entstandene Sachschaden wird auf etwa 3000 Euro geschätzt. Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben, werden gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Bad Wiessee unter der Telefonnummer 08022-9878 0 zu melden.

Die letzten Tage des Tegernseer Schreibwarenladens

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Mit knapp 30 Jahren übernahm die heute 49-jährige Andrea Köstler den Schreibwarenladen in der Bahnhofstraße in Tegernsee. Er ist quasi ein Relikt aus jenen Zeiten, als noch nicht bei Amazon bestellt wurde. Jetzt macht der kleine Laden zu. Für immer.

Andrea Köstler gibt ihren Schreibwarenladen auf. Ende Oktober öffnet sie ihr Geschäft zum letzten Mal. / Archivbil: N. Kleim

Seit zwanzig Jahren steht Andrea Köstler in ihrem Schreibwarenladen in der Bahnhofstraße in Tegernsee. Während sich die Welt bisher vor ihrer Ladentür weiterdrehte, blieb die Zeit dahinter irgendwie stehen. Sätze wie „Ich muss nur mal schnell was einkaufen“ kennt man in Köstlers Laden nicht.

Statt übertriebener Hektik und Eile gibt es hier – neben den üblichen Schreibwaren – ein Schwätzchen da, ein Servus dort, oder ein Lächeln. Andrea Köstler liebt ihre Kunden, ihre Kunden lieben sie. Doch jetzt hat die Welt auch an ihre Ladentür geklopft.

Nicht nur, dass der Druck der harten Konkurrenz von Online-Shops und Discountern schlichtweg zu groß geworden ist, jetzt hat ihr die Deutsche Bank zum 31. Oktober ihr zweites Standbein gekündigt: die Postfiliale, die Köstler vor etwa 15 Jahren in den Laden integriert hatte.

Das AUS nach 20 Jahren

Auslöser für die Kündigung war die Fusion der Postbank mit der Deutschen Bank. Im Zuge dessen wurde heuer der Rotstift angesetzt: Insgesamt 60 Postbank-Filialen müssen schließen, auch die Filiale von Andrea Köstler. Doch allein vom Verkauf der klassischen Schreibwaren-Produkte kann die gebürtige Tegernseerin nicht leben.

Aus diesem Grund wird Andrea Köstler am 31. Oktober zum letzten Mal in ihrem Laden stehen, bevor sie ihn dann abends um 18 Uhr für immer schließt. Was danach kommt? Sie weiß es noch nicht. Die Entscheidung ist ihr nicht leicht gefallen. Der kleine Laden war ihr Leben. Schon als kleines Mädchen hatte sie davon geträumt, „so etwas“ zu besitzen.

Ein Laden im Wandel der Zeit

In der Vergangenheit hatte Andrea Köstler immer wieder versucht, sich dem veränderten Kaufverhalten ihrer Kunden anzupassen. Neben der Postfiliale setzte sie vor allem auf persönlichen Service. Sie richtete sogar einen Onlineshop für Etiketten, Prospekthüllen, Druckerpapier und andere Schreibwarenartikel auf ihrer Homepage ein. Die Leute kauften trotzdem woanders.

Seit fünf Jahren hat sie beispielsweise keinen einzigen Schulranzen mehr verkauft. Früher, da organisierte sie noch Schulranzen-Partys vorm Schulanfang. Da kamen die Kunden zahlreich und bestellten. Heute bestellen sie da, wo es am günstigsten und bequemsten ist: im Netz.

Wenn der Schlüssel ein letztes Mal umgedreht wird

Und was und wo überall bestellt wird, das sieht die 49-Jährige jeden Tag an den vielen Päckchen, die über ihren Posttresen wandern. Als Stadträtin setzte sie sich für die Geschäfte vor Ort ein. Insbesondere die kleinen, schönen wollte sie immer vor dem Aussterben bewahren. Nun spürt sie letztendlich selbst die Konsequenz des Zeitgeistes.

In Zeiten von Email, WhatsApp und Amazon bleibt Andrea Köstler also nichts anderes übrig, als den Ladenschlüssel ein letztes Mal nach links zu drehen. Denn es hat geklopft. Aber es ist kein Kunde, der um Einlass bittet. Es ist das Klopfen einer Welt, die Andrea Köstler jahrelang zu bekämpfen versuchte.

Auffe aufn Berg

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Jan Herold und Lemonia, die Moderatoren von Münchens Hitradio Charivari, schnüren bald ihre Wanderschuhe und gehen mit ihren kleinen und großen Hörern auf den Berg. Auch heuer geht es deshalb wieder an den Tegernsee. Wir verraten euch, wann’s los geht.

Das mit dem Bier ausschenken klappt dieses Jahr hoffentlich besser. / Foto: toshigawa.me

Auf der Wiesn ist er rund um die Uhr im Einsatz – Jan Herold, Morgenmoderator von 95.5 Charivari. Am 7. Oktober erholt er sich deshalb wieder beim Wandern auf der Neureuth. Doch die Hörer von Münchens Hitradio wollen bei Herolds Wandertag den Gastgeber natürlich schwitzen sehen. Deshalb kann neben seiner Ko-Moderatorin Lemonia jeder mitlaufen, der möchte – egal, ob Jung Alt, Münchner oder Tegernseer.

Treffpunkt ist der Wanderparkplatz Neureuthstraße am 7.10. um 10.30 Uhr, eine halbe Stunde später beginnt der Marsch. Der Wandertag findet bei jedem Wetter statt. Nach einem ungefähr einstündigen Aufstieg gibt’s Live-Musik, Brotzeit und eine zusätzliche Überraschung auf dem Berggasthof.

Die Tegernseer Tal Tourismus GmbH wird wie bereits in den Vorjahren die Besucher am Wanderparkplatz mit Kartenmaterial und Infos zur Region versorgen. Zudem wird das Familienmaskottchen, der „Kraxl Maxl“, vor Ort sein und alle großen und kleinen Gipfelstürmer am Stand begrüßen.

Filmkomödie spielt in Bad Wiessee

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Der Kinofilm „Grüner wird’s nicht“ mit Elmar Wepper und Monika Baumgartner erzählt von unerfüllten Träumen und mutigen Entscheidungen. Drehort war tagelang auch Bad Wiessee. So lag es für Carmen Obermüller vom Kino Rottach-Weissach nahe, den Heimvorteil des bundesweiten Filmstarts morgen zu nutzen.

Die Wiesseer Gärtnerei Gaugenrieder bekam mit “Kempter” einen anderen Namen.

Anfang September vergangenen Jahres belagerte eine vielköpfige Filmcrew die Gärtnerei Gaugenrieder  Ecke Münchner- und Auerstraße. Cine-Mobile belagerten jede freie Lücke. Ständig wuselten Mitarbeiter zwischen Maske-, Bühnen-, Kamera-, Requisitenfahrzeugen und der Gärtnerei hin und her.

Aus ihr wurde für die Filmkomödie die Gärtnerei „Kempter“. Zwischen den Beeten des Familienbetriebs herrschte hektische Betriebsamkeit. Kamerapositionen und Scheinwerfer wurden für jede neue Szene justiert. Die Gärtnerei der Gaugenrieders war kaum wiederzuerkennen. Zumal auch Wiessee zur „bayerischen Kleinstadt“ hochgestuft wurde. Gedreht wurde auch bei Claudia Schlegels Wohndeko & Blumige Ideen in der Münchner Straße.

Schorsch lebte an seinen Träumen vorbei

Elmar Wepper spielt den grantiger Gärtner Schorsch, der kurz vor der Pleite steht. Er redet nicht gern und auch nicht viel. Hat er nie. Die Ehe mit seiner Frau (Monika Baumgartner) ist längst entzaubert und zu allem Überfluss möchte seine Tochter jetzt auch noch an die Kunstakademie. „Ein solcher Schmarrn!“ ist alles, was Schorsch dazu einfällt. Nur über den Wolken, in seinem klapprigen Propeller-Flugzeug, einer alten Kiebitz, fühlt sich Schorsch wirklich frei. Doch dann missfällt dem Chef des lokalen Golfplatzes, den Schorsch angelegt hat, der Grünton des Rasens und Schorsch bleibt auf seiner Rechnung sitzen.

Das „Gärtnerehepaar Kempter“ mit Elmar Wepper und Monika Baumgartner. / Foto: Majestic Verleih

Als der Gerichtsvollzieher kurz darauf sein geliebtes Flugzeug pfänden will, setzt sich Schorsch in den Doppeldecker, packt den Steuerknüppel und fliegt einfach davon. Ohne zu wissen, wohin. Es beginnt eine Reise, die ihn an ungekannte Orte führt, voller skurriler und besonderer Begegnungen – und mit jedem Start und jeder Landung öffnet der Gärtner ganz langsam sein Herz wieder für das, was man eine Ahnung von Glück nennt. Er begreift, dass er an den großen Herzensentscheidungen und seinen Träumen vorbeigelebt hat und spürt, dass er sich dem Leben öffnen muss, bevor es zu spät ist.

Obermüller wollte den Film „unbedingt haben“

Vorlage ist der gleichnamige Roman „Grüner wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon“ des Kabarettisten Jockel Tschiersch. Regie führte der Oscar-prämierte Florian Gallenberger. Am Montagabend war Premiere des „Wohlfühlfilms“ in München. Gallenberger hofft, dass sich „man sich nach dem Film besser fühlt als davor“. In diesem Fall lernt der Zuschauer, so die Kritik der Süddeutschen Zeitung, dass es manchmal helfe, „einfach loszugehen, loszufliegen“, auch wenn man noch nicht wisse, wohin. Nach dem Motto: Ich flieg dann mal weg.

Auch Carmen Obermüller kennt den Film schon. „Eine sehr schöne Geschichte um den Gärtner Schorsch“, urteilt sie. „Ich wollte den Film unbedingt haben, da die Dreharbeiten hier stattfanden“. Daher sei es nicht schwierig gewesen, ihn für den bundesweiten Start am Donnerstag zu bekommen, sagt die Kinobetreiberin. Obermüller will das Epos drei Wochen anbieten, in dem Schorsch auf seiner letzten Etappe wieder in sein altes Leben in der „bayerischen Kleinstadt Bad Wiessee“ zurückkehrt.

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