Gleich vier Schaufenster wurden in Rottach-Egern in der Nacht auf Samstag mutwillig verkratzt. Die Polizei sucht Zeugen.
In offensichtlicher Zerstörungsabsicht war ein bislang unbekannter Täter in der Nacht auf Samstag, 1. September, in Rottach-Egern unterwegs. Gegenüber des Rathauses wurden bei zwei Läden für Damenbekleidung vier großflächige Schaufenster mutwillig verkratzt.
Da es sich überwiegend um entspiegeltes Spezialglas mit UV-Schutz handelte, gehen die Ladenbesitzerinnen von einem Schaden im vierstelligen Bereich aus. Die Polizei Bad Wiessee bittet Zeugen um sachdienliche Hinweise unter der Telefonnummer 08022/98780.
Traditionell am letzten Sonntag im August findet der Rosstag in Rottach-Egern statt. Nicht so heuer. Der Regen hatte aus dem Fest eine Rutschpartie ins kommende Jahr gemacht.
Der Rosstag musste am vergangenen Sonntag samt Jubiläumsfeier ausfallen. /Archivbild
Dreimal ist der Rosstag bisher ausgefallen: 2013, 2014 und 2018. Am vergangenen Sonntag warteten Ross und Reiter vergeblich auf ihren Einsatz. Weil der Festplatz aufgrund des Regens derart nass und sumpfig war, hatten sich die Verantwortlichen dazu entschlossen, den Rosstag ausfallen zu lassen (wir berichteten). Doch der erwartete Regen blieb aus.
Bitter war diese Entscheidung unter anderem deshalb, weil auch das 50-jährige Jubiläum an diesem Tag hätte gefeiert werden sollen. Doch das Verletzungsrisiko für Mensch und Tier wollte man unter diesen wetterbedingten Umständen keinesfalls eingehen. Umso mehr darf man sich jetzt aufs nächste Jahr freuen: Am Sonntag, 25. August, soll der Rosstag samt Jubiläum nachgeholt werden.
Wer bauen will, braucht eine Genehmigung – und eine Möglichkeit, sein Abwasser zu beseitigen. In der Regel geschieht dies über einen öffentlichen Kanalanschluss. Im Gewerbegebiet Krottenthal fehlt diese Option. Wie also lösen das die ortsansässigen Unternehmen?
Das Gewerbegebiet Krottenthal – hier ansässige Firmen müssen ihr Abwasser selbst entsorgen. / Bilder: N. Kleim
Seit 2007 bemühte sich die Gemeinde Waakirchen darum, die im Außenbereich liegenden, landwirtschaftlichen Flächen von Landwirt Johann Pichler nahe der Krottenthaler Alm als Gewerbegebiet auszuweisen. Der Kriechende Sellerie, eine streng geschützte Pflanzenart, machte diesem Vorhaben zunächst einen Strich durch die Rechnung.
Weil der Bund Naturschutz eine Umsiedlung der Pflanze forderte, verzögerte sich die Herausnahme der Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet. 2015 war es dann soweit: Die Flächen wurden als Gewerbegebiet ausgewiesen. Johann Pichler, der in Krottenthal einen Agrar-Service betreibt, vermarktet die etwa 30.000 Quadratmeter Gewerbeflächen zwar selbst, aber letztendlich entscheidet die Gemeinde, wer sich dort niederlassen darf.
Lokale statt dezentrale Abwasserbeseitigung
Sechs Firmen haben sich bereits auf dem Gelände angesiedelt. Drei bauen gerade. Unter anderem die Holzkirchner Gerüstbau-Firma Steinel sowie die Hartpenninger Zaunbau-Firma Wölkl. Beide Firmen wollen Lagerhallen errichten. Steinel plant zusätzlich die Aufstellung von acht überdachten Containern. Bis Ende des Jahres rechnet man damit, dass noch ein bis drei Firmen dazukommen. Was dem Gewerbegebiet Krottenthal fehlt, ist ein öffentlicher Kanalanschluss.
Soweit er informiert sei, sagt Bauamtsleiter Christoph Marcher auf Nachfrage, habe die Gemeinde Waakirchen auch nie über einen solchen nachgedacht. Dafür sei das nächste Kanalnetz im Ortsteil Schaftlach zu weit entfernt. Firmen, die beabsichtigen, sich dort niederzulassen, müssen also selbst für eine lokale Entwässerung sorgen. Eine eigene Kleinkläranlage ist deshalb Pflicht. „Alles eine rein technische Geschichte“, meint Marcher. Jeder Bauernhof habe bereits eine Kleinkläranlage.
Ein Gewerbegebiet ohne Kanalanschluss?
Auch die Gewerbetreibenden in Krottenthal müssen in eine solche Anlage investieren. Kleinkläranlagen reinigen das Abwasser zunächst mechanisch-vollbiologisch, bevor es anschließend in einer Grube gesammelt wird oder im Boden versickert. Der seit vier Jahren in Krottenthal ansässige Kfz-Meisterbetrieb von Martin Mayer beispielsweise hat eine solche Anlage direkt unterhalb seines Betriebes. „Die hält noch zehn Jahre“, versichert der Unternehmer. Sondermüll falle keiner an.
Martin Mayer hat seine Kleinkläranlage direkt unter seinem Kfz-Betrieb. / Foto: N. Kleim
Wie aber ist es möglich, dass ein Gewerbegebiet ohne Kanalanschluss überhaupt genehmigt wird? Baurechtlich bestünden keine Einwände, sagt die stellvertretende Landratsamt-Pressesprecherin Sophie-Marie Stadler auf Nachfrage. Denn baurechtlich werde ein Kanalanschluss bei einem Gewerbegebiet nicht gefordert. Bei der Baugenehmigung sehe das schon anders aus. Hier müsse eine Erschließung nachgewiesen werden.
Kleinkläranlagen als Lösung
Wobei andere Formen der Erschließung – wie beispielsweise eine Kleinkläranlage – je nach Einzelfallprüfung durchaus möglich seien. Zu den Erschließungskosten zählen alle Kosten, die für den Anschluss des Grundstücks an das Versorgungs- und Entsorgungsnetze anfallen, wie Elektrizität, Gas sowie die öffentliche Wasserversorgung. Welche Erschließungskosten bei Johann Pichler letztendlich anfallen, dazu will sich Waakirchens Kämmerer Anton Demmelmeier nicht äußern.
„Eine Aussage ist laut Auffassung der Rechtsexperten des Bayerischen Gemeindetages nicht zulässig“, sagt er. Ebenso verhalte es sich bei der Frage, wie hoch die Gewerbeeinnahmen von den in Krottenthal ansässigen Firmen seien. „Die Höhe der Gewerbesteuereinnahmen der Gemeinde Waakirchen kann ich Ihnen nur insgesamt für die gesamte Gemeinde sagen: etwa drei Millionen Euro. Eine Aussage über eine Gruppe von Gewerbebetrieben ist laut Auffassung der Rechtsexperten des Bayerischen Gemeindetages nicht zulässig.“
Neben den historisch klar belegbaren Fakten aus der Geschichte des Tegernseer Tals existieren viele Mythen und Sagen. Wir haben uns auf die Suche nach solchen Erzählungen begeben und faszinierende Geschichten gefunden.
Der Sage nach ist dieses Sühnenkreuz schwarz seit ein Blitz darin einschlug. / Quelle: Wikipedia; Urheber: Kogo
Im heutigen Teil unserer Serie “Mythen und Sagen rund um den Tegernsee” geht es um die Überlieferung einer Geschichte aus dem Jagdrevier der Äbte des Klosters Tegernsee. Aufgeschrieben wurde sie von Gisela Schinzel-Penth, die sich seit ihrer Kindheit mit der Sagenforschung befasst und umfangreiche Feldforschungen durchgeführt hat.
Die Geschichte vom schwarzen Kreuz spielte sich vor mehreren Jahrhunderten in der langen Au ab, dem langgezogenen Bergtal zwischen Wildbad Kreuth, das zum Langeneckberg und Schinder führt. In diesem Gebiet jagten damals die Äbte des Klosters Tegernsee.
Nun geschah es, dass bei einer solchen Jagd versehentlich ein junger Mönch getroffen wurde. Einer der Äbte war davon ausgegangen, auf einen Hirsch zu zielen, hatte aber stattdessen den Mönch erwischt, der hinter einem Busch gestanden hatte.
Blitz schlägt ins Sühnenkreuz
Der Todesschütze ließ, wie es zur damaligen Zeit Brauch war, an der Unglücksstelle ein Sühnenkreuz aus Holz errichten. Exakt ein Jahr später pilgerten alle Mönche an die Unglücksstelle – in Gedenken an ihren toten Klosterbruder.
Als sie für seine Seele beteten, schoss plötzlich aus heiterem Himmel ein Blitz hernieder und schlug in das Kreuz ein, das daraufhin angekohlt war. Niemand konnte sich erklären, was das zu bedeuten hatte, aber seither wird die Stelle in dem Bergtal „Das schwarze Kreuz“ genannt.
Ende August sollten die Bauarbeiten erledigt, und die Vollsperrung zwischen dem Ortseingang Gmund und Gut Kaltenbrunn aufgehoben sein. Pustekuchen.
Am Freitagnachmittag soll die Straßensperrung aufgehoben werden. / Foto: K. Wiendl
Seit dem 20. August ist die Straße zwischen Gmund und Kaltenbrunn für den Verkehr komplett gesperrt. Zwei Wochen sollten die Arbeiten andauern, sodass die Strecke eigentlich Ende August hätte wieder befahrbar sein müssen.
Doch bis heute gibt’s an dieser Stelle kein Durchkommen. Noch immer ist die Strecke gesperrt. Noch immer wird gebaut. Ähnlich wie im ersten Abschnitt wird hier sowohl die Fahrbahn erneuert als auch die Entwässerungseinrichtungen und die Straßenausstattung instand gesetzt.
„Trödelei“ nervt Autofahrer
Einige Autofahrer sind deshalb „stinksauer“. Ihr Ärger gilt der „Trödelei der ausführenden Firmen und des Straßenbauamts“. Auf Nachfrage beim Straßenbauamt Rosenheim, wie es zu der Verzögerung kommt, teilt der zuständige Abteilungsleiter Matthias Geitz mit:
Die Vollsperrung geht bis Freitag. Wir gehen davon aus, dass die Straße im Laufe des Nachmittags wieder aufgemacht wird.
Als Grund für die Verzögerung nennt er drei Dinge: Zum einen sei die Asphaltdecke im Kreuzungsbereich Kaltenbrunn entgegen ursprünglicher Planung doch noch mitgemacht worden, zum anderen habe man den Straßenabschnitt kurz hinterm Bahnübergang – am Parkplatz vorbei bis etwa Höhe Brachfläche – ebenfalls gleich mitsaniert. Auch dort habe man eigentlich am Bahnübergang aufhören wollen, so Geitz.
Das Regenwetter der vergangenen Tage habe sein Übriges getan. Dass sich der Zeitplan verzögern könnte, hatte man im Vorfeld angekündigt. Die Arbeiten seien sehr stark witterungsabhängig, hieß es bereits Mitte August. Vor allem für den Einbau der Asphaltschichten bräuchte man trockenes Wetter, um die geforderte Qualität zu erreichen.
Nach Aufhebung der Sperrung: Ampel regelt Verkehr
Morgen sollen die Asphaltarbeiten abgeschlossen sein, wie Geitz mitteilt. Dann kommt nur noch die Markierung drauf. Zum Wochenende hin werden Autofahrer ab Kaltenbrunn wieder freie Fahrt zur Gmunder Ortsmitte haben. Und umgekehrt.
Einziges Hindernis nächste Woche, wenn die Schule wieder losgeht: eine Ampel. Sie wird den Verkehr für die noch anstehenden, restlichen Arbeiten regeln. Die Umleitung erfolgt bis Freitag wie gehabt ab Gut Kaltenbrunn über die Staatsstraße 2366 nach Finsterwald und über die Tölzer Straße weiter nach Gmund und umgekehrt.
Ende Juni musste sich Peter Höß einer diffizilen Operation an der Halswirbelsäule unterziehen. Wenn auch der Eingriff gut verlaufen ist, so dauert die Reha weitaus länger als ursprünglich erhofft.
Peter Höß sollte eigentlich schon Mitte August wieder zurück auf seinem Chefsessel im Wiesseer Rathaus sein. Doch seine Genesung braucht mehr Zeit… / Archivbild
Das Taubheitsgefühl am rechten Arm und der Schulter soll Höß schon länger geplagt haben. Die Diagnose: eine Spinaltenose an der Halswirbelsäule. Ende Juni entschloss sich der 65-Jährige dann zu einer Operation im Unfallklinikum Murnau. „Die schwierige Operation verlief gut“, sagte Höß’ Vize Robert Huber (SPD) Anfang Juli, auch die Heilung würde sich „gut entwickeln“.
Aber offenbar nicht so wie erhofft. Denn zunächst war nach einem zweiwöchigen Aufenthalt zuhause nur von drei Wochen Reha die Rede. Robert Huber sollte nur bis Mitte August das Ruder vertretungsweise übernehmen. Doch daraus wird ein weitaus längerer Zeitraum, wie die Tegernseer Stimme erfährt. Denn leider sei die Genesung noch nicht so fortgeschritten, wie man sich das wünschen würde, erklärt Huber nun auf Nachfrage.
Deshalb braucht der Bürgermeister weitere Wochen der Reha bis Ende September.
Nachdem Höß dann ein Vierteljahr auch von der Familie getrennt gewesen sei, kann sich Huber gut vorstellen, dass der Bürgermeister nach der Reha noch seinen Urlaub antritt. „Denn er ist irgendwo auch noch Privatmensch“. Bei seinen Gesprächen habe Huber den Eindruck gewonnen, dass Höß optimistisch sei und sich „wie ein kleines Kind über jeden kleinen Erfolg der Gemeinde freut“.
Voller Schreibtisch für den Vize
Auf seine dann über zwei Monate währende Vertretung angesprochen, meint Huber, dass er immer gut zu tun habe. Denn die Tätigkeit als Bürgermeister in Bad Wiessee sei keine, die man so nebenher machen könne, „da gibt es keine ruhige Zeit“. Der Ort sei immer anspruchsvoll, „es ist viel zu stemmen und zu machen“. Als wichtigsten Punkt als derzeit amtierender Bürgermeister nennt Huber das Jodbad.
Laut Huber deute alles darauf hin, dass die Fertigstellung des Jodbads pünktlich erfolge. / Foto: K. Wiendl
Hier sei es entscheidend, dass „alles abgearbeitet werden kann“. Der Neubau habe „oberste Priorität“. Die Bauarbeiten würden im bisherigen Zeitplan liegen. Momentan würde alles darauf hindeuten, so Huber, dass die Fertigstellung pünktlich erfolgen könne. Demnach würden die ersten Gäste im zweiten Halbjahr 2019 ihre Badekuren in neuem Ambiente genießen können. Derzeit werden die Baumeisterarbeiten für die Betonwände ausgeführt.
Zuschüsse auch für den Badepark?
Beim angrenzenden Badepark habe es während seiner Vertretung „wichtige Gespräche mit der Regierung von Oberbayern zur Regelung der Zuschüsse gegeben“, so Huber. Schließlich gehe es hier um „riesige Summen“ zur Ertüchtigung des in die Tage gekommenen Badeparks. Zu klären sei laut Huber zunächst, welche Töpfe es für Bäderanlagen gebe. „Diese Gespräche stehen ganz am Anfang eines Prozesses, die man unbedingt führen muss, bevor man sich auf den Weg begibt“. Hier habe sich inzwischen Einiges getan. „Es gibt nicht nur Zuschüsse vom Freistaat Bayern, auch der Bund habe dafür einen neuen Topf“.
Die ganze Palette, die Bad Wiessee aufzubieten habe, laufe derzeit über ihn, sagt Huber. Nichts dürfe man „schleifen“ lassen, man müsse „immer am Ball“ bleiben. Keine neueren Kenntnisse habe er über das Hotelprojekt der Schweizer Investorengruppe SME für das einstige Jodbad-Areal. Er gehe davon aus, dass „jetzt im Herbst mit der Aushebung der Baugrube begonnen wird“. Aber wie alle anderen Bauherrn habe auch SME zu kämpfen, Baufirmen „herzubringen, die dies dann durchführen“. Vielleicht erlebt Höß den ersten Spatenstich dann wieder im Amt.
Es war ein Treffen, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit und der Presse stattfand. Am vergangenen Sonntag sollte der Kurs festgelegt werden. Für all die von der umstrittenen Steuererhöhung betroffenen Zweitwohnungsbesitzer. Das Interesse allerdings ließ zu wünschen übrig.
Die Stadt Tegernsee hat Platzprobleme. Über die Zweitwohnungssteuer will sie neuen Wohnraum für Einheimische schaffen. /Archivbild
Dass über das Treffen am vergangenen Sonntag in der Tegernseer Schlossbrennerei überhaupt im Vorfeld berichtet wurde, war so ganz und gar nicht im Interesse der Initiatoren. Die von der umstrittenen Zweitwohnungssteuererhöhung betroffenen Eigentümer wollten unter sich bleiben, um die weitere Vorgehensweise zunächst einmal selbst zu besprechen und festzulegen.
Etwa acht Zweitwohnungsbesitzer hatten sich am vergangenen Sonntag gegen zehn Uhr in einem Nebenraum eingefunden. Die Presse hatte keinen Zutritt. Josef Butzmann, der Vorsitzende des Vereins „Freunde für Ferien in Bayern“, war nicht zugegen. Seit Jahren kämpft er darum, dass Kommunen auf die Zweitwohnungssteuer verzichten, wenn ihnen parallel dazu Schlüsselzuweisungen für Nebenwohnsitze vom Staat gezahlt werden.
Betroffen nehmen Abstand vom öffentlichen Interesse
Aus diesem Grund hätte er es befürwortet, wenn das Thema „Zweitwohnungssteuer“ öffentlich ausgefochten worden wäre. Das sahen die am Sonntag Anwesenden anders. Sie bewerteten „das Engagement von Außenstehenden, die ihren Zweitwohnsitz gar nicht in Tegernsee haben, als wenig hilfreich und polarisierend.“
Stimmungsmache sei nicht ihr Ding. Man wolle keine „Ohrfeigen in der Öffentlichkeit verteilen“. Auf Nachfrage, wie das Treffen denn nun verlaufen sei, erklärt Christian Stangl, selbst Betroffener und Professor für Wirtschaftsrecht an der Hochschule Heilbronn:
Das nichtöffentliche Treffen diente in erster Linie dem gegenseitigen Kennenlernen, ohne dass besondere Beschlüsse getroffen wurden oder gar irgendwelche Gründungen erfolgten.
Eine Interessengemeinschaft sei nicht entstanden. Alle Anwesenden seien sich jedoch darin einig gewesen, dass mittelfristig ein Gespräch mit dem Tegernseer Bürgermeister Johannes Hagn und Vertretern der Stadt beziehungsweise des Stadtrats gesucht werden sollte, um über die Gesamtsituation zu sprechen.
Dass Zweitwohnungsbesitzer der alleinige Grund dafür sein sollen, dass Wohnraum im Tegernseer Tal knapp wird – diese Meinung kann Stangl, dessen Familie eine Zweizimmer-Ferienwohnung am Tegernseer Bahnhof besitzt, nicht teilen. Die Kommunalpolitik der letzten Jahrzehnte habe die aktuelle Wohnungsknappheit mitverursacht, sagt er.
Es hat sogar Zeiten gegeben, zu denen man Wohlhabende mit Zweitwohnungen regelrecht ins Tal lockte, um den Wohlstand ins Tal zu holen.
Das Tegernsseer Tal sei seit Langem Sommerfrische und Rückzugsort für Künstler, Literaten und Adelige, was den Ruf des Tales mitgeprägt habe und zur touristisch gut vermarkteten Historie gehöre. Aktuell seit manches, was in Tegernsee bei der Schaffung von neuem Wohnraum geschehe, zumindest diskussionswürdig, findet Stangl. „Hier wird eigentlich nur eine superreiche Klientel angesprochen und bedient, die vielleicht nicht mal ihren Erstwohnsitz in Deutschland hat.“
Selbst das Einheimischenmodell auf dem ehemaligen Krankenhausgelände betrachtet er als „im Grunde gescheitert, da viel zu teuer für einheimische Senioren und junge Familien“. Bei dem Treffen am Sonntag habe man „natürlich mögliche Vorgehensweisen diskutiert“, so Stangl. Er betont aber auch, dass sich jeder – durch den Steuerbescheid individuell betroffener – Zweitwohnungseigentümer zunächst einmal selbst mittels Widerspruch wehren müsse.
Kein Widerspruch aus Mangel an Mitteln?
Derzeit würden die Verfahren noch laufen. Von den 474 betroffenen Zweitwohnungsbesitzern hatten 52 Einspruch erhoben. Es sei zu berücksichtigen, so Stangl, dass man bei einer Klage ein nicht unerhebliches Kostenrisiko eingehe.
Wie ein Fachanwalt auf unsere Nachfrage hin bestätigt, sei beim Thema „Zweitwohnungssteuer“ ein Spezialwissen vonnöten, das nicht sofort abrufbar sei. Betroffene müssten mit mehreren tausend Euro pro Instanz rechnen, wenn sie den gerichtlichen Weg beschreiten.
Wer hat das letzte Wort?
Ein finanzielles Hemmnis, mit dem die Stadt Tegernsee wohl spekuliert hat, als sie ihre Steuer von 12 auf 20 Prozent sprunghaft anstiegen ließ. Eine Klatsche für den Zweitwohnungsbesitzer. Ein Mittel für die Stadt, das „Luxusgut Zweitwohnungen“ zu reduzieren, um wieder Wohnraum für Einheimische zu schaffen.
Ob der Versuch der Betroffenen, durch ein Gespräch mit dem Bürgermeister etwas zu erreichen, von Erfolg gekrönt sein wird, darf bezweifelt werden. Denn die Steuererhebung wurde einstimmig vom Stadtrat abgesegnet. Die kurze Unruhe im Paradies könnte also scheitern. Vielleicht nicht mangels Rechtsposition, aber mangels finanzieller Mittel und Kampfbereitschaft.
Heute Nacht geriet ein Geschäftshaus in der Miesbacher Innenstadt in Brand. Die Kripo ermittelt.
Kurz nach Mitternacht, gegen 0.15 Uhr, wurde über die Integrierte Leitstelle der Brand in einem Geschäftshaus in der Fraunhoferstraße mitgeteilt. Eine Bewohnerin des Hauses hatte Rauch im dortigen Trachtengeschäft bemerkt und daraufhin die Feuerwehr verständigt.
Durch das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte konnte das Feuer innerhalb kürzester Zeit gelöscht und ein Übergreifen auf das Lager und die Wohnung im Obergeschoss verhindert werden. Durch die starke Rauchentwicklung wurde jedoch die hochwertige Trachtenbekleidung in Mitleidenschaft gezogen.
Der entstandene Sachschaden kann noch nicht genau beziffert werden. Die Kriminalpolizei Miesbach übernahm die Ermittlungen zur Brandursache. Die Polizei geht nach derzeitigem Ermittlungsstand davon aus, dass ein eingeschaltetes Bügeleisen den Brand verursacht haben könnte. Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung gibt es nicht.
Für zwei Stunden hatte eine 52-jährige Frau ihren Wagen auf dem Mc Donald’s-Parkplatz in Kreuth abgestellt. Als sie zurückkam, erlebte sie eine Überraschung.
Direkt vor Mc Donalds ereignete sich der Unfall. / Archivbild
Gegen 13.20 Uhr hatte eine 52-jährige Frau aus Ellwangen ihren Wagen auf dem Mc Donald’s- und Medicum-Parkplatz in Kreuth geparkt. Als sie zwei Stunden später zu ihrem Auto zurückkehrte, stellte sie einen erheblichen Schaden auf der Fahrerseite ihres Fahrzeugs fest. Bei dem Wagen handelt es sich um einen weißen VW Up.
Die Schadenshöhe beziffert die Polizei auf etwa 3000 Euro. Der Unfallverursacher hatte sich in der Zwischenzeit entfernt, ohne seine Personalien zu hinterlassen. Zeugen, die Angaben zum flüchtigen Fahrzeug machen können oder den Unfallhergang beobachtet haben, werden daher gebeten, sich bei der Polizei Bad Wiessee unter der Telefonnummer 08022/98780 zu melden.
In Hausham ereignete sich gestern ein schwerer Verkehrsunfall. Beim Überholen übersah ein Motorradfahrer einen entgegenkommenden Wagen. Beim Sturz verlor er seinen Motorradhelm und wurde schwer verletzt.
Der Unfall ereignete sich gestern um 11 Uhr im Ortsteil Eckart in Hausham: Ein 40-jähriger Motorradfahrer aus Hausham war nach Gmund unterwegs, als er auf der St2076 bei Hölz zum Überholen ansetzte. Dabei übersah er mehrere Autos. Unter anderem den Wagen eines 52-jährigen Haushamers, der sich zum Abbiegen Richtung Eckart bereits eingeordnet hatte.
Dabei prallte er mit der rechten Seite seines Motorrads am Wagen entlang, stürzte und schleuderte gegen ein Straßenschild. Während des Sturzes verlor der 40-Jährige zudem noch seinen Motorradhelm. Diesen hatte er nicht verschlossen getragen. Das BRK brachte den schwer Verletzten ins Krankenhaus Agatharied. Es entstand ein Sachschaden von etwa 1500 Euro.
Im Landkreis Miesbach sind Betrüger unterwegs, die sich am Telefon als Polizisten ausgeben. Die angerufenen Personen reagierten richtig.
Gestern wurden im Landkreis Miesbach mehrere Personen von einem falschen Polizeibeamten angerufen. Dieser gab sich als Angehöriger der „Kripo“ Miesbach aus. Die Zielgruppe bestand zum größten Teil aus älteren Personen.
Der Anrufer gab an, dass es zu einer Festnahme zweier Einbrecher gekommen sei, bei denen eine Liste gefunden wurde, auf welcher sich auch die Namen der angerufenen Personen befanden. Der Anrufer erkundigte sich nach Geld und anderen Wertgegenständen im Haus.
Die angerufenen Personen reagierten richtig, fragten nach dem Namen des Anrufers und seiner Rückrufnummer und gaben keine persönlichen Daten heraus. Daraufhin legte der Anrufer auf. Um sich zu vergewissern, riefen die angerufenen Personen sofort bei der PI Holzkirchen beziehungsweise der Kripo Miesbach zurück. Die Nummer des Anrufers wurde in allen Fällen unterdrückt, sodass die Polizei keinen Ermittlungsansatz hat.
Eigentlich will die Kiosk-Betreiberin an der Badeanlage Schorn in Rottach-Egern „nicht viel Staub aufwirbeln“. Keine Sorge, dann übernehmen wir das für Sie!
In ihrem Strandbad-Kiosk an der Popperwiese darf Inge Votteler nun keine Pommes mehr verkaufen. / Quelle: www.strandhuette-ringsee.de
Vorschriften sind Vorschriften. Weil der Kiosk an der Popperwiese in Rottach-Egern in der Vergangenheit auch Pommes frites verkauft hatte, musste dessen Besitzerin, Inge Votteler, jetzt eine Vertragsstrafe zahlen, wie sie auf Nachfrage berichtet.
In der Regel gehören zum Sortiment eines Kiosks Süßwaren, Snacks, Zeitungen und Zeitschriften, Tabakwaren und Getränke. Inge Votteler hingegen nutzte die Möglichkeiten im Rahmen ihres Kundenservices und frittierte zusätzlich Pommes. Sehr zur Freude vieler Kinder, aber auch sehr zum Frust einiger Anwohner.
Currywurst ohne Pommes
Weil sich diese durch den Geruch belästigt fühlten, schritt das Landratsam ein und klärte die Kiosk-Besitzerin darüber auf, dass sie „eine Ordnungswidrigkeit“ begangen habe. Die Höhe der Bußgeldstrafe: 150 Euro plus Gebühr. Insgesamt zahlte Votteler 180 Euro und musste ihren Pommesverkauf unverzüglich einstellen. Das war vor zwei Monaten.
„Ich akzeptiere das und werde für das kommende Jahr eine andere Lösung suchen“, so die Kiosk-Besitzerin auf Nachfrage. Tragisch nehme sie das ganz und gar nicht. „Aus Erfahrung wird man klug“, sagt sie. Die Saison sei jetzt ohnehin fast zu Ende. Noch vier Wochen, dann sperre sie ihren Kiosk sowieso zu.
Über Umbau wird nachgedacht
Über den Winter werde sie gemeinsam mit der Gemeinde überlegen, welche Möglichkeiten es für einen eventuellen Umbau des Kiosks gibt. Immerhin kennt sich Inge Votteler mit Umbauten aus. Gerade erst hat ihre Familie die Obere Firstalm, die zu den bekanntesten Hütten im Spitzingsee gehört, komplett sanieren und entkernen lassen.
Im Frühjahr wolle sie dann mit neuem Konzept in ihrem Kiosk an der Popperwiese durchstarten. Statt Pommes verkaufe sie dann vielleicht Flammkuchen, Panini oder Salate. Die Currywurst muss derweil ohne Pommes auskommen.
Beim Einkaufen in Miesbach hatte eine 35-jährige Mutter ihren neunjährigen Sohn aus den Augen verloren. Daraufhin fahndete die Polizei nach ihm.
Am 4. September gegen 13 Uhr teilte eine 35-jährige Haushamerin per Notruf mit, sie habe ihren neunjährigen Sohn im Stadtgebiet Miesbach aus den Augen verloren. Obwohl sie bereits gesucht hatte, konnte sie ihn nicht mehr finden. Die Polizei Miesbach leitete umgehend eine Fahndung mit mehreren Streifen im Nahbereich ein.
Der Neunjährige wurde innerhalb einer Stunde wohlbehalten aufgefunden und zu seiner Mutter gebracht. Zur Überraschung aller Beteiligten hatte er in einem Bekleidungsgeschäft die ganze Zeit über seelenruhig ferngesehen.
Die kleine Kirche in St. Quirin wartet nach umfassender Sanierung noch immer auf ihren Zwiebelturm. Doch bald hat ihr kopfloses Dasein ein Ende.
Ein Kleinod: Die Kirche in St. Quirin. Am Freitag bekommt sie ihren Zwiebelturm zurück. / Archivbild
Seit 550 Jahren steht das historische Kirchlein in St. Quirin. Wie berichtet, bekam die kleine Kirche direkt an der Hauptstraße eine Rundumsanierung. Für 1,7 Millionen Euro. 85 Prozent der Kosten werden durch das Erzbischöfliche Ordinariat gedeckt. Die Gemeinde Gmund übernimmt 42.500 Euro. Die Stadt Tegernsee beteiligt sich mit 30.000 Euro. 50.000 Euro stellt der Ökumenische Kirchbauverein Tegernsee, Rottach und Kreuth zur Verfügung.
Seit Herbst 2017 ist man dabei, die Kirche zu sanieren. Im Frühjahr wurde der marode Turm der Kirche abmontiert und in einer Werkstatt in Freising saniert. Wegen seines schlechten Zustands war es nicht möglich gewesen, den Turm direkt vom Gerüst aus instand zu setzen. Nachdem der Turm in Freising fertiggestellt worden war, sollte er wieder zurücktransportiert werden.
Kirchturm kehrt zurück
Aufgrund des Urlaubsverkehrs ließ sich aber kein Termin finden, an dem der Transport, der bei der Behörde angemeldet werden muss, möglich gewesen wäre. So verzögerte sich das Ganze. Am Freitag, 14. September, ist es nun soweit: Der Kirchturm kehrt zurück. Ab neun Uhr soll mit dem Aufbau begonnen werden.
Erst danach können die Bauarbeiten am Fundament fortgesetzt werden. Und auch die Sanierung im Innenraum der Kirche wird noch eine Weile in Anspruch nehmen. Es muss nicht nur der Putz erneuert, sondern auch der Boden entfernt, neue Fenster eingesetzt und eine Belüftungsanlage installiert werden.
Verwunderung bei einigen Anwohnern in der Hochfeldstraße: Seit einiger Zeit ruhen die Bagger bei dem 70-Millionen-Projekt „Quartier Tegernsee“. Und schon brodelt die Gerüchteküche. Und schon spricht man über Geldprobleme. Wir haben nachgehakt.
Anfang des Jahres hatte das Salzburger Unternehmen Planquadrat mit dem Bau der Bohne auf dem ehemaligen Krankenhaus-Areal in Tegernsee begonnen (wir berichteten). Ein Mammutprojekt mit insgesamt 130 geplanten Hotelzimmern und 85 Luxus-Wohnungen.
21 Wohnungen davon gelangen nicht auf den freien Markt. Sie müssen nach dem Tegernseer Modell vergeben werden. Zu der Zielgruppe gehören vorrangig junge Familien mit Kindern. Nach Ende der ersten Ausschreibung konnten nur „14 Wohnungen vermarktet werden“, wie Tegernsees Geschäftsleiter Hans Staudacher Ende Juli in der Stadtratssitzung bekannt gab (wir berichteten).
Absicherung der Baugrube
Für sieben Wohnungen fehlen noch Käufer. Womöglich schreckte der Kaufpreis ab. Die Stadt Tegernsee startet demnächst mit der zweiten Ausschreibungsrunde. Doch nicht nur der Verkauf scheint zu stocken. Wie Anwohner jetzt bemerkt haben, ruhen auch die Bagger schon seit einiger Zeit auf der Baustelle des ehemaligen Krankenhausareals in der Hochfeldstraße.
Auf Nachfrage bei Planquadrat teilt man uns mit, dass in der Kalenderwoche 35 und 36 – das heißt in der Zeit vom 27. August bis 9. September – die Zufahrtsrampe zurückgebaut wird. Dies sei nötig, „um die Anker zur Baugrubensicherung herstellen zu können“ und laufe momentan. Nach dem Spannen der Anker, so Planquadrat-Assistentin Claudia Schnell, werde der Erdbau in Kalenderwoche 37 fortgesetzt, also am Montag, 10. September.
In dieser Zeit werde die Baustelle dann fertig eingerichtet, die Bodenplatte im dritten Untergeschoss ein- sowie der Kran aufgebaut. Die Arbeiten seien im Zeitplan, so Schnell. Eine Woche später werde man mit den Betonarbeiten für die Tiefgaragenbodenplatte im dritten Untergeschoss beginnen. Auf die Frage, ob Planquadrat einen finanziellen Engpass habe, so wie Anwohner vermuten, erhielten wir keine Antwort.
Die Bundes- und Landtagswahlen rücken immer näher. Auch am Tegernsee wird deshalb ordentlich die Trommel für die eigene Partei gerührt. Der SPD gelingt das scheinbar am besten beim Frühschoppen in der Naturkäserei in Kreuth – mit Sigmar Gabriel, der “auf a Brotzeit” vorbeikommt.
„Endlich wieder große Politik in Kreuth!“, titelt die SPD in ihrer jüngsten Einladung zu einer der unzähligen Wahlkampfveranstaltungen im Tegernseer Tal. Diesmal geht es zum Frühschoppen in die Naturkäserei Tegernseer Land. Mit dabei ist auch ein Polit-Promi: Sigmar Gabriel.
Der frühere Vizekanzler und Außenminister folgt damit einer Einladung von Verena Schmidt-Völlmecke, der SPD-Landtagskandidatin für den Landkreis Miesbach, sowie dem Bundestagsabgeordneten Florian Post. Stattfinden wird das politische Frühschoppen am 8. September zwischen 10 und 12 Uhr.
Doch dabei wollen sich die SPD-Politiker nicht nur unter sich austauschen, sondern bitten auch alle interessierten Bürger zum Gespräch. „Bei Käse, Bier und Brotzeit ist Gelegenheit, sich über aktuelle politische Themen aus Oberbayern, Deutschland und der Welt auszutauschen“, heißt es abschließend.
Der Apfel gehört zu Bayern wie die Nase zu Pinocchio. Im letzten Jahr litt er unter dem unbeständigen Klima. Das ist heuer anders. So viele Äpfel gab es gefühlt schon lange nicht mehr.
Die Obstbäume hängen heuer voll – und die Apfelbäume tragen besonders viele Früchte.
Trotz Regen sei die Apfelernte in diesem Jahr „sehr gut“ ausgefallen, sagt Brigitte Denz vom Obst- und Gartenbauverein. Jeder sieht es: Die Apfelbäume hängen voll mit saftig roten und grünen Früchten. Noch im letzten Jahr schien der heimische Apfel bedroht zu sein. Durch den späten Frost im April waren viele Blüten erfroren.
Aus diesem Grund konnten die Obstbauern am Bodensee im vergangenen Jahr nur zehn Prozent einer „normalen“ Ernte einfahren. Die Frostschäden waren unter anderem auf die klimabedingte, frühe Apfelblüte zurückzuführen, die sich seit den 80er Jahren etwa zehn Tage nach vorne verschoben hat. Auch in diesem Jahr ist das Obst witterungsbedingt etwas früher reif.
Äpfel süß-sauer
Die vielen Sonnenstunden seit April haben den bayerischen Obstbauern viele Äpfel eingebracht. Unter dem Hitzesommer und der Trockenheit hatten die heimischen Äpfel trotzdem ein wenig zu leiden. Viele blieben eher klein, aber die Sonne machte die Äpfel vom Geschmack her sehr süß.
Durch die Fotosynthese konnte sich ein höherer Zuckeranteil bilden, durch den Äpfeln fünf bis zehn Prozent mehr Süße als sonst bekamen. Der Säuregehalt leide nicht darunter, sagt Sepp Killy von der Obstpresse in Gotzing.
Wohin mit dem Obst aus der Region?
Dorthin bringen die Obstbauern rund um den Tegernsee ihr Obst, weil es weit und breit keine Mosterei gibt. Die Ernte heuer sei „äußerst überdurchschnittlich“, bestätigt auch Killy. Man spreche von einem sogenannten „Mastjahr“. Dazu beigetragen habe das milde Frühjahr und die Tatsache, dass es so gut wie keine Hagelschläge gegeben hat.
„Es hat alles gepasst“, freut sich Killy. Auch die Bienen seien fleißig gewesen, sodass man in diesem Jahr schon Mitte Juli damit begonnen habe, Saft zu pressen. Normalerweise sei dies erst Ende August der Fall. Er freut sich über den Apfel-Überschuss, denn im vergangenen Jahr war die Ernte eher “unterdurchschnittlich”. Und auch der Sommer davor sei eher verregnet gewesen, erklärt Killy. Dafür ist heuer Hochsaison bei der Obstpresse der Gartenbauvereine des Landkreises.
Aus einem Zentner Obst presst man dort 25 bis 30 Liter Saft. Pro Liter werden 25 Cent berechnet. Soll der Saft zusätzlich erhitzt und damit haltbar gemacht werden, fallen weitere 25 Cent an. Auch wenn das Voralpengebiet im Landkreis nicht so reich mit Obst bestückt ist wie beispielsweise das Inntal, so ist es heuer doch eine ertragreiche Ernte.
Eine Odyssee geht nun endgültig zu Ende. Erst wurde die Tieferlegung samt Tunnelfreigabe im Juli gefeiert, nun folgt auch der Rest. Keine Behelfsfahrbahn, keine Sperrungen – keine Baustelle mehr auf der B 318 bei Warngau.
Ende Juli wurde der etwa 80 Meter lange Tunnel freigegeben. Nun sind auch die übrigen Bauarbeiten abgeschlossen. / Fotos. Klaus Wiendl
Es war die Verdrussbaustelle schlechthin. Zwei Jahre quälten sich Auto- und Lkw-Fahrer bei Warngau auf einer engen Behelfsfahrbahn, die bei Anwohnern durch ihren Garten führte, an der Dauerbaustelle vorbei. Und das, obwohl die B 318 laut Verkehrsministerium als Nord-Süd-Verbindung zwischen dem Raum München und der österreichischen Inntalautobahn eine „große Bedeutung für das Transit- und Tourismusland Oberbayern hat“.
Davon war in den knapp zwei Jahren nach dem Spatenstich wenig zu spüren. Denn die Tieferlegung der B318 samt Grünbrücke für die Kreisstraße MB19 sollte im Herbst 2017 bereits fertiggestellt sein. Doch dann jagte ein Problem das nächste: erst die Entwässerungsprobleme, dann Lieferengpässe und Personalmangel.
Am 27. Juli war es dann aber doch endlich soweit und der Tunnel konnte durch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und die Staatsministerin Ilse Aigner freigegeben werden (wir berichteten). Die insgesamt 930 Meter lange Baumaßnahme verschlang knapp neun Millionen Euro, wovon 1,8 Millionen Euro auf Warngau fallen.
Warngau hat’s geschafft
Dennoch war Warngau mit der Eröffnung des Tunnels noch nicht über’n Berg. Vom 30. Juli bis zum 19. August musste die Bahnhofsstraße wegen Asphaltierungsarbeiten komplett gesperrt werden. Auch der Rückbau der Behelfsfahrbahn und der westliche Anschlussast einschließlich der Kreisstraße MB 19 mussten zunächst hergestellt werden.
Die hierfür notwendigen Arbeiten sind laut Straßenbauamt Rosenheim nun soweit erledigt, dass die Kreisstraße MB 19 und die Anschlussstelle an die B 318 im Laufe des Freitags, 07.09., ebenfalls für den Verkehr freigegeben werden können. An der Anschlussstelle der B 318 stehen nun beide Anschlussäste voll zur Verfügung, sprich Autos und LKW können in alle Fahrtrichtungen von und auf die Bundesstraße ein- und abfahren.
Entlang der Kreisstraße und auf der Grünbrücke sind weitere Restarbeiten erforderlich, die aber ohne weitere Sperrungen abgewickelt werden können. Somit ist mit Beginn der Schulzeit auch sichergestellt, dass die Kinder ohne Risiko entlang der Kreisstraße gehen können. Der Radlverkehr fließt zusammen mit dem Kfz-Verkehr.
Das Bergfilm-Festival gehört zu den Highlights am Tegernsee. Auch heuer dürfen Zuschauer wieder eintauchen in atemberaubende Bilder von Bergtouren, Gleitschirmflügen und Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Natur und Berge. Karten gibt es bald.
Das Bergfilm-Festival ist jedes Jahr ein Highlight am Tegernsee
Zum 16. Mal veranstaltet die Stadt Tegernsee zusammen mit dem deutschen Alpenverein, dem Bayerischen Rundfunk und der Tegernseer Tal Tourismus GmbH das Bergfim-Festival Tegernsee.
Bewerben konnten sich Macher mit Filmen zu den Kategorien „Erlebnisraum Berg“, „Naturraum Berg“ und „Lebensraum Berg“. Die Jury hat eine Auswahl getroffen und seit wenigen Tagen steht das Programm fest. Vom 17. bis zum 21. Oktober können Zuschauer eintauchen in faszinierende Landschaftsporträts und spektakuläre Kletterfilme. Vom Naturschutz-Problem bis zum berührenden Porträt starker Persönlichkeiten ist alles geboten.
Volles Programm – schwere Entscheidungen
Nach dem „warm up“ am Dienstag mit einigen Siegerfilmen aus dem Vorjahr stellt bereits der Auftaktabend am Mittwoch die Besucher vor die Qual der Wahl: Da stehen in den fünf Sälen gleich 15 Filme auf dem Programm. Im Barocksaal des Gymnasiums gibt es sogar eine Weltpremiere, wenn Thomas Huber den Film über eine atemberaubende Erstbegehung am Cerro Kishtwar vorstellen wird. 2017 ist ihm dort mit den Schweizer Seilpartnern Stephan Siegrist und Julian Zanker eine kühne Route gelungen.
Danach geht es um das große Bergsteiger-Jubiläum des Jahres, nämlich die erste Besteigung des Mount Everest ohne Flaschensauerstoff. Regisseur des Rückblicks und Hauptdarsteller in den historischen Bildern ist der Preisträger des Vorjahres, Reinhold Messner. Auch das „Konkurrenzprogramm“ in den anderen Sälen ist am ersten Abend gespickt mit eindrucksvollen Filmen und Themen: so beschäftigt sich Jürgen Eichinger am Beispiel der Zugspitze mit dem Klimawandel in den Bergen, und ein verwegener Gleitschirm-Pilot fliegt im Karakorum empor in über 8000 Meter Höhe; der Kontrast dazu ist ein stiller, beschaulicher und dennoch bewegender Film über das Leben auf abgelegenen Bergbauernhöfen.
Kompletter Filmtag am Sonntag
Dicht an dicht und mit spannenden Themen und Protagonisten geht es jeden Tag weiter: Höhepunkt am Donnerstag ist die Retrospektive, die dem Himalaya- und Bergfilmpionier Norman Dyhrenfurth gewidmet ist (u.a. mit dem Film über die amerikanische Everest-Expedition 1963). Ein besonderes Programm gibt es beim DAV-Abend am Freitag, bei dem der Ausnahmekletterer Hansjörg Auer zu Gast sein wird, und am Samstag beginnt die Schlussstrecke beim Bergfilm-Marathon bereits um 10 Uhr vormittags im Schalthaus.
Am Samstag findet dann die große Preisverleihung statt. Dort können die Festival-Reisenden einigen der besten Filmemacher begegnen und Kostproben aller ausgezeichneten Filme sehen. Am Sonntag gibt es außerdem nochmal die Möglichkeit, alle prämierten Filme in voller Länge zu sehen.
Die Tickets kosten zwischen acht und zwölf Euro und gibt es an verschiedenen Verkaufsstellen in Tegernsee ab dem 14. September. Alle Infos dazu und das komplette Programm gibt es hier.
Vor rund einer Stunde kam es zu einem Unfall an einem Bahnübergang in Schliersee. Mehrere Einsatzkräfte sind vor Ort. Die Strecke ist bis auf Weiteres gesperrt.
In Schliersee läuft derzeit ein Großeinsatz auf den BOB-Gleisen. / Archivbild
Auf Nachfrage bei der Polizeiinspektion Miesbach ist der Alarm gegen 14:15 Uhr bei der Einsatzstelle eingegangen. Gemeldet wurde ein „Unfall mit einer Person“ am Bahnübergang beim Campingplatz in Schliersee. Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei sind vor Ort. Zum Unfallhergang können keine genauen Infos gegeben werden.
Laut BOB-Pressespreche Christopher Raabe ist die Strecke bis auf Weiteres gesperrt. „Auf den Zugverkehr ins beziehungsweise vom Tegernseer Tal hat der Polizeieinsatz keinen Einfluss.“ Zwischen Schliersee und Bayrischzell wurde ein Busnotverkehr eingerichtet. „Unsere Zugfahrt enbeginnen und enden bis auf Weiteres in Schliersee.“ Wie lange die Strecke gesperrt bleibt, sei bisher nicht absehbar, „da der Einsatz polizeiliche Ermittlungen zur Folge hat.“