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Bauboom reißt Wunden in den Felshang

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Die Hanglage unter dem sogenannten Franzosenwald im Norden von Bad Wiessee ist begehrt. Inzwischen thronen dort Luxusvillen mit Berg- und Seeblick. Nun entsteht eine weitere Villa und die Anwohner sind maßlos enttäuscht, „was alles genehmigt wird“.

Auf annähernd 100 Metern Länge wird der felsige Hang unter dem Franzosenwald abgetragen.

Noch sehen Erika und  Walter Raab den Wallberg und den Ringberg von ihrer Terrasse. Doch nicht mehr lange. Seit Monaten bearbeiten Baufirmen mit schwerem Gerät das Hanggrundstück am Wiesseer Schmerbachgrund vor ihnen. Der ganze Fels wird auf etwa 100 Metern Länge mit dem Schlaghammer eines Baggers abgetragen. Entstehen wird dort auf dem etwa 1.700 Quadratmeter großen Grundstück laut Bauamtsleiter Helmut Köckeis ein „schon komfortables Einfamilienhaus“ mit etwa 20 Metern Länge samt Tiefgarage und Swimmingpool. Bauherr ist ein Münchner Unternehmer.

Zuvor stand dort ein Einfamilienhaus aus dem Jahr 1948. Die letzten Eigentümer seien im Frühjahr in die Dominikanische Republik ausgewandert und sollen für ihr Grundstück zwei Millionen Euro bekommen haben, sagen die Eheleute Raab. Weitere Summen musste der neue Bauherr wohl auch für den Ankauf des noch unerschlossenen unteren Teils des Franzosenwaldes auf den Tisch legen.

„Der Hang steht im Feuer“

Die 80-jährige Erika Raab befürchtet, dass der Hang instabil werden könnte, „denn der steht mehr oder weniger im Feuer“. Zuvor wurde er noch von Wurzeln zahlreicher Bäume zusammengehalten, doch „die sind jetzt alle weg“, bedauern die Raabs, die seit Jahrzehnten hier leben. Das Haus hatten die Eltern vor 60 Jahren errichtet. Dass sie jetzt „zubetoniert“ werden, hätten sie sich auf ihre alten Tage nicht träumen lassen.

Unmittelbar an der Grundstücksgrenze beginnt der Neubau.

Dem Rottacher Architekten Andreas Erlacher hätten sie ihre Bedenken wegen der Hanglage ihres Grundstücks geäußert. Denn die Wassermassen könnten nun nicht mehr ihren natürlichen Weg nehmen, da mit dem Neubau das Nachbargrundstück von oben bis unten zubetoniert werde. Der mit Spritzbeton versehene Hang werde laufend geprüft, soll Erlacher entgegnet haben.

Laut Köckeis habe der Architekt versichert, „dass die Baumaßnahme keine Beeinträchtigung für das Nachbargrundstück bringen würde“. Köckeis: „Hangrutschungen müssen natürlich verhindert werden“. Den Baulärm allerdings könne auch Erlacher als verantwortlicher Architekt nicht vermeiden.

Der nächsten Generation bleibt nur noch “zugebauter Tegernsee”

Das seit Wochen lärmgeplagte Ehepaar bedauert, dass sie von der Gemeinde nicht einmal erfahren hätte, was nebenan geplant ist, und dass das Bauvorhaben genehmigt wurde. „Nichts kam da“, moniert Walter Raab. Urplötzlich sei mit den Bauarbeiten im Juni begonnen worden.

Nachfragen beim Landratsamt hätten die Rechtmäßigkeit des Neubaus ergeben. Resignierend schaut Erika Raab nochmals aus dem Wohnzimmer nach Süden zum Wallberg: „In ein paar Jahren wird man beklagen“, prophezeit sie, „wie es geschehen konnte, dass der Tegernsee so zugebaut wird“.

Wo kürzlich noch ein Wald stand, klafft jetzt ein Bauloch.

Ausbildungstour 2019

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Rund 450 Schüler konnten im März 2018 bei der Ausbildungstour der Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach (SMG) die Ausbildungs- und dualen Studienmöglichkeiten von 67 Unternehmen im Landkreis kennenlernen.

Inzwischen haben die Planungen für die Ausbildungstour am Donnerstag, den 11. April 2019 begonnen. Heimische Unternehmen haben dabei wieder die Möglichkeit, sich anschaulich und praxisnah direkt bei den potenziellen zukünftigen Auszubildenden und dualen Studenten im Landkreis vorzustellen.

Auf Tour gehen Schüler der Berufsintegrationsklassen, der Förder-, Mittel- und Realschulen sowie der Fachoberschule und der Gymnasien. Die Teilnahmegebühr für die Unternehmen beträgt 150 Euro netto, für Mitglieder im Unternehmerverband Landkreis Miesbach (UVM) ist die Teilnahme kostenfrei.

Infos zur Anmeldung gibt es unter www.smg-mb.de. Anmeldungen nach dem 14. Dezember können aus organisatorischen
Gründen nicht mehr berücksichtigt werden.

Neue Packliste für Weihnachtstrucker

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Der Startschuss für die diesjährigen Johanniter-Weihnachtstrucker ist gefallem. Schon vorher haben die Organisatoren hinter den Kulissen monatelange intensive Vorbereitungen geleistet. Wichtig: Die Packliste wurde heuer geändert.

Schon bald sammeln die Johanniter wieder Päckchen für arme Menschen / Quelle: Johanniter Unfallhilfe e.V.

Beim Blick aus dem Fenster mag man es kaum glauben: In gut fünf Wochen ist Weihnachten. Für die Johanniter bedeutet das: Es ist wieder Weihnachtstrucker-Zeit. Im Rahmen dieser humanitären Hilfsaktion rufen die Johanniter im Tegernseer Tal alljährlich Schulen, Kindergärten, Vereine und Firmen sowie Privatleute dazu auf, Pakete mit Grundnahrungsmitteln und Hygieneartikeln (nach einer vorgegebenen Packliste) zu packen und in den Dienststellen der Hilfsorganisation abzugeben.

Zwischen Weihnachten und Silvester werden die gespendeten Hilfspakete dann in sechs LKW-Konvois von ehrenamtlichen Fahrern und Helfern der Johanniter nach Albanien, Bosnien, Nord- und Zentral-Rumänien, die Ukraine sowie erstmals auch nach Bulgarien gebracht. Ziel der Konvois sind ausgewählte Kleinstädte, Dörfer und abgelegene Bergdörfer.

Dort werden die Pakete mit großer Unterstützung seitens einiger ortsansässiger, zuverlässiger Partnerorganisationen wie etwa Kirchengemeinden, Schulen oder privaten Initiativen an die Empfänger übergeben. Zu ihnen gehören sozial schwache und kinderreiche Familien, Waisen, Kindergarten- und Schulkinder, Senioren, Menschen mit Behinderung, Besucher von Armenküchen oder Bewohner einiger Roma-Siedlungen. Allein im vergangenen Jahr konnten mehr als 58.000 Päckchen mit insgesamt 46 Sattelschleppern in die Zielländer gebracht werden und Tausende Menschen ein wenig glücklicher machen.

Großer Aufwand für die Helfer

Gerade in den Wochen vor dem Startschuss am 24. November liefen die Vorbereitungen mit Hochdruck. „Im Verlauf der vergangenen 25 Jahre hat sich der Johanniter-Weihnachtstrucker von einer rein auf Bayern begrenzten Aktion erweitert. “In diesem Jahr beteiligen sich fast alle der deutschen Landesverbände der Johanniter“, weiß Nils van Meerwijk, Ortsbeauftrager der Johanniter im Tegernseer Tal.

Das heißt, in jedem Regionalverband wollen Helfer gefunden und informiert sein, LKW müssen organisiert und Routen geplant werden, Zollpapiere sind vorzubereiten und vieles, vieles mehr. “Trotz des großen Aufwands freuen wir uns, dass wir wieder bei dieser großartigen Aktion dabei sein können, denn hier wissen wir ganz genau, dass unsere Hilfe gebraucht wird und auch wirklich ankommt“, betont er.

Vieles wird für selbstverständlich gehalten

Die Pakete erleichtern den Menschen in den Zielländern die Grundversorgung in den harten Wintermonaten und senden ihnen zugleich ein Zeichen der Solidarität. „Darüber hinaus macht die Aktion uns selbst bewusst, dass vieles, was wir für selbstverständlich halten, für andere Menschen in Europa nach wie vor sehr wertvoll ist – sei es eine intakte Infrastruktur, zur Schule zu gehen, ausreichend Essen zu haben oder Dinge wie eine Zahnbürste zu besitzen”, so Meerwijk.

Weitere Informationen zur Aktion, zu den nächstgelegenen Abgabestellen und den Verteilregionen sowie zu Spendenmöglichkeiten gibt es im Internet unter www.johanniter.de/weihnachtstrucker oder auf der Facebook-Fanseite www.facebook.com/JohanniterWeihnachtstrucker“. Nicht nur mit Päckchen, auch mit Spenden kann man den Weihnachtstruckern unter die Arme greifen und den Transport der Pakete und die Koordination des Projektes unterstützen. Spenden jeder Form werden bis zum 16. Dezember entgegen genommen.

Neue Packliste – weniger Zucker, mehr Speiseöl:

1 Geschenk für Kinder (Malbuch oder -block, Malstifte), 2 kg Zucker, 3 kg Mehl, 1 kg Reis, 1 kg Nudeln, 2 Liter Speiseöl in Plastikflaschen, 3 Packungen Multivitamin-Brausetabletten, 3 Packungen Kekse, 5 Tafeln Schokolade, 500 g Kakaogetränkepulver, 2 Duschgel, 1 Handcreme, 2 Zahnbürsten und 2 Tuben Zahnpasta.

Rechnungsprüferin des Landratsamts erhebt schwere Vorwürfe

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Claudia W., Kreisrechnungsprüferin im Landratsamt, flatterte 2014 eine Kostenbeteiligung des Landkreises von 36.000 Euro an der Bürgermeisterfahrt nach Interlaken auf den Tisch. Genau zwei Jahre nachdem die „Informations-Fahrt“ immense Kosten von 85.000 Euro verursacht hatte. Vor dem Landgericht zeigte sich die Zeugin über die „maßlosen Kosten“ überrascht.

In diesem Hotel in Interlaken fand die Sause für 85.000 Euro statt. / Foto: Siegfried Platz

Aufmerksam hörten die Angeklagten ihr zu: Ex-Sparkassenchef Georg Bromme und Ex-Landrat und einstiger Verwaltungsratschef der Kreissparkasse (KSK), Jakob Kreidl. Vor allem sie werden der mehrfachen Untreue, Vorteilsnahme und Vorteilsgewährung in der sogenannten „Sponsoring-Affäre“ beschuldigt. Daher war von Bedeutung, welche Kenntnisse die gelernte Verwaltungskauffrau von den Buchungsvorgängen hatte.

Beträge bis zu 25.000 Euro konnten ohne einen Beschluss des Kreistages unter seinen „Geschäftsaufwendungen“ verbucht werden. Doch nicht die 36.000 Euro, mit denen sich der Landkreis an der Bürgermeisterfahrt mit Begleitpersonen im April 2012 nach Serfaus und Interlaken noch nachträglich beteiligte. Denn inzwischen war die Stimmung im Landkreis nach Auffliegen der „Kreidl-Affären“ aufgeheizt. Beteiligte versuchten zu retten, was noch zu retten war.

So soll Kreidl laut Anklage 2014 einen Vermerk, der die Durchführung der opulenten Reise rechtfertigen sollte, auf den Juli 2012 zurückdatiert haben. So fiel es Claudia W. schwer, eine Kostenstelle ohne Beschluss zu finden. Denn „der Landkreis hatte keine genaue Kenntnis über die Kosten“. 2012 wären solche Fahrten noch „unbehelligt durchgegangen“. Erst mit dem Auffliegen der Kreidl-Affäre Anfang 2014 sei dann „gründlicher gegraben worden“, schließlich seien es öffentliche Gelder, mit denen man „verantwortungsvoller umgehen müsse“.

Kreidl und Mihalovits veranlassten Kostenbeteiligung

Im Rechnungsprüfungsausschuss des Landtages, für den sie einen Bericht fertigen musste, sei dann geurteilt worden, dass es sich um keine reine Informations- sondern mehr um Brommes Abschlussfahrt handeln würde. Der KSK-Vorstandschef schied Ende März 2012 aus und wurde mit einem gut dotierten Beratervertrag weiterbeschäftigt.

Brommes Nachfolger, der Mitangeklagte Martin Mihalovits, habe dann mit Kreidl veranlasst, dass sich der Kreistag mit 36.000 Euro an den Kosten beteilige. Doch die Rechnungsprüferin des Kreistages „hätte sich leichter getan“, wenn sie eine Buchungsstelle gekannt hätte. „Der Landkreis hat dann für 18 von 43 Teilnehmern die Kosten übernommen“.

Reise nach Interlaken „am Ziel vorbeigeschossen“

Auch der Kämmerer des Landkreises, Gerhard de Biasio, habe sie gefragt, wie die Kostenübernahme zu verbuchen sei. Überall habe sie gehört, „dass Landrat Kreidl das Feingefühl für die Finanzen abhanden“ gekommen sei. Allen sei klar geworden, dass das Ziel der Informationsgewinnung auch „einfacher“ hätte erreicht werden können. Denn statt eines Touristikers seien nur die Ehefrauen dabei gewesen.

So sei nach Ansicht des Rechnungsprüfungsausschusses die Fahrt „am Ziel vorbeigegangen“. Das Geld hätte man für „sinnvollere Projekte ausgeben können“, die Aufsicht der Sparkasse sei grob „vernachlässigt“ worden, hieß es 2014, als sich der Landtag damit befasste. Bromme sei gerne als „Wohltäter“ aufgetreten, deswegen habe die KSK solche Ausflüge seit 2011 übernommen.

Verhaltenskodex des Kreistages

Doch mit dem Amtsantritt von Mihalovits seien solchen „Fahrten auf Null gestellt worden“, so die Zeugin heute vor der Wirtschaftsstrafkammer. Im Sommer 2014 sei dann auch ein Verhaltenskodex des Kreistags verabschiedet worden. „Wo vorher Spenden geflossen sind, hat der Landkreis dann später die Gelder solcher Reisen selbst eingeplant“. Beispielsweise für eine Fahrt nach Bodenmais 2016, so die Mitarbeiterin des Landratsamts. Schließlich sei man mit dem Auffliegen der Affäre „stark unter Beobachtung gestanden. Alles sollte auf den Tisch“.

Ob denn auch die Ausbaupläne für das Sudelfeld Zweck der Reise nach Interlaken gewesen sein könnten, wurde Claudia W. gefragt. Dies habe sie nicht „mitbekommen“, da zudem schon Masterpläne für die Liftanlagen und den Speichersee vorhanden gewesen seien. Am Nachmittag will das Gericht eine weitere Zwischenbilanz ziehen.

Vorangegangene Berichte:

21.11.: Fragwürdige Tourismusförderung
19.11.: Mehr als ein Glaser Wein
14.11.: Rabenschwarzer Tag für den Staatsanwalt

Erlös vom Kindersicherheitstag kommt Kindergarten zu Gute!

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Am Samstag vor den Sommerferien organisierte die Sportschule Fichtner in Valley für Kinder zwischen 5 und 10 Jahren ein spezielles Sicherheitsseminar in dem Kinder und Eltern für Gefahren auf Schulweg etc. senisibilisiert wurden.

Der Erlös aus dieser Aktion kam der Neugestaltung des Gartens des St.-Nikolaus Kindergartens in Oberdarching zu Gute. Hier dürfen Kinder mit allen Sinnen die Welt begreifen und erforschen. In dem neu angelegten Garten, dessen Mittelpunkt ein großes Klettergerüst mit Sandkasten bildet, können sich die Kinde von nun an auch draußen kreativ entfalten.

Der Kindergarten St.-Nikolaus unterstützte die Aktion „Kindersicherheit“ der Sportschule Fichtner. Pater Michael, das Team der Erzieherinnen und die Kinder freuten sich über einen Zuschuss für die neue Gartenanlage.

Vollsperrung der B 318

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Seit September laufen die Bauarbeiten zum vierspurigen Ausbau der B318 bei der Autobahnauffahrt Holzkirchen. Nachdem eine provisorische Fahrbahn östlich entlang der B 318 eingerichtet wurde, muss nun der Verkehr umgelenkt werden. Hierfür wird eine komplette Sperrung nötig.

Der Verkehr soll nun auf die östlich verlaufende Ersatzfahrbahn entlang der B 318 umgeleitet werden.

Die Autobahnauffahrt Holzkirchen und die Abzweigung ins Gewerbegebiet sollen entlastet werden. Dafür erfolgt seit September ein vierspuriger Ausbau der B 318. Ganze 11,6 Millionen Euro wird der Ausbau der Bundesstraße kosten. Nachdem die erste Bauphase mit dem Anbau einer provisorischen Fahrspur auf der Ostseite der B 318 fertiggestellt ist, erfolgt nun die Umleitung des Verkehrs auf diese Ersatzfahrbahn.

Für diese Maßnahme sei laut dem Staatlichen Bauamt Rosenheim jedoch aus arbeitssicherheitstechnischen Gründen eine Vollsperrung der gesamten Baustrecke nötig. Nach derzeitigem Stand soll deshalb am Dienstag, den 27.11., ab 20:00 Uhr bis Mittwoch, 28.11., 5:30 Uhr die Straße komplett gesperrt werden. Aufgrund der momentanen Wetterprognosen kann sich die nächtliche Sperrung gegebenenfalls tageweise verschieben. Sollte dies der Fall sein, werden wir unsere Leser rechtzeitig informieren.

Verkehr wird umgeleitet

Eine entsprechende Umleitung für den Verkehr der Bundesstraße B 318 wird von der Autobahn kommend, ab der „Föchinger Kreuzung“ über die Kreisstraße MB 14 nach Föching, weiter über die Kreisstraße MB 4 Richtung Holzkirchen und abschließend über die Kreisstraße MB 9 wieder auf die Bundesstraße 318 eingerichtet und beschildert (siehe Skizze).

Nach dem Umbau der Verkehrsführung können Verkehrsteilnehmer, die aus Föching auf die B 318 in Richtung A8 auffahren wollen, bereits durch das Gewerbegebiet, über die neue Brücke und den östlichen Auffahrtsast auf die B318 auffahren. Genauso kann dann auch aus Richtung Süden kommend über den bereits hergestellten Anschlussstellenast und die Brücke ins Gewerbegebiet und nach Föching abgebogen werden.

Das Staatliche Bauamt kündigt auch schon die darauffolgenden Schritte an: Im Zuge dieser Maßnahme wird zukünftig die Ampelkreuzung bei Fichtholz (Föchinger Kreuzung) zurückgebaut und die Kreisstraße MB 14 im Bereich der neuen Brücke mit einer Anschlussstelle an die Bundesstraße 318 angebunden. Zudem wird die B 318 von der Autobahnauffahrt bis zur Anbindung der Kreisstraße MB 9 vierstreifig ausgebaut.

Rückenwind für angeklagte Bankvorstände

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Ein menschliches Zerrbild schilderte die Sekretärin von ihrer Arbeit mit dem damaligen Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse (KSK), Georg Bromme. Doch es war auch Erleichterung auf der Anklagebank zu beobachten. Die Kammer folgte nicht der Staatsanwaltschaft und entlastete wieder einmal Martin Mihalovits und Roland Böck als einstige Vorstände.

Der Sparkassenchef Martin Mihalovits mit Verteidiger Prof. Klaus Volk. Foto: Klaus Wiendl

Ob den Angeklagten Mihalovits und Böck noch Beihilfe zur Untreue zur Last gelegt werden könnte, wird immer fraglicher. Bei Böck, der nur kurz Vorstand des Geldinstituts war, konnte das Gericht bei einer Verwaltungsratsfahrt 2011 nach Wien nur einen Schaden von 2.000 Euro nachweisen, den der Beschuldigte als Vorstand nicht verhindert habe. Insgesamt entstanden der KSK aber Kosten von 46.683 Euro.

Ähnlich gelagert ist der Fall bei Mihalovits, der damals zwar schon Vorstand war, nicht aber Vorstandsvorsitzender. In dieser Eigenschaft fungierte noch Georg Bromme, dem die exorbitanten Reisekosten angekreidet werden, da er diese und andere Reisen zu verantworten habe. Denn Vorstände nehmen laut Gericht nur beratend an Verwaltungsratssitzungen teil. Entscheidungen fällen Verwaltungsrat und der Vorstandsvorsitzende.

Dennoch hätten Vorstände auch im Vorfeld solcher Informationsreisen die Interessen der Sparkasse zu wahren und gegebenenfalls den Verwaltungsratsvorsitzenden, in diesem Fall Jakob Kreidl als damaligen Landrat, ihre Bedenken hinsichtlich der „Vermögensbetreuungspflicht“ äußern müssen, so die Kammer.

Vorstände hätten Brommes Prassereien stoppen müssen

Dennoch machte sie heute deutliche Hinweise zur Entlastung von Mihalovits und Böck. Die verspüren nun Rückenwind nach der weiteren Zwischenbilanz des Vorsitzenden Wolfgang Kalomiris. Gleichwohl müssen beide weiterhin auf der Anklagebank Platz nehmen. Doch eine gewisse Erleichterung war ihnen ins Gesicht geschrieben.

Auch wenn die Staatsanwaltschaft, die nun erheblich unter Druck steht, dies nicht so sieht. „Wenn ein Vorstandsmitglied Kenntnis vom Umstand der Schädigung des Geldinstituts erlange, hat er dagegen vorzugehen. Er muss sie verhindern“, forderte Oberstaatsanwalt Jürgen Rohrmüller. Ein Vorstand dürfe dies nicht „sehenden Auges zulassen“. Dies werfe er auch dem Verwaltungsrat vor. Ob ein Einwand bei einem Bankchef wie Bromme Erfolg gehabt hätte, stehe auf einem anderen Blatt.

Doch richtig zur Sache ging es, als Brommes einstige Vorstandssekretärin Margret F. aus Hausham auspackte. Sie schilderte ihren Chef als „fast unmenschlich“. Jeder, der ihn gekannt hatte, „wusste das“. Ihm nicht genehme Personen habe Bromme durch „Nichtbeachtung abgestraft“. Wenn man nicht gleich parierte, habe er ein „gemeines und ungerechtes Verhalten“ an den Tag gelegt. Sie sei immer mit einem „ängstlichen Gefühl und Herzklopfen“ in die Arbeit gegangen, weil sie nicht wusste, wann es wieder zu „cholerischen Verhalten“ ihres Chefs kommen würde. Mit dem „schwierigen Menschen“ Bromme sei eine Zusammenarbeit schwerlich möglich gewesen, „widersprechen durfte man ihm nicht“.

Am Mittwoch steht Kreidls Geburtstagsfeier im Mittelpunkt

Die Abrechnungen der zahlreichen Verwaltungsratsfahrten seien nicht über ihren Tisch gelaufen, so Margret F. Sie habe nur die Einladungen zu den Reisen an den Verwaltungsrat weitergeleitet, die von Bromme „organisiert“ wurden. Ob denn Mitglieder des Verwaltungsrats neben der Tagesordnung auch Einsicht in die Unterlagen der vierteljährlichen Sitzungen haben wollten, interessierte den Vorsitzenden.

Dies seien regelmäßig nur Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider und Kreisrat Josef Bichler gewesen, sagte Margret F. im Zeugenstand. Die Ehefrauen der Verwaltungsräte hätten schon im Vorfeld der Reisen, die jeweils zum Jahresschluss in Begleitung stattfanden, ihre kosmetischen Behandlungen reservieren müssen. Bezahlt habe alles die Sparkasse. Am Mittwoch knöpft sich das Gericht Kreidls pompöse Geburtstagsfeier 2012 im Wasmeier Museum vor.

Vorangegangene Berichte:

21.11.: Fragwürdige Tourismusförderung
19.11.: Mehr als ein Glaserl Wein
14.11.: Rabenschwarzer Tag für den Staatsanwalt
26.11.: Rechnungsprüferin des Landratsamts erhebt schwere Vorwürfe

22-Jähriger wird in Schuppen geschleudert

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Gestern Abend kam es bei Waakirchen zu einem schweren Unfall. Ein junger Mann kam von der Straße ab und krachte in einen Schuppen.

Gestern Abend gegen 22:45 Uhr war ein 22-jähriger Waakirchner mit seinem Skoda Octavia auf der Straße von Waakirchen kommend in Richtung „Kammerloher Kreisel“ unterwegs.

Zirka 500 Meter vor dem Kreisverkehr kam der Waakirchner in einer leichten Linkskurve erst nach rechts von der Fahrbahn ab. Dort prallte er gegen einen Baum, wurde wieder auf die Fahrbahn geschleudert und kam in einem Holzschuppen zum Stehen.

Das Fahrzeug des 22-Järhigen war nach dem Unfall nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Der Waakirchner wurde leicht verletzt ins Krankenhaus Agatharied gebracht. Es entstand ein Sachschaden von rund 12.500 Euro.


Kein Grün auf grauem Kies

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Das Krottenthaler Kieswerk muss seinen Betrieb einstellen. Eine Alternative scheitert bislang am bestehenden Erbschaftsstreit.

Das Kiesbrechen ist in Krottenthal nicht mehr erlaubt. / Foto: N. Kleim

Schon im Jahr 2012 hatte der frühere Geschäftsführer des Krottenthaler Kieswerks, Herr Kretschmer, eine Sanierung der alten Brecheranlage abgelehnt. Diese wäre aber für die Einhaltung der Lärmschutz- und Luftreinhaltungsauflagen zwingend erforderlich gewesen. Kretschmer zog sich aus dem Betrieb zurück.

Seither war das Brechen von natürlichem Kies „immissionsschutzrechtlich genehmigungsfrei“. In einem maximalen Umfang von zehn Tagen pro Jahr. Doch auch das stellte sich bald als unerlaubt heraus (wir berichteten). Brecheranlagen für Kies sind im Außenbereich nämlich grundsätzlich nicht privilegiert – und das Kieswerk liegt in einem solchen.

Sanierung oder Erweiterung

Genehmigungsfähig wäre es nur dann gewesen, wenn eine Erlaubnis zum Kiesabbau direkt auf dem Grundstück vorgelegen hätte. Oder zumindest im unmittelbaren Umfeld des Kieswerks. Gab es aber nicht. Aus diesem Grund wurde der letzte Betreiber vom Landratsamt Miesbach aufgefordert, eine Entscheidung zu treffen.

Entweder, so hieß es, er bemühe sich um eine Kiesabbau-Genehmigung im näheren Umfeld der Anlage, oder aber um eine Erweiterung an das angrenzende Gewerbegebiet. Der Pächter selbst fühlte sich in die Ecke gedrängt. Er war der Auffassung, es gehe der Behörde nur darum, das Kieswerk „platt zu machen“.

h3>Kieswerk-Pächter sucht nach Alternative

Denn immerhin stand zu diesem Zeitpunkt bereits das Fischbacher Entsorgungsunternehmen Grubmüller in den Startlöchern. Das Unternehmen ist eines der letzten Entsorger im Landkreis und würde die Pleite des Kieswerks gerne nutzen, um sowohl Sperrmüll und Bauschutt als auch Schrottautos zu entsorgen.

Da der jetzige Kieswerk-Pächter aber weder vorhatte, das Gelände zu sanieren noch zu erweitern, gab er an, stattdessen einen Antrag ans Landratsamt gestellt zu haben, um das Areal für Garten- und Landschaftsbau nutzen zu können. Seine Anfrage sei jedoch mit der Begründung abgelehnt worden, die Fläche befände sich im Außenbereich.

Jegliche gewerbliche Tätigkeit muss eingestellt werden

„Dem Staatlichen Bauamt liegt kein Antrag vor“, teilt die stellvertretende Landratsamt-Pressesprecherin Sophie Stadler allerdings auf Nachfrage mit. Dementsprechend habe das Landratsamt auch nichts ablehnen können.

Vielmehr sei der Pächter per Brief am 1. Oktober darüber informiert worden, so Stadler, dass der Kiesabbau „zum Ruhen kommen müsse.“ Eventuelle Haufwerke seien zu entfernen und jegliche gewerbliche Tätigkeiten zu unterbinden.

Ungewisse Zukunft wegen Erbschaftsstreit

Auch die Gemeinde Waakirchen gibt auf telefonische Nachfrage an, keinen Antrag des Pächters vorliegen zu haben. Wie Geschäftsleiter Christoph Marcher mitteilt, wisse man aktuell ohnehin nicht genau, ob der Betrieb nun eingestellt werde oder nicht.

Der Pächter kümmert sich derweil um den Ausverkauf. Immerhin zahle er noch seine Pacht an den Insolvenzverwalter, begründet er die Tatsache, dass er noch immer vor Ort präsent ist. Wie berichtet gehört das Gelände der Erbengemeinschaft Heckelsmüller. Die Zukunft des Kieswerks hängt also davon ab, ob und wie sich die Grundstückseigentümer einigen werden.

Sollte sich dann ein neues Unternehmen ansiedeln wollen, müsste es sich an die Gemeinde Waakirchen wenden. Da das Grundstück im Außenbereich liegt, wäre dafür eine Änderung des Bebauungsplans nötig. Warum der derzeitige Pächter von einer Sanierung abgesehen hat?

Ich will kein Geld in die Hand nehmen, wenn mir das Kieswerk nicht gehört. Erst muss der Erbschaftsstreit geklärt werden.

Dass sein Antrag auf Garten- und Landschaftsbau dabei eigentlich nur eine Anfrage ans Landratsamt war – und kein Antrag – verläuft bei dem ganzen Hickhack eher „im Sande“.

Mehr Tram statt Tunnel

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Kaum ist er Verkehrsminister, liegt bei Hans Reichhart Arbeit auf dem Tisch. Ein Brief von Tunnel-Befürworter Lars Hülsmann, der mit diversen Bürgerinitiativen aus dem Oberland ein Herzensprojekt vorantreiben will: Ein Verkehrskonzept für das Bayerische Oberland.

Würde ein attraktiveres Mobilitätskonzept einen Tunnel ersetzen?

Herzensprojekte hat auch Hans Reichhart, der neue bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr. Der Ausbau der Bahnstrecke Augsburg-Ulm ist beispielsweise so eines. Oder der Wohnungsbau für Familien. Doch kaum hat der gelernte Jurist seinen Ministerposten am 12. November in München übernommen, präsentiert ihm die Ende Oktober gegründete „Oberland-Initiative für Ökologie und Verkehr“ ein ganz anderes Herzensprojekt: Ein Verkehrskonzept für das Bayerische Oberland.

Zu den Initiatoren gehören der Waakirchner Lars Hülsmann, Vorsitzender der Bürgerinitiative „Entlastung der B472“, der Weilheimer Oskar Handow, Sprecher der Bürgerinitiative „Heimat 2030“, Peter Limmer, Vorsitzender der „Bürgervereinigung gegen die geplante Umgehungsstraße von Holzkirchen“, Georg Sigl, der Vorsitzenden der Holzkirchner Bürgerinitiative „Stopp Südumgehung“, Christoph Scholz, Vorsitzender „Hartpenning muckt auf“ sowie Iris Fischer von der Bürgerinitiative „Liebens- und lebenswertes Holzkirchen“.

Was die Initiativen vereint

Deren Konzept enthält zwei Kernforderungen. Erstens: Ein gemeinsames Verkehrskonzept für die vier Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach und Weilheim-Schongau. Inklusive Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Dafür sei eine Zusammenarbeit von Bund, Freistaat und Landkreisen unabdingbar, so heißt es. Zweitens: Keine Flächenversiegelung mehr durch den Bau von Umgehungsstraßen im Oberland.

Hierbei beziehen sich die Bürgerinitiativen auf die im Bundesverkehrswegeplan festgelegten Trassen, deren Errichtung einen „hohen Umweltschaden“ verursachen würde. „Hier im Oberland fehlt schlichtweg der Platz für solche Ansätze“, schreiben sie, und sprechen sich gleichzeitig gegen zukünftige Ortsumfahrungen aus.

Von Reichhart fordern sie nun „konkrete Lösungen“ und ein Treffen. Denn so dürfe es nicht weitergehen, sagen sie. Geantwortet habe der Minister bis jetzt noch nicht, sagt Lars Hülsmann auf Nachfrage. Fairerweise müsse er aber dazu sagen, dass Reichhart den Brief erst am vergangenen Mittwoch erhalten habe.

Wie sieht die “konkrete Lösung” der Oberland-Initiative aus?

Wie eine von den Initiativen geforderte konkrete Lösung ausschauen könnte, unabhängig vom aktuell laufenden „Mobiliätskonzept“, beantwortet Hülsmann wie folgt: „Der ÖPNV (Busse und Bahn/ BOB) muss auf ein ganz anderes Level gehoben werden, was die Anzahl an Verbindungen, Taktzeiten und die Antriebsarten (von Diesel zu Elektro) betrifft.”

Der Halbstundentakt der BOB sei ebenso längst überfällig wie eine Elektrifizierung derselben, so Hülsmann weiter. Er erinnert daran, dass aus dem Bundesverkehrswegeplan allein für den Landkreis Miesbach etwa 390 Millionen Euro für den Ausbau von Straßen geplant sind, aber exakt null Euro für den Ausbau der Bahn. “Der ÖPNV muss so attraktiv werden, dass sich das private Autofahren nicht mehr lohnt.“

Desweiteren müssten eMobilitätskonzepte entwickelt und Fahrradnetze ausgebaut werden, so Hülsmann weiter. Etwaige Alternativen zu Ortsumfahrungen dürften nicht gleich von vornherein ignoriert werden, nur „weil sie vermeintlich teurer sind.“ Hülsmann und seine Mitstreiter sind davon überzeugt, dass eine Umgehungsstraße für Waakirchen sowie die geplante Holzkirchner Südspange – beide im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) 2030 – noch gekippt werden kann.

Diese Straßenbauprojekte können nur mit Unterstützung der Politik und der Menschen jeweils vor Ort umgesetzt werden, nicht gegen sie.

Diese Unterstützung sehe man aber derzeit im Oberland nirgendwo. Also ein „gemeinschaftlicher“ Tunnel? „Eine gemeinschaftliche Tunnellösung könnte es unter Umständen geben, müsste aber von den Experten, das heißt den Straßenbauämtern, untersucht werden, was bisher aufgrund einer isolierten Betrachtungsweise nicht stattgefunden hat.“ Bleibt ein Tunnel dann die Lösung für Waakirchen? Hülsmann:

Wenn wir ein Verkehrskonzept für das Oberland hätten, müsste dieses beantworten, ob es nach Verwirklichung diverser Maßnahmen einer speziellen Verkehrslösung für Waakirchen bedarf, oder ob wir ohne eine zusätzliche Straßenbaumaßnahme auskommen.

Wenn es tatsächlich eine straßenbauliche Maßnahme geben muss, so Hülsmann, könne dies nur ein Tunnel sein. „Die Schritte in genau dieser Reihenfolge haben wir als Bürgerbewegung von Anfang an beworben, und daran hat sich nichts geändert.“

Gasflaschen entzünden sich beim Grillen

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Gestern Abend wollte ein Tegernseer auf seiner Terrasse grillen. Doch plötzlich fing eine seiner Gasflaschen Feuer.

Die Gasflaschen des Grills fingen Feuer / Quelle: Feuerwehr Tegernsee

Gestern Abend musste die Feuerwehr Tegernsee gegen 18.30 Uhr in die Max-Josef-Straße ausrücken, das berichtet der Merkur. Der Grund: Die Gasflasche eines Grills hatte sich beim Grillen entzündet. Das Feuer griff schnell auf die zweite Gasflasche über.

Der Wohnungsinhaber konnte den Brand nicht allein löschen und alarmierte die Feuerwehr. Die Einsatzkräfte ließen die Gasflaschen kontrolliert abbrennen und kühlten zeitgleich die Umgebung mit kaltem Wasser. Auch die umliegenden Wohnungen wurden evakuiert, weil eine Explosion nicht ausgeschlossen werden konnte.

Keime nicht unter Kontrolle

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Mitte Oktober mussten die Gmunder ihr Trinkwasser abkochen. Drei Wochen später gab das Landratsamt grünes Licht. Jetzt hat der Wasserversorgungsverein wieder Keime entdeckt.

Jetzt müssen Bewohner der Ostiner Siedlung ihr Wasser wieder abkochen.

Ein Teil des Trinkwasser in Gmund ist wieder mit Keimen belastet. Dies haben Proben gezeigt, die der Gmunder Wasserversorgungsverein (WVV) in den letzten vierzehn Tagen entnommen hat. Betroffen sind ausschließlich die Bewohner der Ostiner Siedlung (rund 100 Haushalte). Sie müssen ihr Trinkwasser erneut abkochen.

Bereits Mitte Oktober hatte man eine Verunreinigung mit coliformen Bakterien und Enterokokken im Hochbehälter festgestellt. Zwei Wochen lang mussten etwa 4000 Gmunder Haushalte ihr Trinkwasser abkochen. Am 23. Oktober wurde die Abkochverfügung zwar aufgehoben, weiterhin gechlort wurde aber bis zum 5. November.

Ursache weiter unklar

Thomas Kniegl, Vorsitzender des WVV, teilt auf Nachfrage mit, man wisse noch nicht genau, wo die Belastung herkomme. Auffällig seien die „schwankenden Werte“. Heute beispielsweise seien die Werte „einwandfrei“ gewesen, so Kniegl. Für die Ostiner Siedlung betreibt der WVV ein separates Versorgungsnetz. Dies sei der Höhenlage der obersten Häuser geschuldet, die vom großen Hochbehälter nicht mehr versorgt werden können.

Wie berichtet hatte man bei einer Probeentnahme am 9. Oktober in einer Kammer des Hochbehälters einen Befall von „Ohrenwuzlern“, also Ohrwürmern, entdeckt. Etwa 30-40 dieser Tiere sollen im Wasser dieser Kammer geschwommen sein. Kniegl geht davon aus, dass die Keime möglicherweise in den kleinen Behälter rübergepumpt wurden.

Zwei weitere Probeentnahmestellen nötig

Beide Behälter seien auf jeden Fall mehrmals gechlort, gespült und desinfiziert worden. Eine andere Möglichkeit bestehe darin, dass die Leitung in dem Keller des Wohnhauses, aus dem die Probe stammt, nicht hundertprozentig rein gewesen sei. Aus diesem Grund seien zwei weitere Probeentnahmestellen geschaffen worden. Bis das Ergebnis vorliege, dauere es allerdings drei Tage, so Kniegl.

Für die betroffenen Haushalte in Ostin gilt laut Landratsamt folgendes: Die meisten Keime sind sehr hitzeempfindlich. Ein sprudelndes Abkochen des Trinkwassers reicht aus, um möglicherweise vorhandene Krankheitserreger abzutöten. Für folgende Verwendungszwecke ist das Wasser abzukochen:

• zum Trinken, sowie zur Zubereitung von Getränken (Saftschorlen, Tee, u. a.), auch für Kaffeemaschinen
• zur Zubereitung von Nahrung, besonders für Säuglinge, Kleinkinder, ältere Menschen und Kranke
• zum Abwaschen von Salaten, Gemüse und Obst
• zum Spülen von Gefäßen und Geräten, in denen Lebensmittel zubereitet oder aufbewahrt werden; Geschirrspülmaschinen auf die höchste Temperaturstufe einstellen
• zum Zähneputzen und zur Mundpflege • für medizinische Zwecke (Reinigung von Wunden, Nasenspülung)
• zum Herstellen von Eiswürfeln.

Zu Reinigungszwecken, Wäschewaschen, für Haustiere und Vieh, sowie für die Toilettenspülung ist kein Abkochen nötig. Auch die Körperpflege wie Waschen, Duschen oder Baden könne mit nicht abgekochtem Wasser erfolgen, außer es liegen größere Wunden vor.

Vom Wohnzimmer direkt in den Pool

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In der Tegernseer Olaf-Gulbransson-Straße ist Großes geplant. Ein kleines, altes Haus soll abgerissen werden und ein neues Einfamilienhaus mit Garagen entstehen. Der Bauausschuss sieht’s kritisch, denn die Dimensionen sind enorm.

Hier soll das neue Gebäude entstehen – aktuell kommt man zu dem Haus nur über eine schmale Treppe

Das geplante Haus in der Olaf-Gulbransson-Straße soll 22 mal 14,50 Meter umfassen. Außerdem soll talseitig entlang der gesamten Gebäudelänge ein Außenschwimmbecken errichtet werden. Ein Quergiebel soll das Becken überdachen. Bauausschussmitglied Thomas Mandl meinte trocken: „Dann kann man wohl direkt aus dem Wohnzimmer zum Schwimmen.“ Auch die Tegernseer Bauamtsleiterin Bettina Koch weist darauf hin:

Das was hier geplant ist, ist schon außergewöhnlich vor allem mit dem Schwimmbad talseitig. Das macht es auch sehr groß.

Unklar ist, welche Häuser in der Umgebung der Bauherr als Bezugsfall nehmen könnte. Das Bauvolumen ist zwar groß, trotzdem gibt es auch drumherum einige Häuser in ähnlicher Größenordnung. Bürgermeister Johannes Hagn findet: „Von der Größe her fügt es sich nicht ein.“

Wie groß darf das Haus werden?

Vor allem die Frage, wie weit man schauen muss, um Bezugsfälle herzustellen, beschäftigte den Ausschuss. „Können Grundstücke trennende Wirkung haben?“, so Hagn. „Nein, eher nicht. Straßen haben trennende Wirkung“, erläuterte Koch. Doch für den Tegernseer Rathauschef steht fest:

Wir haben bisher kein Haus zugelassen, das die Problematik des Einfügens betrifft aufgeweicht hätte. Das sollten wir beibehalten.

In diesem Fall sei man an zwei Häuser in der Umgebung gebunden. An die müsse man sich halten, größer solle es aber auf keinen Fall werden. Damit entschied der Bauausschuss, dem Abbruch und Neubau zunächst nicht zuzustimmen, weil sich das Gebäude nicht in die Umgebung einfügt. Auch das Schwimmbecken sei untypisch. Die Entscheidung war einstimmig.

Kreidls Geburtstagssause vor dem Kadi

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Sie fand Mitte August 2012 in Wasmeiers Freilichtmuseum in Schliersee statt. 460 Gäste waren geladen. Wer von den Lesern der Tegernseer Stimme damals nicht berücksichtigt wurde, dem kann hier mit einem Rückblick geholfen werden. Morgen soll das knapp 120.000 Euro teure Festmahl auf den Tisch des Landgerichts kommen.

Morgen soll das knapp 120.000 Euro teure Festmahl zu Kreidls Geburtstag auf den Tisch des Landgerichts kommen.

Bereits im Oktober 2011 begannen die Vorbereitungen für Jakob Kreidls 60. Geburtstag. Damals war er noch CSU-Landrat und Vorsitzender des Verwaltungsrats der Kreissparkasse, und die Welt für ihn noch in Ordnung. Kreidl ging damals noch von 300 Gästen aus. Die Kosten von 25.000 Euro wurden in den Haushalt des Landkreises eingeplant, da es eine von ihm veranstaltete Feier werden sollte.

Doch der Vorsatz hielt nicht lange. Georg Bromme als damaliger Chef der KSK und Kreidl wollten es richtig krachen lassen. Sie arbeiteten ein „umfangreiches Festprogramm über zwei Tage“ aus, beschreibt im Mai 2014 der Ausschuss für Kommunale Fragen im Landtag die Planungen. Als Kosten dieser Sause werden nun 150.000 Euro genannt, die die Sparkasse „zu 100 Prozent tragen“ wollte.

Doch im Mai 2012 habe sich der neue Vorstand unter Leitung von Martin Mihalovits „für eine wesentlich kostengünstigere“ Variante ausgesprochen. Vereinbart wurde eine „Aufteilung“ der Kosten, abzüglich Kreidls Eigenanteil für seine privaten Gäste. Unter dem Strich wurde noch am 2. August 2012, zwei Wochen vor der Party, ein Vertrag mit der Betreibergesellschaft des Bauerhofmuseums „für 300 Personen zum Preis von 22.726 Euro zuzüglich Getränke nach Verbrauch“ geschlossen. Sowohl die Landkreisverwaltung wie auch die KSK seien danach davon ausgegangenen, „je bis zu 10.000 Euro für die Feier beitragen zu müssen“, so die Prüfer des Landtags.

Statt 300 plötzlich 460 Feiernde

Aber der Vorsatz hielt keine zwei Wochen. Vorsorglich wurden bereits 400 Einladungskarten („Der Landkreis Miesbach und die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee freuen sich….“) gedruckt, die durch das Landratsamt verteilt wurden. Die bevorstehende Festveranstaltung war in aller Munde. Wer nicht geladen war, fühlte sich nicht dazugehörig. So kam es, dass sich die „Zahl der geladenen Gäste auf 362 erhöhte und damit auch die Kosten, die wegen der „kurzfristig weiteren logistischen Vorkehrungen“ aus dem Ruder liefen. Beispielsweise mussten mobile Toilettenanlagen für knapp 4.000 Euro und der Riederhof für 10.000 Euro angemietet werden.

Doch nicht genug. Da waren auch noch 100 Mitwirkende, die das Programm bestritten. Sie erhöhten die Gesamtzahl der Teilnehmer auf 460. Offenbar wurde dennoch an nichts gespart, so dass die Gesamtkosten inzwischen auf 73.000 Euro kletterten. Doch mit der Versteuerung kamen letztlich 119.728,39 Euro brutto zustande. Mit nur 7.600 Euro beteiligte sich der Jubilar Kreidl.

Knapp 79.000 Euro davon ließ die KSK springen. Kreidls Amtssitz, das Landratsamt, steuerte 33.000 Euro bei. Kreidl und seinem damaligen Vize-Landrat Arnfried Färber (FW) hätte bewusst sein müssen, so die Anklage der Staatsanwaltschaft, dass dieser Kostenanteil nicht mehr mit „herkömmlichen Anstandspflichten“ vereinbar war. „Diese Höhe der Kostenbeteiligung an einer als insgesamt unangemessen umfangreich und teuer anzusehenden Feier war auch von keinem öffentlichen Interesse“.

Kosten „unangemessen“, doch die Sparkassenprüferin fand nichts dabei

Das war noch nicht alles. Der KSK saß auch noch einen Monat später das Sparergeld locker in den Taschen. Kreidl bedankte sich laut Staatsanwaltschaft Mitte September 2012 im kleinen Kreis bei Mitarbeitern der Sparkasse „für die Organisation seiner Geburtstagsfeier“. Man traf sich im Freihaus Brenner in Bad Wiessee. Die Kosten von 750 Euro wurden dem Geldinstitut in Rechnung gestellt. Mit dieser „privat veranlassten Feier auf Kosten der KSK“ habe Kreidl als Chef des Verwaltungsrats „seine Pflicht, die Vermögensinteressen der KSK zu wahren, verletzt“, urteilen die Ermittler.

In die gleiche Richtung zielt auch die politische Bewertung des Landtags. Mit der Erhöhung der Zahl von 460 Gästen, veranlasst durch Kreidl, seien unangemessene Mehrkosten entstanden, auf die die KSK kaum mehr Einfluss habe nehmen können. „Diese grundlegende Entscheidung hat Landrat Kreidl selbst getroffen“. Die Höhe der Kosten „erscheint nicht mehr angemessen und damit unzulässig“.

Die Prüferin des Sparkassenverbandes Bayern, Anita D.-T. aus Gmund, hatte keine Einwände. Sie ließ den Jahresabschluss der Sparkasse für 2012 unbeanstandet passieren. Die Staatsanwaltschaft wirft der Verbandsdirektorin jedoch vor, dass sie „Untreuehandlungen in der Sparkasse in mehreren Fällen begünstigt hat“.

Einheimische sollen’s kostenlos kriegen

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Gratis oder günstig Bus- und Schifffahren? Das war bisher nur den Touristen möglich. Doch die SPD fordert, dass auch Einheimische den öffentlichen Nahverkehr im Tal kostenlos nutzen dürfen. In Tegernsee stand man der Sache skeptisch gegenüber. Was denken die Wiesseer?

Mit einer Talkarte sollen Einheimische überzeugt werden, vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

Seit Jahren dürfen Touristen die Busse und Schiffe am Tegernsee mit der Gästekarte kostenlos nutzen. Das Tegernseer Tal soll schließlich für Gäste attraktiv bleiben. Dafür entstehen den Tal-Gemeinden jährlich Kosten von rund einer halben Million Euro. Um diese Kosten zu stemmen, werden die Ticketpreise über die Kurabgabe querfinanziert. Was für Touristen also schon seit Jahren funktioniert, wird nun auch für Einheimische gefordert.

Touristen fahren gratis, Einheimische müssen zahlen

Die SPD will das Projekt anpacken. Schließlich ist es kein Geheimnis, dass das Tegernseer Tal verkehrstechnisch vollkommen überlastet ist. Zwischen 20.000 und 30.000 Autos fahren in der Spitze pro Tag auf den Straßen rund um den See. Um die Straßen zu entlasten, ist die Politik daher schon lange auf der Suche nach einem einheitlichen Verkehrskonzept. Dazu gehört auch der ÖPNV.

Doch bisher fehlt gerade unter Einheimischen oft die Bereitschaft, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Den meisten sind Bus- und Schifffahrtstickets schlicht zu teuer. Zudem werden häufig die unregelmäßigen Fahrzeiten bemängelt. Ein Problem, dem sich die talweite SPD angenommen hat. Nach Tegernsee, soll nun auch Bad Wiessee in der kommenden Gemeinratssitzung über den Antrag für einen besseren öffentlichen Nahverkehr diskutieren. Wiessees SPD Ortsvorsitzender Robert Kühn macht deutlich:

Um den Ziel- und Quellverkehr deutlich zu reduzieren, brauchen wir ein gemeinsames ÖPNV-Konzept und den politischen Willen aller Talgemeinden. Es ist nicht vermittelbar, unseren Bürgerinnen und Bürgern kostengünstigen Nahverkehr vorzuenthalten, den wir unseren Gästen zur Verfügung stellen.

In ihrem Antrag fordert die SPD den Wiesseer Gemeinderat dazu auf, zu prüfen, mit welchen Möglichkeiten eine Talkarte für Einheimische für die Bus- und Seenschifffahrt zu finanzieren wäre. Zudem sei mit dem RVO über eine Intensivierung und engere zeitliche Taktung zu verhandeln. Auch die Schifffahrt müsse andere Fahrzeiten anbieten und somit „von einer Ausflugsdampferlinie zu einer echten Alternative im ÖPNV werden.“

Die SPD ist überzeugt, dass durch einen besseren ÖPNV der private Straßenverkehr im Tegernseer Tal reduziert werden kann: „Für Gäste wurde bereits ein erfolgreicher Einstieg gemacht. Dies muss auch für Einheimische gelingen.“ Neben einer Talkarte für Einheimische soll jedoch auch die E-Mobilität weiter gefördert werden. Dazu fordert die SPD: „Die Einrichtung von auch tagsüber buchbaren Bürgerautos (E-Mobile) und eines nicht-kommerziellen E- Bikeverleihs seitens des E-Werks Tegernsee oder eines anderen Anbieters für Wiesseer Bürger und Unternehmen.“

Keine Aussicht auf Erfolg?

Im Tegernseer Stadtrat wurde bereits über den Antrag diskutiert. Zwar nahm man sich vor, Gespräche mit dem RVO aufzunehmen, um die Kosten einer Talkarte für Einheimische zu ermitteln. Dennoch stand man der ganzen Sache eher skeptisch gegenüber. Bereits vor vier Jahren lehnten die Tal-Bürgermeister eine Einheimischen-Karte ab mit dem Argument: nicht finanzierbar. Auch Bürgermeister Johannes Hagn machte in seiner Stellungnahme klar, dass die Ergebnisse der Vergangenheit sehr mau waren: „Keiner will mit dem Bus fahren.“

Ein erster Erfolg war in diesem Jahr das Gibmir5-Ticket. Mit diesem Angebot fahren Gruppen mit bis zu fünf Personen für neun Euro und Einzelpersonen für sechs Euro – den ganzen Tag im gesamten Landkreis. Realisiert werden konnte die Aktion nur mit der finanziellen Unterstützung des Landkreises. Das Fazit nach dem ersten Jahr: Seit Beginn der Kooperation im Oktober 2017 wurden 10.500 Einzeltickets und 5000 Gruppentickets verkauft. Das ist weit mehr als erwartet, hieß es vor rund zwei Wochen von Seiten des Landratsamtes.


Männer mit Bauch im Janker vor Bus

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Unsere Autorin stand kürzlich wieder am Hauptbahnhof in München und hatte Zeit. Grund: Die BOB kam nicht. Für Pendler ist das mehr als ein Ärgernis. Für die Politik ist das Thema BOB zwar lästig, aber besitzt keine Priorität, findet unsere Kolumnistin. Man hat Wichtigeres zu tun.

Landrat Wolfgang Rzehak präsentiert den neuen Radlständer der RVO-Busse.

Eine Kolumne von Nina Häußinger:
Hier, in der Idylle, mag man es behaglich-engagiert. Heumilch trinken (was war das noch mal genau, Frau Aigner?), gute Luft atmen (so der Feinstaub aus den Holzöfen bei Inversion nicht etwas husten lässt) und Ideen zum Klima haben. Weil wir es uns ja leisten können. Gibt sonst keine Probleme. Ja, gut. Der Verkehr. Das geht immer als Thema. Und Themen, die bewegen, sollen, nein, müssen visualisiert werden.

Ich höre sie förmlich sagen: „Wir könnten auch Umwelt – alle.“ Einer ruft: „Wir machen was mit dem Bus, ein wirres Ticket vielleicht und verkaufen es als Innovation.“ Damit der Talinsasse oder Tourist vielleicht einmal den Panzer-SUV in der immer kleiner werdenden Garage stehen lässt, kann er im roten Bus gen Landeshauptstadt fahren. Billig soll es sein, jedenfalls günstiger als der Transit mit dem taleigenen Orientexpress, der BOB. Gut, der Vergleich hinkt: der Orient war meistens pünktlich. Also Bus und neues Ticket, statt Bahn und Pünktlichkeit.

Ganz wichtig: Wir brauchen ein Foto. Männer mit Bauch im Janker vor Bus. Klingt wie ein Buchtitel von Stuckrad-Barre, ist aber Talwirklichkeit und vermittelt behagliche Politiker-Aktivität im Umweltsektor. Wirksam sind solche Tickets selten. Aber sie sollen den grüngläubigen Talbürger wissen lassen: Wir, von CSU bis Grüne (Freie Wähler wollen lieber Tunnel bauen) machen was, irgendetwas.

Ja gut, an der Bahn könnte man noch etwas drehen. Elektrifizieren, mehrgleisig, so was. Oder: völlig irre Idee: Günstiger. Damit sie dem Auto richtig Konkurrenz machen kann. Aber wer will denn so ein Projekt anschieben? Da verbrennt man sich eh nur die Finger. Anwohnerklagen, Unterschriftenaktionen und Bürgerbegehren. Wird sowieso auf der Landesebene entschieden. Gibt auch keine schönen Bilder im Janker. Also, lass die BOB bummeln, ausfallen und unzuverlässig sein. Wir haben unsere roten Busse. Und das Foto.

Lückenradweg: Der Kampf um 130 Meter

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Die Fronten waren verhärtet. Zwei Landwirte hatten sich bislang strikt geweigert, der Gemeinde Gmund ihre Wiesenstücke abzutreten. Darum hat der Radweg zwischen Dürnbach und Finsterwald noch immer Lücken und ist bis heute unvollendet. Bürgermeister Alfons Besel hat sich jetzt der Sache angenommen.

Wer von Finsterwald nach Dürnbach fährt, muss am Ende des ersten Abschnitts des neuen Geh- und Radwegs die Fahrbahn wechseln./Archivbild

130 Meter – das ist die Strecke zwischen Dürnbach und Finsterwald, auf die die Gemeinde Gmund bisher verzichten musste. Zwei Grundstückseigentümer waren bislang nicht bereit, ihre Wiesenstücke herauszurücken, damit der Radweg, der ihre Grundstücke kreuzt, zu Ende gebaut werden kann.

Bei den Wiesen handelt es sich einmal a) um ein 100 Meter langes Stück und b) um ein etwas kleineres von 30 Metern. Beide machen sich auf dem insgesamt 700 Meter langen und 2,50 Meter breiten Geh- und Radweg als ungeteerte Lücken bemerkbar. Ein Planungsdesaster, das 242.000 Euro an Steuergeldern verschlungen hat.

Ein Nein als Druckmittel

Gmunds Ex-Bürgermeister Georg von Preysing hatte während seiner Amtszeit noch vergeblich versucht, die Landwirte zur Herausgabe ihrer Flächen zu bewegen. Dass er gescheitert ist, mag zum einen daran gelegen haben, dass er dies erst tat, nachdem der Bau des Radwegs schon in vollem Gange war. Zum anderen aber daran, dass die Landwirte durch ihr Nein ein Druckmittel gegen die geplante Umgehungsstraße von Moosrain nach Finsterwald hatten.

Dieses Druckmittel wollen Regina und Franz Holzer, die zu den betroffenen Grundstückseigentümern gehören, nicht aus der Hand geben. Denn dass eine Umgehungsstraße knapp 150 Meter vor ihrem Grundstück verläuft, geht für sie gar nicht. Beide leben von der Landwirtschaft und wollen keinen zusätzlichen Verkehr. Schließlich grenze ihr Grundstück schon im Süden an eine Straße, da „brauche man keine zweite im Osten.“ Zumal gerade der Ausflugsverkehr in den letzten Jahren extrem zugenommen habe, sagen sie.

Gute Stimmung nach Sondierungsgespräch

Gmunds Bürgermeister Alfons Besel (FWG) hatte bereits bei seinem Amtsantritt im April dieses Jahres angekündigt, das Gespräch mit den Landwirten zu suchen. Auf Nachfrage der TS teilt er mit: „Ja, es fanden erste Sondierungsgespräche statt.“ Die Gesprächsatmosphäre sei „gut, sach- und lösungsorientiert“ gewesen. Nun gelte es, „Detailfragen zu klären“. Dies werde – laut Besel – noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Man könne davon ausgehen, dass es „in diesem Jahr zu keinen weiteren Gesprächen kommen wird“, sagt er. Die „Angelegenheit“ habe er sich für Januar auf Termin gelegt. Welche „Detailfragen“ zu klären sind, ließ auch Regina Holzer auf Nachfrage offen. Man habe sich lediglich über die Sachlage unterhalten und dem Bürgermeister zu verstehen gegeben, warum eine Einigung mit der Gemeinde bislang nicht zustande kam.

Besel versteht‘s

Besel habe sich deren Beweggründen gegenüber offen gezeigt, so Regina Holzer, und sie wissen lassen, dass auch er gegen eine Umgehungsstraße sei. Er habe versprochen, sich dafür einzusetzen, eine solche zu verhindern. Das Gespräch sei „locker“ und „beruhigend“ gewesen, sagt die Landwirtin. Ansonsten gebe es „nix Neues“ zu berichten. Geeinigt habe man sich noch nicht. Jetzt komme es eben darauf an, wie viel Einfluss Besel hat.

Wie berichtet hatte Gmunds Ex-Bürgermeister dem Ehepaar zuletzt 20 Euro für den Quadratmeter Grund geboten, 15 Euro waren es ursprünglich. Ein Verpachten des Baugrunds – so wie Georg von Preysing es dem Ehepaar vorgeschlagen hatte – kam für die beiden nicht in Frage. Zwar wäre eventuell eine Ausgleichsfläche in Betracht gekommen, die das Ehepaar jahrelang gepachtet hatte, aber auf diesen Deal hatte sich der damalige Bürgermeister nicht eingelassen.

Der Lösung ein Stück näher

Auch Peter Roboger hat ein Gespräch mit Besel geführt. Seiner Mutter gehört das andere Wiesenstück. Roboger ist ebenfalls gegen die geplante Umgehungsstraße und bezeichnet sie als „erheblichen Hemmschuh“ in der Angelegenheit. Eine Einigung mit dem Bürgermeister habe es nicht gegeben. Zunächst einmal habe man sich nur „ausgetauscht“, wobei Roboger sagt, dass das Gespräch mit dem neuen Bürgermeister viel „positiver“ verlaufen sei als mit dem alten.

Besel gehe offen an die Sache heran, weshalb er ihm eine Chance geben möchte. Roboger: „Wir fühlen uns dieses Mal nicht überrollt.“ Zu klären gebe es „kleinere Internas“, sagt er. Dabei gehe es um Versprechungen, die man seinem Vater einst gemacht hat. „Diese sind aber zu lösen“, meint Roboger. Vielmehr wartet er jetzt auf Vorschläge von Besel für ein „adäquates“ Ersatzgrundstück.

Umgehungsstraße ist Teil des Plans

Spätestens, wenn die im Flächennutzungsplan der Gemeinde bereits berücksichtigte, und im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) aufgeführte Umgehungsstraße tatsächlich kommt, müssen die Landwirte wohl in den sauren Apfel beißen. Dann müssen sie ihren Grund wohl mehr oder weniger freiwillig an die Gemeinde verkaufen.

Die im BVWP aufgeführten Straßenbaumaßnahmen müssen laut Gesetzgeber bis spätestens 2030 umgesetzt sein. Wie Stefan Högenauer, Baudirektor des Straßenbauamts Rosenheim, auf Nachfrage mitteilt, stehe die Umgehungsstraße in Gmund „derzeit nicht im Fokus“, weshalb es auch noch keinen Zeitplan dafür gebe. Vorrang haben derzeit andere Umgehungsstraßen, wie beispielsweise die von Waakirchen und Holzkirchen.

Die Gemeinde sei bei den Projekten „ein wichtiger Partner“, sagt er. Sollten sich bei den Planungsprozessen Widerstände ergeben, so wie in Waakirchen, wären diese zu berücksichtigen. Nichtsdestotrotz sei der Fernstraßenausbau gesetzlich festgelegt.

56. Nikolaus-Regatta des Yacht Club am Tegernsee

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Wenn Ski und Schlitten schon bereit stehen für den ersten Wintereinsatz, treffen sich die ganz
harten Jungs und Mädels nochmal im Yacht Club am Tegernsee für die allerletzte Regatta
Bayerns in diesem Jahr.

Die Nikolaus-Regatta ist legendär und einmalig. Schon zum 56. mal findet dieser außergewöhnliche Event statt, seit Segelurgestein Sepp Höss mit ein paar Freunden im Bräustüberl befand, dass Segeln bei uns am Tegernsee nicht nur ein Sommer- und Schönwettersport ist.

Man muss schon hartgesotten sein, um die Schneid zu haben, da auch mit dabei zu sein. Aber die FD Segler des YCaT halten die Tradition hoch und haben schon Anfang dieses Jahres bewiesen, dass sie keine Warmduscher sind. Das erste Segelboot 2018 im Wasser des Tegernsees war ein FD, der dabei auch Eisbrecher-Qualitäten bewies, um aus dem Hafen zu kommen.

Am 1.Dezember werden dann also zum Letzten mal die Boote zu Wasser gebracht. Sicher auch ein Schmankerl für die Zuschauer. Um 10:00 Uhr soll gestartet werden und es gibt Glühwein und Bratwürste für die, die sich das Spektakel von Land aus ansehen wollen. Zur Siegerehrung kommt dann der Nikolaus – natürlich auch mit einem Boot übers Wasser.

Das ist das Winner’s Lounge-Programm 2019

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Auch 2019 bietet das Kulturprogramm der Winner‘s Lounge eine bunte Mischung und viel Unterhaltsames aus politischem Kabarett, Musik und Comedy.

Bekannte Namen wie Karsten Kaie, Matthias Egersdörfer und Martin Puntigam, Michael Altinger, Lisa Fitz, Bernhard Hoëcker, Soul Kitchen, Martina Eisenreich, Sabine Sauer und Dreiviertelblut stehen auf der Bühne der Spielbank Bad Wiessee.

Peter Rie, Veranstaltungsmanager bei der TTT GmbH: „Wir sind sehr stolz, dass es uns gelungen ist, viele deutschlandweit bekannte Künstler zu uns an den Tegernsee zu holen und auch die Waldbühne zu etablieren.“ Antje Schura, Direktorin der Spielbank Bad Wiessee: „Viele Künstler kommen immer wieder gerne zu uns. Sie schätzen das besondere Ambiente des Casinos.“

Im dritten Jahr in Folge wird die Waldbühne in den Sommermonaten Juli und August als Open-Air-Spielstätte genutzt. Der „Jedermann“, der 2017 Premiere am Tegernsee feiern konnte, wird am 2. und 3. August 2019 zu sehen sein. Auch die Brandner Kasper-Inszenierung des Tegernseer Volkstheaters wird 2019 an drei Terminen (16., 17., 18.07.19) ins Spielbank-Repertoire aufgenommen

 

Das Programm für 2019:

Zum PDF als Download hier klicken.

 

7. Februar, 20 Uhr: Karsten Kaie, „Ne Million is so schnell weg“

13. März, 20 Uhr: Matthias Egersdörfer und Martin Puntigam, „Erlösung“

9. April, 20 Uhr: Michael Altinger, „Hell“

9. Mai, 20 Uhr: Tina Teubner, „Wenn Du mich verlässt, komm ich mit“

7. Juni, 20 Uhr: Soul Kitchen

16., 17., 18. Juli, 20 Uhr: „De G‘schicht vom Brandner Kasper“, Tegernseer Volkstheater

1. August, 20 Uhr: Dreiviertelblut, „Diskothek Maria Elend“

2. und 3. August, 20 Uhr: Burgspiele Hohensalzburg: Hugo von Hofmannsthal, „Jedermann“

24. September, 20 Uhr: Lisa Fitz, „Flüsterwitz“

13. Oktober, 20 Uhr: Bernhard Hoëcker & Wigald Boning, „Gute Frage!“

19. November, 20 Uhr: Martina Eisenreich, Quintett

8. Dezember, 20 Uhr: Sabine Sauer, Altbayerische Weihnacht

 

Vorverkauf ab 1.12.18. Karten gibt es bei allen Tourist-Infos im Tegernseer Tal, bei München Ticket und an der Rezeption der Spielbank Bad Wiessee.

Schöne Bescherung

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Was Rang und Namen im Landkreis und darüber hinaus hatte, war in Wasmeiers Bauernhof-Museum im August 2012 geladen. Die Ernüchterung kam, als die Rechnungen eintrudelten. Was für Jubilar Jakob Kreidl als Überraschungsfeier gedacht war, lief für Kreissparkasse und Landkreis aus dem Ruder. Statt 300 waren es 460 Gäste, aus 25.000 Euro wurden brutto 120.000 Euro.

Jakob Kreidl (Mitte) mit seinen beiden Verteidigern. / Foto: Klaus Wiendl

Es gab Schweinsbraten oder Fisch, „alles im Rahmen“, sagte Kreidl heute. Es gab sogar ein eigens gebrautes Jakobus-Bier, Alphornbläser und Schnapserl, als sich der 60-Jährige als Miesbacher Landrat, Präsident des Landkreistags und Verwaltungsratsvorsitzender der einflussreichen Kreissparkasse Miesbach (KSK) feiern ließ.

Es hat offenbar alles gepasst. Sogar CSU-Parteifreund und Ministerpräsident Horst Seehofer kam zu dem Fest am 16. August 2012 in das Freilichtmuseum des einstigen Skistars Markus Wasmeier in Schliersee, ebenso der CSU-Fraktionsvorsitzende Thomas Kreuzer, die damalige Bundesministerin Ilse Aigner (CSU), der CSU-Bundestagsabgeordnete Alexander Radwan und Herzog Max in Bayern. Auch Erzbischof Reinhard Marx soll gesprochen haben. Der Vielzahl „wichtiger Repräsentanten, war die Bedeutung einer solchen Festveranstaltung angemessen“, verteidigte sich heute Kreidl als Angeklagter.

Verflogen ist der Zauber der Monster-Party. Denn vor sechs Jahren glaubte er noch: “Ich hoffe, dass mich der Zauber dieses 60. Geburtstags noch lange verfolgt“. In der Tat hat ihn diese Feier über Jahre verfolgt. Seit Wochen steht er nun als Angeklagter vor dem Landgericht. Vorgeworfen werden ihm Untreue, Vorteilsgewährung und Vorteilsnahme, wie auch seinem damaligen Sponsor, KSK-Chef Georg Bromme. Doch weniger er war es, der die Strippen zu Kreidls Geburtstag zog, sondern vielmehr dessen Vize-Landrat Arnfried Färber (FW). Es sollte eine Feier des Landkreises werden.

Am Kreisausschuss vorbei

Schon im Oktober 2011 machte sich Färber mit dem Kreiskämmerer Gerhard de Biasio Gedanken über die Ausgestaltung der Feier in einem dreiviertel Jahr. Ursprünglich sei an 500 Gäste gedacht worden, vorsorglich habe man dann in den Haushaltsansatz 25.000 Euro eingestellt. Pro Kopf wurde mit Kosten von 50 Euro gerechnet, so Biasio. Der entsprechende Ausschuss des Kreistages sei darüber nicht informiert worden, weil sonst Kreidl als Landrat von der Größe des Festes etwas spitzbekommen hätte. Vorhanden war der Betrag, erklärt de Biasio, “er wurde unter dem Titel Öffentlichkeitsarbeit eingestellt”.

Doch Ende März 2012 sei Färber mit der Botschaft gekommen, dass sich die Sparkasse an den Kosten beteiligen wolle, wie de Biasio im Zeugenstand sagte. Denn anschließend trat die KSK als Einlader auf. Zunächst Bromme bis zu seinem Ausscheiden als Bankchef Ende März 2012. Danach sei Färber mit Brommes Nachfolger als Sparkassen-Chef, Martin Mihalovits, die Einladungslisten und das Programm durchgegangen. Dass es sich um seine private Geburtstagsfeier gehandelt habe, wollte Kreidl nicht gelten lassen. „Die Gäste waren Multiplikatoren für den Landkreis“. Er hätte doch „niemals 400 Freunde eingeladen“, so Kreidl. „Ich habe Freunde, aber keine 400“. Schon das KSK-Logo auf der Einladung habe auf die Zuständigkeit der Sparkasse hingewiesen.

„Alles kam von Färber“

Die Gästeliste sei auch unterteilt worden in Landkreis, Sparkasse und seine 42 privaten Gäste, wie Kreidl betonte. Deren Anteil mit 7.600 Euro habe er aus seiner privaten Schatulle beglichen. Er habe keinen Einfluss auf das Programm genommen, beteuerte Kreidl, „alles kam von Färber“. Wenngleich Kreidl auf Vorhalt des Gerichts einräumen musste, schon etliche Wochen zuvor von der bevorstehenden Feier erfahren zu haben, weil er bereits konkrete Vorschläge zur Bewirtung gemacht habe.

Als Beispiel habe der 60. Geburtstag von Kreidls Vorgänger gegolten, als Norbert Kerkel für 27.000 Euro im Jahr 2001 feierte. Auch damals hatten sich Landkreis und Sparkasse die Kosten geteilt. So verfuhr man notgedrungen auch Ende 2012, als sich die Gesamtsumme von knapp 120.000 Euro inklusive Steuern abzeichnete.

Insgesamt überwies Kämmerer de Biasio 33.200 Euro für den Landkreis an die KSK, als diese am 13. Dezember 2012 eine „Kostenbeteiligung“ einforderte. „Das Geld war auf zwei verschiedenen Konten im Bereich Öffentlichkeitsarbeit vorhanden“, so de Biasio. Größere Kostenüberschreitungen hätten vom Kreisausschuss genehmigt werden müssen. Letztlich seien es aber nur etwa 20.000 Euro gewesen, die der Landkreis beigesteuert habe, denn dieser habe eine Steuererstattung von 13.000 Euro erhalten. Die Sparkasse berappte 79.000 Euro für die Feier mit letztlich 460 Personen.

Der Bericht des Landtags für Kommunale Fragen stellte dazu im Mai 2014 fest, dass sich Mihalovits “nach seiner Amtsübernahme am 1. April 2012 erheblich bemüht hat”, die Kosten für die KSK in einem “angemessenen Rahmen zu halten”. So dass die von Bromme ursprünglich geplanten Kosten von etwa 150.000 Euro “deutlich gesenkt werden konnten”.

„Keine Rudelbildung“

Zuvor ging es im Gericht um Färbers eigene Geburtstagsfeier im Oktober 2010, zu der Bromme und Kreidl geladen hatten. Die Feier verschlang 55.000 Euro und fand im Gewerkschaftshaus in Hausham statt. Das dafür auf Vordermann gebracht werden musste, denn der Saal habe laut Bromme einen „heruntergekommenen Eindruck gemacht“. Allein 15.000 Euro kostete der Blumenschmuck. Den Auftrag bekam eine klamme Sparkassenkundin. Konzipiert worden sei das Fest als „Werbeveranstaltung“ der KSK.

Deshalb habe er sich, so Bromme, über die Sitzordnung der etwa 15 Sparkassen-Mitarbeiter an einem Tisch so geärgert und wohl auch „massiv“ eine Sekretärin im Haushamer Rathaus wegen einer Änderung angesprochen. „An jedem Tisch sollte ein Sparkassler sitzen“. Bromme weiter: „Ich will hier keine Rudelbildung, sondern die Mitarbeiter sollten sich zu den Kunden gesellen“. Denn Miesbach sei damals ein „armer Landkreis“ gewesen, deshalb hätten reiche Kunden einen „besonderen Service“ genossen. „Wie die Stimmung im Landkreis gegenüber der KSK war, haben wir wöchentlich an den Kontenauflösungen ablesen können“.

Man habe Dinge bei der Finanzierung gemacht, „die rechtlich in Ordnung waren, aber nicht üblich“. Aus all dem heraus seien solche Feiern und Fahrten entstanden. Sein Haus habe damals mit den Nachwehen der Fusion der Sparkassen von Miesbach und Tegernsee zu kämpfen gehabt. „Wir haben nichts abgewickelt und nichts verkauft“. Dennoch hätten 140 Mitarbeiter abgebaut werden müssen.

Wohltäter Bromme

Schwer mit den Tränen zu kämpfen hatte Bromme, als er beklagte: „Was hier verhandelt wird, entspricht nicht den Tatsachen“. Dafür könne er über 60 Zeugen benennen. Die Sitzung musste kurz unterbrochen werden. Die kontinuierliche Berichterstattung belaste nicht nur ihn sehr, auch seine kranke Frau. Offenbar sieht er sein Lebenswerk für den Landkreis in Frage gestellt, „der auf die Unterstützungen der Kreissparkasse angewiesen war“.

Und da habe er sich eben zum Wohle des Landkreises kräftig eingemischt. Ihm sei es beispielsweise zu verdanken, dass das Kreiskrankenhaus einen Hubschrauber-Landeplatz bekommen habe, der vergessen worden sei. Bromme als Wohltäter, dieses Bild versuchte er in einer längeren Einlassung zu vermitteln. Ob das Gericht ihm das uneigennützige Engagement über Jahre abnimmt, wird sich zeigen. Am Montag wird der Prozess fortgesetzt.

Vorangegangene Berichte:

25.10.: Kreidl sieht sich zu Unrecht am Pranger
26.10.: Die Vergnügungsreisen der Sparkassen-Connection
4.11.: Zum Wohle des Landrats
21.11.: Fragwürdige Tourismusförderung
19.11.: Die Weine waren zu teuer
19.11.: Mehr als ein Glaserl Wein
14.11.: Rabenschwarzer Tag für den Staatsanwalt
26.11.: Rechnungsprüferin des Landratsamts erhebt schwere Vorwürfe
27.11.: Kreidls Geburtstagssause vor dem Kadi

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